CrossCode – MMORPG und doch Singleplayer

In Japan ist vor einiger Zeit ein bestimmtes Genre entstanden: Isekai. Die Fantasie, unsere Welt zu verlassen und ganz in eine Fantasywelt einzutauchen. Die ersten Exemplare dieser Art sind vermutlich .hack, Log Horizon und Sword Art Online. Heute gibt es solche Geschichten wie Sand am Meer. Ob ein NEET mit einer Idioten-Gruppe gegen Dämonenfürsten kämpft … weiter

Vorstellung: Path of a Samurai – Ukiyoe trifft auf Manga.

Lange Zeit ist es her seit wir das letzte Mal von RPG Maker Projekten berichtet hatten.Die Liste von Spielen mit herausragender 2D Grafik und spannenden Geschichten ist nicht gerade all zu groß.Umso erfreulicher das wir gerade dieses in der Entwicklung befindliche Spiel in den weiten des Internets entdeckt hatten.Path of a Samurai behandelt das feudale … weiter

The Vagrant – E … Es ist nicht das, wonach es aussieht!

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Kampf um das Überleben der Menschheit – Teil 2

Wie angedroht, folgt jetzt der Test von Attack on Titan 2. Also wer bisher noch nicht gespoilert wurde: Verrat mir deine Tricks! Letzte Warnung, ab jetzt wird gespoilert. Vor allem im nächsten Absatz; wer also nicht gespoilert werden will, obwohl die Serie schon mehrere Jahre alt ist, überspringt diesen und liest bei der Überschrift weiter. … weiter

Kampf um das Überleben der Menschheit – Teil 1

„Wir haben sie nicht verloren… Diese Soldaten sind nicht einfach so gestorben. Mein Befehl hat sie sterben lassen. Dies ist der Moment, der über Fortbestand oder Untergang der Menschheit entscheidet – wenn die Menschheit dank dessen überleben kann, ist es mir egal wenn man mich einen Massenmörder nennt.“ Demnächst kommt der Actiontitel A.O.T. Wings of … weiter

Nioh – Katana der Schildkröte des Todes des Wals!

Ab und an denke ich mal daran ein beliebiges Dark Souls rauszukramen und nochmal durchzuspielen – doch darauf folgt eine Erinnerung an die Strapazen und diverse Gemeinheiten, die die Entwickler im Spiel plaziert haben und die Lust schwindet wieder. Aber bei insgesamt fast 800 Stunden Dark Souls + Souls-Likes ist es vielleicht nicht ganz so … weiter

Vorstellung: Der RPG Maker

Dank reichlich vorhandener Editoren, wie zum Beispiel den RPG Maker , ist es heute relativ einfach sein eigenes Spiel zu erstellen. Vor allem im 2D Bereich gibt es reichlich Ressourcen die man einsetzen kann um ein grafisch ansehnliches Spiel zu erstellen. In diesem Artikel möchte ich auf den oben genannten RPG Maker eingehen und die … weiter

» Manga

CrossCode – MMORPG und doch Singleplayer

Reddok am 10.März 2020 um 14:03:22

In Japan ist vor einiger Zeit ein bestimmtes Genre entstanden: Isekai. Die Fantasie, unsere Welt zu verlassen und ganz in eine Fantasywelt einzutauchen. Die ersten Exemplare dieser Art sind vermutlich .hack, Log Horizon und Sword Art Online. Heute gibt es solche Geschichten wie Sand am Meer. Ob ein NEET mit einer Idioten-Gruppe gegen Dämonenfürsten kämpft (Konosuba), ein Lich, der eine Fantasywelt brutal erobert (Overlord), oder ein Psychopath, der sich mit Gott anlegt, welcher ihn dann in eine Fantasyversion des ersten Weltkriegs versetzt (Saga of Tanya the Evil) – es gibt vermutlich für fast jeden etwas.

CrossCode? CrossWorlds?

Warum erzähl ich das? Weil CrossCode im Grunde eine spielbare Version dieser Art von Geschichte ist. Allerdings mit ein paar interessante Twists. Das MMO von CrossCode heißt CrossWorlds und CrossCode ist die Technologie, mit der dieses ermöglicht wurde, was auch gleichzeitig der Name des echten Spiels ist.
Klingt vielleicht etwas verwirrend. Also: CrossCode = Name vom Spiel. CrossWorld =  simuliertes MMO, welches eine zentrale Rolle im Spiel einnimmt.

Das eigentliche Spiel geht ausserhalb von CrossWorlds los, wo unsere Protagonistin Lea stumm und ohne Erinnerungen auf einem Schiff aufwacht, der MS. Solar. Dieses schafft Personal und Versorgungsgüter zum MMO. Warte, was? Ja, CrossWorlds spielt in einer echten Welt, genauer gesagt auf einem echten Mond, den sich die Spielefirma Instatainment extra dafür gekauft hat. Avatare, NPCs und Items bestehen aus einem Stoff namens Instantmaterie. In echt würde das wohl RL-Grafik bedeuten, aber wir müssen uns „leider“ mit der Retro-Optik begnügen.
Der Großteil des Spiels, wie Fähigkeiten und Angriffe geschehen aber ausschließlich virtuell, auf einem Server – damit ein Mensch also vor Ort – außer rumgefuchtel – etwas sehen kann, muss dieser einen AR-Visor tragen.

Da CrossWorlds ein MMORPG ist, gibt es fünf Klassen: Triblade, Quadroguard, Pentafist, Hexacast und Spheromancer. Normalerweise würde sich ein Spieler diese aussuchen, doch bei Lea ist das ganze schon in Sack und Tüten, genau wie ihre Hörner (zu ihrem Leidwesen).  Warum? Das wäre ein Spoiler, denn das Hauptziel des Spiels ist die Frage nach Lea’s Identität. Alles was wir am Anfang wissen: Sie ist ein Spheromancer, bewaffnet mit VRP’S. Virtual Ricochet Projectiles. Oder anders ausgedrückt: Bälle. Es sind virtuelle Bälle. Diese Stellen das Kern-Feature von CrossCode dar, fast alles wird damit gemacht. Man kann sie im Dauerfeuer werfen oder aufladen und so von den Wänden abprallen lassen – mehr dazu im Gameplay-Teil. Aber keine Bange, Gegner lassen sich auch im Nahkampf verdreschen – was hauptsächlich eine Berufung von Pentafists, wie Emilie, aka Emilienator, ist. Diese stürmische, französische Frohnatur treffen wir am Anfang unseres Abenteuers und wird schnell Lea’s beste Freundin. Selbst Lea’s Stummheit aufgrund fehlender Wörter, die nach und nach per Hand einprogrammiert werden, ist kein Hindernis. Diese Art der Kommunikation ist zwar sehr witzig und spaßig, da Lea auch mit begrenztem Wortschatz sehr ausdrucksstark ist; aber je länger unser Abenteuer geht, um so mehr wünscht man sich, dass sich Lea Emelie anvertrauen könnte. Dies führt zu einer der befriedigendsten Szenen in einem Spiel, die ich erlebt habe.

Im Lauf des Spiels schließt sich Lea einer Gilde an.

Welt, Quests, Kämpfe, Rätsel und Sonic the Hedgehog

Ich denke, Screenshots von Crosscode sind wenig aussagekräftig, denn so sieht es aus, wie ein beliebiges RPG-Maker Spiel. In Bewegung macht das Spiel einen ganz anderen Eindruck! Es ist um einiges detaillierter als ähnliche Spiele und fühlt sich deswegen fast immer wie ein echtes MMO an.

Fast. Die Dungeons sind nämlich nur Singleplayer und andere Spieler wiederholen ihren Text stur. Aber sonst? Städte sind lebendig, da NPCs sich zahlreich an Schnellreisepunkte teleportieren und von da aus in verschiedene Richtungen laufen – oder in der Wildnis auf der Straße an respawnenden Monstern vorbei rennen, -klettern und -springen.

Apropos springen und klettern: Das funktioniert so ähnlich wie in Assassin’s Creed. Man läuft einfach drauf zu und der Rest passiert automatisch, solange der Abstand und die Höhe stimmt. Letzteres ist manchmal durch die 2D-Optik schwer einzuschätzen. Wenn man zu einem halbhohen Hindernis wie einem Zaun, einem Hocker, einer Kiste oder einem Tresen läuft, springt man darauf und kann von da aus dann auf Objekte mit der gleichen Höhe springen oder noch höher klettern. Monster und Begleiter bekommen das überraschenderweise auch gut hin, selbst wenn sie ab und an mal in den Abgrund, oder ins Wasser segeln (Instantmatiere wird bei der Berührung mit Wasser zerstört).

Die actionreichen Kämpfe und Gruppen funktionieren auch, wie man es sich in einem MMO vorstellt: Sobald man eine Gruppe (aus max. drei Leuten) bildet, werden die Monster stärker. Besiegte Monster geben Gold, EP und Handelsgegenstände – sind aber anspruchsvoller als in echten MMO’s. Selbst die ersten Monster, welche auf den Namen Igöll hören, benötigen eine Strategie…. Ohne diese kommt man nicht weit. Übrigens ist ihr Chef blau und super schnell.

Geschwindigkeit ist etwas, was auch dem Spieler im Kampf helfen kann: Je schneller viele Gegner plattgemacht werden, umso eher steigt euer Rang, was Boni auf Geld, XP und Dropraten gibt. Sind aber zu große Pausen zwischen den Gefechten, muss man wieder von vorn anfangen. Man sollte es jedoch nicht übertreiben, denn die HP regenerieren sich nur außerhalb des Kampfes – wenn man keine Sandwiches(=Heiltränke) benutzt. Diese Mechanik ist besonders im Endgame wichtig, wenn man sich ein paar gute Items gegen Edelsteine besorgen möchte.

Das Towerdefense-Minigame kann sehr unübersichtlich werden. Selber kämpfen funktioniert auch, dafür müssen die feindlichen Schilder von Türmen beseitigt werden… Ansonsten tötet man sich selber.

Die Kämpfe fühlen sich gut an und die Fähigkeiten knallen ordentlich, dennoch haben Rätsel gefühlt eine wichtigere Rolle in CrossCode – vor allem in Dungeons. Diese sind ewig lang und verlangen Rätselmuffeln wie mir so einiges ab. Und doch bin ich immer freiwillig für mehr zurückgekommen! Im Grunde geht es meist darum, seine VRPs zu werfen, die mit der Zeit auch unterschiedliche Eigenschaften annehmen können und somit anders mit ihrer Umgebung interagieren. Klingt recht simpel, aber die Rätsel sind teilweise sehr komplex und verlangen ab und zu gute Koordination unter Zeitdruck. Außerdem gibt es in Dungeons häufiger Kämpfe, die mit Rätselmechaniken verbunden sind.

Egal ob Kämpfe oder Rätsel: Die Komplexität steigt mit jedem Element an, das man in einem Dungeon bekommt. Es gibt insgesamt vier: Feuer, Kälte, Blitz und Welle. Jedes einzelne hat seinen eigenen Fähigkeitsbaum (plus ein neutraler) und seine eigenen Auswirkungen und Fähigkeiten, die sich ändern, je nachdem, wie man geskillt hat. Es gibt 4 mögliche Fähigkeiten für Nahkampf, Fernkampf, Blocken und Ausweichen. Für jede Variante gibt es wiederum 2 Fähigkeiten pro Element in mehreren Stufen. Gleichzeitig ändern sich noch beim Wechsel der Elemente die Attribute von Lea. Glücklicherweise kann man die Zeit anhalten, um die Gegner genauer unter die Lupe zu nehmen. Für Rätsel heißt das, man muss – während ein VRP durch die Gegend fliegt – sich mit Welle herum teleportieren, mit Blitz Magneten aufladen, mit Kälte Wassersäulen zu Eis erstarren lassen oder sie mit Feuer verdampfen… Und das sind nur die Grundlagen.

