Retro-Check: Deus Ex (2000)

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Kolumne: Spiele, welche eine digitale Veröffentlichung verdient haben

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Indiana Jones and the Infernal Machine auf GOG.com verfügbar

Für alle Indiana Jones Fans: „Indiana Jones and the Infernal Machine“ (deutscher Titel „Indiana Jones und der Turm von Babel“) ist nun auf GOG.com verfügbar. Aktuell findet ihr jedoch nur die englische Fassung. Danke an REPLAYING.DE-Mitglied Penumbra für den Hinweis. Das Spiel kann hier gekauft werden. Viel Spaß beim Stöbern!

The Nomad Soul: Deutsch Patch (Download) für GOG.com

Folgendes .zip-Archiv einfach herunterladen und die enthaltenen Verzeichnisse ins Spielverzeichnis Eurer englischsprachigen GOG.com-Version von Omikron: The Nomad Soul kopieren. Enthalten sind Deutsche Sprachausgabe, Deutsche Untertitel sowie Deutsche Menüs. Made by giver888 on GOG.com

Dark Project: Der Meisterdieb im Retro-Test (Review)

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Riddick: Assault on Dark Athena im Retro-Test (Review)

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System Shock 2 im Retro-Test (Review)

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Retro-Check: Deus Ex (2000)

FloosWorld am 3.Februar 2019 um 18:02:52

„A bunch of pretentious old men playing at running the world, but the world left them behind long ago. We are the future!“

Willkommen in der Zukunft, willkommen bei Deus Ex – einem RPG-Shooter-Hybriden entwickelt von Warren Spector für Ion Storm und veröffentlicht von Eidos aus dem Jahr 2000 (PC) bzw. 2002 (PlayStation 2). Einem Spiel, welchem nachgesagt wird, dass es jedes Mal neuinstalliert wird, sobald man seinem Namen erwähnt. Wie viele wohl das Spiel nach dieser Review neuinstallieren werden?

Die Handlung

Die Welt ist im Jahr 2052 denkbar schlecht aufgestellt: Seuchen herrschen überall und die einzige Möglichkeit einer Heilung ist der Impfstoff Ambrosia, der allerdings nur den Reichen zur Verfügung steht. Die NSF – eine Terrororganisation – stieht den Impfstoff und verschanzt sich in der Freiheitsstatue auf Liberty Island. Ihr Ziel: die Verbreitung des Ambrosia für alle Bevölkerungsgruppen, da die NSF der Ansicht ist, dass die US-Regierung den Stoff bewusst zurückhält, um die Bevölkerung durch das Massensterben kontrollieren zu können.

Der Spieler übernimmt die Rolle des UNATCO-Agenten JC Denton. Die UNATCO ist eine von den Vereinten Nationen gegründete Anti-Terrororganisation. Für Denton ist es der erste Arbeitstag nach der Akademie und dieser bekommt den Auftrag die NSF in der Freiheitsstatue zu stellen und dabei den gefangengenommenen Agenten Gunther Hermann zu befreien.

Ohne weiteres von der Handlung verraten zu wollen sei soviel gesagt: Deus Ex kombiniert mehrere bekannte Verschwörungstheorien und bastelt daraus eine eigene Geschichte.

„Don’t tell me you’re going to wear those sunglasses during a night operation.

Das Gameplay und die Technik

Deus Ex lässt sich wie am Anfang bereits erwähnt wie eine Mischung aus Rollenspiel und Shooter spielen. Das Bedeutet: JC Denton kann in verschiedenen Fähigkeiten, wie z.B. dem Umgang mit diversen Waffenarten oder umgebungsbezogene Attribute wie dem Schwimmen oder der Umgang mit Technik, aufgewertet werden. Der Rest ist fast shootertypisch – der Umgang mit der Waffe beeinflusst die Präzision, sprich, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Schuss ein Treffer ist.

Spector, welcher u.a. für die System Shock Reihe von Looking Glass Studios verantwortlich ist, betreute ebenfalls für einige Weile Thief: The Dark Project, war aber davon enttäuscht, wie sehr dieses Spiel seiner Ansicht nach Kämpfe provozieren würde. Von daher wollte er bei Deus Ex dem Spieler die freie Wahl lassen, wie die Missionen angegangen werden – ganz egal, ob man hier sich durch Gegnerhorden schießt, oder wie ein wahrer Agent die Gegend erkundet und durch eventuelle Hintereingänge den Auftrag ruhiger und ohne unnötige Tote ausführt. Dazu wurde die Unreal Engine auf Basis von Unreal Tournament (1999) genutzt und um einige grundlegende Züge erweitert: die KI von Deus Ex kann auf den Spieler in unterschiedlichen Situationen reagieren und handeln. Der Soundtrack für die einzelnen Areale ist in mehreren Varianten vorhanden und wechselt dynamisch je nach Situation (Ambiente, Kampf, Dialog und Tod). Der KI ist es ebenfalls möglich auf Licht und Geräusche zu reagieren, auch wenn dies nicht so rüberkommt, wie bei der Dark-Engine von Spectors ehemaligen Arbeitgeber. Ein Vorteil der Unreal Engine ist, dass sich damit ziemlich große und detaillierte Areale abbilden lassen, die auf schwachen PCs der frühen 2000er mit niedriger Sichtweite unendlich groß vorgekommen sein sollen.

Ob man von dieser Handlungsfreiheit etwas im Spiel merkt? Ja! Ein Beispiel aus der ersten Mission: Sobald man auf Liberty Island ankommt, wird man von Dentons Bruder Paul begrüßt und vor der Wahl gestellt, welche Waffe man neben der Pistole und dem Elektroschocker, welche man standardmäßig dabei hat, haben möchte: ein nicht-schallgedämpftes Scharfschützengewehr, ein Raketenwerfer (GEP Gun) oder eine Armbrust mit Betäubungspfeilen. Auf Liberty Island selbst hat man zwei Möglichkeiten, um in die Statue zu kommen: durch einen Frontalangriff am Vordereingang oder durch genaueres inspizieren der Gegend mittels einer selbstgebautern Treppe aus Kisten, die direkt auf die Aussichtsplattform von Lady Liberty führt.

Eine klassische Lebensanzeige gibt es nicht, dafür mehrere Trefferzonen: Kopf, Torso, Arme und Beine. Für Denton tödlich sind schwere Verletzungen am Kopf und Torso, Verletzungen an den Armen und Beinen schränken die Bewegungs- und Handlungsfähigkeit ein. Stark verletzte oder nicht mehr vorhandene Beine sorgen z.B. dafür, dass Denton sich nur noch kriechend fortbewegen kann. Abhilfe schaffen Medipacks, Trinkwasserspender, Schokoriegel, Sojanahrung und Medizin-Bots.

Rollenspieltypisch werden gefundene Gegenstände in ein Inventar untergebracht. Der Raum im Inventar ist knapp, von daher sollte man immer darauf achten, welche Waffen und Gegenstände man mit sich tragen will.

Denton ist mit Augumentierungen ausgestattet, die bestimmte Fähigkeiten für kurze Zeit, wie extra starke Hebekraft, ein Tarnfeld oder den Schutz vor giftigen Stoffen zulassen. Die Energie für die Augumentierungen lässt sich mittels Biozellen wiederaufladen. Um neue Augumentierungen hinzuzufügen, muss man gefundene Augumentierungskanister zu Medizin-Bots bringen und sich diese installieren lassen.

Neben menschlichen Gegnern ist Dentons größter Feind die Technik: Kameras nehmen den Spieler wahr, schlagen Alarm und lösen damit manchmal auch Selbstschussanlagen aus. Doch der Spieß kann auch umgedreht werden: Sicherheitsterminals lassen sich hacken und gewähren Zugriff auf Kameras, Geschütze, sowie Türen. Kameras lassen sich deaktiveren, Geschütze können ihre Freund-/Feindkennung ändern oder auch deaktiviert werden und Türen lassen sich ent- und verriegeln. Weitere Hindernisse  und Gegner sind z.B. Lichtschranken oder auch Roboter, die an ED-209 aus dem Filmklassiker Robocop erinnern. Während sich die Roboter durch EMP-Granaten oder Sprengwaffen außer Gefecht setzen lassen können Lichtschranken z.B. durch den Einsatz von Pfeffersprays oder Feuerlöscher, welche die Lichtstrahlen kurzfristig unschädlich machen, umgangen werden. Tastenfelder, welche mehrstellige Codes verlangen, sind auch dabei, sowie normale Computer, deren E-Mails gelesen werden können. Passwörter und Codes für elektrische Geräte im Spiel erfährt man durch Dialoge mit NPCs oder dem gezielten Suchen in Unterlagen.

