Medal of Honor: Spielberg wäre fast gescheitert.

Medal of Honor der Name dieses Spiels dürfte vor allem alle Games Veteranen die Anfang der Nuller Jahre intensiv Weltkriegsshooter gespielt haben ein Begriff sein.Das Spiel war der Ego Shooter der damals die Action Szenen von Filmen wie „Der Soldat James Ryan“ bombastisch auf die PC-Monitore brachte. Ich erinnere mich da zu gerne noch an … weiter

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Medal of Honor: Spielberg wäre fast gescheitert.

Dominik am 3.Oktober 2019 um 16:10:29

Medal of Honor der Name dieses Spiels dürfte vor allem alle Games Veteranen die Anfang der Nuller Jahre intensiv Weltkriegsshooter gespielt haben ein Begriff sein.Das Spiel war der Ego Shooter der damals die Action Szenen von Filmen wie „Der Soldat James Ryan“ bombastisch auf die PC-Monitore brachte. Ich erinnere mich da zu gerne noch an die Mission in welcher wir die Landung der Alliierten in der Normandie nach spielten.Die gesamte Szenerie wirkte dank Quake 3 Engine damals sehr realistisch und versprühte das Grauen welches die Soldaten damals bei der Landung empfanden.Viele wissen das der damalige Titel Medal of Honor Allied Assault der Beginn einer ganzen Generation von Weltkriegsshootern inklusive dem späteren Call of Duty war.Der erste Teil dieser Serie wurde aber nicht von EA Games entwickelt und vermarktet.Tatsächlich war es Steven Spielberg und seine Game Abteilung von Dreamworks die an dem ersten Spiel dieser Reihe bastelten.DreamWorks Interactive wurde von Spielberg ins Leben gerufen um fantastische und sehr realitätsnahe Videospiele zu entwickeln.

Der Entwickler handelte sich ausgerechnet mit seinem Erstlingswerk Medal of Honor großen Ärger mit dem Präsidenten der Ehrenmedaille und ehemaligen Vietnam Veteranen Paul Bucha ein.Dieser empfand es als eine Schweinerei seinesgleichen das der Name der höchsten Militärischen Auszeichnung,die Medal of Honor, für ein Computerspiel herhalten musste.Die Atmosphäre in Spielbergs Büro war kalt und frostig als Bucha dem Produzenten einen Besuch abstattete und alles daran setzte die Produktion des Spieles zu unterbinden.Spielbergs Projekt war eine Herzensangelegenheit für den Filmemacher.Wollte er doch damit Kindern und Jugendlichen einen Einblick in die Geschichte des zweiten Weltkrieges liefern.

Obwohl bereits Millionen in die Entwicklung geflossen worden sind und Spielbergs Firma einige Experten ins Boot geholt hatte schien das Spiel bereits vor seiner Veröffentlichung erledigt zu sein. Dabei hatte alles so gut angefangen.Mitte der 90er Jahre war das Wort Interactive in ganz Hollywood das Schlagwort welches jede Produktionsfirma haben musste. Spielberg stampfte DreamWorks Interactive aus dem Boden. Viele ehemalige Microsoft-Mitarbeiter fanden bei dem kreativen Kopf einen neuen Job.

Ein Spiel für die neue Konsole Sony PlayStation sollte im zweiten Weltkrieg entwickelt werden. Man veranschlagte so viele Features für das Spiel das man sich am Ende damit begnügen musste einige Kernaspekte des Spiels aufgrund der technischen Einschränkungen der Konsole fallen zu lassen. So reichte der Speicher der ersten Playstation nicht aus um auch Levels bei Tag darzustellen weshalb alle Missionen bei Nacht gespielt werden mussten.Obwohl die Geschäftsleitung anfangs von dem Konzept Spielbergs eher unbeeindruckt war. Zu dieser Zeit waren Spiele mit Strahlengewehre und Monstern der Renner während realistische Shooter kaum im Segment der Händler zu finden waren. Letztendlich konnte man aber alle verantwortlichen Beteiligten davon überzeugen ein Spiel im bis dahin verstaubten zweiten Weltkrieg zu entwickeln. Das Töten von Nazis erwies sich bei Testspielen als äußerst befriedigend.

Wie ich bereits erwähnte mussten einige geplante Features während der Entwicklung fallen gelassen werden.Ursprünglich war Medal of Honor viel brutaler als es im Endprodukt der Fall gewesen wäre. Man konnte bereits in der frühen Alpha Version des Spiels Körperteile mittels schwerer Waffen in Einzelteile zerlegen. Da es sich bei den Feinden aber um Menschen statt irgendwelchen erfundenen Monstern handelte musste man diese Eigenschaften des Spiels entfernen. Spielberg wollte neue Anreize setzen und so entstand die Mission in welcher man verdeckt in feindlichen Territorium spielen musste. Um in diesem Level unbeschadet voran kommen zu können musste man den feindlichen Wehrmachtssoldaten einen gefälschten Ausweis vorzeigen um bestimmte Gebiete betreten zu können.

Dieses Feature wurde später in EAs Allied Assault in der U-Boot Mission übernommen. Zur damaligen Zeit gab es solche Inhalte noch gar nicht.Einen schweren Schlag bei der Entwicklung des Spiels war aber nicht nur Paul Bucha sondern auch das Columbine High School Massaker.Bei dem Amoklauf wurde das Thema Gewalt in Videospielen und seine Wirkungen auf Jugendliche wieder populär in den Medien diskutiert.Für Spielberg war es ein Schock da er wusste, dass die Gewaltszenen in seinem Spiel ein gefundenes Fressen für Kritiker und Gesellschaft sein würden.Auch aus diesem Grund hatte man die Gewaltskala bei Medal of Honot drastisch reduziert. Damit war aber immer noch nicht der Vietnam Veteran Bucha befriedigt. Dieser konnte erst dann überzeugt werden das Medal of Honor keine Schande für die Ehrenmedaille ist indem man Ihn selbst eine Testversion des Spiels spielen ließ. Ich denke dies war ein gutes Beispiel dafür das man ältere Generationen selbst mal Hand an legen lassen sollte bevor man ihre Meinungen akzeptieren sollte.

Damals hatte diese Entscheidung auch noch possitive Auswirkungen auf die Fertigstellung von Medal of Honor.Denn nachdem Paul Bucha Spielbergs Projekt akzeptierte gab er den Entwicklern noch wertvolle Tipps aus seiner Zeit als Soldat und so konnten Animationen und taktisches Szenen des Spiels deutlich verbessert werden. Als im November 1999 Medal of Honor für die Playstation One veröffentlicht wurde, wurde das Spiel ein voller Erfolg.Es war jedoch so etwas wie ein Pyrrhussieg. DreamWorks-Chefs, die von den Verlusten der interaktiven Sparte schwer getroffen wurden, hatten bereits den Verkauf des Unternehmens an EA in Gang gesetzt. Medal of Honor hat in seinem Leben mehr als 1 Milliarde US-Dollar verdient, aber DWI und Spielberg haben sich ausgezahlt, bevor die Gewinne eingingen.

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