Rückblick: Age of Empires (Historie)

Am 31. Oktober 2018 ist die Erweiterung zum ersten Age of Empires mit dem Namen The Rise of Rome (In Deutschland Der Aufstieg Roms) 20 Jahre alt geworden, denn das Addon wurde genau an diesem Tag in den USA veröffentlicht. Während Age of Empires 2 nach wie vor größte Beliebtheit, nicht zuletzt durch die HD … weiter

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Rückblick: Age of Empires (Historie)

FloosWorld am 28.November 2018 um 16:11:30

Am 31. Oktober 2018 ist die Erweiterung zum ersten Age of Empires mit dem Namen The Rise of Rome (In Deutschland Der Aufstieg Roms) 20 Jahre alt geworden, denn das Addon wurde genau an diesem Tag in den USA veröffentlicht. Während Age of Empires 2 nach wie vor größte Beliebtheit, nicht zuletzt durch die HD Edition oder auch Formate, wie Rage of Empires von den Rocket Beans genießt, scheint der Serienerstling unter den Spielern größtenteils in Vergessenheit geraten zu sein, wohl auch, weil sich dieser umständlich spielen lässt. Zeit dies zu ändern und die Erinnerungen an Age of Empires 1 wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Die Gründung von Ensemble Studios und Dawn of Man (1995/1996)

Das Studio hinter Age of Empires – Ensemble Studios – wurde 1995 von Tony Goodman, Rick Goodman, Bruce Shelley, Brian Sullivan und John Boog-Scott als unabhängiges Entwicklerstudio gegründet. Mit Shelley hatte man jemanden an Bord, der bereits mit Railroad Tycoon und Civilization Erfahrung im Strategiespielbereich sammeln konnte. Das frisch gegründete Studio einigte sich darauf, dass man zusammen ein Strategiespiel mit dem Besten aus Echtzeit- und Rundenstrategie entwickeln möchte und programmierte den Prototypen mit dem Namen „Dawn of Man“ – ein auf Territorien basiertes Rundenstrategiespiel mit historischem Szenario und Echtzeitelementen. Das historische Szenario wurde gewählt, da man sich damals von der Einheitsmasse der Echtzeitstrategie abheben wollte und historisches bereits durch Rundenstrategie á la Civilization bei den Spielern bekannt war. Über viele weitere Enwicklungsebenen entwickelte sich schließlich die Idee zu Age of Empires.

Juni 1996 wurde schließlich auf der E3 Age of Empires als neues Spiel von Bruce Shelley angekündigt und ein weiteres Jahr sollte es nun dauern bis das Spiel auf dem Markt kam – das Spiel, das in die Gaminggeschichte eingehen sollte.

 

 

Age of Empires Demo (1997)

Vor dem fertigen Spiel erschien die sogenannte „Trial Version“, die Demo. Zur Verfügung sehen zwei Kampagnen: Eine Tutorialkampagne, welche aus dem fertigen Spiel entfernt wurde und eine Schlachtdemonstration. Zudem lässt sich der Multiplayer mit allen aus dem fertigen Spiel zur Verfügung stehenden Völkern spielen, aber nur mit anderen menschlichen Spielern.

Das Hauptmenü gleicht dem des fertigen Spiels und wurde zudem mit dem Hinweis auf das E3-Award für das beste Echtzeitstrategiespiel 1997 versehen.

Klickt man auf diverse Schaltflächen, die nicht für die Demo bestimmt sind, werden Features aus der fertigen Version beworben, z.B. der Szenarioeditor, die Zufallskarte oder das Deathmatch.

Beendet man die Demo wird ebenfalls für die Vollversion geworben.

Der Soundtrack gleicht der MIDI-Version der Vollversion.

