Kampf um das Überleben der Menschheit – Teil 2

Wie angedroht, folgt jetzt der Test von Attack on Titan 2. Also wer bisher noch nicht gespoilert wurde: Verrat mir deine Tricks! Letzte Warnung, ab jetzt wird gespoilert. Vor allem im nächsten Absatz; wer also nicht gespoilert werden will, obwohl die Serie schon mehrere Jahre alt ist, überspringt diesen und liest bei der Überschrift weiter. … weiter

Kampf um das Überleben der Menschheit – Teil 1

„Wir haben sie nicht verloren… Diese Soldaten sind nicht einfach so gestorben. Mein Befehl hat sie sterben lassen. Dies ist der Moment, der über Fortbestand oder Untergang der Menschheit entscheidet – wenn die Menschheit dank dessen überleben kann, ist es mir egal wenn man mich einen Massenmörder nennt.“ Demnächst kommt der Actiontitel A.O.T. Wings of … weiter

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Kampf um das Überleben der Menschheit – Teil 2

Reddok am 25.April 2018 um 09:04:26

Wie angedroht, folgt jetzt der Test von Attack on Titan 2. Also wer bisher noch nicht gespoilert wurde: Verrat mir deine Tricks! Letzte Warnung, ab jetzt wird gespoilert. Vor allem im nächsten Absatz; wer also nicht gespoilert werden will, obwohl die Serie schon mehrere Jahre alt ist, überspringt diesen und liest bei der Überschrift weiter. Wer keine Ahnung von der Vorlage hat, schaut sich am besten Teil 1 und/oder den Manga/Anime an. Oh, und noch eine Warnung: Der Text ist wieder ziemlich lang und ausführlich.

Bevor ich mit dem eigentlichen Test anfange, möchte ich einen Gedanken aus dem ersten Teil zuendeführen: Warum ist Eren Jäger so ein toller Charakter? Kurze Antwort: Er stirbt. Na ja, nicht wirklich. Eher sein früheres Selbst, und zwar als er die Grinsebacke wiedertrifft, der seine Mutter gefressen hat und dieser den Mann verschlingt, der ihn und seine Adoptivschwester das letzte mal gerettet hat. Dieser Titan hat Erens gesamtes Leben also zwei mal umgekrempelt. Anfangs ist er entschlossen, die Menschheit (Gut) von den Titanen (Böse) zu befreien. Je weiter die Story voranschreitet, desto klarer wird, dass es nicht ganz so einfach ist, denn er ist nicht nur selbst ein Titan, sondern 4 andere Mitglieder des 104. Trainingskorps auch. Durch seine schwarz/weiß Moralvorstellung kann er dies nicht nicht akzeptieren und verweigert die Tatsachen, dass einige seiner Kameraden Feinde sind, bis zuletzt. Zusätzlich kommt hinzu, dass er zwar die wichtigste Person des Militärs ist, jedoch nicht weil er besonders ist, sondern weil er eine besondere Fähigkeit von seinem Vater aufgedrückt bekommen hat. Er muss häufig tatenlos zusehen, wie Menschen sterben, um ihn zu beschützen. Was dermaßen gegen seine Natur ist, dass er einem Plan zustimmt, der ihn umbringen würde… Wenn nicht eine andere gewisse weibliche Persöhnlichkeit wäre. Damit ich nicht nochmehr in den Mangabereich abrutsche, fang ich mal lieber an, über das Spiel zu schreiben.

Gespräche, Gespräche und nochmehr Gespräche

Zugegeben, der Anfang des Spiels hat mich sehr überrascht. Es geht direkt mit der Jagd nach dem weiblichen Titanen los, bevor man wieder in der Zeit zurrückgeworfen wird. Anstelle wieder verschiedene Charaktere der Serie abwechselnd zu spielen, dürfen wir diesmal unseren eigenen Soldaten entwerfen (der ein Tagebuch führt, welches stark an die Bonus-Episode Ilse’s Notizbuch erinnert) und zwar mit einem ziemlich guten Charaktereditor, der manche MMO’s blass aussehen lässt. Aber vorher erfahren wir etwas zu unserer Origin-Story: Wir fliehen mit unseren Eltern aus Shiganshina, also die südlichste Stadt, welche gerade angegriffen wird. Hinter uns bricht gerade der gepanzerte Titan durch das Tor, als wir ein paar Meter davor stehen – ein Trümmerteil erschlägt unsere Erzeugerfraktion. Wir überleben nur knapp, ein Soldat bringt uns auf ein Schiff. Nicht auf irgendein Schiff – auf das gleiche mit dem Eren, Mikasa und Armin evakuieren. Erens wilde Entschlossenheit steckt uns an, sodass auch wir uns dem Aufklärungstrupp anschließen und uns an dem gepanzerten Titanen rächen wollen.

Zwischen Missionen darf man sich in bestimmten Stadtgebieten bewegen und mit diversen Figuren sprechen. Dazu zählt auch der ruchlose Händlerboss und der Pastor des Mauerkults.

Jahre vergehen in einem Wimpernschlag; wir befinden uns bei der Ausbildung, wo der Ausbilder uns zur Schnecke macht. Ich nutze hier mal die Gelegenheit um zu schreiben, dass die Zwischensequenzen in der Ego-Perspektive ziemlich gut gemacht sind. Haben wir unseren Helden erstellt (Samt Vor- und Nachnamen; wenn man die anderen Mah Dude oder ähnliches sagen lassen will, benutzt man am besten den Nachnamen, der Vorname wird relativ selten außerhalb des Kampfes benutzt.), geht es mit dem Training los, bei dem uns die Bewegung- und Kampfmechaniken eingebläut werden. Nach einem kleinen Wettkampf sehen wir eine weitere Neuerung gegenüber dem Vorgänger: Wir sammeln Kameradschaftspunkte mit den Soldaten, mit denen wir kämpfen. Und es geht direkt weiter, denn nach dem Training können wir durch die Kaserne laufen, uns mit allen möglichen Leuten unterhalten und uns mit ihnen anfreunden. Das ist auch ziemlich wichtig, denn unsere Kontakte geben uns Perks; später können wir unsere Attribute im Gruppentraining auch besser mit Freunden steigern, als mit Fremden. Wenn wir genug vom Sozialleben haben, stürzen wir uns in die nächste Trainingsmission, bei der wir fortgeschrittene Dinge lernen, wie das Befehligen einer Einheit und das neue Basensystem. Dann quatschen wir wieder ne Runde, was ich dringend empfehle, denn die erste richtige Schlacht steht an und unsere Freunde fangen bereits an, wegzusterben (bereits freigeschaltete Perks behalten wir aber). Bevor das Spiel richtig losgeht, dauert es ca. eine Stunde oder länger… zumindest kam es mir so vor.