Denton kann ebenfalls Gebrauch von Dietriche und sogenannten „Multitools“ machen, um Türen zu öffnen und Kameras, sowie Alarmtafeln zu deaktivieren, wenn kein Terminal in der Nähe ist. Türen lassen sich ebenfalls mit Sprengwaffen zerstören. Mit dem Multitool lassen sich ebenfalls die Tastenfelder knacken.

Wie selbst kleinere Handlung einen Einfluss auf das Spielgeschehen machen können, zeigt eine frühe Szene im Spiel, als Denton die NSF in der Freiheitsstatue gestellt hat und sich im Hauptquartier der UNATCO meldet: betritt man die Damentoilette, wird man von einer Mitarbeiterin auf das unprofessionelle Verhalten aufmerksam gemacht („How unprofessional!“) und bei der Lagebesprechung mit seinem Chef danach ermahnt („By the way Denton – Stay out of the ladies restroom.“).

Das Spiel hat nur eine englische Sprachausgabe – jedoch mit deutschen Untertiteln für die Disc-Version. Wer das Spiel auf Steam oder GOG hat, muss sich erst einen Patch herunterladen, der den Bildschirmtext auf Deutsch stellt.

A bomb’s a bad choice for close-range combat.

Die Atmosphäre

Deus Ex schafft durch das Szenario eine besondere Atmosphäre. Wer Fan von Cyberpunk, Science Fiction und dystopischen Werken wie 1984 oder Blade Runner ist, wird sich bei Deus Ex wie Zuhause fühlen.

In der gesamten Spielwelt lassen sich Details finden, die darauf warten, dass ihre Geschichte erzählt wird. So bemerkt man, dass der Kopf der Freiheitsstatue abgetrennt und ausgestellt auf der Aussichtsplattform liegt – das Spiel erklärt dies mit einem Terroranschlag einer Organisation, welche der Meinung war, dass es ein Fehler der Franzosen war, Lady Liberty den Amerikanern zu schenken.

Beim ursprünglichen PC-Release 2000 sagte man ebenfalls unfreiwillig die Zukunft voraus: Bei genauerer Betrachtung der Skyline von New York fällt auf, dass die Twintower fehlen. Das hat technische Gründe, da der Texturspeicher für die Türme nicht gereicht hatte. Das Spiel selbst erklärt das mit einem Terrorangriff, welcher in der Realität am 11. September im Folgejahr auch so der Fall war.

Details, die fast schon wie ein Film- bzw. Literaturzitat wirken, lassen sich z.B. mit einer versteckten Kamera hinter einem Bild finden.

„My vision is augmented.“

Die PlayStation 2 Version

Knapp 2 Jahre nach der PC Version wurde Deus Ex für die PlayStation 2 portiert und international als „Deus Ex – The Conspiration“ vermarktet. Im deutschsprachigen Raum kam das Spiel weiterhin als „Deus Ex“ auf dem Markt.

Dem Release des Ports fieberte man entgegen, da man wissen wollte, wie ein Spiel, welches so sehr deutlich für den PC entwickelt wurde, auf einer Konsole funktionieren kann.

Bereits im Intro lassen sich Unterschiede feststellen: Aus der Ingame-Cutscene wurde eine gerenderte Sequenz, welche auch um ein paar Dialogzeilen erleichtert wurde.

Die Steuerung ist so, wie man es für moderne Shooter auf der Konsole gewohnt ist: Bewegt wird sich mit den Analogsticks und mit L3 wechselt man zwischen ducken und stehen. Konsolentypisch ist ebenfalls eine Schusshilfe, welche das Fadenkreuz in Richtung des Gegners lenkt und Schusswechsel einfacher macht.

Die deutlichste Änderung ist das Hinzufügen von Ladezonen, da die PlayStation 2 ihrer Zeit nicht mit der Hardware eines PCs mithalten konnte, sodass Liberty Island z.B. in mehrere Ladezonen unterteilt wurde. In der PC-Version ist Liberty Island eine einzige Zone ohne Ladepause. Um dies auszugleichen, wurden Details hinzugefügt bzw. abgeändert.

Ebenfalls dabei sind Vibrationseffekte: man „spührt“ vorbeilaufende Roboter und auch jeden Schuss aus der Waffe.

Das Main Theme wurde für den Port im Mittelteil verändert.

„Just fixed Gunther’s knee, in fact. A sticky actuator. So far I feel more like a mechanic than a doctor.“

Fazit

Für mich ist Deus Ex neben Thief: The Dark Project und Hitman: Blood Money eines der besten Stealth-Spiele aller Zeiten. Doch auch neben dem Schleichspaß schafft es Deus Ex mich immer wieder durch seine großartige Atmosphäre in den Bann zu ziehen, da sich die Spielwelt dank der vielen Details und der Möglichkeit auf die Handlung Einfluss zu nehmen, sehr lebendig anfühlt.

Wie bereits erwähnt: Wer Filme wie Blade Runner kennt, 1984 gelesen und vielleicht auch die Verfilmung aus dem Jahr 1984 gesehen hat und allgemein ein Freund dystopischer Science Fiction ist, wird mit Deus Ex seine Freude und ein sehr gut geschriebenes Spiel haben. Die verschiedenen Verschwörungstheorien verstricken sich perfekt in eine eigene Geschichte, die einem danach viele Dinge in Frage stellen lässt.

Wem die Grafik von Deus Ex zu veraltet ist, kann auf Mods wie GMDX oder Deus Ex: Revision, von welchem auch die Ingame Screenshots aus diesem Artikel sind, zurückgreifen. Revision ist auf Steam und GOG verfügbar und bietet einige interessante Einstellungen, die eine zusätzliche Herausforderung bieten, z.B. dem sofortigen Tod nach einem Treffer oder das Durchspielen binnen 24 echter Stunden.

Übrigens: Das Spiel hat auch einen Multiplayer-Modus, dessen Sever leider 2014 abeschaltet wurden. Der LAN Modus funktioniert aber nach wie vor.

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Bewertung: 5.0/5 (3)

Kolumne: Spiele, welche eine digitale Veröffentlichung verdient haben

FloosWorld am 10.November 2018 um 17:11:12

Auch wenn sich auf Steam, GOG und co. immer mehr Klassiker der vergangenen Tage finden lassen: Es gibt nach wie vor einige Titel, welche auf ihre Veröffentlichung warten oder wohl niemals neuveröffentlicht werden. In dieser Liste soll es um meine Favoriten gehen, welche ich gerne digital zum Verkauf sehen möchte.

SimCopter / Streets of SimCity (1996 und 1997)

Mein erster Wunsch ist ein Doppelwunsch, denn diese beiden etwas unbekannteren Maxis-Titel hätten es verdient neuveröffentlicht zu werden.

Worum geht es bei diesen beiden Spielen? Kurzum: SimCopter ist eine Helikopter-Simulation, welche den Spieler diverse Einsätze, die von Notarzteinsätzen bis zur Verbrechensbekämpfung geht spielen lässt und Streets of SimCity ist ein eher actionorientiertes Rennspiel, welches zudem leicht verbuggt erschien. Streets of SimCity hatte ebenfalls einen LAN Modus für bis zu 8 Spieler, ging aber an der Konkurenz durch Interstate 76 unter.

Das besondere an den beiden Spielen: Der Schauplatz sind die in SimCity 2000 gebauten Städte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass beide Spiele in einer Box zusammen mit dem Baukit für SimCity 2000 erschienen sind.