Tja, aber was wäre ein MMORPG ohne Quests? Ich muss gestehen, bei RPGs (und besonders bei MMORPGs) mache ich selten alle Nebenquests. Bei CrossCode war das anders. Sie sind zwar sehr zahlreich – ich vermute Crosscode ist eins der Umfangreichsten Indiespiele die es gibt – aber bleiben trotzdem abwechslungsreich. Ok, ein zwei klassische MMO-Quests gibt’s. Hier mal ein paar gute Beispiele:

 

  • Mafia-Papageien haben Geiseln genommen; Lea soll als Unterhändler fungieren. Durch ihren begrenzten Wortschatz geht das aber ziemlich in die Hose und die Geiseln müssen mit Gewalt befreit werden.
  • Ein Größenwahnsinniger möchte mithilfe von Bergziegen die Welt erobern. Das müssen wir natürlich verhindern, aber vorher gibt’s eine Verfolgungsjagd auf den Dächern der Stadt.
  • Praktikanten haben ein verstecktes Gebiet gebaut, welches normalerweise unzugänglich ist. Glücklicherweise bekommt Lea Unterstützung von jemandem, der sich mit Bugs auskennt.
  • Ein Hacker hat sich ins Spiel eingeschleust. Lea muss Hinweise auf seinen Aufenthaltsort sammeln und ihn austricksen.

Die „Dialoge“ sind ein Highlight von CrossCode.

Neben den normalen Quests gibt es aber auch noch Elite-Quests. Diese sind, wie der Name schon vermuten lässt, besonders schwer, und werden auch durch farmen und aufleveln kaum einfacher – dafür gibts dann glücklicherweise eine bessere Belohnung.

Nachdem man CrossWorlds durchgespielt hat (zumindest soweit wie es möglich ist, es ist im Early Access), schaltet man die Hauptstadt frei, wo man sich in der Arena austoben , neue Shops besuchen und alte Gebiete schwieriger machen kann. Für letzteres braucht man spezielle Items, die in den betreffenden Gebieten versteckt sind.

Spielt CrossCode!

CrossCode ist eines der besten Indiespiele überhaupt. Die Geschichte um den Kampf für Lea’s Zukunft und Vergangenheit ist cool, spannend und bietet viele tolle Charaktere. Das Gameplay ist absolut flüssig; die Kämpfe sind schnell, spaßig und wuchtig. Bei bei der Anzahl von Rätseln hat man aber ein bisschen übertrieben, jedoch: Selbst ich als Rätselmuffel kann damit leben. Der Gameplay-Loop ist gewissermaßen ein bisschen repetitiv, aber immerhin sind die Quests abwechslungsreich! Außerdem haben mir die Anspielungen auf Gaming-Eigenheiten, wie Early Access, häufiger ein Schmunzeln ins Gesicht getrieben.

Es dauert nicht mehr lange, dann wird der Epilog samt letzten Dungeon veröffentlicht , was das ohnehin sehr umfangreiche Spiel nochmal erweitert – da warte ich schon sehnsüchtig drauf.

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Bewertung: 5.0/5 (1)

Vorstellung: Path of a Samurai – Ukiyoe trifft auf Manga.

Dominik am 12.Dezember 2018 um 19:12:24

Lange Zeit ist es her seit wir das letzte Mal von RPG Maker Projekten berichtet hatten.Die Liste von Spielen mit herausragender 2D Grafik und spannenden Geschichten ist nicht gerade all zu groß.Umso erfreulicher das wir gerade dieses in der Entwicklung befindliche Spiel in den weiten des Internets entdeckt hatten.Path of a Samurai behandelt das feudale Japan mit seinen Kriegern,Hexen,Dämonen und anderen Mythologien des damals sehr abgeschotteten Landes.Wir spielen die Geschichte des jungen Jann Gadani einen Anwärter auf den Titel eines Samurais.Im zarten Alter von nur 12 Jahren bewies dieser mit einem Holzschwert bewaffnet seine Künste in Zweikämpfen und ließ alle wissen was er später einmal werden würde.In den folgenden Jahren wurde sein Name zum Inbegriff eines wahren Ronin und unter den Lords der Ländereien wurde Jann gefürchtet und verehrt.Er findet schließlich auch im Privatleben sein Glück und heiratet Mizuki seine einzige große Liebe.Sie ist die Tochter eines berühmten Kriegsherren und dieser erteilt den beiden seinen und den Segen aller anderen Clanchefs.Janns bisher eher geordnetes Leben wird aber auf den Kopf gestellt als ein Mordanschlag auf ihn zum Tod seiner Frau führt.Dabei verliert der junge Ronin sein Augenlicht und wandelt fortan im Dunkeln durch die Welt ohne aber seine Künste für den Schwertgriff verloren zu haben.Er geht einen Deal mit dunklen Mächten ein um den Drahtzieher hinter dem Mordkommando zur Rechenschaft zu ziehen.Um dieses Ziel zu erreichen reisen wir in der Haut von Jann Gadani durch ganz Japan.Neben den Kämpfen die wir in klassischer 2D Seitenansicht austragen reisen wir auch in isometrischer Perspektive durch Dörfer und Städte.Bei den ersteren genannten Kämpfen können wir auch Kombinationen einsetzen die unsere Gegner mit einem Schlag erledigen können.Generell wird in Path of a Samurai das Erzählen der Story einen größeren Platz einnehmen als das Austragen von Duellen.

Die Entwickler setzen bei der Gestaltung des Spiels auf einen Mix zwischen Manga und Ukiyoe Kunst.Ukiyoe ist eine Art traditionelle japanische Kunstfertigkeit.Sie zählt zu einen der ältesten und höchst verfeinerten japanischen bildenden Künste.Die Ursprünge dieses Malstils in Japan reichen weit in die prähistorische Zeit des Landes bis 300 v. Chr. zurück.Durch dieses zusammen Würfeln der beiden Kunstformen möchten die Entwickler etwas Stilistisch einmaliges erschaffen das sich auch von anderen Projekten an denen sie beteiligt waren abhebt.Neben dem schönen handgemalten Aquarellthema steht natürlich auch der Soundtrack im Mittelpunkt der Darstellungen.Denn was wäre die hübscheste Grafik ohne einer dazugehörigen bestätigenden Musik.Die Zeichnungen der Sprites sind 48×96 Frames.Da die uns vorliegenden Screenshots leider mit einem hochauflösenden Monitor gemacht worden sind wirken die Figuren auf den Landschaften kleiner als das normalerweise der Fall sein sollte.Die Entwickler versprechen Besserung und bauen gerade noch an einem Kamera-Zoom-Plugin um dieses Problem mit höherer Auflösung auch im fertigen Spiel zu beheben.Grob eingeschätzt kann man das Spiel als ein Samurai Cinema RPG mit eigenem FMV Battle System beschreiben.Denn bei jedem Kampf werden für die vielen Moves eigene Trickfilm Animationen abgespielt. Diese enden in dem Moment in dem unser Charakter die Angriffsanimation ausführt.Das ist eine Design Entscheidung die wir bei anderen RPG Maker Spielen noch nicht gesehen haben.Ob der grafische Erzählstil am Ende ausreichen wird um das eher Storylastige Spiel einen spannenden gameplay zu geben bleibt abzuwarten.Wir finden das Spiel auf jeden Fall sehr interessant.Alleine schon aufgrund seiner außergewöhnlichen Artworks verdient es einen Artikel zu bekommen und auf unserer Seite erwähnt zu werden.

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Bewertung: 0.0/5 (0)
0 » Indie

The Vagrant – E … Es ist nicht das, wonach es aussieht!

Reddok am 21.August 2018 um 11:08:51

Es sei denn es sieht wie ein spaßiger Mix aus 2D-Rollenspiel und Action Adventure aus. Dann ja, ist es exakt das, wonach es aussieht …

Neulich auf Steam: Wie gewohnt schaue ich halb schlafwandelnd durch die Neuerscheinungen im Steamstore, wo mir the Vagrant zwei… kaum übersehbare Argumente bietet. Und ja, dieses Spiel ist sexistisch: Während die Frauen durchweg hübsch – und gut gebaut – sind, sehen die männlichen Exemplare teilweise aus wie Kartoffeln. Wo ist der gutausehende, muskelbepackte Typ, der nur eine knappe Unterhose anhat?

Aber ich schweife ab. Zum Release kostete es nur 2€, weil es um 50% gesenkt war, also dachte ich mir: „Was kann schon schiefgehen?“ Wie sich herausstellte, fast gar nichts. Das Spiel hat zwar einige Krankheiten- die ich später noch aufzählen werde – aber die sind für den Preis maximal Meckern auf hohem Niveau.

Leichte Mädchen, seichte Story… und Gollum

Die Story verdient keinen Nobelpreis, aber macht auch einige Dinge richtig. Wir schlüpfen in die spärlich bedeckte Haut der Söldnerin Vivien und stolpern von einem Missgeschick in das nächste. Erst sinkt unser Schiff, nachdem uns ein Typ mit Eulenkopf besucht. Am Strand angespült treffen wir auf ein Mädel, welches wir vor einem Eber retten, aus Dank gibt sie uns eine Unterkunft und bittet uns, sie aus ihrem Dorf zu eskortieren, da sie zwangsverheiratet werden soll und zwar an einen stotternden Bauernjungen (der mir ehrlich gesagt etwas leidtat). Als wir jedoch am Treffpunkt ankommen, ist der heimliche Geliebte jedoch tot. Um das Mädchen trauern zu lassen gehen wir zum Dorf zurrück – dort ist die Kacke jedoch richtig am Dampfen, denn es Stellt sich heraus, dass der getötete Geliebte dummerweise einen magischen Schutzfelsen vollgeblutet hat. Dies führt dazu, dass das Dorf vom Soulreaper und einer Horde Untoter heimgesucht wird, die uns promt aus den Latschen hauen. Glücklicherweise werden wir von einer Magierin und ihrem Schüler gerettet, die Freude darüber hält natürlich nur kurz an, da die Magierin uns als Runenwächter erkennt und verslkavt uns mit einem Fluch, ohne zweimal drüber nachzudenken – denn Runenwächter töten gern Magier. Quasi wie in Dragon Age, nur andersherum. Wird es Vivien schaffen, den Fluch aufzuheben? Was hat es mit der Eule und dem Soulreaper auf sich? Was hat die Magierin vor?
Okay zugegeben, das klingt jetzt vermutlich ziemlich simpel… Ist es auch. Was aber meiner Meinung nach gut gemacht ist: Die Art und Weise, wie man Stück für Stück mehr über Vivien und die düsteren Geheimnisse ihrer Familie erfährt, vor allem Vater Vincent und Schwester Valerie, während der Name der Mutter nicht mal genannt wird… Vermutlich Valentina oder so… Außerdem gibt es einige Popkulturreferenzen, wie z.B. Gollum und den einen Ring(als zufälliges Verkaufsobjekt). Das gibt bei mir immer ein paar Pluspunkte. Das Worldbuilding lässt aber etwas zu wünschen übrig. Es fühlt sich wie eine große Welt an, der eigentliche Inhalt beschränkt sich fast Ausschließlich auf die Magierakademie und die Runenwächter, dabei steigen wir in die tiefen der Hölle oder kämpfen sogar gegen einen Gott! Zusätzlich werden in den Credits eine ganze Menge Ereignisse angeteasert, und zwar im vertikalen Skryrim Wandrelief-Style.

Grünäugige Blondine sucht… würdige Gegner zum Verdreschen

Um sich wilde Tiere, Dämonen, Untote und anderes Gesocks vom Hals zu halten, muss man tough sein – zum Glück ist Viven eine Mordsbraut, die Mithilfe eines Langschwerts alles ins Jenseits befördert, was ihr im Weg steht. Bis man aber Götter und andere Ungetüme besiegen kann, muss man so einiges an Mana (= Erfahrung) in den Fertigkeitsbildschirm investieren. Meine Philosophie: Je schneller ich etwas töten kann, desto geringer die Chance, dass es mich tötet. Ich würde aber auch empfehlen Kombos, Manöver wie Doppelsprünge und Trankverträglichkeit freizuschalten. The Vagrant verfügt über ein standard Actionkampfsystem (und Xbox-Controller ist bei mir Standard): X für einen leichten Angriff, Y für einen Schweren. Vier leichte Angriffe lassen sich kombinieren, man kann aber jederzeit mit einem schweren Angriff abschließen. D.H. es gibt XXXX, XXXY, XXY, XY und Y. Der schwere Angriff durchbricht nicht nur blockende Gegner, sondern hat auch einen Elementareffekt, der von der ausgerüsteten Waffe abhängig ist. Feuer richtet mehr Schaden an, Eis verlangsamt und Blitz verteilt einen Prozentsatz des Schadens auf nahe Gegner. Rüstungen und Waffen lassen sich verbessern, verzaubern und auseinandernehmen. Gemäß ihres Designs ist Viven jedoch nicht darauf ausgelegt, Schläge einzustecken. Blocken funktioniert nicht, also muss man allen Attacken mit RT ausweichen. Kassiert man trotzdem eine Schelle, kann man sich mit LT einen Trank reinpfeifen, dieser hat jedoch einen Cooldown: Wenn man schnell hintereinander trinkt, ist die Wirkung minimal; gilt auch für verschiedene Tranksorten. Elixiere sind die einzige Ausnahme, die füllen Wut und HP sofort wieder auf. Ganz vergessen: Mit B in Kombination mit dem Digikreuz löst man einen von 4 ausgerüsteten Spezialangriffen aus, die Wut konsumieren. Die habe ich fast nie benutzt; dafür einen passiven Skill der mir auf höchster Stufe bis zu 30% Bonusschaden gibt, solange die Wutleiste voll ist.