Die Story geht in die gleiche Richtung des Ursprungsmaterials, ist jedoch ein bisschen wie eine alternative Version, in der unser Held existiert. Dies ist viel besser umgesetzt, als ich erst gedacht habe, hat aber trotzdem einige Probleme: Die Story bleibt die gleiche, es wird nicht wirklich viel neues hinzugefügt. Da ich (und viele andere auch), den Anfang der Story schon mehrmals in unterschiedlichsten Versionen erlebt habe, fühlt es sich nicht gerade frisch an. Das meiste Neue liegt in den Gesprächen mit seinen Kameraden, von dem vieles von den Originalsprechern vertont ist. Die schiere Menge an Gesprächen ist zwar ermüdend, aber sämtliche Figuren und ihre Motivationen und Eigenschaften sind sehr gut getroffen. So überreden wir Jean ‚Jeanbo‘ Kirstein, dass er seiner anhänglichen Mutter zurückschreiben soll, liefern für Levi die Abzeichen gefallener Soldaten an deren Familien, gehen mit Sascha auf die Jagd und mit Christa ins Lazarett. Es gibt auch spezielle Missionen, die man ab einem bestimmten Freundschaftsrang bekommt, man sollte aber kein Mass Effect erwarten. Es gibt Gesprächsoptionen, die meist in Richtung Fallout gehen… Damit meine ich Fallout 4. Das einzige, was ich an diesem System auszusetzen habe: Es fühlt sich ein bisschen an wie ein Psychopathen-Symulator; man sagt jedem das, was er hören will und macht ihnen Geschenke, um Freundschaften zu schließen, aus denen man dann Vorteile zieht; jedoch sind alle Charaktere gut getroffen, und ich habe nie gedacht: „Mensch, das passt gar nicht zu ihm.“ Außerdem kommt man in den Genuss sich mit Charakteren zu unterhalten, die im Ursprungsmaterial relativ selten vorkommen, bzw. von denen man nicht so viel mitbekommt, wie Hanji’s Assistent Moblit oder der Oberbefehlshaber Darius Zackly. Warum man sich als Rekrut mit dem Oberbefehlshaber anfreunden kann, erschließt sich mir zwar nicht, aber das ist halb so wild. Zusammengefasst bietet AOT2 im Storysegment eher etwas für Gesprächsenthusiasten und Fans der Synchronsprecher (Ich vermute, dass der Großteil des hohen Preises den ganzen Synchronsprechern „geschuldet“ ist…). Allerdings sehen die Gespräche ziemlich steif aus, vor allem Drehungen und die Idle-Animation. Glücklicherweise spiele ich diese Spiele hauptsächlich wegen dem Gameplay, für die Story habe ich den Manga. Wobei mir das Ende unseres Charakters und die Zwischensequenzen (aus seinen Augen) sehr gut gefallen hat.

Am blauen Himmel tanzen die Flügel der Freiheit

Kommen wir zum Bewegungs- und Kampfsystem. Wolltet ihr euch schon immer mal spidermanmäßig durch die Lüfte schwingen und Riesen in handliche kleine Teile schneiden? Dann sied ihr hier an der richtigen Adresse. Es ist beinahe unfassbar, wie gut die Entwickler das Bewegungssystem der Vorlage umgesetzt haben. Geschwindigkeit, Steuerung, Beschleunigungsgefühl, alles passt. Wir zischen intuitiv durch Häuserschluchten, klettern auf Dächer oder hängen uns an Wände bzw. Bäume, und das ganze mit 2 Tasten, Richtungswechsel nicht mitgerechnet. Mit X (XBOX Gamepad) schießen wir unsere Anker in erhöhte Positionen (falls vorhanden) und schleudern uns in die Luft, mit dem linken Stick kontrollieren wir unsere Bewegungen. Sobald wir etwas Momentum verlieren, pressen wir X erneut, um uns fortzubewegen oder wir halten einfach die ganze Zeit X gedrückt. Dann können wir noch A drücken für einen kurzen Sprung oder gedrückhalten für einen Boost. Der Sprung ist um einiges nützlicher, als es sich anhört: Sein Hauptnutzen besteht darin, Titanen auszuweichen, kann aber auch für schnelle Richtungswechsel, kleine Boosts für zusätzliche Höhe/Fortbewegung oder sich in gewissen Situationen wieder in der Luft zu stabilisieren. Man kann sich aber nicht nur rumschwingen wie Spiderman, sondern auch Gebäude, Mauern und Riesenbäume erklimmen, an ihnen entlanglaufen oder sich dranhängen. Dafür muss man nur einmal X antippen, wenn man z.B. ein paar Meter davor steht bzw. gleitet; Alternativ kann man sich auch mit dem Kopf voran gegen die Wand boosten. Ist man kurz davor, reicht es mit A gegen die Wand zu springen. Allerdings kommt man auch mal in Gebiete, wo man seine 3D-Manöverausrüstung nicht benutzen kann. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als mit seinem (gefühlt extrem langsamen) Pferd über die Ebenen zu reiten oder sich die ganze Zeit mit dem Boost durch die Luft zu schießen, was allerdings mit einem enormen Gasverbrauch verbunden ist. Ruinen von Häusern sind aber teilweise fast unüberwindbare Hindernisse, da man nirgendwo seine Anker befestigen kann.

Wenn man sich einen Überblick verschaffen will, kann man sich an Oberflächen hängen.

Das Kampfsystem ist nicht so intuitiv; sobald man aber den Bogen raus hat, fühlt man sich wie ein Badass, der ganze Titanenarmeen im Alleingang platt macht. Wobei das nicht wirklich das Thema der Vorlage ist, solange man sich nicht an Mikasa, bzw. Levi (der stärkste Soldat der Menschheit) orientiert. Mit [RB] geht man in den Kampf-Modus, bzw. visiert einen Titanen an, was außerdem seine Angriffspunkte hervorhebt, die man mit dem rechten Stick auswählen kann. Dabei sollte man beachten, dass das durchschalten immer gleich bleibt, egal wie der Titan zur Kamera steht – oder liegt. Hat man den gewünschten Schwachpunkt ausgewählt, drückt man Y, um die Haken im Fleisch des Gegners zu versenken. Prompt wird man an die gewünschte Stelle herangezogen; sobald man nah genug ist drückt man Y nochmal, um den Körperteil anzugreifen. Dazu muss jedoch die Geschwindigkeit, der Winkel und das Timing stimmen, ansonsten macht man nur seine Schwerter kaputt und bringt sich vielleicht sogar in Gefahr. Um den Winkel nachzujustieren, bewegt man den Linken Stick, sobald man das erste mal Y gedrückt hat, so kann man den anvisierten Titanen umkreisen und aus dem besten Winkel angreifen. Will man an dieser stelle doch einen anderen Körperteil zerstören, wechselt man wieder mit dem rechten Stick und drückt erneut Y. Allerdings sollte man darauf achten, dass keine Hindernisse zwischen euch und dem Ziel auftauchen, wie Bäume oder andere Titanen. Besonders beim Kämpfen gegen ganze Gruppen kann dies schnell zum Verhängnis werden. Aber auch so kann man die Titanen nicht ewig umkreisen: Je nach Attributen des Charakters und der Ausrüstung lösen sich die Haken nach einer kurzen Zeit wieder. Vom ständigen Gasverbrauch ganz zu schweigen. Also den linken Stick möglichst schnell wieder loslassen, um das Ziel angreifen. Sollte sich das Ziel plötzlich bewegen (und das passiert ständig) bewegt man den Stick wieder, um zu reagieren. Oder man führt einen Sturmsprint aus, indem man A drückt, während man auf den Titanen zuschnellt. Das bringt nicht nur einen Schadensboost, sondern auch mehr Geschwindigkeit und Zeitlupe. Man ist Quasi so schnell, dass die Geschwindigkeit (gefühlt) gleich bleibt, aber alles andere in Zeitlupe abläuft.
Anders als im ersten Teil kann man sich immer noch mit X bewegen, solange man einen Titanen anvisiert – man sieht nur nicht, wohin.