Inwiefern eine Neuveröffentlichung realistisch ist, kann man leider nicht sagen, da hier eventuell die Lizenzen für die nachgebildeten Helikopter bei SimCopter fehlen.

Pro Evolution Soccer 3 (2003)

Mein zweiter Wunsch ist das erste Pro Evolution Soccer, welches auch für den PC erschien. Warum ausgerechnet dieses? PES3 kam in einer Zeit, als EAs FIFA-Reihe deutlich an Stärke und Qualität verloren hat und PES3 von daher für viele als die Offenbarung des virtuellen Fußball daherkam.

PES3 wurde von der PlayStation 2 direkt auf dem PC portiert, was man der Beschriftung in den Menüs auch anmerkt. Das Kommentatorenduo Wolff-Christoph Fuss und Hansi Küpper hatte viele Jahre bestand, bis Fuss 2015 zu EA wechselte und seit PES16 der von DAZN bekannte Marco Hagemann an der Seite Küppers kommentiert.

Das große Manko, welches PES damals schon hatte: Das Lizenzpaket, welches man am allerdeutlichsten bei der deutschen Nationalmannschaft und den deutschen Teams merkte. So spielt bei PES3 etwa nicht Bayern München, sondern „Rekordmeister“ und Bayerns Erzrivale Dortmund wird hier „Ruhr“ genannt.

PES3 lässt den Spieler auch kleine Dinge, wie etwa das Zuschaueraufkommen einstellen. Geisterspiele vor (fast) leeren Rängen sind hier möglich. Im Publikum selbst werden Fahnen geschwenkt und auch Bengalische Feuer gezündet.

Wie auch schon bei SimCopter und Streets of SimCity ist es die Frage, ob es lizenztechnisch möglich wäre das Spiel neuaufzulegen.

Speedboat Attack (1997)

Einige Jahre vor dem Auftakt der Burnout-Reihe erschien aus dem Hause Criterion Games (oder Criterion Studios) ein Rennspiel mit Speedboats. Neben einem Arcade-Modus bei welchem Checkpoints erreicht werden müssen gibt es auch normale Rennen und Meisterschaften sowie den Action-Modus. Im Action-Modus sind die Speedboats mit MGs und Raketenwerfern bewaffnet.

Die Strecken sind abwechslungsreich gestaltet und bieten von Urlaubslandschaften bei den balearischen Inseln über Nordpolrennen bis zu lavaähnliche Seen alles.

Es gibt 5 Speedboats, welche sich in den Kategorien Geschwindigkeit, Beschleunigung, Handling und Panzerung unterscheiden.

Es ist unklar, wer die Rechte an dem Spiel hat, also ist auch hier wieder eine Veröffentlichung fraglich.

Jazz Jackrabbit 3 (Nie veröffentlicht)

Ein nicht veröffentlichtes Spiel als Wunsch für eine digitale Veröffentlichung? Ja! Jazz Jackrabbit 3 wurde zwar nie offiziell angekündigt (jedenfalls nicht direkt – Epic meinte, dass sie die Unreal Engine mit einem Spiel auf die PlayStation 2 bringen möchten und das wäre JJ3 gewesen..), sollte aber ungefähr 2000/2001 für die PlayStation 2 und dem PC erscheinen. Alles, was von Jazz Jackrabbit 3 übrig ist, ist ein spielbarer Alpha-Prototyp, an welchem ungefähr zwei Jahre gearbeitet wurde und zeigt, dass das Spiel mit der Unreal Engine laufen sollte. Selbst UnrealEd liegt bei. Schätzungen zufolge zeigt die Alpha gerade mal 1/4 des angedachten Spiels und bietet neben einer Teaser-Kampagne einen Multiplayermodus mit und ohne Bots.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen sollte Jazz Jackrabbit 3 eine Handlung erzählen und nicht linear sein. Ebenfalls sollten Jazz Geschwister Spaz und Lori wieder dabei sein, in der Alpha spielt man allerdings nur Jazz.

Nachdem Teil 1 und 2 seit November 2017 bei GOG erhähltlich sind könnte man den Alphaprototypen als Bonus für Jazz 1 oder 2 dazulegen. Vielleicht finden sich Fans, die das Spiel fertigstellen.

Grand Prix 1 – 4 plus Season 2000 Addon (1992/1996/2000/2001/2002)

Für mich zählt Geoff Crammonds Grand Prix Reihe zur Spitze der Rennsimulationen und das hat verschiedene Gründe:

Wo Anfang der 90er eher arcadelastige Rennspiele dominierten kam 1992 ein Spiel der Firma Microprose um die Ecke, welches frühe Simulationsansätze erkennen ließ: Formula One Grand Prix, oder einfach nur Grand Prix. Das Spiel erschien für Amiga und DOS, simulierte die Formel 1 Saison 1991, allerdings ohne echte Fahrer- und Teamnamen. Das Spiel zeigte, welchen Weg die Reihe die nächsten zehn Jahre gehen wird: Simulationslastig, aber trotzdem für Anfänger geeignet.

1996 erschien dann die Fortsetzung Grand Prix 2, sogar erstmals mit offizieller FIA-Lizenz. Nachgestellt wird die 1994er Saison, welche Fans vorallem aufgrund des Schwarzen Wochenendes von Imola in Erinnerung bleibt. Neben den Fahrern sind auch alle Strecken mit dabei. Das Schadensmodell wurde verfeinert und ermöglicht nun neben Aerodynamik-Schäden auch den Verlust der Räder. Regenrennen waren ebenfalls geplant, wurden aber gestrichen, da dies die Hardware damaliger PCs extrem strapaziert hätte.

Grand Prix 3 folge 2000, ebenfalls wieder mit FIA-Lizenz, allerdings nur für die 1998er Saison. Die großen Neuerungen von Grand Prix 3: Regenrennen mit einer realistischen Berechnung des Niederschlags, ein bewegliches Lenkrad im Cockpit und Überschläge. Da es Abseits von diesen Neuerungen nicht viel gab, wurde Grand Prix 3 oft als „Grand Prix 2.5“ belächelt. Dies liegt auch an der Tatsache, dass die Spiele der Konkurrenz von Ubisoft und Papyrus auf richtiges 3D und DirectX setzten, während Grand Prix 3 die Wagenlackierung noch per .BMP-Dateien umsetzt.

2001 erschien mit Grand Prix 3 Season 2000 ein alleinlauffähiges Addon, welches allerdings von Zeit zu Zeit Grand Prix 3 als Sicherheitsmaßnahme voraussetzt, um überhaupt gestartet werden zu können. Simuliert wird die Namensgebende Saison 2000, neu ist der Rennkalender, der um Indianapolis und Malaysia erweitert wurde, sowie ein neues Replay-System und die Möglichkeit den Wagen mit auf der Strecke liegenden Flügelteilen und Reifen zu beschädigen.

Ein Jahr später folgte der bislang letzte Teil der Grand Prix Reihe. Grand Prix 4 setzte nun auf eine 3D Engine, die es auch ermöglichte, dass theoretisch 22 Autos mit eigener Wagengeometrie auf der Strecke unterwegs sein können. Das Wettermodell wurde minimal überarbeitet und berechnet den Niederschlag nun nicht mehr anhand von Kurven und Sektoren, sondern anhand der Streckenhöhe. Da die Strecken GPS-gescannt sind konnte man sich damals auf extrem realistische Rennen freuen, welche besonders auf Strecken mit starken Höhenunterschieden Spaß machten.

Da Codemasters nun die exklusiven Rechte für alle F1 Saisons hat ist es leider unwahrscheindlich, dass Grand Prix 2 -4 jemals ihren Weg auf Steam und GOG finden werden.

Flying Heroes (2000)

Flying Heroes ist ein unbekannter Arenashooter mit Fantasyelementen, welcher von Pterodon und Illusion Softworks (Vietcong) entwickelt und durch Take 2 veröffentlicht wurde.

Neben einem Karrieremodus, bei welchem man sich vier Clans anschließen kann gibt es auch einen Multiplayer, der neben Deathmatch auch den sogenannten Tag-Modus beinhaltet. Man kann sich den Modus als eine Art Fangen auf Zeit vorstellen: Ist man der Fänger, so läuft ein Countdown (von 15 Sekunden bis 3 Minuten). Ist der Countdown aufgebraucht, scheidet man aus dem Match aus.

