
Wer am 21.08.2017 den Livestream von Microsoft an der Gamescom mitbekommen hat wird bereits gehört haben: Age of Empires IV ist offiziell! 12 Jahre nach dem letzten Teil wird zusammen mit dem kanadischen Entwickler Relic (Company of Heroes, Warhammer) an der Fortsetzung gebastelt. Neben AoE IV sollen nun auch Teil 2 und 3 als Defenitive Edition genauso wie das allererste AoE remastert werden. Mit dieser Ankündigung haben Microsoft die zweite große Bombe in diesem Jahr gezündet. Die erste wurde mit der Ankündigung von der Defenitive Edition für Age of Empires an der E3 losgelassen.
Alles schön und gut, wenn da nicht die Windows 10 / Windows Store Exklusivität wäre, die meine Freude als Fan dieser Reihe ziemlich drosselt, denn für mich ist es mehr als offensichtlich, dass Microsoft seit dem Release von Windows 10 versucht das Leben seiner vorherigen Systeme massiv zu verkürzen: Mit der einjährigen kostenlosen Upgradephase, durch präsentieren von Statistiken über die Nutzung der verschiedenen Microsoft OS (welche wahrscheinlich auch Nutzer von 2 Systemen gleichzeitig zählt) und eben durch Veröffentlichen von Windows 10 Exklusiven Titeln, wie eben auch Age of Empires: Defenitive Edition, Age of Empires IV oder eben auch Halo Wars 2, welches parallel dazu auf der Xbox One erschienen ist.
Klar, Konkurrenz belebt das Geschäft und für Microsoft ist es bestimmt gut, wenn Sie für Steam ein Konkurrent sind, allerdings sollte sich Microsoft ernsthaft überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist mit einem Spiel wie Age of Empires ihren Windows Store zu bewerben, da Age of Empires im Gegensatz zu Halo schon immer mehr für den PC Markt ausgelegt war. Zudem sollte Microsoft nicht vergessen, dass erst das Moddingteam um Forgotten Empires erst durch Release des Mods, dann durch den Release von Age of Empires 2 HD mit anschließendem Release von Forgotten als DLC der Reihe nach Age of Empires Online neues Leben eingehaucht haben und bis heute laut SteamDB täglich Zehn bis Zwölftausend Spieler haben.
Ich finde, wenn Microsoft schon versucht den eigenen Store zu bewerben, dann sollte dies mit neuen Marken geschehen und nicht mit ihren Klassikern. Ansonsten kommt das wie bei einem Kindergeburtstag, bei dem der Gastgeber extrem egoistisch ist und bestimmte Leute nicht einlädt, weil ihm kleinere Details nicht passen. Und falls man unbedingt einen Titel im Windows Store veröffentlichen möchte, dann sollte man wenigstens auf die Windows 10 Exklusivität verzichten und so wie beim kommenden Release von der seit Jahren schon auf Steam veröffentlichten Extended Edition von Rise of Nations plattformübergreifendes Spielen für den Titel ermöglichen.
So hart es für mich als Fan der Serie klingt, aber: Ich hoffe, dass die Verkaufszahlen für Age of Empires: Defenitive Edition hinter den Erwartungen zurück bleiben, Microsoft seinen Fehler, das Spiel exklusiv zu machen einsieht und AoE: DE abwärtskompatibel auf Steam veröffentlicht.