Okay, vielleicht kann man sich das ganze nicht so ganz vorstellen, deswegen beschreibe ich mal theorethisch einen Kampf:
Drei Titanen stehen dicht beieinander auf einer Kreuzung und sehen in meine Richtung. Ich benutze X um zu ihnen zu kommen, allerdings visiere ich sie noch nicht an, sondern warte bis ich an ihnen vorbeigeglitten bin. Sobald ich im Rücken des hintersten bin drücke ich [RB] um diesen anzuvisieren; da ich mich gerade in einer guten Höhe befinde, wird automatisch der Nacken anvisiert. Ich drücke Y , lasse mich ranziehen und erledige den ersten mit einem weiteren Druck auf Y. Ich will aber nicht zu Boden sinken, also drücke ich direkt nach dem Kill A, um mich wieder aufzurichten, dann [RB] um den nächsten Titanen anzuvisieren. Dummerweise ist diesmal der Arm automatisch angewählt, also bewege ich den rechten Stick nach oben, drücke Y, und da der Titan gerade dabei ist, sich zu drehen, führe ich mit A einen Sturmsprint aus, damit ich den Nacken noch rechtzeitig erwische und nicht gegen seine Nase klatsche. Der zweite Titan beißt ins Gras, doch der Dritte hat sich inzwischen ausreichend gedreht, um nach mir greifen zu können. Wie vorher drücke ich A, dann [RB] und wähle den Nacken aus, tippe Y erneut an. Ich muss den Titanen jedoch erstmal umkreisen, also mache ich das mit dem linken Stick. Jedoch gerät ein Hindernis zwischen mir und den Titanen, was den Anker wieder löst. Damit ich nicht wie ein Stein zu Boden falle, drücke ich A, während ich in eine grünstige Richtung lenke und dann erneut Y. Jetzt ist der letzte Titan ein leichtes Ziel. Nach dessen Unterwerfung tippe ich nochmal kurz A an, um in der Luft zu bleiben und X, um mich der nächsten Gruppe zu nähern.

Der Sturmangriff lässt den Titanen keine Zeit zum reagieren.

Ich weiß nicht, wie gut das rüberkommt, aber es braucht etwas Übung und Konzentration, um das so gut hinzubekommen. Wenn man aber den Bogen raus hat, macht es ziemlich viel Spaß. Was mir aber besonders gefällt ist, wie die verschiedenen Systeme ineinander greifen: Man kann z.B. mit seinem Pferd auf den Titanen zureiten, ihn anvisieren, um ihn herumreiten und dann vom Pferd aus angreifen. Oder man hängt sich an eine Wand oder ähnliches, wartet bis ein Titan vorbeikommt und schlägt aus dem Hinterhalt zu.

Sollte man ein Ausweichmanöver hinbekommen, wird man mit krassen Moves belohnt.

Apropos Hinterhalt: Es gibt eine weitere Mechanik, die man nur benutzen sollte, wenn man nicht im Sichtfeld eines Titanen ist. Mit [RT] holt man ein Fernglas raus, mit dem man einen Titanen anvisieren kann. Ist dieser erfasst, drückt man Y um ihn anzugreifen und dann erneut, um ihm den Todesstoß zu geben. Ich würde aber erst versuchen, das Kampfsystem zu meistern, denn so einen Hinterhalt ist nur gegen vereinzelte Ziele wirksam – sollte ein Titan einen Spanner erwischen, geht er direkt in den Wutanfall über.

Menschlein, ick hör dir tapsen!

Die Titanen versuchen natürlich ihr bestes, den Spieler von erfolgreichen Angriffen abzuhalten, beabsichtigt oder nicht. Einerseits ist es schon etwas frustrierend, wenn ein Titan sich in einem Gebäude verkeilt; versucht an eine unnereichbare eine Stelle zu springen, was dazu führt, dass er ab und zu durch die Gegend glitcht oder Kopfstand an einer Felswand übt; komische Zuckgymnastig macht, weil ihm beide Beine abgeschnitten wurden. Andererseits passt es auch ganz gut zu der unvorhersehbaren Natur der Titanen. Ich will aber nichts schönreden, es kann ziemlich nervig sein, besonders wenn man deswegen abgeblockt wird. Sie haben aber auch andere (beabsichtigte) Methoden, unser Leben schwer zu machen.
Neu in AOT 2 ist das Aufmerksamkeits-System. Solange wir uns nicht im Sichtfeld eines Titanen befinden, bzw. bestimmte Perks und Ausrütsung benutzen, bemerkt uns dieser nicht. Sobald wir bemerkt werden, wird er versuchen die Spielfigur anzugreifen, falls er nicht schon anderweitig beschäftigt ist. Da er jedoch weiß, dass wir da sind, kann er auch versuchen, unsere Angriffe abzuwehren, indem er die Hand nach uns austreckt oder uns wie Mücken wegscheucht. Außerdem sollte man nicht zu nah am Kopf des Titanen vorbeisausen, sonst wird man möglicherweise aus der Luft genascht.
Sollten wir jedoch in seinem Blickfeld verweilen, staut sich Wut im Bauch des Titanen an, was zu einer Art Gegenstück zu unserem Sturmsprint führt: Alles ist extrem verlangsamt (eigentlich eingefroren), außer der Titan. Unser Charakter kann sich noch bewegen, aber ist langsamer, während der Titan aktiv wird… Als währe ihm plötzlich eingefallen, dass er seine guten Neujjahrsvorsätze kurz vor Silvester noch nicht umgesetzt hätte. Nicht nur das, er wird auch zwangsanvisiert. In diesem Zustand sollte man vorsichtig sein, denn man kann nicht „zufällig“ von anderen Soldaten gerettet werden (gegriffene Soldaten werden automatisch losgelassen, sobald der Titan Schaden nimmt). Um dies zu Überleben muss man entweder durchhalten bis der Wutanfall vorbei ist, den Titanen töten oder eine Blendgranate abfeuern… oder man setzt sein Team ein, was aber je nach Teammitgliedern eine Verschwendung sein kann.