Gesteuert werden verschiedene Kreaturen die mit allerlei fantasievoll gestalteten Waffen ausgestattet sind. Vom Gewehr bis zur Minigun ist alles dabei.

Die Steuerung an sich ist extrem gewöhnungsbedürftig, ist man aber mal drinnen, so hat man für mehrere Stunden Spaß.

Von Kritikern wurde das Spiel gemischt aufgenommen, so vergab die GameStar nur 59, während IGN das Spiel mit 8.3/10 bewertete.

Leider ist es auch hier unbekannt, wer die Rechte an dem Spiel hat. Man kann aber davon ausgehen, dass sie bei 2K liegen, da Illusion Softworks nun unter dem Namen 2K Czech arbeitet.

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Bewertung: 5.0/5 (3)
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Indiana Jones and the Infernal Machine auf GOG.com verfügbar

Markus am 2.Oktober 2018 um 21:10:44

Für alle Indiana Jones Fans: „Indiana Jones and the Infernal Machine“ (deutscher Titel „Indiana Jones und der Turm von Babel“) ist nun auf GOG.com verfügbar. Aktuell findet ihr jedoch nur die englische Fassung. Danke an REPLAYING.DE-Mitglied Penumbra für den Hinweis. Das Spiel kann hier gekauft werden.

Viel Spaß beim Stöbern!

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Bewertung: 4.6/5 (11)
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The Nomad Soul: Deutsch Patch (Download) für GOG.com

Malte am 10.Mai 2013 um 13:05:02

The_Nomad_Soul_Artikel

Folgendes .zip-Archiv einfach herunterladen und die enthaltenen Verzeichnisse ins Spielverzeichnis Eurer englischsprachigen GOG.com-Version von Omikron: The Nomad Soul kopieren. Enthalten sind Deutsche Sprachausgabe, Deutsche Untertitel sowie Deutsche Menüs.

Made by giver888 on GOG.com

The Nomad Soul: Deutsch Patch (Full)
Patches « Downloads

AttributeValue
Version1.01
Veröffentlichungsdatum10-05-2013
heruntergeladen1968 mal
Größe1.06 GB
Dateitypzip
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Bewertung: 4.7/5 (11)

Dark Project: Der Meisterdieb im Retro-Test (Review)

throgh am 1.März 2013 um 13:03:16

„Du hast die Finsternis durchreist, doch was weißt du? Das Auge ist das Licht des Leibes, wenn aber das Licht in dir Finsternis ist, wie gross wird dann die Finsternis sein?“

So beginnt eines der Spiele, welches wirklich Geschichte geschrieben hat und wegweisend für ein Genre war. Ich würde sogar sagen, dass „Thief“ prägend für ein gewisse Spielmechanik war. Die Idee? Ein Dieb, der sich in den Schatten verbirgt und seinem Tage- respektive Nachtwerk folgt. Sicherlich nicht überwältigend auf den ersten Blick, aber das was die Firma „Looking Glass“ hier geschaffen hat gehört zu einem der schönsten, düstersten und geheimnisvollsten Werke, welches im Sektor der Spiele bis heute das Licht erblicken konnte. Aber zuerst der Reihe nach!

Inhalt

Als Spieler übernimmt man die Rolle von Garrett, einem Meisterdieb und Einwohner einer nicht näher benannten Stadt. Gleich zu Beginn erfährt der Spieler etwas über die jüngeren Tage unseres Protagonisten: Als Strassenkind aufgewachsen und eigentlich nur durch Zufall auf einen geheimnisvollen Mann getroffen, der lieber unerkannt geblieben wäre, erfährt Garrett, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, als sich der einfache Mensch vorstellen mag. Der Fremde, welchen er um einige Münzen erleichtern möchte, ist ein „Hüter“. Die „Hüter“ sind eine geheimnisvolle Bruderschaft, die stets im Hintergrund wachend, die Geschicke der Welt sehen und in ihren Büchern niederschreiben, teils nur als reines Protokoll, teils aber auch als Vision der Zukunft. Und so ist die Einführung also Garretts Training. Man lernt das Schwert zu führen, den Bogen zu spannen und zwei der wichtigsten Regeln auch: Bleibe im Schatten und verursache keinen Lärm. Aber Garrett ist anderer Meinung als seine Lehrmeister, die in ihm einen hervorragenden Kandidaten für ihre Bruderschaft sehen. Er möchte seine Talente etwas gewinnbringender investiert sehen und so trennen sich nach Abschluss der initialen Trainingsmission auch direkt wieder die Wege. Man wird hiernach also Zeuge von Garretts Vorstellung des Einsatzes seiner Talente und zugleich auch Agitator: In der ersten Mission erleichtert man auch sogleich einen etwas schrägen und von sich eingenommenen Edelmann der Stadt namens Lord Bafford. Im weiteren Verlauf vertiefen sich die Geschehnisse und schlussendlich finden sich unser Meisterdieb und auch wir als Spieler in einer sehr, sehr gefährlichen Lage wieder, deren weiterer Verlauf das Schicksal der kompletten Stadt beeinflussen dürfte. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, so denn aber einen Vorgeschmack auf den Stil der Erzählung geben. „Thief“ erzählt seine Geschichte in Form von einführenden Filmen wie auch ganzen Zwischensequenzen. Allesamt zu eigen ist ein ganz besonderer Stil aus wunderschön gezeichneten Bildern wie auch Animationen und für mich bis heute auch einzigartig!

Atmosphäre und Spielmechanik

Würde ich eine konkrete Punktzahl vergeben, so wäre hier ein Volltreffer erreicht. „Thief“ hat eine einzigartige Atmosphäre. Die Zitate in den Filmsequenzen, die im englischen Original unterschiedliche Sprache und deren Ausprägungen, die dynamische Hintergrundmusik und die unglaubliche Geräuschkulisse und nicht zuletzt auch die wirklich gut gemachte wie auch einfach zu beherrschende Spielmechanik. Es gibt bei „Thief“ vornehmlich eine wichtige Regel: Halte dich im Hintergrund, der Schatten ist dein bester Freund! Das Spiel lässt auch die Wahl Schwert gezückt haltend auf die Wachen zu stürmen. Man merkt dann aber schnell, dass Garrett kein Superheld ist oder irgendeinen Panzer trägt. Ganz im Gegenteil ist unser Schleicher nur in eine normale Lederkluft gekleidet und liegt nach einigen Schwertstreichen auch in seinem eigenen Blut auf dem Boden. So passt man sich schnell dieser Spielweise an und was soll ich sagen? Lasst den „Dieb“ in euch heraus. Es macht einfach nur Spass aus einer dunklen Ecke heraus die Wachen zu überlisten oder sich aus kniffligen Situationen zu befreien. Hierzu stehen Garrett allerlei Werkzeuge zur Verfügung: Neben dem Schwert also zunächst einmal der Knüppel, mit welchem sich Gegner schnell ins Reich der Träume befördern lassen. Dann natürlich Pfeil und Bogen! Allerdings ist Garrett ein Dieb und kein Mörder. Dies betont er auch einige Male: Töte nur wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt! Also gibt es auch weitere Pfeilarten wie zum Beispiel Seilpfeile oder Moospfeile für lautstarke Untergründe. Betäubte Gegner und Leichen sollte Garrett schnell zur Seite schaffen: Alarmierte Gegenspieler sind schwieriger als Unwissende!

Das Spiel zeichnet sich im weiteren Verlauf auch dadurch aus, dass es eine sehr gruselige Atmosphäre aufweist. So sind die Gegner von Garrett nicht nur Wachen, sondern auch andere Kreaturen, die nicht allesamt der natürlichen Ordnung unterstehen. Aber auch hier vorweg ein Video mit Hinweis, dass es vielmehr zu entdecken gibt!