Das Kampfsystem ansich ist einfach zu lernen und flüssig – allerdings steigt der Schwierigkeitsgrad erst spät im Spiel erheblich an. Ein einzelner optionaler Bossgegner (für das wahre Ende) hat mich alleine häufiger gekillt als alle anderen zusammen. Generell hab ich ca. 85% des Spiel auf dem normalen Schwierigkeitsgrad durchgespielt, ohne dass ich gestorben bin. Auch manche Kampfabschnitte waren seltsam. Es gibt z.B. Stellen wo der ganze Bildschirm voller Gegner ist, die sich gegenseitig ergänzen und das Leben des Spielers potenziell zur Hölle machen können. Dann gibt es noch Abschnitte wo einfache Gegner einzeln kommen oder man einfach nur mit Hirschen und Wildschweinen eingesperrt ist, die man zwar töten muss um weiterzukommen, aber so gut wie keinen Widerstand leisten. Dann gibts wieder Stellen, wo man von außerhalb des Bildschirms weggesnipert wird. Klingt jetzt vielleicht alles schlimmer als es ist.
Optik und Sound sind hingegen Top und auch abwechslungsreich. Umgebungen und Charaktere sind handgezeichnet, Bosse und Gegner sehen außnahmslos super aus. Man kämpft sich durch idyllische Felder, verfallene Königreiche, verschneite Berge, geheime Laboratorien und das Innere eines lovecraft’schen Schreckens. Das ist kein Spoiler; man wird nicht von einem Monster verschluckt. Stellt euch folgende Situation vor: Ihr kämpft euch durch von Fleisch, Augen und Schlündern überzogene Korridore, während im Hintergrund Musik mit harten Riffs läuft und die gepeinigten Seelen eurer gefallenen Gegner vor Qual schreien… \m/

Mein Fazit: Für unter 5€ ein Spaß, der länger unterhält als eine Durchschnittliche COD-Kampagne. Noch mal kurz zusammengefasst:

Pro’s:
– einfaches, aber gut funktionierendes Kampfsystem
– eine Welt, von der man gern mehr sehen würde
– toller Sound
– erkunden der Welt wird belohnt

Con’s:
–wenig für Hinternliebhaber
–Story fühlt sich Anfangs an wie eine Abfolge von Zufällen, bleibt recht zweckmäßig
– Endgame um einiges schwieriger als der Rest des Spiels
– nur in englischer Sprache

Alles in allem geb ich für den niedrigen Preis des Spiels 7,5 knappe Oberteile von 5,25 Bikinirüstungen.
Von kühlen Blondinen gehts als nächstes in den kalten Krieg…

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Bewertung: 5.0/5 (8)

Kampf um das Überleben der Menschheit – Teil 2

Reddok am 25.April 2018 um 09:04:26

Wie angedroht, folgt jetzt der Test von Attack on Titan 2. Also wer bisher noch nicht gespoilert wurde: Verrat mir deine Tricks! Letzte Warnung, ab jetzt wird gespoilert. Vor allem im nächsten Absatz; wer also nicht gespoilert werden will, obwohl die Serie schon mehrere Jahre alt ist, überspringt diesen und liest bei der Überschrift weiter. Wer keine Ahnung von der Vorlage hat, schaut sich am besten Teil 1 und/oder den Manga/Anime an. Oh, und noch eine Warnung: Der Text ist wieder ziemlich lang und ausführlich.

Bevor ich mit dem eigentlichen Test anfange, möchte ich einen Gedanken aus dem ersten Teil zuendeführen: Warum ist Eren Jäger so ein toller Charakter? Kurze Antwort: Er stirbt. Na ja, nicht wirklich. Eher sein früheres Selbst, und zwar als er die Grinsebacke wiedertrifft, der seine Mutter gefressen hat und dieser den Mann verschlingt, der ihn und seine Adoptivschwester das letzte mal gerettet hat. Dieser Titan hat Erens gesamtes Leben also zwei mal umgekrempelt. Anfangs ist er entschlossen, die Menschheit (Gut) von den Titanen (Böse) zu befreien. Je weiter die Story voranschreitet, desto klarer wird, dass es nicht ganz so einfach ist, denn er ist nicht nur selbst ein Titan, sondern 4 andere Mitglieder des 104. Trainingskorps auch. Durch seine schwarz/weiß Moralvorstellung kann er dies nicht nicht akzeptieren und verweigert die Tatsachen, dass einige seiner Kameraden Feinde sind, bis zuletzt. Zusätzlich kommt hinzu, dass er zwar die wichtigste Person des Militärs ist, jedoch nicht weil er besonders ist, sondern weil er eine besondere Fähigkeit von seinem Vater aufgedrückt bekommen hat. Er muss häufig tatenlos zusehen, wie Menschen sterben, um ihn zu beschützen. Was dermaßen gegen seine Natur ist, dass er einem Plan zustimmt, der ihn umbringen würde… Wenn nicht eine andere gewisse weibliche Persöhnlichkeit wäre. Damit ich nicht nochmehr in den Mangabereich abrutsche, fang ich mal lieber an, über das Spiel zu schreiben.

Gespräche, Gespräche und nochmehr Gespräche

Zugegeben, der Anfang des Spiels hat mich sehr überrascht. Es geht direkt mit der Jagd nach dem weiblichen Titanen los, bevor man wieder in der Zeit zurrückgeworfen wird. Anstelle wieder verschiedene Charaktere der Serie abwechselnd zu spielen, dürfen wir diesmal unseren eigenen Soldaten entwerfen (der ein Tagebuch führt, welches stark an die Bonus-Episode Ilse’s Notizbuch erinnert) und zwar mit einem ziemlich guten Charaktereditor, der manche MMO’s blass aussehen lässt. Aber vorher erfahren wir etwas zu unserer Origin-Story: Wir fliehen mit unseren Eltern aus Shiganshina, also die südlichste Stadt, welche gerade angegriffen wird. Hinter uns bricht gerade der gepanzerte Titan durch das Tor, als wir ein paar Meter davor stehen – ein Trümmerteil erschlägt unsere Erzeugerfraktion. Wir überleben nur knapp, ein Soldat bringt uns auf ein Schiff. Nicht auf irgendein Schiff – auf das gleiche mit dem Eren, Mikasa und Armin evakuieren. Erens wilde Entschlossenheit steckt uns an, sodass auch wir uns dem Aufklärungstrupp anschließen und uns an dem gepanzerten Titanen rächen wollen.

Zwischen Missionen darf man sich in bestimmten Stadtgebieten bewegen und mit diversen Figuren sprechen. Dazu zählt auch der ruchlose Händlerboss und der Pastor des Mauerkults.

Jahre vergehen in einem Wimpernschlag; wir befinden uns bei der Ausbildung, wo der Ausbilder uns zur Schnecke macht. Ich nutze hier mal die Gelegenheit um zu schreiben, dass die Zwischensequenzen in der Ego-Perspektive ziemlich gut gemacht sind. Haben wir unseren Helden erstellt (Samt Vor- und Nachnamen; wenn man die anderen Mah Dude oder ähnliches sagen lassen will, benutzt man am besten den Nachnamen, der Vorname wird relativ selten außerhalb des Kampfes benutzt.), geht es mit dem Training los, bei dem uns die Bewegung- und Kampfmechaniken eingebläut werden. Nach einem kleinen Wettkampf sehen wir eine weitere Neuerung gegenüber dem Vorgänger: Wir sammeln Kameradschaftspunkte mit den Soldaten, mit denen wir kämpfen. Und es geht direkt weiter, denn nach dem Training können wir durch die Kaserne laufen, uns mit allen möglichen Leuten unterhalten und uns mit ihnen anfreunden. Das ist auch ziemlich wichtig, denn unsere Kontakte geben uns Perks; später können wir unsere Attribute im Gruppentraining auch besser mit Freunden steigern, als mit Fremden. Wenn wir genug vom Sozialleben haben, stürzen wir uns in die nächste Trainingsmission, bei der wir fortgeschrittene Dinge lernen, wie das Befehligen einer Einheit und das neue Basensystem. Dann quatschen wir wieder ne Runde, was ich dringend empfehle, denn die erste richtige Schlacht steht an und unsere Freunde fangen bereits an, wegzusterben (bereits freigeschaltete Perks behalten wir aber). Bevor das Spiel richtig losgeht, dauert es ca. eine Stunde oder länger… zumindest kam es mir so vor.

Die Story geht in die gleiche Richtung des Ursprungsmaterials, ist jedoch ein bisschen wie eine alternative Version, in der unser Held existiert. Dies ist viel besser umgesetzt, als ich erst gedacht habe, hat aber trotzdem einige Probleme: Die Story bleibt die gleiche, es wird nicht wirklich viel neues hinzugefügt. Da ich (und viele andere auch), den Anfang der Story schon mehrmals in unterschiedlichsten Versionen erlebt habe, fühlt es sich nicht gerade frisch an. Das meiste Neue liegt in den Gesprächen mit seinen Kameraden, von dem vieles von den Originalsprechern vertont ist. Die schiere Menge an Gesprächen ist zwar ermüdend, aber sämtliche Figuren und ihre Motivationen und Eigenschaften sind sehr gut getroffen. So überreden wir Jean ‚Jeanbo‘ Kirstein, dass er seiner anhänglichen Mutter zurückschreiben soll, liefern für Levi die Abzeichen gefallener Soldaten an deren Familien, gehen mit Sascha auf die Jagd und mit Christa ins Lazarett. Es gibt auch spezielle Missionen, die man ab einem bestimmten Freundschaftsrang bekommt, man sollte aber kein Mass Effect erwarten. Es gibt Gesprächsoptionen, die meist in Richtung Fallout gehen… Damit meine ich Fallout 4. Das einzige, was ich an diesem System auszusetzen habe: Es fühlt sich ein bisschen an wie ein Psychopathen-Symulator; man sagt jedem das, was er hören will und macht ihnen Geschenke, um Freundschaften zu schließen, aus denen man dann Vorteile zieht; jedoch sind alle Charaktere gut getroffen, und ich habe nie gedacht: „Mensch, das passt gar nicht zu ihm.“ Außerdem kommt man in den Genuss sich mit Charakteren zu unterhalten, die im Ursprungsmaterial relativ selten vorkommen, bzw. von denen man nicht so viel mitbekommt, wie Hanji’s Assistent Moblit oder der Oberbefehlshaber Darius Zackly. Warum man sich als Rekrut mit dem Oberbefehlshaber anfreunden kann, erschließt sich mir zwar nicht, aber das ist halb so wild. Zusammengefasst bietet AOT2 im Storysegment eher etwas für Gesprächsenthusiasten und Fans der Synchronsprecher (Ich vermute, dass der Großteil des hohen Preises den ganzen Synchronsprechern „geschuldet“ ist…). Allerdings sehen die Gespräche ziemlich steif aus, vor allem Drehungen und die Idle-Animation. Glücklicherweise spiele ich diese Spiele hauptsächlich wegen dem Gameplay, für die Story habe ich den Manga. Wobei mir das Ende unseres Charakters und die Zwischensequenzen (aus seinen Augen) sehr gut gefallen hat.