Auf freiem Feld kann man sich nicht nur langsam bewegen, anschleichen ist auch fast unmöglich. Das Symbol über dem Kopf des Soldaten Zeigt an, dass gerade keine geeigneten Ziele für die Haken in Reichweite sind.

in the 41st millennium there is only war

Um der Lage stets Herr zu sein und alle Titanen möglichst schnell und effizient vernichten zu können, sollte man die passende Ausrüstung parat haben. Es gibt drei Ausrüstungsgegenstände. Mit Pferd vier, aber das hat fast gar keinen Einfluss auf die Kämpfe. Es gibt ausrüstbare Klingen, deren Scheiden und 3D-Manöverapparate. Davon gibt es viele unterschiedliche Sets, die mir persöhnlich meist zu ulkig aussehen (und nicht in der Vorlage vorkommen), weshalb ich bei der Standard-Ausrüstung geblieben bin – was mir aber keinen Nachteil bringt, da man sie häufiger Aufrüsten kann. Außerdem hat jedes Set seine Vor- und Nachteile. Es gibt aber vor allem gegen Ende des Spiels (oder sagen wir, des Story-Modus) interessante Waffen, wie ein Kettensägenschwert. Deswegen die Überschrift – man braucht kein Sherlock Holmes zu sein, um zu erraten, aus welchem Franchise dieses Instrument abgekupfert wurde. Die experimentelle Ausrüstung, wie ich diese Dinger nenne, hat sich seine extravaganz aber verdient: Jedes Set ändert das Gameplay, sei es über Werte (wie erhöhte Ankerreichweite), oder spezielle Eigenschaften: Z.B. verbesserter Stealth und Angriffe ohne gesehen zu werden garantieren Zerstörung des jeweiligen Körperteils; wenn man aber gesehen wird, macht man weniger Schaden. Man kann Ausrüstungen mischen, sollte aber nicht, da jedes Set einen Attributsbonus gibt. Das Standard-Set gibt Beispielsweise Stärke + 3.
Ausrüstung lässt sich beim Austatter bauen, verkaufen (nicht zu empfehlen), aufrüsten (gegen Materialien kann man die Werte verbessern, ab und zu hat man die Auswahl zwischen zwei Upgrades – z.B. Klinge der ersten Generation zu Klinge der zweiten Generation oder zur verstärkten Klinge) und verstärken (1-3 andere, gleichwertige Items Opfern um die Werte von einem geringfügig zu verbessern, wobei ich vermute, dass drei Gegenstände pro Verstärkung kosteneffizienter ist).

Das Objekt unserer Begierde: der gepanzerte Titan ist für fast jede Schlacht gerüstet.

Ausrüstungswerte habe ich ja bereits angesprochen, davon gibt es pro Stück drei: Bei Klingen sind das Schärfe, Klingenlänge und Haltbarkeit. Schärfe erhöht den Schaden; je kürzer die Klinge ist, um so mehr müssen wir auf unser Timing achten. Wegen erbitterter Kämpfe gehen Klingen auch mal kaputt und müssen ausgetauscht werden… Die Haltbarkeit bestimmt logischerweise, wie lange es dauert bis die Klinge zerbricht.
Scheiden haben Klingen- und Gaskapazität, sowie Gasdruck. Ersteres bestimmt, wie viele Ersatzklingen man mit sich führen kann, das zweite, wie viel Gas pro Behälter enthalten ist. Der Druck bestimmt die Beschleunigung von gasbasierten Manövern.
3D-Manöverapparate haben die Attribute Ankerstärke, Reichweite und Rollengeschwindigkeit. Ankerstärke wird nur für den Kampf benutzt und bestimmt, wie lange wir uns an Titanen festhalten können. Reichweite erhöht die Distanz, auf die wir unsere Anker benutzen können, was vor allem auf recht leeren Gebieten nützlich ist. Rollengeschwindigkeit beeinflusst, wie schnell unser Draht eingeholt wird.

Außer der Ausrüstung gibt es noch Verbrauchsgegenstände, wie Klingen, Gasflaschen, Blendgranaten, Signale oder Brandbomben. Von diesen kann man insgesamt 8 Stück anlegen und werden mit dem Steuerkreuz benutzt, mit [LT] wechselt man zwischen 2 x 4 Items, da das Kreuz ja nur 4 Richtungen hat. Falls man viel von dem Ramsch verbraucht hat, kann man die Vorräte wieder auffüllen, in dem man zu einer Versorgungsbasis geht. 1x Klingen und Gasflaschen bekommt man auch von Standard-Basen, oder wenn man neue baut (egal um was es für eine Basis es sich handelt.)
Basen können an bestimmten Orten gebaut werden, und haben verschiedene Funktionen, wie die eben genannte Nachschubbasis, Automatische- und Manuelle Geschütze, Bergbau- und Produktionsgebäude sowie zwei unterschiedliche Gebäude die Buffs geben.
Eines davon trägt den glorreichen Namen „Angriff auf die Basis“ und sorgt dafür, dass Kartenweit den Schaden erhöht wird, je mehr von diesen Propaganda-Denkmälern rumstehen. Ganz ehrlich, wer sich diesen Pannennamen ausgedacht hat, gehört an die Wand gestellt. Na ja, vielleicht ist es ein Übersetzungsfehler und im Original ergibt das ganze einen Sinn. Oder ein Japaner hat seine mangelnden Englischkenntnisse unter Beweis gestellt und ein anderer hat das Ganze einfach ins Deutsche übersetzt.

Basen kann man übrigens nur bauen, solange man die passenden Signale vorrätig hat, man startet mit einem kleinen Vorrat, aber bekommt mehr, wenn man anderen Soldaten auf dem Schlachtfeld hilft.

Kämpft gemeinsam, oder sterbt einsam

Wie ich bereits kurz angesprochen habe, gibt es Teamaktionen. Diese sind abhängig von den Charakteren, die man in seinem Team hat. Im Team sind platz für 4 Leute. Man startet, je nach Mission, meist mit 1-2 Leuten. Mehr (Soldaten von Qualität) bekommt man über Nebenmissionen, die mit grünen Rauchsignalen gekennzeichnet sind. Sollte noch Platz im Team sein, bzw. es mit generischen Soldaten gefüllt sein, werden diese automatisch gefüllt oder ausgetauscht. Wenn kein Platz mehr ist, kann man sich zu ihnen stellen, und mit B Soldaten auswechseln. Dann kann man mit [LB]+Steuerkreuz die gewünschte Aktion ausführen.

Der anvisierte Titan kann sich schon mal von seinen zwei Armen verabschieden.

Die Standard-Aktion ist der Angriffsbefehl: Der jeweilige Soldat wird die ausgewählte Stelle angreifen. Alle generischen Soldaten besitzen diese Fähigkeit, genau wie fast alle Hauptcharaktere am Anfang der Story. Christa ist eine der Ausnahmen, sie heilt auf Befehl und das bis zum Ende des Spiels. Andere feuern eine Blendganate ab, dabei sollte man aber beachten, wo sich der Soldat gerade befindet. Dann gibt es noch zwei Soldaten, die ein Angriffssignal geben können, Armin und Erwin. Dies sorgt dafür, dass alle Soldaten an verschiedenen Stellen des anvisierten Titanen angreifen und bufft sie und den Spieler gleich mit.
Dann gibt es noch vier koordinierte Angriffe: Ein Doppelangriff auf die Arme (bei großen und starken Exemplaren auf einen Arm), einen Doppelangriff auf den Nacken, und im Fall von Mikasa und Levi einen Angriff der totalen Auslöschung. Dieser greift alle Gliedmaßen mit astronomischen Schadenszahlen an, gefolgt vom Angriff des Protagonisten auf den Nacken, mit weit weniger Schaden. Der vierte ist zum Einfangen der Titanen und wird von Hanji, Moblit und Sascha eingesetzt.
Es gibt noch eine, bzw. zwei weitere Aktionen, die hauptsächlich nach der Story verfügbar werden. Dabei übernimmt man für eine kurze Zeit Kontrolle über eine andere Figur.
Koordinierte Angriffe und die als letzte erwähnte Art haben den höchsten Cooldown und können relativ selten eingesetzt werden.