Die Welt von „Thief“ ist durchweg von Gegensätzen geprägt. Im Grunde genommen würde ich sie persönlich im Bereich von „Steampunk“ ansiedeln. Neben den „Hütern“ finden sich weitere Parteien im Verlauf der Geschichte ein: Zum Einen die „Hammeriten“, ein Orden von Fanatikern, welche dem Erbauer huldigen, einer göttlichen Instanz, welche den Menschen das Licht und das Wissen wie auch die „Technik“ schenkte. Zum Anderen wären da noch die „Heiden“ als konkreter Gegenpol zu den „Hammeriten“. Diese Partei ist durchweg von ihrem Glauben an die Natur geprägt. Der Waldfürst ist ihr Anführer und zugleich auch Gott. Nebenher sei hier noch verraten, dass besagter Waldfürst im weiteren Verlauf der Geschichte von „Thief – The Dark Project“ eine sehr tragende Rolle übernehmen wird. Aber Garrett wäre nicht so wie er nun einmal ist: Er legt sich sogleich mit allen Parteien an. Und dennoch ist er für das Schicksal der Stadt wichtiger als er es ahnt. Er ist kein HELD im eigentlichen Sinne, eher also ein Antagonist in manchen Situationen. Voller Zynismus ist er dennoch eine Figur, die man im Grunde wirklich zu schätzen lernt. Ein ums andere Mal schmunzelt man bei den Kommentaren von Garrett bei einer eher unerwarteten Wendung oder Entdeckung!

Grafik und Sound

„Thief“ ist nicht umsonst ein „Good Old Game“: Bei seinem Erscheinen im Jahre 1998 war die Engine selbst schon teils etwas veraltet. Die Figuren waren und sind arm an Details und Polygonen. Und dennoch weiß das Spiel zu Entzücken, auch mit seiner Grafik. Zum Einen weil es auf heutigen Systemen jeglicher Art und Ausprägung lauffähig ist, zum Anderen weil das Spiel eine sehr große Fangemeinde aufzuweisen hat und damit auch Leute, die sich dem Problem der Grafik angenommen haben. So wurden Texturen überarbeitet und Probleme mit Mehrkernprozessoren beseitigt. Im TTLG-Forum findet man hierzu schnell wie einfach mit TFix eine komplette Sammlung der Korrekturen: http://www.ttlg.com/forums/show thread.php?t=134733&s=ba8a0a00f 594800a088cfefdd5f15988. Dies lässt sich auch mit der GOG-Version ohne Probleme erledigen. Schatten- und Lichtspiele waren und sind aber auch sonst sehr schön gelungen! Mit DDFIX, welches ihr auch in dem Download findet, wird das Spiel auch kompatibler zu DirectX 9 und unterstützt einige moderne Grafikeffekte.

Der Sound ist allerdings bis heute über jeden Zweifel erhaben. Das Stöhnen der Zombies oder Pfeifen von Wachen erschallt aus irgendeiner Richtung und man erwischt sich dabei wie man sogleich vor dem PC alarmierter agiert und der Puls etwas höher agiert. Die Musik passt sich je nach Situation automatisch an und ist im Grunde sogar selbst ein kleines Meisterwerk: Es sei hier verraten, dass die CRF-Dateien von „Thief“ mit einem üblichen Packprogramm wie 7zip geöffnet werden können und so entdeckt man schnell, dass selbst die Musik vom Programm aus Versatzstücken und Einzelaufnahmen zusammengebaut wird. Eine mehr als nur beachtliche Leistung.

Wiederspielwert

Man sagt ja immer, dass ein Spiel nach dem „Erleben“ oder auch obligaten „Durchspielen“ im Schrank versauert. Bei „Thief“ würde ich dies nicht so sehen. Erst kürzlich habe ich eine weitere Runde begonnen und nach einer ganzen Woche in Spielstunden gerechnet erfolgreich beendet. Es war nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal sein! Hinzu kommt, dass ich besagte Spielrunde auf einem LINUX-System vollzogen habe. Insofern deckt sich das auch mit einem früheren Blogeintrag: „Thief – The Dark Project“ lässt sich hervorragend unter WINE spielen. Und wer hungriger ist: „Looking Glass“ hat mit DromEd den Editor für „Thief“ mit der Gold-Edition veröffentlicht und so den initialen Anstoß für die Fangemeinde gegeben zahllose Missionen selbst zu designen. Dies mündet sogar in ganz neuen Abenteuern inkl. entsprechender Zwischensequenzen und reicht von einem einfachen Einbruch bis hin zu weiteren Ausflügen in dunkle Katakomben, voller Fallen und übernatürlicher Wesen. Davon ab spielen sich natürlich auch die eigentlichen Kernmissionen immer wieder anders, ganz davon abhängig wie man vorgehen möchte und welchen Schwierigkeitsgrad man eingestellt hat. So kann auch eine Mission schnell beendet sein, wenn man eine Wache tötet.
Nachfolgend einige Links, die euch bei der Suche nach weiteren Abenteuern behilflich sein können:

http://www.thief-thecircle.com/missions/
http://www.thief-universe.com/
http://www.ttlg.com/forums/forum.php

Resümee

Persönlich bin ich seit 1998 ein erklärter Fan von Garrett. Ich hatte das Glück damals durch einen Bekannten einen sog. „Press-Release“ aus den USA in Originalverpackung zu bekommen. Kaum war das Spiel damals unter Windows 98 installiert bekam man mich nicht mehr weg von der Welt. Und seitdem komme ich auch nicht fort von „Thief“. „Looking Glass“ hat hiermit ein Denkmal geschaffen in meinen Augen. Sie haben ein Meisterwerk hinterlassen und ich finde es schade, dass die Zeit selbst diese Firma überrollt hat. Aber in Foren wie TTLG (Through The Looking Glass) findet man noch heute weitere Gleichgesinnte. Wenn ihr mich fragt: Investiert das Geld auf GOG und erlebt den Meisterdieb selbst und so schließe ich meinen ersten Testbericht mit einem weiteren Ausschnitt, diesmal nur musikalischer Natur. Möge der Meisterdieb noch lange Zeit in den dunklen Strassen unterwegs sein und so manches Mal doch mehr machen als nur seine Taschen füllen: Ein Held wider Willen und doch menschlicher als es den Anschein hat!

9 /10

Link zur GOG-Gamecard „Thief Gold“

Passend zum Thema findet Ihr auf StayForever einen großartigen Videopodcast zu Thief: Hier klicken!

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Bewertung: 4.7/5 (6)

Riddick: Assault on Dark Athena im Retro-Test (Review)

throgh am 28.Februar 2013 um 15:02:58

„Aber diese neue Prämie auf meinen Kopf, von einem heiligen Mann, einem Typen dem ich mal den Hals gerettet hatte … tja, Lektion gelernt. Das Wort FREUND ist gestrichen. Es kann nur böse enden, wenn man jemanden zu dicht an sich ran lässt … böse für sie!“

Wie soll man einen absoluten Antagonisten beschreiben, der soviel „Coolness“ – um dem Neudeutschen die Ehre an dieser Stelle zu geben – ausstrahlt, dass die eigentlichen Protagonisten neben ihm teils schon verblassen? Ist die Figur „Riddick“ eine reine Mode-Erscheinung bzw. eine Selbstdarstellung für den Schauspieler Vin Diesel? Oder steckt dahinter doch etwas mehr? Vielleicht der Wunsch eines Jeden doch mal den „Bad Boy“ spielen zu können? Den kompromisslosen Egoisten? Ist Riddick denn ein Egoist? Ich würde vorschlagen wir beleuchten gemeinsam in diesem Review Spiel, Welt und die Figur bzw. Rolle, welche wir als Spieler übernehmen.

Die Figur „Richard P. Riddick“

Geschaffen initial im Film „Ptch Black: Planet der Finsternis“ wurde Riddick dem internationalen Publikum als absoluter Antiheld vorgestellt: Entflohener Sträfling, Mörder, Gewaltverbrecher. Es gäbe da wohl reichlich Attribute und Worte, um ihn zu beschreiben. Dennoch konnte Vin Diesel in der Rolle des besagten „Richard P. Riddick“ mehr als nur überzeugen, wenn auch der Film initial nur wenig Aufmerksamkeit bekam und erst spät in der DVD- und VHS-Version damals seinen nachhaltigen Erfolg feiern konnte.