Am blauen Himmel tanzen die Flügel der Freiheit

Kommen wir zum Bewegungs- und Kampfsystem. Wolltet ihr euch schon immer mal spidermanmäßig durch die Lüfte schwingen und Riesen in handliche kleine Teile schneiden? Dann sied ihr hier an der richtigen Adresse. Es ist beinahe unfassbar, wie gut die Entwickler das Bewegungssystem der Vorlage umgesetzt haben. Geschwindigkeit, Steuerung, Beschleunigungsgefühl, alles passt. Wir zischen intuitiv durch Häuserschluchten, klettern auf Dächer oder hängen uns an Wände bzw. Bäume, und das ganze mit 2 Tasten, Richtungswechsel nicht mitgerechnet. Mit X (XBOX Gamepad) schießen wir unsere Anker in erhöhte Positionen (falls vorhanden) und schleudern uns in die Luft, mit dem linken Stick kontrollieren wir unsere Bewegungen. Sobald wir etwas Momentum verlieren, pressen wir X erneut, um uns fortzubewegen oder wir halten einfach die ganze Zeit X gedrückt. Dann können wir noch A drücken für einen kurzen Sprung oder gedrückhalten für einen Boost. Der Sprung ist um einiges nützlicher, als es sich anhört: Sein Hauptnutzen besteht darin, Titanen auszuweichen, kann aber auch für schnelle Richtungswechsel, kleine Boosts für zusätzliche Höhe/Fortbewegung oder sich in gewissen Situationen wieder in der Luft zu stabilisieren. Man kann sich aber nicht nur rumschwingen wie Spiderman, sondern auch Gebäude, Mauern und Riesenbäume erklimmen, an ihnen entlanglaufen oder sich dranhängen. Dafür muss man nur einmal X antippen, wenn man z.B. ein paar Meter davor steht bzw. gleitet; Alternativ kann man sich auch mit dem Kopf voran gegen die Wand boosten. Ist man kurz davor, reicht es mit A gegen die Wand zu springen. Allerdings kommt man auch mal in Gebiete, wo man seine 3D-Manöverausrüstung nicht benutzen kann. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als mit seinem (gefühlt extrem langsamen) Pferd über die Ebenen zu reiten oder sich die ganze Zeit mit dem Boost durch die Luft zu schießen, was allerdings mit einem enormen Gasverbrauch verbunden ist. Ruinen von Häusern sind aber teilweise fast unüberwindbare Hindernisse, da man nirgendwo seine Anker befestigen kann.

Wenn man sich einen Überblick verschaffen will, kann man sich an Oberflächen hängen.

Das Kampfsystem ist nicht so intuitiv; sobald man aber den Bogen raus hat, fühlt man sich wie ein Badass, der ganze Titanenarmeen im Alleingang platt macht. Wobei das nicht wirklich das Thema der Vorlage ist, solange man sich nicht an Mikasa, bzw. Levi (der stärkste Soldat der Menschheit) orientiert. Mit [RB] geht man in den Kampf-Modus, bzw. visiert einen Titanen an, was außerdem seine Angriffspunkte hervorhebt, die man mit dem rechten Stick auswählen kann. Dabei sollte man beachten, dass das durchschalten immer gleich bleibt, egal wie der Titan zur Kamera steht – oder liegt. Hat man den gewünschten Schwachpunkt ausgewählt, drückt man Y, um die Haken im Fleisch des Gegners zu versenken. Prompt wird man an die gewünschte Stelle herangezogen; sobald man nah genug ist drückt man Y nochmal, um den Körperteil anzugreifen. Dazu muss jedoch die Geschwindigkeit, der Winkel und das Timing stimmen, ansonsten macht man nur seine Schwerter kaputt und bringt sich vielleicht sogar in Gefahr. Um den Winkel nachzujustieren, bewegt man den Linken Stick, sobald man das erste mal Y gedrückt hat, so kann man den anvisierten Titanen umkreisen und aus dem besten Winkel angreifen. Will man an dieser stelle doch einen anderen Körperteil zerstören, wechselt man wieder mit dem rechten Stick und drückt erneut Y. Allerdings sollte man darauf achten, dass keine Hindernisse zwischen euch und dem Ziel auftauchen, wie Bäume oder andere Titanen. Besonders beim Kämpfen gegen ganze Gruppen kann dies schnell zum Verhängnis werden. Aber auch so kann man die Titanen nicht ewig umkreisen: Je nach Attributen des Charakters und der Ausrüstung lösen sich die Haken nach einer kurzen Zeit wieder. Vom ständigen Gasverbrauch ganz zu schweigen. Also den linken Stick möglichst schnell wieder loslassen, um das Ziel angreifen. Sollte sich das Ziel plötzlich bewegen (und das passiert ständig) bewegt man den Stick wieder, um zu reagieren. Oder man führt einen Sturmsprint aus, indem man A drückt, während man auf den Titanen zuschnellt. Das bringt nicht nur einen Schadensboost, sondern auch mehr Geschwindigkeit und Zeitlupe. Man ist Quasi so schnell, dass die Geschwindigkeit (gefühlt) gleich bleibt, aber alles andere in Zeitlupe abläuft.
Anders als im ersten Teil kann man sich immer noch mit X bewegen, solange man einen Titanen anvisiert – man sieht nur nicht, wohin.

Okay, vielleicht kann man sich das ganze nicht so ganz vorstellen, deswegen beschreibe ich mal theorethisch einen Kampf:
Drei Titanen stehen dicht beieinander auf einer Kreuzung und sehen in meine Richtung. Ich benutze X um zu ihnen zu kommen, allerdings visiere ich sie noch nicht an, sondern warte bis ich an ihnen vorbeigeglitten bin. Sobald ich im Rücken des hintersten bin drücke ich [RB] um diesen anzuvisieren; da ich mich gerade in einer guten Höhe befinde, wird automatisch der Nacken anvisiert. Ich drücke Y , lasse mich ranziehen und erledige den ersten mit einem weiteren Druck auf Y. Ich will aber nicht zu Boden sinken, also drücke ich direkt nach dem Kill A, um mich wieder aufzurichten, dann [RB] um den nächsten Titanen anzuvisieren. Dummerweise ist diesmal der Arm automatisch angewählt, also bewege ich den rechten Stick nach oben, drücke Y, und da der Titan gerade dabei ist, sich zu drehen, führe ich mit A einen Sturmsprint aus, damit ich den Nacken noch rechtzeitig erwische und nicht gegen seine Nase klatsche. Der zweite Titan beißt ins Gras, doch der Dritte hat sich inzwischen ausreichend gedreht, um nach mir greifen zu können. Wie vorher drücke ich A, dann [RB] und wähle den Nacken aus, tippe Y erneut an. Ich muss den Titanen jedoch erstmal umkreisen, also mache ich das mit dem linken Stick. Jedoch gerät ein Hindernis zwischen mir und den Titanen, was den Anker wieder löst. Damit ich nicht wie ein Stein zu Boden falle, drücke ich A, während ich in eine grünstige Richtung lenke und dann erneut Y. Jetzt ist der letzte Titan ein leichtes Ziel. Nach dessen Unterwerfung tippe ich nochmal kurz A an, um in der Luft zu bleiben und X, um mich der nächsten Gruppe zu nähern.

Der Sturmangriff lässt den Titanen keine Zeit zum reagieren.

Ich weiß nicht, wie gut das rüberkommt, aber es braucht etwas Übung und Konzentration, um das so gut hinzubekommen. Wenn man aber den Bogen raus hat, macht es ziemlich viel Spaß. Was mir aber besonders gefällt ist, wie die verschiedenen Systeme ineinander greifen: Man kann z.B. mit seinem Pferd auf den Titanen zureiten, ihn anvisieren, um ihn herumreiten und dann vom Pferd aus angreifen. Oder man hängt sich an eine Wand oder ähnliches, wartet bis ein Titan vorbeikommt und schlägt aus dem Hinterhalt zu.

Sollte man ein Ausweichmanöver hinbekommen, wird man mit krassen Moves belohnt.

Apropos Hinterhalt: Es gibt eine weitere Mechanik, die man nur benutzen sollte, wenn man nicht im Sichtfeld eines Titanen ist. Mit [RT] holt man ein Fernglas raus, mit dem man einen Titanen anvisieren kann. Ist dieser erfasst, drückt man Y um ihn anzugreifen und dann erneut, um ihm den Todesstoß zu geben. Ich würde aber erst versuchen, das Kampfsystem zu meistern, denn so einen Hinterhalt ist nur gegen vereinzelte Ziele wirksam – sollte ein Titan einen Spanner erwischen, geht er direkt in den Wutanfall über.

Menschlein, ick hör dir tapsen!

Die Titanen versuchen natürlich ihr bestes, den Spieler von erfolgreichen Angriffen abzuhalten, beabsichtigt oder nicht. Einerseits ist es schon etwas frustrierend, wenn ein Titan sich in einem Gebäude verkeilt; versucht an eine unnereichbare eine Stelle zu springen, was dazu führt, dass er ab und zu durch die Gegend glitcht oder Kopfstand an einer Felswand übt; komische Zuckgymnastig macht, weil ihm beide Beine abgeschnitten wurden. Andererseits passt es auch ganz gut zu der unvorhersehbaren Natur der Titanen. Ich will aber nichts schönreden, es kann ziemlich nervig sein, besonders wenn man deswegen abgeblockt wird. Sie haben aber auch andere (beabsichtigte) Methoden, unser Leben schwer zu machen.
Neu in AOT 2 ist das Aufmerksamkeits-System. Solange wir uns nicht im Sichtfeld eines Titanen befinden, bzw. bestimmte Perks und Ausrütsung benutzen, bemerkt uns dieser nicht. Sobald wir bemerkt werden, wird er versuchen die Spielfigur anzugreifen, falls er nicht schon anderweitig beschäftigt ist. Da er jedoch weiß, dass wir da sind, kann er auch versuchen, unsere Angriffe abzuwehren, indem er die Hand nach uns austreckt oder uns wie Mücken wegscheucht. Außerdem sollte man nicht zu nah am Kopf des Titanen vorbeisausen, sonst wird man möglicherweise aus der Luft genascht.
Sollten wir jedoch in seinem Blickfeld verweilen, staut sich Wut im Bauch des Titanen an, was zu einer Art Gegenstück zu unserem Sturmsprint führt: Alles ist extrem verlangsamt (eigentlich eingefroren), außer der Titan. Unser Charakter kann sich noch bewegen, aber ist langsamer, während der Titan aktiv wird… Als währe ihm plötzlich eingefallen, dass er seine guten Neujjahrsvorsätze kurz vor Silvester noch nicht umgesetzt hätte. Nicht nur das, er wird auch zwangsanvisiert. In diesem Zustand sollte man vorsichtig sein, denn man kann nicht „zufällig“ von anderen Soldaten gerettet werden (gegriffene Soldaten werden automatisch losgelassen, sobald der Titan Schaden nimmt). Um dies zu Überleben muss man entweder durchhalten bis der Wutanfall vorbei ist, den Titanen töten oder eine Blendgranate abfeuern… oder man setzt sein Team ein, was aber je nach Teammitgliedern eine Verschwendung sein kann.

Auf freiem Feld kann man sich nicht nur langsam bewegen, anschleichen ist auch fast unmöglich. Das Symbol über dem Kopf des Soldaten Zeigt an, dass gerade keine geeigneten Ziele für die Haken in Reichweite sind.

in the 41st millennium there is only war

Um der Lage stets Herr zu sein und alle Titanen möglichst schnell und effizient vernichten zu können, sollte man die passende Ausrüstung parat haben. Es gibt drei Ausrüstungsgegenstände. Mit Pferd vier, aber das hat fast gar keinen Einfluss auf die Kämpfe. Es gibt ausrüstbare Klingen, deren Scheiden und 3D-Manöverapparate. Davon gibt es viele unterschiedliche Sets, die mir persöhnlich meist zu ulkig aussehen (und nicht in der Vorlage vorkommen), weshalb ich bei der Standard-Ausrüstung geblieben bin – was mir aber keinen Nachteil bringt, da man sie häufiger Aufrüsten kann. Außerdem hat jedes Set seine Vor- und Nachteile. Es gibt aber vor allem gegen Ende des Spiels (oder sagen wir, des Story-Modus) interessante Waffen, wie ein Kettensägenschwert. Deswegen die Überschrift – man braucht kein Sherlock Holmes zu sein, um zu erraten, aus welchem Franchise dieses Instrument abgekupfert wurde. Die experimentelle Ausrüstung, wie ich diese Dinger nenne, hat sich seine extravaganz aber verdient: Jedes Set ändert das Gameplay, sei es über Werte (wie erhöhte Ankerreichweite), oder spezielle Eigenschaften: Z.B. verbesserter Stealth und Angriffe ohne gesehen zu werden garantieren Zerstörung des jeweiligen Körperteils; wenn man aber gesehen wird, macht man weniger Schaden. Man kann Ausrüstungen mischen, sollte aber nicht, da jedes Set einen Attributsbonus gibt. Das Standard-Set gibt Beispielsweise Stärke + 3.
Ausrüstung lässt sich beim Austatter bauen, verkaufen (nicht zu empfehlen), aufrüsten (gegen Materialien kann man die Werte verbessern, ab und zu hat man die Auswahl zwischen zwei Upgrades – z.B. Klinge der ersten Generation zu Klinge der zweiten Generation oder zur verstärkten Klinge) und verstärken (1-3 andere, gleichwertige Items Opfern um die Werte von einem geringfügig zu verbessern, wobei ich vermute, dass drei Gegenstände pro Verstärkung kosteneffizienter ist).

