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Nachdem ich frisch von zwei verschiedenen Demonstrationen (eine, die mit Waffengewalt gegen brutale Spiele vorging und eine andere, welche zum Schutz aller Bäume Bücher verbrannt hat) nach Hause kam, las ich, dass der deutsche Innenminister Horst Seehofer nach dem schlimmen Angriff auf eine Synagoge in Halle der Ansicht ist, dass man einen Blick auf die Gamerszene werfen solle, da hier natürlich potenzielle Täter dabei sein könnten.

War ich anfangs noch empört, so kann ich Seehofer dann doch verstehen, weshalb man diese Szene näher betrachten sollte, da hier einige der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte begangen wurden. Ich rede hierbei beispielsweise von dem massenhaften Schildkrötensterben, das durch die japanische Firma Nintendo in mehreren Titeln mit dem italienischen Kemptner Mario beworben wird: sie werden bei Marios Jump ‘n Run Abenteuern regelrecht zertreten und die sterblichen Überreste werden anschließend bei den Rennspielablegern der Mario Kart-Reihe als Items benutzt, um unliebsame Kontrahenten auszubremsen.

Ein weiteres Beispiel ist bei der recht beliebten Worms-Reihe zu finden, da hier kaltblütige Kriegssituationen gegen wehrlose Würmer im Vordergrund stehen und um zu überleben sich zwangsweise ohne jeden Skrupel mit übermächtigen Waffen wie dem Superschaf (SS… hat das was mit Nazis zu tun?) ins Jenseits zu befördern. Hier wird regelrecht Scha(r)f geschossen. Noch gefährlicher wird es hierbei, wenn die Würmer sich mit Bananenbomben gegenseitig das Leben nehmen. Also am Besten aufpassen, wenn man das nächste Mal im Markt des Vertrauens eine Banane kauft – sie könnte mit Sprengstoff versetzt sein!

Aber Spaß beiseite, hier kommt der traurige Ernst: Wir sind im Jahr 2019 angekommen und die Debatte um „Killerspiele“ sollte eigentlich längst so alt sein, sodass sie ins Museum gehört, denn wer immer noch die bequeme Populismuskeule aus den 2000ern schwingt, der hat rein gar nichts verstanden. Doch leider hat es sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass mentale Blackouts unter etablierten Politikern und Experten nach wie vor zum Alltag gehören, wenn man sich z.B. das Statement von Thomas de Maizière zur Schießerei in München 2016 anschaut.

Doch nicht nur Politiker und Experten leiden unter einer Denkblockade im Zusammenhang zwischen Gewalt und Gaming, sondern auch Medien, welche es gerne mal subtil probieren, so wie man am 10. Oktober 2019 in einem Onlineartikel der Welt lesen konnte. Dort wurde geschrieben, dass der Attentäter von Halle sein „Live-Video von der Tat in Echtzeit im Internet verbreitet“ hat und dazu die „Streaming-Plattform Twitch, eine wichtige Abspielstätte für die Übertragung von Videospielen“ genutzt hat. So weit, so gut (okay eher weniger gut). Die Subtilitätsbombe wird einen Satz später gezündet, denn dort heißt es, dass auf Twitch „Spiele, oft Ego-Shooter, von anderen Spielern betrachtet und verfolgt“ werden und, dass das Video der Tat „zum Teil ebenfalls wie ein Ego-Shooter gefilmt“ wurde. Ich wage mich mal weit aus dem Fenster zu lehnen und behaupte an dieser Stelle nach einem schnellen Blick in die Kategorienliste der Seite ohne es vorher nachzurechnen, dass der prozentuale Anteil an Ego-Shooter, die auf Twitch gestreamt werden (worunter 3rd Person Shooter wie Fortnite, sowie Spiele die wahlweise eine Egoansicht haben und damit keine reinen Ego-Shooter sind, also sowas wie GTA 5 konsequenterweise dann nicht fallen) deutlich geringer ist, als der Rest, der auf der Seite gestreamt wird.

Wirklich traurig, sowas knapp einem Jahrzehnt später nach der Hochzeit der Killerspiel-Debatte nach wie vor lesen zu müssen, aber nachdenken und (hoffentlich) granatenmäßig recherchieren verursacht wohl Kopfaua. Aber keine Sorge: es gibt noch Hoffnung, solange es vernünftig denkende Menschen gibt.

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Bewertung: 5.0/5 (4)
Kolumne: Seehofer und die Gamerszene, 5.0 out of 5 based on 4 ratings

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht von FloosWorld am 13. Oktober 2019.
Flo ist für seine unbeschreibliche Hingabe zur Age-of-Empires-Reihe und Rennspielen berühmt berüchtigt und füttert REPLAYING.de nach Lust und Laune mit coolen Beiträgen zu diesen Rubriken. Seine Pseudonyme ClassicGameingFan oder FloosWorld nutzt er auch auf seinen gleichnamigen YouTube-Kanälen - Vorbeischauen lohnt sich! Er hat 42 Artikel geschrieben.

Artikel aus Kolumnen. Der Artikel wurde 2.447 mal geklickt.





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Es gibt 4 Kommentare zu Kolumne: Seehofer und die Gamerszene.

  • Penumbra sagte am 27.10.2019 um 22:33:06

      Gratulation an die AfD in Thüringen.❤️👍

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  • Penumbra sagte am 18.10.2019 um 12:11:58

      So ist es. Das braune Pack sitzt nämlich heute in den Altparteien, bei den Linken und Grünen sowieso nur SED-Nachfolger und Schulabbrecher.

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  • DoktorTrask sagte am 17.10.2019 um 16:51:02

      Seehofer ist in die Hass und Hetzelücker gesprungen die Stoiber hinterlassen hatte, für mich sind diese Männer braunes Pack und das was Frauen als ekelhafte weiße alte Männer bezeichnen. Zu recht wie man sagen muss.

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  • Penumbra sagte am 14.10.2019 um 19:00:43

      Diesen Dreck von Politikern kann man doch sowieso nicht ernstnehmen. Wenn die ihr Maul aufmachen, kommt nur Scheiße bei raus. Erst war es die böse AfD wieder schuld und jetzt wieder die bösen Killerspiele. Dabei sind es deren eigene Versagen. Wer Panzer und Landminen in andere Länder exportiert, wodurch Millionen von Zivilisten und Kindern niedergemäht werden, und wer Millionen von gefährlichen Messerstechern, Drogendealern und Vergewaltigern in unser Land winkt, der soll mal ganz schön die Fresse halten.

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