Riddick fühlt sich seit Anbeginn seiner Erinnerungen ungebunden an gesellschaftliche Vorgaben und Gesetze allgemein. Genauso lernen wir ihn kennen im Film wie auch im Spiel. Er folgt seinen eigenen Regeln und seinem ganz eigenen Kodex, der willkürlich zu wirken scheint und ihn deshalb für seine Umgebung so gefährlich erscheinen lässt. Dennoch scheint in ihm ein äußerst guter Kern an sich zu stecken oder vielleicht anders formuliert: Er ist nicht vollends durchtrieben oder verdorben! Hinzu kommen dann auch die körperlichen Eigenschaften: Riddick hat seiner eigenen Aussage nach das Spektrum seiner visuellen Wahrnehmung modifizieren lassen. Das heißt: Er kann selbst in absoluter Dunkelheit Details wahrnehmen. In „Pitch Black“ erfährt man, dass man so angeblich besser sehen könnte wer sich von hinten im Dunkeln annähert. Zunächst blieb es mit „Pitch Black“ auch nur bei diesem ersten Ausflug in das Universum von Riddick.

Im Jahr 2004 folgte dann ein neuer Film, viel größer und weiter. Ein weiterer Ausflug in das düstere Universum und eine Aufgabe für Riddick und den Überlebenden aus „Pitch Black“. Manchmal lässt sich das Böse vom Guten nicht aufhalten. Man muss es mit einer anderen Art des Bösen konfrontieren. So beginnt die Erzählerin in „Chroniken eines Kriegers“.

Hiernach wurde es filmisch gesehen bis auf eine Zeichentrickumsetzung still um unseren Antihelden. Aber spielerisch umso lebendiger: Die Firmen Starbreeze Studios und Tigon Studios erschufen das Riddick-Universum in der digitalen Welt. Zunächst in Form des Titels „Escape from Butcher Bay“, in welchem wir als Spieler Zeugen werden wie Riddick eigentlich erst zu seiner besonderen Gabe kommt. Später dann in der Fortsetzung „Assault on Dark Athena“, welche direkt nach der Flucht von Butcher Bay im Grunde einsetzt. Zugleich jedoch enthielt dieses Spiel ein Remake des ersten Teils, inkl. verbesserter Grafik und Spielmechanik-Anpassungen.

In der Zusammenfassung könnte man sagen, dass Riddick für Freunde finsterer Science-Fiction-Abenteuer durchweg eine Bereicherung sein kann. Natürlich sollte man sich allerdings von einem nicht ganz abzustreitenden Personenkult freimachen: Das Universum hat sehr viele Facetten und Figuren zu bieten, auch abseits von Herrn Richard P. Riddick! Ich hoffe er verzeiht mir diesen kleinen Schwenker und besucht mich nicht noch heute Nacht.

Inhalt

Die über GOG.com erhältliche Version bietet die volle Bandbreite des Spiels: Sowohl „Escape from Butcher Bay“ als auch „Assault on Dark Athena“ sind wie in der ursprünglichen Version enthalten. Von daher sollten wir die Inhalte der beiden Spiele getrennt beschreiben. Beide Inhalte sind direkt über das Hauptmenü nach Start der Anwendung verfügbar und durch den Spieler auszuwählen.

Escape from Butcher Bay

Wir werden hier Zeugen wie Riddick verurteilt für seine Verbrechen durch den Söldner Johns im düsteren wie auch namensgebenden Gefängnis „Butcher Bay“ abgeliefert wird. Schon direkt in der Einführung schlüpfen wir in Riddicks Rolle und betrachten fortan die Welt durch seine Augen. Oberste Prämisse? Entkommen aus dieser Hölle. Dabei erzählt das Spiel seine Geschichte nahezu durchweg über die Aufträge und Aufgaben, welche Riddick wahlweise durch Wärter, Gefangene oder einfach der Situation selbst erhält.

Assault on Dark Athena

Leider lässt sich hier der Spoiler nicht verstecken: Letztendlich gelingt Riddick die Flucht aus dem düsteren Gefängnis „Butcher Bay“. Zuletzt sogar mittels seines Jägers Johns. Und genau mit diesem ist er auch weiterhin unterwegs als sie auf eine weitere Bedrohung stoßen. Diese offenbart sich in Form eines riesigen Raumschiffes namens „Dark Athena“. Unter der Führung von Captain Gail Revas wird das kleine Raumschiff von Johns aufgebracht und dieser in Gewahrsam genommen. Riddick schafft es rechtzeitig in eine dunkle Ecke und kann sich zunächst vor diesen neuerlichen Häschern verbergen. Die Frage ist nur für wie lange? Auf seiner Suche nach einer möglichen Flucht entdeckt Riddick eine weit größere Bedrohung als zunächst angenommen. In Sachen Spielprinzip hat sich aber zum Vorgänger nicht viel verändert: Auch hier erzählt das Spiel das Meiste direkt aus den Augen von Riddick.

Atmosphäre und Spielmechanik

Gleich vorweg: „Assault on Dark Athena“ ist, sofern man gewillt ist sich auf dieses Szenario einzulassen, ein absoluter Tiefgang in Sachen Atmosphäre. In Sachen Synchronisation warten die Spiele und Abenteuer mit einer absoluten Starbesetzung auf. Nicht dass dies wirklich nötig wäre, jedoch werden die einzelnen Figuren auch tatsächlich von ihrem Pendant in den Filmen gesprochen. Ergo ist Riddick durch Vin Diesel vertreten, eben wie auch Johns durch Cole Hauser gesprochen wird. In Kombination mit der sehr verhaltenen und dennoch düsteren Musik bietet sich dem Spieler ein wahres Feuerwerk in Sachen Sound und Audio. Die Spielmechanik ist hierbei bisweilen sehr zurückhaltend und Riddick lässt sich sehr eingängig steuern, wenn auch manches Mal vielleicht träger als erwartet. Maus und Tastatur können über das Menü konfiguriert werden und die Anbindung von anderer Peripherie wie zum Beispiel einem Gamepad dürfte ebenso keine großen Probleme darstellen. Die Oberfläche ist bisweilen ebenso im Hintergrund. Viel wird auch nicht angezeigt außer eben dem aktuellen Gesundheitszustand unseres Antihelden. Der Riddick-Ausflug findet im Vorgehen Ähnlichkeiten zu Spielen wie „Thief“, da der Gute lieber aus der Dunkelheit heraus zuschlägt. Aber anders als Garrett ist Riddick auch an sich gut gewappnet gegenüber einer offenen Konfrontation. Es sollten nur nicht zuviele Gegner auf einmal sein, da ansonsten die Übersicht verloren geht und man dann sehr schnell auf dem Boden liegt und erneut einen früheren Spielstand laden muss.

Grafik und Sound

Das technische Grundgerüst des Spiels kann heute noch locker mit so manchem aktuellen Spiel mithalten. Auch wenn es aufgrund des Alters als „Good Old Game“ deklariert werden kann, finden sich wundervoll sinistre Umgebungen in diesem Spiel wieder. Die Einstellungen lassen sich sehr gut an die Hardware anpassen ohne selbst viele Verluste hinnehmen zu müssen. Natürlich könnte so manche Textur schärfer sein. Aber der Gesamteindruck zählt und hier kann „Assault on Dark Athena“ absolut die volle Punktzahl für sich veranschlagen.

Bei genauerer Betrachtung fällt auch auf, dass der zuvor gezeigte Trailer keineswegs mit vorgerendertem Material erstellt wurde. Das Spiel lässt sich sowohl über Windows als auch Linux zum Laufen bringen. Unter Ubuntu Linux 12.04 über PlayOnLinux in Kombination mit Wine auch ruckelfrei!