Das Objekt unserer Begierde: der gepanzerte Titan ist für fast jede Schlacht gerüstet.

Ausrüstungswerte habe ich ja bereits angesprochen, davon gibt es pro Stück drei: Bei Klingen sind das Schärfe, Klingenlänge und Haltbarkeit. Schärfe erhöht den Schaden; je kürzer die Klinge ist, um so mehr müssen wir auf unser Timing achten. Wegen erbitterter Kämpfe gehen Klingen auch mal kaputt und müssen ausgetauscht werden… Die Haltbarkeit bestimmt logischerweise, wie lange es dauert bis die Klinge zerbricht.
Scheiden haben Klingen- und Gaskapazität, sowie Gasdruck. Ersteres bestimmt, wie viele Ersatzklingen man mit sich führen kann, das zweite, wie viel Gas pro Behälter enthalten ist. Der Druck bestimmt die Beschleunigung von gasbasierten Manövern.
3D-Manöverapparate haben die Attribute Ankerstärke, Reichweite und Rollengeschwindigkeit. Ankerstärke wird nur für den Kampf benutzt und bestimmt, wie lange wir uns an Titanen festhalten können. Reichweite erhöht die Distanz, auf die wir unsere Anker benutzen können, was vor allem auf recht leeren Gebieten nützlich ist. Rollengeschwindigkeit beeinflusst, wie schnell unser Draht eingeholt wird.

Außer der Ausrüstung gibt es noch Verbrauchsgegenstände, wie Klingen, Gasflaschen, Blendgranaten, Signale oder Brandbomben. Von diesen kann man insgesamt 8 Stück anlegen und werden mit dem Steuerkreuz benutzt, mit [LT] wechselt man zwischen 2 x 4 Items, da das Kreuz ja nur 4 Richtungen hat. Falls man viel von dem Ramsch verbraucht hat, kann man die Vorräte wieder auffüllen, in dem man zu einer Versorgungsbasis geht. 1x Klingen und Gasflaschen bekommt man auch von Standard-Basen, oder wenn man neue baut (egal um was es für eine Basis es sich handelt.)
Basen können an bestimmten Orten gebaut werden, und haben verschiedene Funktionen, wie die eben genannte Nachschubbasis, Automatische- und Manuelle Geschütze, Bergbau- und Produktionsgebäude sowie zwei unterschiedliche Gebäude die Buffs geben.
Eines davon trägt den glorreichen Namen „Angriff auf die Basis“ und sorgt dafür, dass Kartenweit den Schaden erhöht wird, je mehr von diesen Propaganda-Denkmälern rumstehen. Ganz ehrlich, wer sich diesen Pannennamen ausgedacht hat, gehört an die Wand gestellt. Na ja, vielleicht ist es ein Übersetzungsfehler und im Original ergibt das ganze einen Sinn. Oder ein Japaner hat seine mangelnden Englischkenntnisse unter Beweis gestellt und ein anderer hat das Ganze einfach ins Deutsche übersetzt.

Basen kann man übrigens nur bauen, solange man die passenden Signale vorrätig hat, man startet mit einem kleinen Vorrat, aber bekommt mehr, wenn man anderen Soldaten auf dem Schlachtfeld hilft.

Kämpft gemeinsam, oder sterbt einsam

Wie ich bereits kurz angesprochen habe, gibt es Teamaktionen. Diese sind abhängig von den Charakteren, die man in seinem Team hat. Im Team sind platz für 4 Leute. Man startet, je nach Mission, meist mit 1-2 Leuten. Mehr (Soldaten von Qualität) bekommt man über Nebenmissionen, die mit grünen Rauchsignalen gekennzeichnet sind. Sollte noch Platz im Team sein, bzw. es mit generischen Soldaten gefüllt sein, werden diese automatisch gefüllt oder ausgetauscht. Wenn kein Platz mehr ist, kann man sich zu ihnen stellen, und mit B Soldaten auswechseln. Dann kann man mit [LB]+Steuerkreuz die gewünschte Aktion ausführen.

Der anvisierte Titan kann sich schon mal von seinen zwei Armen verabschieden.

Die Standard-Aktion ist der Angriffsbefehl: Der jeweilige Soldat wird die ausgewählte Stelle angreifen. Alle generischen Soldaten besitzen diese Fähigkeit, genau wie fast alle Hauptcharaktere am Anfang der Story. Christa ist eine der Ausnahmen, sie heilt auf Befehl und das bis zum Ende des Spiels. Andere feuern eine Blendganate ab, dabei sollte man aber beachten, wo sich der Soldat gerade befindet. Dann gibt es noch zwei Soldaten, die ein Angriffssignal geben können, Armin und Erwin. Dies sorgt dafür, dass alle Soldaten an verschiedenen Stellen des anvisierten Titanen angreifen und bufft sie und den Spieler gleich mit.
Dann gibt es noch vier koordinierte Angriffe: Ein Doppelangriff auf die Arme (bei großen und starken Exemplaren auf einen Arm), einen Doppelangriff auf den Nacken, und im Fall von Mikasa und Levi einen Angriff der totalen Auslöschung. Dieser greift alle Gliedmaßen mit astronomischen Schadenszahlen an, gefolgt vom Angriff des Protagonisten auf den Nacken, mit weit weniger Schaden. Der vierte ist zum Einfangen der Titanen und wird von Hanji, Moblit und Sascha eingesetzt.
Es gibt noch eine, bzw. zwei weitere Aktionen, die hauptsächlich nach der Story verfügbar werden. Dabei übernimmt man für eine kurze Zeit Kontrolle über eine andere Figur.
Koordinierte Angriffe und die als letzte erwähnte Art haben den höchsten Cooldown und können relativ selten eingesetzt werden.

Sollte man von einem Titanen geschnappt werden und hat keine Lust auf Buttonmashing, kann man einem Teammitglied befehlen zur Rettung zu eilen. Dabei sollte man aber beachten, dass dafür die gleichen Cooldown-Zeiten wie für die normalen Aktionen – also sollte man sich nicht unbedingt von Levi oder Mikasa retten lassen.

Nichts und niemand zähmt den Wolf in uns

Nach jeder Schlacht levelt unser Charakter auf, was uns nicht direkt bessere Werte einbringt. Wir erhöhen lediglich seine Fertigkeitspunkte, die wir benutzen um Perks anzulegen. Dieses System gefällt mir sehr, denn man kann sich je nach Situation anpassen (geht nicht während der Schlacht) oder seinen Charakter so lange optimieren, bis man zufrieden ist. Perks können simple Attributsboni sein, passive Eigenschaften oder neue Angriffsmöglichkeiten.

Der perfekte Anführer: Erwin Smith kämpft an vorderster Front.

Mikasa bringt uns beispielsweise verbesserte Gas-Sprints sowie die Möglichkeit, diese mehrmals in der Luft einzusetzen, bei. Levi hingegen verleiht uns fortgeschrittene Kampftechniken, wie den Wirbelhieb und den Sturmangriff, mit dem man nach seinem Angriff noch ein paar schnelle, schwächere Angriffe ausführen kann. Bei schwächeren Titanen kann man so in Sekunden fast alle Arme und Beine abtrennen. Lässt sich aber auch etwas kreativer einsetzen, wofür ich meinen Theoriekampf von vorhin benutze: Anstelle jeden Titanen einzeln zu erlegen, drücke ich nach der ersten Unterwerfung (ohne A) [RB] > Y > [RB] > Y und erledige so alle drei auf einen Schlag. Für sieben reicht diese Fähigkeit leider nicht.
Sich früh mit Christa anzufreunden ist auch empfehlenswert, da sie nicht nur Permanente Boni auf Freundschaftsgewinnung gibt, die man nicht ausrüsten muss, sondern auch „Motivation“ in drei Stufen, die Abklingzeit von Teamaktionen verringert.
Dann gibt es noch Perks, die man je nach Spielstil auswählen sollte. Ist man eher Hinterhältig, sollte man sich mit Ymir anfreunden, die uns Schadensboni gibt, sollten wir nicht entdeckt worden sein. Der Perk „Duellant“ von Gelgar ist eher für offene Kämpfe gedacht und verbessert den Schaden gegen Titanen, die den Spieler angreifen.
Für weniger Klingen- und Gasverbrauch sollte man sich mit Sascha und Connie anfreunden – wobei der Klingenperk später durch Mikasa’s Klingenkunst ausgetauscht werden kann, welches die Klingenabnutzung halbiert, wenn man mit genug Geschwindigkeit angreift.
Dann gibt es noch Perks für Verbrauchsgegenstände (wie Kapazität) und besondere Situationen (keine Verlangsamung durch Verletzungen).

Wir müssen aber nicht unbedingt Fertigkeitspunkte für die 6 Attribute (Stärke, Geschicklichkeit, Flinkheit, Konzentration, Führung und Gesundheit) ausgeben, sondern können diese auch begrenzt mit Einzel- oder Gruppentraining steigern – sobald wir uns den Aufklärern angeschlossen haben und uns Flügelabzeichen verdienen können. Falls man diese nicht für Erfahrungs-Buffs oder Basenaufrüstung benutzen will, kann man die ohne Gewissensbisse ins Training reinbuttern. Im Einzeltraining können wir mit zusätzlichen Abzeichen unsere Erfolgschance erhöhen (welche sinkt, je mehr wir trainieren). Gruppentraining kostet immer nur ein Abzeichen, aber man muss sich von 3 zufälligen Soldaten einen Trainingsparter aussuchen, der den Erfolg des Trainings am besten beeinflussen kann. Dies hängt von der Freundschaft und den Fähigkeiten des Partners ab und kann in seltenen Fällen auch einen großen Erfolg mit sich bringen.
Jede der 3 Trainingsformen verbessert 2 Werte, eine Leiste die sich füllt bestimmt unseren Fortschritt – aber keine Angst, die Leiste stellt das maximale Training dar und nicht die Zeit bis ein Attribut verbessert wird. Ist sie voll, können wir mit dem Trainieren aufhören.

Aber was machen die Attribute überhaupt? Stärke erhöht den Angriff, Geschicklichkeit verringert den Gasverbrauch und verbessert den Schaden von Verbrauchsgegenständen sowie manuellen Geschützen, Flinkheit erhöht die Bewegungsgeschwindigkeit (allgemein und beim Umkreisen von Titanen), Konzentration macht kritische Angriffe einfacher (keine Ahnung, ob damit die goldenen Angriffe gemeint sind, oder die Ausweichangriffe, beides ist gegen Ende häufiger aufgetreten; keine Ahnung ob es was mit Skill oder diesem Wert zu tun hat), Führung verringert die Abklingzeit der Soldaten und erhöht gleichzeitig deren Schaden, Gesundheit verbessert unsere Resistenz gegen Griffe und wir können uns leichter wieder befreien.

Mir gefällt der Weg vom Rekruten bis zum Elitesoldaten. Wenn man mit einem komplett aufgelevelten und ausgerüsteten Charakter spielt und dann nochmal mit einem neuen, kommt man sich vor wie eine lahme Schnecke.

Schnapp‘ sie dir alle!