Sollte man von einem Titanen geschnappt werden und hat keine Lust auf Buttonmashing, kann man einem Teammitglied befehlen zur Rettung zu eilen. Dabei sollte man aber beachten, dass dafür die gleichen Cooldown-Zeiten wie für die normalen Aktionen – also sollte man sich nicht unbedingt von Levi oder Mikasa retten lassen.

Nichts und niemand zähmt den Wolf in uns

Nach jeder Schlacht levelt unser Charakter auf, was uns nicht direkt bessere Werte einbringt. Wir erhöhen lediglich seine Fertigkeitspunkte, die wir benutzen um Perks anzulegen. Dieses System gefällt mir sehr, denn man kann sich je nach Situation anpassen (geht nicht während der Schlacht) oder seinen Charakter so lange optimieren, bis man zufrieden ist. Perks können simple Attributsboni sein, passive Eigenschaften oder neue Angriffsmöglichkeiten.

Der perfekte Anführer: Erwin Smith kämpft an vorderster Front.

Mikasa bringt uns beispielsweise verbesserte Gas-Sprints sowie die Möglichkeit, diese mehrmals in der Luft einzusetzen, bei. Levi hingegen verleiht uns fortgeschrittene Kampftechniken, wie den Wirbelhieb und den Sturmangriff, mit dem man nach seinem Angriff noch ein paar schnelle, schwächere Angriffe ausführen kann. Bei schwächeren Titanen kann man so in Sekunden fast alle Arme und Beine abtrennen. Lässt sich aber auch etwas kreativer einsetzen, wofür ich meinen Theoriekampf von vorhin benutze: Anstelle jeden Titanen einzeln zu erlegen, drücke ich nach der ersten Unterwerfung (ohne A) [RB] > Y > [RB] > Y und erledige so alle drei auf einen Schlag. Für sieben reicht diese Fähigkeit leider nicht.
Sich früh mit Christa anzufreunden ist auch empfehlenswert, da sie nicht nur Permanente Boni auf Freundschaftsgewinnung gibt, die man nicht ausrüsten muss, sondern auch „Motivation“ in drei Stufen, die Abklingzeit von Teamaktionen verringert.
Dann gibt es noch Perks, die man je nach Spielstil auswählen sollte. Ist man eher Hinterhältig, sollte man sich mit Ymir anfreunden, die uns Schadensboni gibt, sollten wir nicht entdeckt worden sein. Der Perk „Duellant“ von Gelgar ist eher für offene Kämpfe gedacht und verbessert den Schaden gegen Titanen, die den Spieler angreifen.
Für weniger Klingen- und Gasverbrauch sollte man sich mit Sascha und Connie anfreunden – wobei der Klingenperk später durch Mikasa’s Klingenkunst ausgetauscht werden kann, welches die Klingenabnutzung halbiert, wenn man mit genug Geschwindigkeit angreift.
Dann gibt es noch Perks für Verbrauchsgegenstände (wie Kapazität) und besondere Situationen (keine Verlangsamung durch Verletzungen).

Wir müssen aber nicht unbedingt Fertigkeitspunkte für die 6 Attribute (Stärke, Geschicklichkeit, Flinkheit, Konzentration, Führung und Gesundheit) ausgeben, sondern können diese auch begrenzt mit Einzel- oder Gruppentraining steigern – sobald wir uns den Aufklärern angeschlossen haben und uns Flügelabzeichen verdienen können. Falls man diese nicht für Erfahrungs-Buffs oder Basenaufrüstung benutzen will, kann man die ohne Gewissensbisse ins Training reinbuttern. Im Einzeltraining können wir mit zusätzlichen Abzeichen unsere Erfolgschance erhöhen (welche sinkt, je mehr wir trainieren). Gruppentraining kostet immer nur ein Abzeichen, aber man muss sich von 3 zufälligen Soldaten einen Trainingsparter aussuchen, der den Erfolg des Trainings am besten beeinflussen kann. Dies hängt von der Freundschaft und den Fähigkeiten des Partners ab und kann in seltenen Fällen auch einen großen Erfolg mit sich bringen.
Jede der 3 Trainingsformen verbessert 2 Werte, eine Leiste die sich füllt bestimmt unseren Fortschritt – aber keine Angst, die Leiste stellt das maximale Training dar und nicht die Zeit bis ein Attribut verbessert wird. Ist sie voll, können wir mit dem Trainieren aufhören.

Aber was machen die Attribute überhaupt? Stärke erhöht den Angriff, Geschicklichkeit verringert den Gasverbrauch und verbessert den Schaden von Verbrauchsgegenständen sowie manuellen Geschützen, Flinkheit erhöht die Bewegungsgeschwindigkeit (allgemein und beim Umkreisen von Titanen), Konzentration macht kritische Angriffe einfacher (keine Ahnung, ob damit die goldenen Angriffe gemeint sind, oder die Ausweichangriffe, beides ist gegen Ende häufiger aufgetreten; keine Ahnung ob es was mit Skill oder diesem Wert zu tun hat), Führung verringert die Abklingzeit der Soldaten und erhöht gleichzeitig deren Schaden, Gesundheit verbessert unsere Resistenz gegen Griffe und wir können uns leichter wieder befreien.

Mir gefällt der Weg vom Rekruten bis zum Elitesoldaten. Wenn man mit einem komplett aufgelevelten und ausgerüsteten Charakter spielt und dann nochmal mit einem neuen, kommt man sich vor wie eine lahme Schnecke.

Schnapp‘ sie dir alle!