 

Age of Empires (15. Oktober 1997)

Oktober 1997 war es dann soweit: Die Vollversion von Age of Empires wurde veröffentlicht. Ensemble Studios hatte mit Microsoft den Publisher gefunden, der das Erstlingswerk des Studios veröffentlichte. Eine Win-Win-Situation für beide Partner, da Microsoft damit für sein damals aktuellstes Betriebssystem (Windows 95) werben konnte und dem jungen Studio eine große Bühne für die Spielerschaft gab.

Age of Empires vereint alles, für das Echtzeitstrategie steht: Basenbau, Rohstoffabbau, Forschung und Kampf und bot eine für damalige Verhältnisse intelligente KI, welche der Konkurrenz von Command & Conquer um Längen voraus war. Die KI war schon beim ersten Teil darauf bedacht stets nach Schwachstellen bei den Gegnern zu suchen und mit unterschiedlichen Kombinationen regelmäßig anzugreifen. Auf höheren Schwierigkeitsgraden waren die Angriffe der KI zunehmend aggresiver. Im Gegensatz zu AoE 2 war die KI auch nachtragend bei Friendly Fire und änderte sofort den Diplomatiestatus, wenn man eine verbündete Einheit angriff. Ebenso kommentierte die KI, wenn ihr ein Tribut von einem Gegner gegeben wurde.

Anders als beim Nachfolger bieten gebaute Häuser nur Platz für 4 statt 5 weitere Dorfbewohner.

Was Age of Empires  allerdings fehlte, waren Features wie eine Einheitenwarteschleife. Im Hauptspiel musste man jede Einheit, die man erstellen wollte, einzeln anklicken, ohne die Möglichkeit zu haben mehrere Einheiten des gleichen Typs in eine Warteschleife zu stellen.

Ebenfalls fehlten Formationen, was dazu führte, dass die Einheiten-KI regelmäßig „Schläuche“ bildete und damit auch zum Angriff lief.

Bemerkenswert: Age of Empires 1 liefert seinen Soundtrack in zwei Varianten aus: Eine CD-Version, die den Soundtrack von der Spieledisc aus abspielte und einen MIDI-Soundtrack, der im Spieleordner abgespeichert wurde. Der Soundtrack war dabei nicht inhaltsgleich und unterscheidete sich Teils deutlich – lediglich mit Wally und Rain hatte man – abgesehen vom Main Theme und den Sieg- bzw. Niederlage-Themes – zwei Titel, die bei beiden Soundtrackvarianten vertreten waren.

 

Age of Empires: The Rise of Rome Demo (1998)

Die Erweiterung folgte ein Jahr später. Davor erschien wie auch schon für das Hauptspiel die Trial Version.

Zur Verfügung steht wie auch schon in der Demo zum Hauptspiel eine Demokampagne, die es abermals nicht in das fertige Spiel geschafft hat. Dieses Mal wird der Erste Punische Krieg in drei Szenarien thematisiert.

Ebenfalls lassen sich bestimmte Schaltflächen nicht anklicken und zeigen abermals Features aus der fertigen Version.

Der Soundtrack gleicht der MIDI-Version der Erweiterung.

 

 

Age of Empires: The Rise of Rome (31. Oktober 1998)

Ein Jahr und zwei Wochen später als das Hauptspiel erschien die Erweiterung. Wie der Name vermuten lässt, spielt man hier in 4 Kampagnen die Geschichte Roms nach. Das Addon brachte zudem neue Zufallskartentypen, wie etwa „Kontinente“.

Im Gameplay hat sich ein wenig etwas getan: das Feature, was am deutlichsten auffällt ist die Einheitenwarteschleife, welche beim Hauptspiel noch gefehlt hatte. Allerdings lassen sich nur Einheiten eines Typs in die Warteschleife stellen.

Was bei Rise of Rome aber nach wie vor fehlte und erst mit Age of Empires 2 dazukam: Formationen und Tore. Die einzige Art Verteidigungsanlagen zu bauen blieb nach wie vor eine Kombination aus Mauer, Türmen und eine kleinere Armee, die die Mauer an „Lücken“ wo das Tor sein sollte bewachte.