Resümee

Man könnte sagen: Riddick ist der Anarchist in uns Allen! Vielleicht ist es auch gerade diese Eigenschaft, die teils Faszination ausübt? Das muss Jeder für sich entscheiden. Faktisch gesehen ist „Assault on Dark Athena“ ein mehr als solides Spiel mit wunderschöner Grafik, verhaltener und dennoch guter Musik wie auch hervorragender Synchronisation. Ein kleines Manko wäre noch zu nennen: Die Gesichtsmimik leidet in manchen Szenen doch etwas. Das ist allerdings nur ein kleiner Wehrmutstropfen.
Das Angebot von GOG.com ist absolut lohnenswert. Man wird mit einer reichhaltigen Welt belohnt und kann diese durch die Augen einer interessanten Figur als Antagonist erleben. Riddick ist keineswegs ein Gutmensch mit einer rauen Hülle. Wenn er seinen Vorteil nutzen kann, dann wird er dies auch ohne Kompromisse machen. Wie anfangs beschrieben ist es doch dieser kleine, verbliebene Rest „Gutes“, der das gewisse Etwas der Figur ausmacht. Sehnen wir uns vielleicht auch so handeln zu können? Oder nur der kurze Ausflug um schlichtweg einfach mal der „coole“ Antiheld zu sein? Letztendlich könnte man auch sagen, dass sich Riddick mit Absicht abspaltet, weil er befürchtet Leute auf seinen Weg zu ziehen. Im Grunde genommen ist er sich vollends darüber im Klaren was er für Andere darstellt. Eine Form des Schutzes, eine sichere Panzerung? Diese Entscheidung überlässt das Spiel durchweg dem Kunden. Aber das darf auch ruhig so sein. Wir haben doch keine Angst vor der Dunkelheit, oder? Wir müssen ja nicht das „Monster“ sein, wenn wir nicht wollen.

8 /10

Link zur GOG-Gamecard „The Chronicles of Riddick: Assault on Dark Athena“

von throgh
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Bewertung: 5.0/5 (2)

System Shock 2 im Retro-Test (Review)

throgh am 28.Februar 2013 um 14:02:59

„Sch-schau dich an, H-h-hacker. Ei-ei-eine erbärmliche Kreatur aus Fleisch und Knochen, die keu-keuchend und schwitzend durch meine Korridore rennt. Wie kannst du eine p-perfekte, unsterbliche Maschine herausfordern?“

So und nicht anders beginnt ein Spiel, welches in manchen Kreisen gar keiner Vorstellung mehr bedarf: SYSTEM SHOCK 2. Wieso denn jetzt bitte direkt den zweiten Teil vorstellen? Nun ja, das hätte den einfachen Grund, dass GOG diesen zuletzt initial herausgebracht hatte. Leider noch nicht den ersten Teil (Betonung liegt hier aber höchstwahrscheinlich eben auf „noch“). Ursprünglich mitunter durch Warren Spector entwickelt, welchem wir auch das großartige „Deus Ex“ zu verdanken haben, beschreibt „System Shock“ eine düstere Welt geprägt von „Cyberpunk“-Elementen und gilt noch heute als äußerst atmosphärisches, tiefgehendes Erlebnis. Leider jedoch ist die Lizenz dieses wundervollen Werkes der digitalen Spielekultur stark verzweigt: Die ursprüngliche Firma Looking Glass ist längst nicht mehr existent und das Namensrecht liegt bei Electronic Arts. Die beteiligte Firma Irrational Games („Bioshock“-Reihe) ist inzwischen ein Tochterunternehmen von 2K Games. Insgesamt also sehr viele Teilnehmer an der Lizenz und daher nicht ganz so einfach erhältlich! Der Titel geisterte auch sehr lange Zeit auf der Community-Wishlist von GOG herum bis nun am 14. Februar 2013 ein denkwürdiger Tag für all die bestehenden und noch werdenden Fans war: „System Shock 2“ erhältlich über GOG.com und damit auch die Rückkehr in SHODANs düstere Welt. Daher auch ein guter Anlass nun nach einigen Tagen ein Review dieses Meilensteins der Spielegeschichte zu schreiben, selbst wenn GameStar dies schon in einem Retro-Video auch vorgestellt hat. Vielleicht kann man aber aus der Sicht eines Fans noch etwas mehr vermitteln? Wer weiß, ich würde sagen, dass entscheiden wir zusammen in dem nun folgenden Text und den Kommentaren.

Inhalt

„System Shock 2“ erzählt seine Handlung im Jahre 2114. Ort der Handlung ist das überlichtschnelle Raumschiff Von Braun. Der Spieler wacht in einer kryogenen Schlafkammer auf, ausgerüstet mit kybernetischen Implantaten. Jedoch fehlt es ihm selbst an Erinnerungen was denn wirklich geschehen. Denn vor ihm steht kein Mitglied der Krankenstation zur freundlichen Begrüßung und Pflege. Ganz im Gegenteil sogar: Explosionen, Erschütterungen und der drohende Sog in die Unendlichkeit des Weltalls erwarten uns, sofern wir nicht schnellstmöglichst die Beine in die Hand nehmen und einen Ausweg finden wie uns über Funk eine hektisch wirkende Dame mitteilt, die sich nur als Dr. Janice Polito vorstellt. Schon allein bei dieser Flucht sollte uns auffallen, dass hier neben dem maroden Zustand des Schiffes selbst auch einige andere Dinge ganz und gar nicht in Ordnung sind. Es hätte ja sein können, dass man uns vergessen hat aufgrund von anderen Problemen wie einem Einschlag durch ein fremdes Objekt. Nun ja: „Fremd“ wäre hier das korrekte Wort. Als wir uns dann doch letzten Endes vor der rettenden Schluftschleuse befinden sehen wir durch ein bruchsicheres Fenster ein weibliches Besatzungsmitglied schreiend den Korridor entlang davonrennen. Den Grund erfahren wir nur wenige Sekunden darauf, als ein weiteres Wesen hinter ihr rennend eine Waffe aufrichtet und seltsame Worte in den sonst entvölkert wirkenden Korridor brüllt. Moment, war das jetzt ein Mensch? Zumindest sah dieser so aus, von heftigen Missbildungen einmal abgesehen! Kurz nach der erfolgreichen und dennoch trügerischen Flucht in die sicheren Gefilde der Von Braun erfahren wir, dass fremdartige Anneliden, die sich nun „Die Masse“ nennen, die Besatzung assimiliert und das Schiff übernommen haben. Der Bordcomputer und KI Xerxes ist dem Anschein nach vollkommen in einer Fehlfunktion gefangen wie auch wohl der Rest der mechanischen Einwohner also zum Beispiel Roboter. Aber das ist schlicht nur der Anfang einer düsteren wie auch unheimlichen Reise und auch nur ein kleiner Ausschnitt der schrecklichen Wahrheit, die sich hinter all dem verbirgt. Und wer ist diese Computer-KI „SHODAN“, deren Name wir in vielen Audio-Logs erwähnt finden? „System Shock 2“ erzählt seine komplette Handlung in Form von direkt Erlebtem des Spielers, z.B. über die Funksprüche von Dr. Polito als Eine der letzten Überlebenden, und dem Vergangenem in Form der auffindbaren und jederzeit abhörbaren Audio-Logs einzelner Besatzungsmitglieder.