Hm, ich glaube ich müsste so langsam zum Ende kommen. Habe ich etwas noch nicht erwähnt? Ach ja, noch ein paar Dinge, das erste ist die Titanenforschung. Ab einer bestimmten Story-Mission kann man Titanen fangen und so seine Labor-Level (bis Stufe 10, dafür muss man nicht jede Variation einfangen) verbessern. Das bringt zwei Perks für mehr Schaden, einen für mehr Gegenstandsschaden (soweit ich weiß, gibt es nur die Brandbombe, und den fliegenden Klingenwechsel (Klingen in der Luft benutzen, Levi Perk. Wow, ich bin schon bei verschachtelten Klammern!), welche Schaden verursachen, keine Ahnung ob der Perk für letzteres wirkt.) und verschiedene Gegenstände, wie Rauchbomben (versteckt uns) oder Glitzerpulver (macht uns attraktiver).
Um das Labor-Level zu erhöhen muss man Titanen fangen, die man noch nicht hat. Ich habe erst versucht, mir die Gesichter und ihre Statur zu merken, aber wenn man während einer Schlacht die Karte öffnet und sich die Titanenliste anzeigen lässt, sieht man ob der jeweilige Titan schon gefangen ist, oder nicht. Ziemlich fummelig, ich hätte vielleicht ein zusätzliches UI-Element neben das Titanen-Icon gemacht, wie z.B. eine Lupe oder ein Netz, wenn man das Exemplar schon hat. Wo wir gerade dabei sind, das UI ist ganz schön voll, wie man es aus vielen japanischen Spielen kennt. Man kann aber vieles an und ausschalten. Nicht die Missionsmarkierungen, was dämlich ist, denn eigentlich kann man sich auch prima an den Rauchsignalen orientieren.
Zurück zum Fangen: Um einen Titanen zu fangen müssen wir diesen je nach Größe schwächen – die kleinen nicht, die sind immer fangbar. Die Mittleren mussen um ihre Beine und die Größten um all ihre Gliedmaßen erleichtert werden. Wenn man einen Jäger im Team haben sollte, braucht man sich nicht darum kümmern. Nur bei den bizarren Titanen (Variationen der Bossgegner im Storymodus) muss man trotzdem alle Gliedmaßen zerstören. (Da fällt mir ein, ich habe auch noch gar nicht über die Bosskämpfe geschrieben…) Es gibt außerdem einen Perk von Hanji, der das Fangen erleichtert.
Das Einfangen hat noch einen anderen Vorteil: man bekommt seltene Materialien. Allerdings sollte man es nicht übertreiben, denn wenn man zu viele Fängt hat das negativen Einfluss auf die Auslöschungs-Wertung.

Endgame

Ca. 20 Stunden habe ich für die Story gebraucht, zusammen mit 51% der Aufklärungsmissionen. Dabei gibt es zwei letzte Story Missionen, die erste ist ein Abschluss der normalen Geschichte (Ende Staffel 2 im Anime), die zweite ein Abschluss für unseren Helden. Moment mal, ich habe inwischen schon doppelt so viel Zeit mit dem Spiel verbracht. Warum?
Nun, nach der Story wird einiges freigeschaltet, zum einen der Inferno-Modus, welches nochmal der normale Story Modus ist, nur Hardcore. Hab mich damit noch nicht befasst und weiß nicht genau, was die Unterschiede sind, ist aber der einzige Modus wo man genügend Zeug bekommt um seine Ausrüstung auf die höchste Stufe zu bringen (falls man sich nicht totgrinden möchte).
Zum anderen kann man nach der letzten Mission den Story-Modus mehr oder weniger normal weiterspielen. Damit meine ich, dass man alle Missionen wiederholen und seine Freundschaften weiterpflegen kann. Aber warum sollte man das wollen?

Grund 1: Man kann das Schicksal von einigen Soldaten ändern und sie retten. Neue Nebenaufgaben tauchen in Story-Missionen auf, bei denen wir den Totgeweihten helfen, dem Sensenmann von der Schippe zu hüpfen. Mit denen können wir dann auch unsere Beziehungen verbessern und sie auf Aufklärungsmissionen mitnehmen. Bestimmte Charaktere bekommen außerdem neue Fähigkeiten, über die man erst nach der letzten Mission gebieten kann.
Grund 2: Sollte man außerdem alle Nebenaufgaben pro Schlacht abschließen, kommt ein zusätzlicher Titan aufs Schlachtfeld, ein sogenanntes Ziel für eine fatale Vernichtung. Dieser wird auch nicht einfach nur reingeworfen, in Story-Missionen kommentieren die verschiedenen Leute das Ganze auch. Sollte man die Schlacht auf Rang S abschließen und die fatale Vernichtung erfüllen, bekommt man den S+ Rang und bekommt bessere Materialien, mit denen man sein Zeugs noch weiter aufrüsten kann.
Grund 3: Keine Ahnung wie es anderen geht, aber mir wird das Kampfsystem nicht langweilig. Ich springe immer mal gern für ein bis zwei Stunden rein, um Titanenblut über Häuserfassaden zu verteilen.

Abschluss und noch ein paar nicht so tolle Dinge

Ich könnte noch über den Multiplayermodus reden, oder die technische Umsetzung – das werde ich aber unter den Tisch fallen lassen, da ich bisher keinen Multiplayer gespielt habe und mein Rechner ziemlich gute Technik drin hat und mir deswegen vermutlich keine größeren Probleme wie Performance-Einbrüche aufgefallen sind. Ich werde jedoch einige Kritikpunkte aufführen die noch nicht genannt worden sind:

Jep, das ist eine Kanonenkugel. Automatische Geschütztürme schießen ohne Unterbrechung.

Der Anfang macht dei Übersetzung. Eigentlich ist sie größtenteils ganz gut gelungen, wobei ich viele Texte während der Action nicht lesen konnte. Allerdings scheint das Spiel ein Problem mit Einzahl und Mehrzahl zu haben. Keine Ahnung ob das ein Fehler der Übersetzung ist, oder vom System (wie die Schrift angeordnet wird). So kommen Titanenen häufiger vor (manchmal stimmt es aber komischerweise…) und auch einmal „eine Gruppe Erenen“. Schon, im Vergleich zur deutschen Version von Salt & Sanctuary, wo Sätze stellenweise gar keinen Sinn ergeben, ist das noch recht in Ordnung und Deck13 hat bei der Übersetzung von Lords of the Fallen (zumindest hab ich das so in Erinnerung) ins Chinesische keine Übersetzung bekommen, sondern eine Excel-Tabelle mit Chinesischen Zeichen a lá „Hier, mach mal.“ Keine Ahnung, ob das hier Spiegelverkehrt der Fall war… Trotzdem handelt es sich um ein Vollpreisspiel, wo man eine ordentliche Übersetzung schon mal erwarten darf.
Außerdem macht das Spiel relativ wenig neu. Das Meiste kommt von den vielen neuen Dialogen. Karten sind teilweise wiederverwertet, haben vielleicht einen zusätzlichen Winterskin bekommen. Bin mir nicht ganz sicher, ob es Wintermissionen schon im Vorgänger gab.
Bosskämpfe laufen in der Regel nach dem gleichen Schema ab, nur die Bewegungen und Angriffe der Titanen ändern sich. Die einzigen Ausnahmen sind zwei Kämpfe gegen den kollossalen Titanen, die aber spielerisch total Stumpf sind – der Zweite fühlt sich aber wenigstens ziemlich Episch an und ist auf andere weise fordernd, da man mehrere Stellen gleichzeitig verteidigen muss.
Apropos fordernd: Bisher hat es nur der Tier-Titan geschafft mich umzubringen. Allerdings habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht die schwersten Aufklärungsmissionen gespielt.
Bosskämpfe laufen folgendermaßen ab: Grüne Stellen angreifen, bis der Titan keine Ausdauer mehr hat, dann wird er verwundbar. Im Vorgänger musste man noch das Fell des Tier-Titanen verbrennen, um ihn angreifen zu können.

Ich gebe siebenundzwanzig Eltern von neunundreißig zerquetschten Personen.