Ebenso fehlt ein frei einstellbares Einheitenlimit für den Einzelspieler. Dieses ist standardmäßig auf 75 eingestellt und lässt sich nur in Multiplayer-Partien auf bis zu 200 ändern. Wer also alleine mit bis zu 200 Einheiten spielen wollte, musste ein Multiplayer-Spiel starten und alle 7 Mitspieler auf „Computer“ stellen.

Der Soundtrack wurde wiederum als CD- und MIDI-Version ausgeliefert und unterscheidet sich kaum, da hier die gleichen Titel zu hören sind. Ledigleich bei Mean ist das Intro bei der CD-Version etwas länger.

 

Age of Empires: Definitive Edition (19. Februar 2018)

Fast 20 Jahre, einer Mobileversion für Handys, den Nachfolgern und der HD-Edition für Age of Empires 2 später folgte, nachdem die Defintive Edition um wenige Monate verschoben wurde auch ein Remaster für das erste Age of Empires. Ein Remaster, was die Spielerschaft spaltet.

Die Definitive Edition nimmt die Engine des Spiels von 1997 und verpasst dem Original ein neues Grafikgewand, ohne das ursprüngliche Spielerlebnis grundlegend zu verändern. Einerseits super, andererseits schade, dass damit die Chance verpasst wurde, die doch teils umständlichen Mechaniken von AoE 1 zu verbessern. Weiterhin fehlen Formationen und Tore. Als neues Feature kommt das parallele Erstellen von Einheiten des gleichen Typs in mehreren Gebäuden und die Durchgängigkeit des Bauernhofes hinzu. Im Einzelspieler lässt sich nun auch das Bevölkerungslimit bis zu 250 einstellen und die Kampagnen der Demoversion wurden nun auch in die Vollversion aufgenommen.

Die Tatsache, welche die Spielerschaft jedoch am meisten spaltete ist, dass Age of Empires: Definitive Edition genauso wie die zukünftigen Definitive Editions für Age of Empires 2 und 3 sowie Age of Empires 4 eine Windows 10-exklusive Angelegenheit bleibt, womit ein Großteil der Spieler ausgesperrt wird. Und das obwohl die Anforderung empfohlenerweise eine GeForce GTX 650, eine DirectX Grafikkarte aus dem Hause Nvidia aus dem Jahr 2012, voraussetzt – und dies keine DirectX 12 Grafikkarte ist. Von offizieller Seite gibt es keine Angabe über die Verkaufszahlen und die Besitzer der Definitive Edition, allerdings kann man davon ausgehen, dass sich diese bislang schleppend verkauft hat.

Update (20.08.19) – Seit Juni ist nun klar, dass die Definitive Edition von Age of Empires 1, sowie Teil 2 und 3 und AoE 4 auf Steam erscheinen werden.

 

Bonus: Age of Empires – UPatch HD Mod (2015)

Vor der Definitive Edition gab es bereits die UPatch HD Mod, welche das originale Age of Empires HD tauglich macht und zudem für moderne Systeme optimiert, da sowohl AoE 1 als auch AoE 2 ab Windows XP unter Grafikfehlern leiden und bestimmte Texturen falsch angezeigt werden (Beispielsweise rot-grünes Gras bei Age of Empires 2).

Features der Mod sind u. A. ein neues Bevölkerungslimit, welches bis zu 400 Einheiten pro Volk erlaubt, die Demokampagnen (mit Ausnahme der Schlachtdemonstration), der CD Soundtrack, neue Hotkeys, neue Zufallskarten und vieles mehr.

Wer nicht extra das Geld für die Definitive Edition ausgeben möchte, ist mit der UPatch Mod sehr gut aufgehoben, aber Achtung: Spielstände lassen sich u. U. nicht Laden und bringen das Spiel zum Absturz!

Die Mod lässt sich hier downloaden.

 

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