
Und wieder versetzt uns Infinity Ward in den zweiten Weltkrieg. Mit Call of Duty 2 flackert wieder der Monitor und erneut zieht man mit den Sowjets und den Allierten gegen das dritte Reich. Gleiches setting wie schon beim ersten Teil heißt aber nicht unbedingt gleiches Spielprinzip. Es hatte sich einiges verändert seit dem Debüt des Vorgängers. Neben neuer DirectX 9 Grafikoberfläche wurden viele neue Waffen und Features eingeführt. Der Mehrspieler modus wird nach wie vor von vielen aktiv genutzt, und das bei einer Serie wo fast ( mittlerweile ) jährlich neue Nachfolger erscheinen. Viele Fans sehen in Call of Duty 2 den letzten richtigen Teil der Reihe. Wir haben uns das Spiel nochmals angeschaut und möchten diesen Mythos näher erläutern.
Es ist Winter 1941 als private Vasili Koslov eingezogen wird. Durch den rasanten Vormarsch der Deutschen durch deren Blitzkriegtaktik steht die Wehrmacht kurz vor Moskau. Die rote Armee ist verstreut und zerrieben, so bleibt es nur den jungen übrig gebliebenen Rekruten überlassen ihre Hauptstadt zu verteidigen. Der Versuch glückt und Koslov wird nach Stalingrad versetzt. Zur gleichen Zeit tobt in Nordafrika der Krieg zwischen dem britischen Commonwealth und dem deutschen Afrika Korp. Hier muss sich Sergeant Davis unter dem Kommando von Captain Price den Invasoren des Wüstenfuchs stellen. Die Schlacht um El Alamein und der Vorstoß der 7. Panzerkompanie auf Tunesien bildet den Höhepunkt dieses Kapitels. Die Deutschen sind zwar in Afrika geschlagen aber noch lange nicht vernichtet. Dieses Unternehmen muss das zweite Ranger Bataillon um Corporal Bill Taylor einleiten. Die Amerikaner landen am D-Day an den französischen Klippen von pointe du Hoc. Auf dem Boden der Normandie angekommen wechseln in regelmäßigen Abständen strategisch wichtige Positionen den Besitzer. Und fast gelingt es der Wehrmacht die zukünftigen Befreiher Europas wieder in den Ärmelkanal zurück zu schicken.
Call of Duty 2 ist spielerisch fast wie sein Vorgänger, mit einigen unterschiedlichen Neuheiten. Eine davon ist die Rauchgranate. Schon sehr früh während dem Tutorial lernt der Spieler diese geschickt einzusetzen, um MG42 Stellungen und Panzern die Sicht zu vernebeln und somit ohne Schäden vorrücken zu können. Das ganze funktioniert wunderbar nur kann nach dem durchqueren der Rauchschwade auch eine böse Überraschung auf uns warten. Denn wir sehen nicht wie sich die feindliche KI hinter den Rauch verhält. Und wenn wir schon bei der KI sind gibt es auch dort einige kleine änderungen. Denn die Soldaten gehen taktischer vor und nutzen häufiger Deckungsmöglichkeiten. Ist man im direkten Feindkontakt stürmen die Krauts auch im Nahkampf auf den Spieler zu. Hier sollte man sehr schnell handeln, denn nach drei Kolbenhieben kann das Spiel sehr schnell vorbei sein. Vom ersten Teil nicht übernommen ist das freie Speichern. Stattdessen werden automatisch Speicherpunkte gemacht. Die sind dafür sehr gut gesetzt, sodass man nie das ganze Level von vorne beginnen muss. Auch Benzinfässer sind in Call of Duty 2 neu zu entdecken. Besonders dazu geeignet um feindliche Mörserstellungen in Brand zu setzen. Negativ dagegen ist der Waffenwechsel, welcher nicht mehr durch das Mausrad betätigt werden kann.