Meine Meinung: Für Hardcore-Fans und Leute die den ersten Teil nicht gespielt haben in Ordnung bis gut, im Zweifel warten bis es billiger wird.

7 /10

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Bewertung: 5.0/5 (1)

Kampf um das Überleben der Menschheit – Teil 1

Reddok am 19.März 2018 um 13:03:01

„Wir haben sie nicht verloren… Diese Soldaten sind nicht einfach so gestorben. Mein Befehl hat sie sterben lassen. Dies ist der Moment, der über Fortbestand oder Untergang der Menschheit entscheidet – wenn die Menschheit dank dessen überleben kann, ist es mir egal wenn man mich einen Massenmörder nennt.“

Demnächst kommt der Actiontitel A.O.T. Wings of Freedom 2 raus und obwohl der Vorgänger ziemlich durchwachsen war, kann dieser für mich als Attack on Titan-Fan trotzdem eines der besten Spiele 2018 werden. Aber was ist Attack on Titan, oder wie der richtige Titel lautet, Shingeki no Kyojin, eigentlich? Ich will es versuchen ohne Spoiler zu erklären, für diejenigen, die es nicht kennen. Denn der richtige Test (was dann Teil 2 ist) wird vermutlich eine Spoiler-Apokalypse. Wer die Anime/Manga-Serie noch nicht kennt und unvoreingenommen genießen möchte, sollte außerdem die Trailer zu den Spielen vermeiden… Allerdings gibt es den Manga bereits seit Ende 2009 und die Animationsserie seit 2013, also bin ich mir nicht ganz sicher, ob die ungespoilerte Zielgruppe, die ich bedienen möchte überhaupt existiert. Ich vermute mal, das hier zu lesen lohnt sich vermutlich nur, wenn man entweder selten oder gar keine Anime-Serien schaut, bzw. Manga liest.

Fun Fact: Shingeki no Kyojin heist soviel wie Angriff der Riesen – was im Prinzip das Gegenteil von Attack on Titan ist…

 

Der Mann hinter Attack on Titan

Die 10 besten Soldaten des 104. Trainingskorps. Dieses Bild wird auf den Rücken der Manga abgebildet. Sobald einer stirbt, fehlt er in der nächsten Ausgabe.

Hajime Isayama, der Zeichner und Kopf hinter Shingeki no Kyojin, hat mal in einem Internetcafé gearbeitet und ist auf einen betrunkenen Kunden gestoßen. Isayama war erstaunt darüber, dass sie nicht miteinander kommunizieren konnten, obwohl sie der gleichen Art angehören. In dem Moment kam ihm der Gedanke, dass der Mensch sowohl die vertrauteste, als auch die furchteinflößendste Kreatur auf der Welt ist. Dieser Gedanke wurde zu einer Inspiration für die Titanen, welche man vermutlich am ehesten als Kreuzung von Riese und Zombie verstehen kann.

Isayama hat des öfteren an Manga-Wettbewerben teilgenommen, wo seine Zeichnungen als hässlich und schlecht galten. Mit Attack on Titan landete er jedoch einen Hit, welcher sogar International extrem erfolgreich war und den Manga-Platzhirschen konkurrenz machte. Isayama war überwältigt davon. Er wollte seinen Manga eigentlich mit einem extrem tragischen Ereignis abschließen und alle Hauptcharaktere sterben lassen. Die plötzliche Popularität ließ ihn jedoch umdenken. Er wollte seinen Fans ein befriedigenderes Ende verschaffen. Was nicht heißt, dass alle Figuren sicher sind. Als Isayamas Editor das Schicksal seines Lieblingscharakters sah, brach dieser in Tränen aus, schloss sich zum weinen auf der Toilette ein und flehte Isayama an, diesen noch etwas leben zu lassen. Isayama änderte zum Glück seine Meinung, und verschonte diese Person… vorerst.

Was ist schlimmer als Zombies? Riesige, fast unverwundbare Zombies.

So sehe ich Leute an, die denken, dass Anime für Kinder ist. Lasst euch von den hellen Visuals nicht täuschen – auch wenn AOT ein Action-Anime ist, liegen seine Wurzeln im Horror-Genre.

Aber warum ist Attack on Titan so beliebt geworden? Nun, manche bezeichnen es als Game of Thrones aus Japan, bzw. der Zeichentrickserien. Ich persönlich empfinde diesen Vergleich nicht ganz passend, aber er kommt auch nicht von ungefähr. Die Story der Serie ist dicht, fühlt sich sehr gut vernetzt an. Alles ist miteinander verbunden. Charaktere haben ihre Motivationen, Geschichten, Gründe warum sie an dem Ort sind, wo sie sind. Dinge und Figuren, von denen man dachte, dass ihre Rollen ausgeschöpft sind, kommen zurück und tragen sinnvoll zum Gesamtwerk bei. So habe ich mich erst geärgert, das die Deutsche Synchro einen Synchronsprecher mehrmals verwendet. Etwas später kam dann ein neuer Manga-Band raus, der zu einer viel späteren Zeit spielt und klar macht, dass das, was ich für zwei unterschiedliche Charaktere hielt, eigentlich ein und der selbe ist – was mein Hirn zum explodieren gebracht hat.

Wichtige Szenen, die den Verlauf des Plots mehrere Folgen vorher anteasern sind in der Regel schnell vergessen, weil man geschickt abgelenkt und nicht wieder daran erinnert wird. Die Serie bricht nicht nur Storytelling-Regeln, sondern auch seine eigenen – funktioniert aber trotzdem, da sie und ihre Figuren einfach gut geschrieben ist. Teilweise ist die Darstellung der Charaktere übertrieben dramatisch, wie das einfache Essen einer Kartoffel (Nicht so sehr wie “Ich nehme einen Kartoffelchip – UND ESSE IHN!”), dass man komplett überrumpelt wird, wenn eine wichtige Information – welche die gesamte erste Staffel in anderem Licht erscheinen lässt – beiläufig im Hintergrund erwähnt wird während im Vordergrund andere Gespräche geführt werden. Viele Dinge verstecken sich direkt vor den Augen des Zuschauers, der sich blöd vorkommt, wenn er realisiert, dass er alles die ganze Zeit vor der Nase hatte. Allerdings kann man auch Dinge voraussehen, wenn man aufmerksam ist. Jetzt wo ich darauf hingewiesen habe, ist die Wahrscheinlichkeit dafür wohl gestiegen.

In AOT bleibt kein Stein auf den anderen.

Der Hauptcharakter von Shingeki no Kyojin ist genial. Er ist kein Auserwählter,  nur eine gewöhnliche Person mit einer schwarz-weiß Moral und freiheitsliebend wie ein Texaner, der seinen Colt für den morgendlichen Gang zum Bäcker umschnallt. Nun denkt ihr euch vielleicht: “Was ist daran genial?” Nun, ich kann nicht darauf Antworten, ohne zu Spoilern, deswegen werde ich das in Teil 2 fortsetzen. Allerdings merkt man als reiner Serien-Schauer davon nur wenig.