Atmosphäre und Spielmechanik

Das Spiel nutzt die auch aus „Thief – The Dark Project“ bekannte Engine und setzt vollends auf Immersion durch die Augen des Protagonisten. Der verwöhnte Spieler aus dem Jahre 2012 / 2013 wird jetzt rufen: „Holla, das ist aber eine sehr kantige Grafik!“ Nun dem kann aber auch entgegnet werden, dass „System Shock 2“ weit mehr als das zu bieten hat. Daneben natürlich lässt sich das Spiel auch sehr gut modifizieren und damit aufhübschen, jedoch hierzu komme ich später noch einmal zurück. Von der technischen Seite her bietet das Spiel ähnliche Eigenschaften wie auch die „Thief“-Reihe: Ein dynamisches Musik- und Soundsystem sorgen für deftige Gruselatmosphäre, wenn man einen Gegner nur hören aber nicht sehen kann, und derbe Schockmomente, sobald dieser direkt hinter Einem auftaucht. Hierbei ist „System Shock 2“ jedoch nicht so plump wie zum Beispiel „Doom 3“ und lässt die Gegner einfach irgendwo erscheinen. Das Team von Looking Glass und Irrational Games haben sich interessante Methodiken einfallen lassen, so dass ein Gegner auch gern aus der zuvor passierten Luftschleuse hinter dem Spieler her hechtet. Vor allem als „Hybriden“ bezeichneten Opfer der annelidischen Kreaturen sind hier nicht wirklich zimperlich. Es mag sein, dass die Grafik zunächst abschreckend wirkt im Jahre 2013. Dennoch ist die Atmosphäre ungeschlagen und kann selbst den sog. Kino-Inszenierungen so mancher Neu-Erscheinungen in den letzten Tagen etwas vormachen. Nachfolgend ein musikalisches Intermezzo, untermalt mit Original-Aufnahmen und Sounds, welche auch so im Spiel vorzufinden sind:

Wie zuvor gesagt erlebt man das Spiel zur Gänze aus der ICH-Perspektive. Hier bietet sich dann auch einr vollumfänglichr Oberfläche an. „System Shock 2“ setzt hier auf starke Rollenspiel-Systeme und -Eigenheiten wie einem Inventar. So können auch kybernetische Module als eine Art Punktesystem dazu verwendet werden Fertigkeiten zu erlernen oder auszubauen: Man kann als brachialer Waffennarr durch die Korridore rennen, allerdings dürfte man hier dann so seine lieben Schwierigkeiten mit dem Sicherheitssystem haben, welches durch den wahnsinnig gewordenen Schiffscomputer Xerxes gesteuert wird und bei Sichtung den Alarm auslöst, der dann folgerichtig die nächsten Kreaturen und Gegner lockt. Vor allem auch, da Munition ein rares Gut ist und die Waffen einer Abnutzung unterlegen sind. Also sollte man vielleicht doch etwas mehr machen als sich nur auf „Waffen“ zu konzentrieren. Reperaturfertigkeiten wären nicht verkehrt, Modifikationen der Datenbanken der zwischendurch auffindbaren Automaten für Essensrationen, Hackmöglichkeiten für das Sicherheitsnetz, um vielleicht den Kameras zwischendurch ausweichen zu können oder diese vollends zu deaktivieren respektive zerstören. Die Liste ist sehr lang. Grundlegend unterteilt der Spieler sich in seiner Auswahl zu Beginn in drei Klassen:

– Marine (höhere Affinität für Waffen und Stärke)
– Navy (verbesserte Hackfertigkeiten, Forschung und Wissenschaft)
– O.S.A. Agent (direkteres Erlernen psionischer Fähigkeiten)

Im darauffolgenden Tutorial können diese in einer Ausbildung noch weiter verfeinert werden. Damit kann dann zum Beispiel der „Marine“ auch weitere Forschungspunkte erwerben und seine Fertigkeiten dahingehend erweitern. Es gibt im Internet unzählige „Guides“ und „Vorschläge für die optimale Klasse“. Aber ich würde sagen: Das probiert man am Besten selbst für seine Spielweise aus. Nachfolgend eine mögliche Spielweise wie auch ein Gesamteindruck von „System Shock 2“:

Grafik und Sound

Wie zuvor erwähnt teilen sich die Spiele „Thief“ und „System Shock 2“ das gleiche Engine-Grundgerüst: Die DARK-Engine. Ihr Alter ist unverkennbar und dennoch schafft diese Engine etwas was selbst modernste Derivate der „Unreal“-Technik so manches Mal nicht hinbekommen. Dies liegt aber auch am Talent der Designer und Entwickler vor dem Bildschirm, die uns hier ein wahres Kunstwerk geschenkt haben. Für das Spiel wurde das technische Grundgerüst damals auch stark erweitert, um farbige Lichtquellen zum Beispiel zu ermöglichen. Es ist zwar ein „Good Old Game“, allerdings weiterhin zeitlos. Sound und Grafik lassen sich bisweilen stark modifizieren. Ersterer wäre gar nicht wirklich nötig, denn Musik und Sound sind bei diesem Spiel allem Zweifel tatsächlich erhaben!

Modifkationen

Hat „System Shock 2“ wirklich Modifikationen nötig? Ja und nein. Das hängt ganz davon ab was man konkret haben möchte. Höher aufgelöste Texturen? Verbesserte Charaktermodelle? Das ist ohne große Schwierigkeiten möglich. Ebenso kann man aber auch weiter ins Detail abtauchen. Hier sei erwähnt, dass sämtliche Resource-Dateien schlicht über ein Packprogramm der persönlichen Wahl geöffnet werden können. So kann man alle CRF-Dateien durchforsten und auf den Spuren der Entwickler wandeln!
Für alleinige Grafikverbesserungen wären zwei Modifikationen absolut zu empfehlen:

SHTUP
Dieses Paket verbessert viele Texturen im Spiel und ersetzt diese auch durch höher aufgelöste Versionen.
http://www.shtupmod.net/

REBIRTH
Mit diesem Paket werden die Charaktermodelle hinsichtlich ihrem Aussehen stark verbessert.
http://www.systemshock.org/inde x.php/topic,8.0.html

Vor allen Modifikationen sollte man sich allerdings noch dem SS2Tool zuwenden (http://www.systemshock.org/inde x.php?topic=392.0). Hierdurch werden notwendige Verbesserungen aufgespielt und die Verzeichnisstruktur der „System Shock 2“-Installation für das Modifizieren vorbereitet.

Resümee

Eine wahre Perle hat man uns hier zugänglich gemacht. „System Shock 2“ war und ist natürlich auch weiterhin über ebay zum Beispiel erhältlich, jedoch hat das Spiel inzwischen nebst der Zeit auch einen Sammlerwert auf dem Buckel. Und wer die Originalverpackung sein Eigen nennen möchte muss wohl auch inzwischen einen sehr stolzen Preis bezahlen. Jedoch auch dieser wäre gerechtfertigt. Ganz davon ab: GOG bietet massig Zusatzmaterial. So findet man dort auch die Original-Soundtrack in den Formaten FLAC oder MP3, Konzeptzeichnungen, Interviews und Entwurfsdokumente.
Das Spiel ist in der Tat zeitlos: Es charakterisiert die Urängste des Menschen. Allein, verlassen und auf sich gestellt muss man sich in der Gestalt des namenlosen Helden einen Weg durch diese unwirkiche Umgebung suchen, ohne Wissen was konkret geschehen ist. Dies offenbart das Spiel in seiner Handlung erst nur langsam, fast schon widerwillig. Aber gerade das ist der Reiz! Zugleich hebt das Spiel schon fast unterschwellig den Finger, denn es führt uns direkt vor Augen was durch eine Computer-KI und technische Entfremdung geschehen kann. Natürlich in dieser Form absolut überspitzt: Man hat sich auf das perfekte Schiff Von Braun verlassen und trotzdem drang etwas Fremdes, Bedrohliches ein. All die Technik konnte die Menschen nun nicht schützen und ist sogar nun auch ihr Feind, denn die durchgedrehten Andoiden und Roboter wenden sich mitunter gegen ihre Schöpfer im Dienste der „Masse“. Gerade die Kommentare SHODANs und ihrem steten Hinweis auf den Imperfekt des „Fleisches“ wie auch dem Kontrast der Masse, die das „Fleisch“ als ihr Ein und Alles bezeichnet, machen das Spiel zu weit mehr als nur einem Vergnügen für Zwischendurch. Der Konflikt wird immer wieder thematisiert und findet am Schluss der Handlung in der jeweiligen Entscheidung des Spielers ihren Höhepunkt. Kann sich denn der Spieler frei entscheiden? Das verrate ich an dieser Stelle nicht und gebe nur den Hinweis, dass „System Shock 2“ auch etwas Kopfarbeit abverlangt wie auch eben besagtes „Kopfkino“ verursacht. Hat das Spiel wie der Roboter jetzt einen Kunden vertrieben und muss demontiert oder degradiert werden? Entscheidet selbst und lasst euch von SHODAN verzaubern und erschrecken zugleich!

9 /10

Link zur GOG-Gamecard „System Shock 2“

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Bewertung: 5.0/5 (4)