Ein Call of Duty aus dem Jahr 2005 setzt in der Grafik selbstverständlich DirectX 9 voraus. Für damals schwächere Computer gab es auch die Möglichkeit auf DirectX 7 umzustellen.Die Vorteile von Polygon-Meshes und verbesserten Abläufen bei Animationen kamen auch im Spiel zum Einsatz. Die Gesichter der KI Darsteller waren um ein vielfaches detailreicher als beim ersten Teil. Der neue volumetrische Rauch überbot zur damaligen Zeit alles dagewesene. Auch Bump Mapping und Vertex Shader wurden verstärkt eingesetzt. Der gewaltige Grafiksprung war beim Wasser leider nicht festzustellen. Die Wellen und die sonstige Darstellung wurden unbearbeitet aus COD 1 übernommen. Zusammengefasst kann man sagen das der zweite Teil eine grafische Aufarbeitung des Vorgängers war.
Und Wieder besteht die Kampagne aus einer nicht zusammenhängenden Geschichte. Diesmal hat man den Ablauf umgekehrt. Man startet als russischer Rekrut absolviert die Kämpfe um Stalingrad und wechselt dann nach Nordafrika zu den Briten. Die Missionen des Commonwealth stellen den längsten Teil des Einzelspielers da. In Lybien, Ägypten und Tunesien verbringt man den größten Teil des Spielinhaltes. Den Abschluss macht man als amerikanischer Ranger in Frankreich und Deutschland. Die gesamte Kampagne bietet sehr viel Unterhaltung. Man befindet sich stets im Mittelpunkt sämtlicher Gefechte und muss Aufgaben wie zB. das Ausschalten feindlicher Mörserteams mit einem Scharfschützengewehr, mit einer Flak88 deutsche Stukas vom Himmel holen, Ortschaften einnehmen und vor Gegenangriffen sichern usw. ausführen. Die KI Kameraden und feindlichen Truppen geben zur Situation passend Kommentare ab. So warnt ein Verbündeter wenn die Gegener versuchen uns von der Seite anzugreifen. Was in Medal of Honor bereits Standart war fand auch in Call of Duty 2 seinen Weg in das Szenario. Es gab endlich synchronisierte Zwischensequenzen, die aus Dokumentaraufnahmen bestanden. Teilweise wurden auch Einzelbilder zur jeweiligen Mission passend in den Levelübergängen eingeblendet. Bei soviel beeindruckenden Darstellungen im Spiel hat mich besonders das Ende überrascht. Denn ganz so spektakulär wie man es sich vorgestellt hatte verläuft dieses doch nicht.
Sonstiges:
Der in den britischen Missionen auftauchende Captain Price hat das selbe Erscheinungsbild wie der gleichnamige Hauptprotagonist aus Modern Warfare. Außerdem wurde für diese Figur derselbe Synchronsprecher verwendet. Einer der russischen KI Begleiter heißt private Makarov. Diesen Name trägt der Hauptfeind aus den neuen Modern Warfare teilen.
Mein Fazit:
Im Vergleich zum ersten Teil wurde außer der Grafik nicht viel verändert. Die neuen Rauchgranaten und Benzinfässer sorgten zwar für etwas mehr Abwechslung, aber unterm Strich blieb das Gameplay mit Ausnahme von noch mehr Gegnerwellen realtiv gleich. Der neue Schauplatz in Nordafrika und dessen Missionen haben mir in der Kampagne am besten gefallen. Der ganze Einzelspieler wird dermaßen spektakulär in Szene gesetzt das man den Schlussteil gar nicht bemerkt. Technisch war das Spiel damals einer der Hingucker schlechthin und ich finde das die Grafik auch für heutige Verhältnisse noch recht gut ausschaut. Der Multiplayer wird noch gut besucht und es gibt einige Mods die den Spielspass dort mehr oder weniger ankurbeln. Ob es nun das beste Call of Duty ist darüber lässt sich mit Sicherheit streiten
spektakuläre Effekte | nur 2 Waffen können getragen werden |
neue möglichkeiten durch Rauchgranaten | Waffenwechsel nicht mehr durch Mausrad möglich |
Granatenwarnung | unfertig wirkendes Ende |
neue Waffen zB. Gewehr 43, PPs42, SVT40 Gewehr | |
DirectX 9 Grafik | |
neues Zielsystem bei Scharfschützengewehren | |
gute Zwischensequenzen | |
sehr gute Musik, Sounds und Synchronsprecher |
8 / 10