Hm, ich glaube ich müsste so langsam zum Ende kommen. Habe ich etwas noch nicht erwähnt? Ach ja, noch ein paar Dinge, das erste ist die Titanenforschung. Ab einer bestimmten Story-Mission kann man Titanen fangen und so seine Labor-Level (bis Stufe 10, dafür muss man nicht jede Variation einfangen) verbessern. Das bringt zwei Perks für mehr Schaden, einen für mehr Gegenstandsschaden (soweit ich weiß, gibt es nur die Brandbombe, und den fliegenden Klingenwechsel (Klingen in der Luft benutzen, Levi Perk. Wow, ich bin schon bei verschachtelten Klammern!), welche Schaden verursachen, keine Ahnung ob der Perk für letzteres wirkt.) und verschiedene Gegenstände, wie Rauchbomben (versteckt uns) oder Glitzerpulver (macht uns attraktiver).
Um das Labor-Level zu erhöhen muss man Titanen fangen, die man noch nicht hat. Ich habe erst versucht, mir die Gesichter und ihre Statur zu merken, aber wenn man während einer Schlacht die Karte öffnet und sich die Titanenliste anzeigen lässt, sieht man ob der jeweilige Titan schon gefangen ist, oder nicht. Ziemlich fummelig, ich hätte vielleicht ein zusätzliches UI-Element neben das Titanen-Icon gemacht, wie z.B. eine Lupe oder ein Netz, wenn man das Exemplar schon hat. Wo wir gerade dabei sind, das UI ist ganz schön voll, wie man es aus vielen japanischen Spielen kennt. Man kann aber vieles an und ausschalten. Nicht die Missionsmarkierungen, was dämlich ist, denn eigentlich kann man sich auch prima an den Rauchsignalen orientieren.
Zurück zum Fangen: Um einen Titanen zu fangen müssen wir diesen je nach Größe schwächen – die kleinen nicht, die sind immer fangbar. Die Mittleren mussen um ihre Beine und die Größten um all ihre Gliedmaßen erleichtert werden. Wenn man einen Jäger im Team haben sollte, braucht man sich nicht darum kümmern. Nur bei den bizarren Titanen (Variationen der Bossgegner im Storymodus) muss man trotzdem alle Gliedmaßen zerstören. (Da fällt mir ein, ich habe auch noch gar nicht über die Bosskämpfe geschrieben…) Es gibt außerdem einen Perk von Hanji, der das Fangen erleichtert.
Das Einfangen hat noch einen anderen Vorteil: man bekommt seltene Materialien. Allerdings sollte man es nicht übertreiben, denn wenn man zu viele Fängt hat das negativen Einfluss auf die Auslöschungs-Wertung.

Endgame

Ca. 20 Stunden habe ich für die Story gebraucht, zusammen mit 51% der Aufklärungsmissionen. Dabei gibt es zwei letzte Story Missionen, die erste ist ein Abschluss der normalen Geschichte (Ende Staffel 2 im Anime), die zweite ein Abschluss für unseren Helden. Moment mal, ich habe inwischen schon doppelt so viel Zeit mit dem Spiel verbracht. Warum?
Nun, nach der Story wird einiges freigeschaltet, zum einen der Inferno-Modus, welches nochmal der normale Story Modus ist, nur Hardcore. Hab mich damit noch nicht befasst und weiß nicht genau, was die Unterschiede sind, ist aber der einzige Modus wo man genügend Zeug bekommt um seine Ausrüstung auf die höchste Stufe zu bringen (falls man sich nicht totgrinden möchte).
Zum anderen kann man nach der letzten Mission den Story-Modus mehr oder weniger normal weiterspielen. Damit meine ich, dass man alle Missionen wiederholen und seine Freundschaften weiterpflegen kann. Aber warum sollte man das wollen?

Grund 1: Man kann das Schicksal von einigen Soldaten ändern und sie retten. Neue Nebenaufgaben tauchen in Story-Missionen auf, bei denen wir den Totgeweihten helfen, dem Sensenmann von der Schippe zu hüpfen. Mit denen können wir dann auch unsere Beziehungen verbessern und sie auf Aufklärungsmissionen mitnehmen. Bestimmte Charaktere bekommen außerdem neue Fähigkeiten, über die man erst nach der letzten Mission gebieten kann.
Grund 2: Sollte man außerdem alle Nebenaufgaben pro Schlacht abschließen, kommt ein zusätzlicher Titan aufs Schlachtfeld, ein sogenanntes Ziel für eine fatale Vernichtung. Dieser wird auch nicht einfach nur reingeworfen, in Story-Missionen kommentieren die verschiedenen Leute das Ganze auch. Sollte man die Schlacht auf Rang S abschließen und die fatale Vernichtung erfüllen, bekommt man den S+ Rang und bekommt bessere Materialien, mit denen man sein Zeugs noch weiter aufrüsten kann.
Grund 3: Keine Ahnung wie es anderen geht, aber mir wird das Kampfsystem nicht langweilig. Ich springe immer mal gern für ein bis zwei Stunden rein, um Titanenblut über Häuserfassaden zu verteilen.

Abschluss und noch ein paar nicht so tolle Dinge

Ich könnte noch über den Multiplayermodus reden, oder die technische Umsetzung – das werde ich aber unter den Tisch fallen lassen, da ich bisher keinen Multiplayer gespielt habe und mein Rechner ziemlich gute Technik drin hat und mir deswegen vermutlich keine größeren Probleme wie Performance-Einbrüche aufgefallen sind. Ich werde jedoch einige Kritikpunkte aufführen die noch nicht genannt worden sind:

Jep, das ist eine Kanonenkugel. Automatische Geschütztürme schießen ohne Unterbrechung.

Der Anfang macht dei Übersetzung. Eigentlich ist sie größtenteils ganz gut gelungen, wobei ich viele Texte während der Action nicht lesen konnte. Allerdings scheint das Spiel ein Problem mit Einzahl und Mehrzahl zu haben. Keine Ahnung ob das ein Fehler der Übersetzung ist, oder vom System (wie die Schrift angeordnet wird). So kommen Titanenen häufiger vor (manchmal stimmt es aber komischerweise…) und auch einmal „eine Gruppe Erenen“. Schon, im Vergleich zur deutschen Version von Salt & Sanctuary, wo Sätze stellenweise gar keinen Sinn ergeben, ist das noch recht in Ordnung und Deck13 hat bei der Übersetzung von Lords of the Fallen (zumindest hab ich das so in Erinnerung) ins Chinesische keine Übersetzung bekommen, sondern eine Excel-Tabelle mit Chinesischen Zeichen a lá „Hier, mach mal.“ Keine Ahnung, ob das hier Spiegelverkehrt der Fall war… Trotzdem handelt es sich um ein Vollpreisspiel, wo man eine ordentliche Übersetzung schon mal erwarten darf.
Außerdem macht das Spiel relativ wenig neu. Das Meiste kommt von den vielen neuen Dialogen. Karten sind teilweise wiederverwertet, haben vielleicht einen zusätzlichen Winterskin bekommen. Bin mir nicht ganz sicher, ob es Wintermissionen schon im Vorgänger gab.
Bosskämpfe laufen in der Regel nach dem gleichen Schema ab, nur die Bewegungen und Angriffe der Titanen ändern sich. Die einzigen Ausnahmen sind zwei Kämpfe gegen den kollossalen Titanen, die aber spielerisch total Stumpf sind – der Zweite fühlt sich aber wenigstens ziemlich Episch an und ist auf andere weise fordernd, da man mehrere Stellen gleichzeitig verteidigen muss.
Apropos fordernd: Bisher hat es nur der Tier-Titan geschafft mich umzubringen. Allerdings habe ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht die schwersten Aufklärungsmissionen gespielt.
Bosskämpfe laufen folgendermaßen ab: Grüne Stellen angreifen, bis der Titan keine Ausdauer mehr hat, dann wird er verwundbar. Im Vorgänger musste man noch das Fell des Tier-Titanen verbrennen, um ihn angreifen zu können.

Ich gebe siebenundzwanzig Eltern von neunundreißig zerquetschten Personen.

Meine Meinung: Für Hardcore-Fans und Leute die den ersten Teil nicht gespielt haben in Ordnung bis gut, im Zweifel warten bis es billiger wird.

7 /10

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Bewertung: 5.0/5 (1)

Kampf um das Überleben der Menschheit – Teil 1

Reddok am 19.März 2018 um 13:03:01

„Wir haben sie nicht verloren… Diese Soldaten sind nicht einfach so gestorben. Mein Befehl hat sie sterben lassen. Dies ist der Moment, der über Fortbestand oder Untergang der Menschheit entscheidet – wenn die Menschheit dank dessen überleben kann, ist es mir egal wenn man mich einen Massenmörder nennt.“

Demnächst kommt der Actiontitel A.O.T. Wings of Freedom 2 raus und obwohl der Vorgänger ziemlich durchwachsen war, kann dieser für mich als Attack on Titan-Fan trotzdem eines der besten Spiele 2018 werden. Aber was ist Attack on Titan, oder wie der richtige Titel lautet, Shingeki no Kyojin, eigentlich? Ich will es versuchen ohne Spoiler zu erklären, für diejenigen, die es nicht kennen. Denn der richtige Test (was dann Teil 2 ist) wird vermutlich eine Spoiler-Apokalypse. Wer die Anime/Manga-Serie noch nicht kennt und unvoreingenommen genießen möchte, sollte außerdem die Trailer zu den Spielen vermeiden… Allerdings gibt es den Manga bereits seit Ende 2009 und die Animationsserie seit 2013, also bin ich mir nicht ganz sicher, ob die ungespoilerte Zielgruppe, die ich bedienen möchte überhaupt existiert. Ich vermute mal, das hier zu lesen lohnt sich vermutlich nur, wenn man entweder selten oder gar keine Anime-Serien schaut, bzw. Manga liest.

Fun Fact: Shingeki no Kyojin heist soviel wie Angriff der Riesen – was im Prinzip das Gegenteil von Attack on Titan ist…

 

Der Mann hinter Attack on Titan

Die 10 besten Soldaten des 104. Trainingskorps. Dieses Bild wird auf den Rücken der Manga abgebildet. Sobald einer stirbt, fehlt er in der nächsten Ausgabe.

Hajime Isayama, der Zeichner und Kopf hinter Shingeki no Kyojin, hat mal in einem Internetcafé gearbeitet und ist auf einen betrunkenen Kunden gestoßen. Isayama war erstaunt darüber, dass sie nicht miteinander kommunizieren konnten, obwohl sie der gleichen Art angehören. In dem Moment kam ihm der Gedanke, dass der Mensch sowohl die vertrauteste, als auch die furchteinflößendste Kreatur auf der Welt ist. Dieser Gedanke wurde zu einer Inspiration für die Titanen, welche man vermutlich am ehesten als Kreuzung von Riese und Zombie verstehen kann.

Isayama hat des öfteren an Manga-Wettbewerben teilgenommen, wo seine Zeichnungen als hässlich und schlecht galten. Mit Attack on Titan landete er jedoch einen Hit, welcher sogar International extrem erfolgreich war und den Manga-Platzhirschen konkurrenz machte. Isayama war überwältigt davon. Er wollte seinen Manga eigentlich mit einem extrem tragischen Ereignis abschließen und alle Hauptcharaktere sterben lassen. Die plötzliche Popularität ließ ihn jedoch umdenken. Er wollte seinen Fans ein befriedigenderes Ende verschaffen. Was nicht heißt, dass alle Figuren sicher sind. Als Isayamas Editor das Schicksal seines Lieblingscharakters sah, brach dieser in Tränen aus, schloss sich zum weinen auf der Toilette ein und flehte Isayama an, diesen noch etwas leben zu lassen. Isayama änderte zum Glück seine Meinung, und verschonte diese Person… vorerst.

Was ist schlimmer als Zombies? Riesige, fast unverwundbare Zombies.

So sehe ich Leute an, die denken, dass Anime für Kinder ist. Lasst euch von den hellen Visuals nicht täuschen – auch wenn AOT ein Action-Anime ist, liegen seine Wurzeln im Horror-Genre.