Die musikalische Untermalung als episch zu bezeichnen, ist fast untertrieben. Die Animationen sehen vor allem in Kampfszenen dynamisch aus und vereinfachen den hübschen Artstyle nicht zu sehr. Und auch das CGI fügt sich meistens ziemlich gut in das Gesamtbild ein. Ich würde sogar so weit gehen und AOT als einer der hübschesten Anime bezeichnen – von dem, was ich gesehen habe sieht nur Violet Evergarden (Kann ich auch empfehlen.) besser aus – meiner Meinung nach. Wir reden hier immerhin von einer 5 Jahre alten Serie. Aber naja, das ist Geschmackssache.

Negative Dinge: Das Pacing ist überall und nirgends – gepaart mit Cliffhängern aus den Tiefen der Hölle. Ist aber im Zeitalter des Bingens halb so wild. Außerdem bleiben durch die aufwendigen Animationen einige Szenen auf der Strecke und werden als einfache Standbilder dargestellt, vor allem in der ersten Staffel. Dabei handelt es sich allerdings um vereinzelte Gespräche. Meckern auf hohem Niveau: Wie immer denken sich Japaner komische europäische Namen aus, für sie reicht es wohl, dass sie exotisch klingen.

Die Flügel der Freiheit

„In Diesem Augenblick erinnerte ich mich. Dass ich diesen Anblick seit meiner Geburt schon unzählige, UNZÄHLIGE male… gesehen hatte. Ich hatte es so oft gesehen. Immer und immer wieder. Aber ich hatte immer so getan als hätte ich es nicht gesehen. Es ist wahr: Diese Welt ist ein grausamer Ort!“

Das plötzliche Auftauchen der Titanen hat die Menschen an den Rand der Ausrottung getrieben. Die letzten Reste der Menschheit leben seit 100 Jahren inmitten von 3 Mauern: Maria, Rose und Sina. Diese 50 Meter hohen Bauwerke werden mittlerweile als Göttinnen verehrt. Über die Titanen ist nicht viel bekannt. Sie sind unterschiedlich groß, meist 3-15 Meter hoch. Sie können Menschen spüren und fressen Sie, haben aber keine Möglichkeit sie zu verdauen und kotzen sie wieder aus. Ihre Energie kommt vom Sonnenlicht, jedoch hält jeder Titan unterschiedlich lange ohne Sonne aus. Es gibt außerdem noch abnorme Exemplare, die meist ungewöhnliches Verhalten an den Tag legen. Diese erkennt man an ihren seltsamen und unpraktischen Fortbewegungsmethoden. Alle Titanen haben jedoch eines gemeinsam: Sie sind fast untötbar und regenerieren Verletzungen innerhalb von Minuten, selbst Enthauptungen. Der einzige Schwachpunkt liegt direkt im Nacken, von dem ein ganzes Stück herausgeschnitten werden muss, um sie vom regenerieren abzuhalten.

Die Soldaten kämpfen in der Regel nicht, weil es ihnen Befohlen wurde, sondern weil ihnen keine andere Wahl bleibt. Die meisten würden eine Exekution wegen Desertierens dem Kampf gegen Titanen vorziehen.

Aber genug von den Titanen, was machen die Menschen so? Das Militär der Menschheit ist in drei Divisionen unterteilt: Mauergarnison, Militärpolizei und Aufklärungstrupp. Die Erste hält was der Name verspricht, sie bewachen die Mauern und reparieren sie, falls nötig. Zusätzlich dazu kümmern sie sich um neue Rekruten und bilden sie aus. Außerdem kämpfen sie meist mit stationären Geschützen, die allerdings nur Trostspender sind. Was die Militärpolizei angeht, sind sie hauptsächlich in inneren Bezirken stationiert, wo sie für Ordnung sorgen und die Adligen bewachen; Luntenschlossgewehre sind die Waffen ihrer Wahl. Der Aufklärungstrupp ist der interessanteste. Sie erforschen die Äußeren Gebiete, studieren die Titanen und entwickeln neue Kampftechniken sowie -technologien, wie den 3d-Manöverapparat und die dazugehörigen auswechselbaren Klingen. Dieser katapultiert die Soldaten mit Gas in die Luft und verwendet zwei Enterhaken, sowie das eben erwähnte Gas zur Fortbewegung. Seit diese Technologie in Massenproduktion gegangen ist, wurden auch die anderen Divisionen damit ausgerüstet, wobei die Militärpolizei diese nur zu ausgewählten Anlässen benutzt. Allerdings haben sich auch einige dieser Geräte auf den Schwarzmarkt und in Gaunerhände verirrt.

Der hundertjährige Frieden nimmt mit dem Auftauchen des kolossalen Titans ein jähes Ende.

Im südlichsten Äußeren Bezirk Shiganshina lernen wir den Protagonisten Eren Jäger kennen, wo er mit seiner Adoptivschwester Mikasa Holz sammelt. Man merkt schnell, dass sie sehr auf ihn fixiert ist und alles für ihn tun würde. Sie möchte ihm ausreden, sich dem Aufklärungstrupp anzuschließen, da deren Expeditionen meist nur die Hälfte der Leute zurück kommt. Warum er das trotzdem machen will? Erens Kindheitsfreund hat Armin ihm diese Flausen in den Kopf gesetzt; mithilfe eines alten Buches über die Außenwelt weckte er Erens Neugier. Seitdem möchte er die Welt sehen, echte Freiheit erleben, nicht wie Vieh im Käfig sein Dasein fristen – selbst wenn es ihn umbringt. Diese Pläne werden jedoch in weite Ferne gerückt, als der Kolossale Titan urplötzlich vor dem Tor steht und dieses Kurzerhand zerstört. Chaos breitet sich aus, denn die normalen Titanen nutzen die Gelegenheit um in die Stadt einzudringen. Zu allem Überfluss Zerstört der gepanzerte Titan das Innere Tor, was dazu führt, dass sich die gesamte Menschheit hinter die Mauer Rose zurückziehen muss. Ähnlich bescheiden geht es Eren und Mikasa, denn ihre Mutter wurde in den Trümmern ihres Hauses eingequetscht. Eine der dramatischsten Szenen überhaupt spielt sich ab, als Erens Mutter sich mit letzter Kraft davon abhält, die Kinder anzuflehen bei ihr zu bleiben (nachdem sie diesen befohlen hatte sie zurückzulassen), während ein Freund der Familie Eren und Mikasa vor einem besonders diebisch grinsenden Exemplar rettet, der dann die Mutter verspeist. Daraufhin schwört Eren, sämtliche Titanen vom Antlitz der Welt zu tilgen. So viele werden es dann aber doch nicht.

Soviel zu meiner allgemeinen Zusammenfassung. Falls du, lieber Leser, jetzt Blut geleckt haben solltest, rate ich dringend dazu die Serie anzusehen, bzw. den Manga zu lesen. Auf keinen Fall die Filme ansehen, egal ob Live-Action oder nicht! Die 2. Staffel gibt es allerdings noch nicht komplett auf Deutsch. Der AOT 2 Test wird kommen, und dann wird gespoilert bis der Arzt kommt – was nicht heißt, dass ich jegliches Detail der Story (die momentan verfügbar ist) erklären werde – es sei denn, das wird gewünscht.

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