Aber warum ist Attack on Titan so beliebt geworden? Nun, manche bezeichnen es als Game of Thrones aus Japan, bzw. der Zeichentrickserien. Ich persönlich empfinde diesen Vergleich nicht ganz passend, aber er kommt auch nicht von ungefähr. Die Story der Serie ist dicht, fühlt sich sehr gut vernetzt an. Alles ist miteinander verbunden. Charaktere haben ihre Motivationen, Geschichten, Gründe warum sie an dem Ort sind, wo sie sind. Dinge und Figuren, von denen man dachte, dass ihre Rollen ausgeschöpft sind, kommen zurück und tragen sinnvoll zum Gesamtwerk bei. So habe ich mich erst geärgert, das die Deutsche Synchro einen Synchronsprecher mehrmals verwendet. Etwas später kam dann ein neuer Manga-Band raus, der zu einer viel späteren Zeit spielt und klar macht, dass das, was ich für zwei unterschiedliche Charaktere hielt, eigentlich ein und der selbe ist – was mein Hirn zum explodieren gebracht hat.

Wichtige Szenen, die den Verlauf des Plots mehrere Folgen vorher anteasern sind in der Regel schnell vergessen, weil man geschickt abgelenkt und nicht wieder daran erinnert wird. Die Serie bricht nicht nur Storytelling-Regeln, sondern auch seine eigenen – funktioniert aber trotzdem, da sie und ihre Figuren einfach gut geschrieben ist. Teilweise ist die Darstellung der Charaktere übertrieben dramatisch, wie das einfache Essen einer Kartoffel (Nicht so sehr wie “Ich nehme einen Kartoffelchip – UND ESSE IHN!”), dass man komplett überrumpelt wird, wenn eine wichtige Information – welche die gesamte erste Staffel in anderem Licht erscheinen lässt – beiläufig im Hintergrund erwähnt wird während im Vordergrund andere Gespräche geführt werden. Viele Dinge verstecken sich direkt vor den Augen des Zuschauers, der sich blöd vorkommt, wenn er realisiert, dass er alles die ganze Zeit vor der Nase hatte. Allerdings kann man auch Dinge voraussehen, wenn man aufmerksam ist. Jetzt wo ich darauf hingewiesen habe, ist die Wahrscheinlichkeit dafür wohl gestiegen.

In AOT bleibt kein Stein auf den anderen.

Der Hauptcharakter von Shingeki no Kyojin ist genial. Er ist kein Auserwählter,  nur eine gewöhnliche Person mit einer schwarz-weiß Moral und freiheitsliebend wie ein Texaner, der seinen Colt für den morgendlichen Gang zum Bäcker umschnallt. Nun denkt ihr euch vielleicht: “Was ist daran genial?” Nun, ich kann nicht darauf Antworten, ohne zu Spoilern, deswegen werde ich das in Teil 2 fortsetzen. Allerdings merkt man als reiner Serien-Schauer davon nur wenig.

Die musikalische Untermalung als episch zu bezeichnen, ist fast untertrieben. Die Animationen sehen vor allem in Kampfszenen dynamisch aus und vereinfachen den hübschen Artstyle nicht zu sehr. Und auch das CGI fügt sich meistens ziemlich gut in das Gesamtbild ein. Ich würde sogar so weit gehen und AOT als einer der hübschesten Anime bezeichnen – von dem, was ich gesehen habe sieht nur Violet Evergarden (Kann ich auch empfehlen.) besser aus – meiner Meinung nach. Wir reden hier immerhin von einer 5 Jahre alten Serie. Aber naja, das ist Geschmackssache.

Negative Dinge: Das Pacing ist überall und nirgends – gepaart mit Cliffhängern aus den Tiefen der Hölle. Ist aber im Zeitalter des Bingens halb so wild. Außerdem bleiben durch die aufwendigen Animationen einige Szenen auf der Strecke und werden als einfache Standbilder dargestellt, vor allem in der ersten Staffel. Dabei handelt es sich allerdings um vereinzelte Gespräche. Meckern auf hohem Niveau: Wie immer denken sich Japaner komische europäische Namen aus, für sie reicht es wohl, dass sie exotisch klingen.

Die Flügel der Freiheit

„In Diesem Augenblick erinnerte ich mich. Dass ich diesen Anblick seit meiner Geburt schon unzählige, UNZÄHLIGE male… gesehen hatte. Ich hatte es so oft gesehen. Immer und immer wieder. Aber ich hatte immer so getan als hätte ich es nicht gesehen. Es ist wahr: Diese Welt ist ein grausamer Ort!“

Das plötzliche Auftauchen der Titanen hat die Menschen an den Rand der Ausrottung getrieben. Die letzten Reste der Menschheit leben seit 100 Jahren inmitten von 3 Mauern: Maria, Rose und Sina. Diese 50 Meter hohen Bauwerke werden mittlerweile als Göttinnen verehrt. Über die Titanen ist nicht viel bekannt. Sie sind unterschiedlich groß, meist 3-15 Meter hoch. Sie können Menschen spüren und fressen Sie, haben aber keine Möglichkeit sie zu verdauen und kotzen sie wieder aus. Ihre Energie kommt vom Sonnenlicht, jedoch hält jeder Titan unterschiedlich lange ohne Sonne aus. Es gibt außerdem noch abnorme Exemplare, die meist ungewöhnliches Verhalten an den Tag legen. Diese erkennt man an ihren seltsamen und unpraktischen Fortbewegungsmethoden. Alle Titanen haben jedoch eines gemeinsam: Sie sind fast untötbar und regenerieren Verletzungen innerhalb von Minuten, selbst Enthauptungen. Der einzige Schwachpunkt liegt direkt im Nacken, von dem ein ganzes Stück herausgeschnitten werden muss, um sie vom regenerieren abzuhalten.

Die Soldaten kämpfen in der Regel nicht, weil es ihnen Befohlen wurde, sondern weil ihnen keine andere Wahl bleibt. Die meisten würden eine Exekution wegen Desertierens dem Kampf gegen Titanen vorziehen.

Aber genug von den Titanen, was machen die Menschen so? Das Militär der Menschheit ist in drei Divisionen unterteilt: Mauergarnison, Militärpolizei und Aufklärungstrupp. Die Erste hält was der Name verspricht, sie bewachen die Mauern und reparieren sie, falls nötig. Zusätzlich dazu kümmern sie sich um neue Rekruten und bilden sie aus. Außerdem kämpfen sie meist mit stationären Geschützen, die allerdings nur Trostspender sind. Was die Militärpolizei angeht, sind sie hauptsächlich in inneren Bezirken stationiert, wo sie für Ordnung sorgen und die Adligen bewachen; Luntenschlossgewehre sind die Waffen ihrer Wahl. Der Aufklärungstrupp ist der interessanteste. Sie erforschen die Äußeren Gebiete, studieren die Titanen und entwickeln neue Kampftechniken sowie -technologien, wie den 3d-Manöverapparat und die dazugehörigen auswechselbaren Klingen. Dieser katapultiert die Soldaten mit Gas in die Luft und verwendet zwei Enterhaken, sowie das eben erwähnte Gas zur Fortbewegung. Seit diese Technologie in Massenproduktion gegangen ist, wurden auch die anderen Divisionen damit ausgerüstet, wobei die Militärpolizei diese nur zu ausgewählten Anlässen benutzt. Allerdings haben sich auch einige dieser Geräte auf den Schwarzmarkt und in Gaunerhände verirrt.

Der hundertjährige Frieden nimmt mit dem Auftauchen des kolossalen Titans ein jähes Ende.

Im südlichsten Äußeren Bezirk Shiganshina lernen wir den Protagonisten Eren Jäger kennen, wo er mit seiner Adoptivschwester Mikasa Holz sammelt. Man merkt schnell, dass sie sehr auf ihn fixiert ist und alles für ihn tun würde. Sie möchte ihm ausreden, sich dem Aufklärungstrupp anzuschließen, da deren Expeditionen meist nur die Hälfte der Leute zurück kommt. Warum er das trotzdem machen will? Erens Kindheitsfreund hat Armin ihm diese Flausen in den Kopf gesetzt; mithilfe eines alten Buches über die Außenwelt weckte er Erens Neugier. Seitdem möchte er die Welt sehen, echte Freiheit erleben, nicht wie Vieh im Käfig sein Dasein fristen – selbst wenn es ihn umbringt. Diese Pläne werden jedoch in weite Ferne gerückt, als der Kolossale Titan urplötzlich vor dem Tor steht und dieses Kurzerhand zerstört. Chaos breitet sich aus, denn die normalen Titanen nutzen die Gelegenheit um in die Stadt einzudringen. Zu allem Überfluss Zerstört der gepanzerte Titan das Innere Tor, was dazu führt, dass sich die gesamte Menschheit hinter die Mauer Rose zurückziehen muss. Ähnlich bescheiden geht es Eren und Mikasa, denn ihre Mutter wurde in den Trümmern ihres Hauses eingequetscht. Eine der dramatischsten Szenen überhaupt spielt sich ab, als Erens Mutter sich mit letzter Kraft davon abhält, die Kinder anzuflehen bei ihr zu bleiben (nachdem sie diesen befohlen hatte sie zurückzulassen), während ein Freund der Familie Eren und Mikasa vor einem besonders diebisch grinsenden Exemplar rettet, der dann die Mutter verspeist. Daraufhin schwört Eren, sämtliche Titanen vom Antlitz der Welt zu tilgen. So viele werden es dann aber doch nicht.

Soviel zu meiner allgemeinen Zusammenfassung. Falls du, lieber Leser, jetzt Blut geleckt haben solltest, rate ich dringend dazu die Serie anzusehen, bzw. den Manga zu lesen. Auf keinen Fall die Filme ansehen, egal ob Live-Action oder nicht! Die 2. Staffel gibt es allerdings noch nicht komplett auf Deutsch. Der AOT 2 Test wird kommen, und dann wird gespoilert bis der Arzt kommt – was nicht heißt, dass ich jegliches Detail der Story (die momentan verfügbar ist) erklären werde – es sei denn, das wird gewünscht.

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Nioh – Katana der Schildkröte des Todes des Wals!

Reddok am 11.Januar 2018 um 18:01:03

Ab und an denke ich mal daran ein beliebiges Dark Souls rauszukramen und nochmal durchzuspielen – doch darauf folgt eine Erinnerung an die Strapazen und diverse Gemeinheiten, die die Entwickler im Spiel plaziert haben und die Lust schwindet wieder. Aber bei insgesamt fast 800 Stunden Dark Souls + Souls-Likes ist es vielleicht nicht ganz so verwunderlich, dass mann die Lust verliert. Schließlich ist es doch das Unbekannte, was den Reiz dieser Spiele ausmacht. Gut, dass es Nioh doch noch auf den PC geschafft hat – an dieser Stelle muss ich beichten, dass ich einen ganzen Monat lang gebraucht habe, um mich zum Kauf zu bewegen. Das ist der Grund für meine Verspätung. Trotzdem hoffe ich, dass ihr mich auf eine Reise in die Anfänge der Edo-Zeit des Fantasy-Japan im Jahre 1600 begleitet. Ich gehe hier allerdings ziemlich ins Detail, wer also alles selbst herausfinden möchte, sollte lieber selbst spielen als zu lesen. Jedoch verrate ich nicht alles und vor allem Spoiler vermeide ich.

Story

Kelley hat immer ein Lächeln auf den Lippen. So ein positiver Mensch!Wir schreiben das Jahr 1600, unser Protagonist William Adams ist dem Alchemisten Edward Kelley nach Japan gefolgt. Dieser ‚Hollow Man‘ mit dem Schutzgeist Ouroboros – die Schlange, die sich selbst verschlingt, ein wichtiges Symbol der Alchemie – hat den Schutzgeist von William entführt, Sariose. Er benutzt sie um das Amrita zu sammeln, welches durch die ständigen Konflikte Japans in Hülle und Fülle vorhanden ist. Diese sind so schlimm geworden, dass böse Geister auf der Erde wandeln. Yokai, Ayakashi, Aratama, Oni, Dämonen; sie haben viele Namen und ebensoviele Formen.
Zu allem Überfluss mischt sich Kelley in die Politik ein und sorgt für Unruhe. Es dauert nicht lange und wir werden in den Bürgerkrieg hineingezogen, welcher nach dem Tod von Oda Nobunaga im Jahr 1582, neu entflammte. Dieser grausame, als Dämon angesehene Daimyo (= Feldherr), hatte es beinahe geschafft Japan zu vereinigen; wurde jedoch von Akechi Mitsuhide verraten und beging Selbstmord. 20 Jahre später streiten nun die Daimyo Tokugawa Ieyasu und Ishida Mitsunari um die Einheit Japans und einen bleibenden Frieden. Diese beiden wollen eigentlich das gleiche, können sich jedoch nicht leiden. Im Spiel sehe ich Mitsunari als wesentlich sympathischer als Tokugawa an – dummerweise hat sich der finstere Alchemist Kelly auf dessen Seite geschlagen und verstärkt dessen Armee mit Dämonen. Also hilft man Tokugawa und trifft dabei einige historische Persöhnlichkeiten, wie Hattori Hanzo. Allerdings sind sowohl Samurai, als auch Shinobi und Kunoichi ganz schön übertrieben romantisch dargestellt. Noch mehr als Ritter, Piraten und Cowboys bei uns. Zum Beispiel Hanzo’s Schülerin: Sie ist eine Kunoichi, also im Prinzip einem weibliche Shinobi. Diese sind jedoch ganz anders vorgegangen – während die Ninja (zu deutsch: Verborgener) sich in den Schatten versteckten, haben die Kunoichi undercover gearbeitet, spioniert und Nachrichten überbracht- und ja das tut sie auch im Spiel, genau wie Kämpfen und Akrobatik. Aber da es ja eh ziemlich Fantasy-mäßig zugeht, kann ich damit leben. Fun Fact: Kunoichi ist kein „echtes“ Wort und wird auf japanisch „くノ一“ geschrieben. Jedes der 3 Zeichen ist aus einer anderen Zeichenfamillie, wenn ich das richtig verstanden habe. Zusammengesetzt ergeben sie das Zeichen „女“, welches Frau bedeutet.
Übrigens ist auch William Adams ein historischer Charakter: Anders als im Spiel war er aber kein Pirat sondern ein englischer Seefahrer, der von Händlern aus Rotterdam angeheuert wurde, um neue Handelsrouten zu erschließen. Er brach mit 5 Schiffen auf, doch nur die Liefde schaffte es im Jahr 1600 nach Japan. Dort wurde er direkt in den Kerker geworfen, weil die Portugiesen vor Ort ihn der Piraterie bezichtigten. Tokugawa Ieasu persöhnlich verhörte ihn, welcher von Adam’s Wissen beeindruckt wurde. Er erzählte ihm außerdem von dem Vertrag von Tordesillas, mit dem Spanier und Portugiesen die Welt unter sich aufgeteilt hatten. Das fand der stolze Tokugawa natürlich nicht so dufte. Lange Rede kurzer Sinn: William Adams wurde (vermutlich) zum ersten europäischen Samurai, namens Miura Anjin – der Navigator von Miura.

Menüs & Listen

Nioh besteht zu 40% aus Knallhartem Action-Adventure/Action-RPG Gameplay und 20% Itemjagd alá Diablo. Der Rest sind Untermenüs und Listen. Okay, ganz so schlimm ist es nicht. Trotzdem kann es Anfangs ganz schön erschlagend wirken.

Direkt am Anfang des Spiels merkt man die Gemeinsamkeiten von Dark Souls und Nioh – und auch die ersten kleinen Unterschiede. Amrita sind Seelen/Erfahrungspunkte, aber man bekommt auch Geld, welches man selbst beim Tod behält. Gestorbene Spieler kann man für ihre Ausrüstung wiederbeleben und besiegen. Es gibt leichte und schwere Angriffe, welche auf X und Y liegen, und nicht auf RB und RT… Ja ich benutze das XBox-Gamepad. Mit RT wechselt man durch die Itemsets und mit RB löst man den Ki-Puls (Ja ja, ich komme gleich dazu.) aus und wechselt seine Waffen und Haltungen. LT ist für den Fernkampf. Praktisch, da man nicht wie in Dark Souls erst den Bogen in die Hand nehmen muss. Mit LB blockt man – wenigstens etwas gewohntes. Ein anderes Feature, an das ich mich bereits seit Gothic 3 gewöhnt habe, ist das Ausdauermanagement. Team Ninja hat sich dafür etwas eigenes ausgedacht: In Nioh nennt sich das ganze Ki. Nachdem man einen Angriff ausgeführt hat, sammelt es sich in Form von blauen Energiekugeln um die Spielfigur herum und strömt in den Körper zurück. In diesem Zeitfenster kann man einen Ki-Puls ausführen, der das Ki schneller sammelt. Wenn man den Puls ganz am Ende, also sobald die Energie wieder in den Körper fließt, durchführt, wird daraus ein perfekter Ki-Puls. Dieser gewährt bessere Boni, reinigt das Gebiet von dämonischer Korruption (welche die Ki-Regeneration verringert) und ist für fortgeschrittene Techniken unabdingbar. Ich mag dieses System. Ich halte es sogar für das beste am Spiel. Jedoch reichen meine Koordinationsfähigkeiten nicht für Kämpfen, Micro-Management und ein Gamepad-Klavierstück gleichzeitig. Glücklicherweise muss man keine komplizierten Kombos beherrschen, um durchzukommen.
Was man allerdings beherschen sollte, sind die Haltungen, die auch auf echten Kampfkunsthaltungen basieren. Hohe Haltung [RB+Y]: Viel Schaden, langsam, aggressiv. Mittlere Haltung [RB+X]: Ausgewogen, defensiv, zum blocken und parieren. Niedrige Haltung [RB+A]: Schnell, defensiv mit Fokus auf Ausweichen. Wechselt man mit einem perfekten Ki-Puls die Haltung, wird die Ki-Regeneration nochmals verstärkt. Um Mal ein (leicht übertriebenes) Beispiel für eine Katana-Kombo zu nennen:

Niedrige Haltung > X > X > X > Y > Y > Ki+[RB + X](mittlere Haltung) > X > X > Ki+[RT + rechts/links](Waffenwechsel mit schnellem Angriff) > Y > Ki+[RB+B] (B gedrückt halten für schnelle Iaijutsu-Technik) > Ki+[RB+Y](hohe Haltung) > X > Y > RB

Theorethischerweise wäre diese Kombo möglich. Die meisten Gegner sind aber beim ersten Teil der Kombo bereits tot, blocken einen Angriff, oder ignorieren das ganze und rammen William ungespitzt in den Boden – besonders Bossgegner. Iai ist übrigens der Name der Technik, mit der die Samurai ihre Klinge blitzschnell aus der Scheide ziehen und zuschlagen.
Nach dem man aus dem Tower von London ausgebrochen ist, darf man sich erstmal seine Anfangswaffen (welche einen Anfangsbonus auf Attribute geben) und seinen ersten Schutzgeist auswählen. Für Anfänger würde ich zu Katana und Speer raten, da diese am einfachsten zu erlernen sind und der Speer über gute Reichweite und Crowd-Control verfügt. Außerdem skalieren diese Waffen mit Herz und Körper; diese Attribute geben HP und Ki und Samurai-Fähigkeitspunkte. Moment mal! Fähigkeitspunke? Ja. Anders als in Dark Souls muss man Fähigkeiten wie Backstabs, Magie und Paraden mit Fähigkeitspunkten freischalten.

Es gibt Samurai-Fähigkeitspunkte für Waffenfähigkeiten jeder Waffengattung; Shinobi-Fähigkeitspunkte für spezielle Tarnfähigkeiten und Werkzeuge (wie Shuriken, Kunai und Bomben mit Gift- oder Lähmeffekten); Onmyo-Fähigkeitspunkte für magische Fähigkeiten. Da man nur begrenzte Punkte für Waffen zur Verfügung hat, sollte man sich auf ein bis zwei Waffenarten festlegen. Besonders wenn man hauptsächlich als Magier oder Ninja spielen will.
Jetzt hat man verschiedene Kampftechniken erlernt, ist aber immer noch nicht fertig. Im Kombo-Menü kann man noch Fähigkeiten für die jeweiligen Waffen auswählen, da es meist mehr als eine von jeder Sorte gibt. Zum Beispiel hat das Katana DREI verschiedene Parade-Techniken…
So, wars das jetzt endlich? Leider nein. Es gibt noch 2 Ruf-Listen: Durch bestimmte Aktionen bekommt man Rufpunkte und Titel. Ein paar Beispiele: 150 Menschen töten, bestimmte Elemente im Kampf benutzen, einen Boss mehrmals besiegen, einen Boss besiegen ohne getroffen zu werden. Mit dem Rufpunkten bekommt man kleinere Boni, wie 0,5% mehr Gold oder 10 Lebenspunkte.

So, jetzt hat man den ersten Boss besiegt. Und… kommt auf eine Weltkarte. Dort kann man zwischen Haupt und Neben-Missionen auswählen und ein halbes Dutzend andere Dinge. Das wichtigste sind hier wohl Dojo und Waffenschmied: Ersteres bringt einem das Spiel und fortgeschrittene Mechaniken bei (die ich zum Teil bereits erklärt habe) und schaltet Fähigkeiten frei. Bei der Waffenschmiedin wirds kompliziert. Man kann Kaufen/Verkaufen, neue Rüstungen und Waffen schmieden, seine Waffen mit anderen Fundstücken auf höhere Stufen bringen, ihr Aussehen ändern, bestimmte Eigenschaften neu auswürfeln lassen, oder seine Haare schneiden lassen. Je mehr man den Schmied benutzt, desto besser (und billiger) wird er. Außerdem gibt es einen Schrein, bei dem man das gleiche wie in der Mission machen kann; die Torii-Pforte, die Ko-Op und PVP ermöglicht und das interdimensionale Teehaus, welches eine weitere Online-Komponente anbietet: „Clan-Kriege“… Klingt spannender, als es letzenendes ist. Man wählt einen Klan aus, der einem bestimmte Vorteile bringt. Ich habe Mohri gewält, was meinen Bogen-Schaden verbessert. Dafür muss man aber Gegenstände spenden, die diesen Buff bekommen: In meinem Fall sind das Bögen. Das bringt einem Ruhm ein, mit dem man sich Materialien, Emotes, zufällige Waffen/Rüstungen und Verwandlungen in andere Personen kaufen kann. Letzteres ist anfangs recht billig, bis man zu den „Waifus“ kommt. Die drei weiblichen Charaktere im Spiel sind Teilweise 10 mal so teuer wie die männlichen… Ich hab sie mir alle gekauft.

Auf der Weltkarte kommen auch im Hauptmenü ein paar nützliche Dinge hinzu. Charakter- und Yokai-Verzeichnisse, in denen man sich Geschichten und die Eigenschaften von Gegnern und anderen Figuren ansehen kann – und wie oft diese William ins Reich der Toten befördert haben.

Schutzgeister & Elemente

Very Spirit. Much Lightning. Wow. Zwei von schier endlosen Schutzgeistern, in Form von Shiba Inus. Im Internet wohl eher als Doge bekannt…Wie im letzten Abschnitt bereits erwähnt, kann man sich nach der Tutorial-Mission einen neuen Schutzgeist zulegen. Fuchs, Hai oder Kranich. Welcher ist erstmal egal, da man später an jedem Schrein seinen Schutzgeist wieder wechseln kann. Jeder Schutzgeist ist einem von 5 Elementen zugeteilt: Feuer, Wasser, Wind, Erde und Blitz. Beim Spielen sammelt man Geisteskraft, die man dann benutzen kann, um den Schutzgeist in die Waffe fahren zu lassen, diese macht dann den jeweiligen Elementschaden und man wird solange Unverwundbar, bis die Geisteskraft nachlässt. Durch das besiegen von Gegnern lässt sich dieser Zustand verlängern. Aber man sollte Vorsicht walten lassen: Wird William getroffen, wird die Zeit verkürzt; je nach dem, wie viel Schaden ausgeteilt wird, kann er trotzdem noch in sekundenschnelle das Zeitliche segnen.
Schutzgeister haben aber noch jede Menge passive Fähigkeiten, welche man allerdings erst mit dem Geist-Attribut freischalten muss. Das kann so etwas wie Feind-Radar sein, zusätzliches Ki, oder erhöhter Schaden mit Ninjutsu-Fähigkeiten.
Sollte man irgendwann zwangsläufig draufgehen, verliert man seinen Schutzgeist an der Stelle, wo man gestorben ist – und mit ihm sämtliche Boni – bis man ihn wieder aufgesammelt hat. Man kann ihn aber auch auf mehreren Wegen zurrückrufen, am Schrein oder mit einer Beschwörerkerze. Die Kerze hat den Vorteil, dass sie einem gleich das verlorene Amrita zurückbringt. Holt man den Geist jedoch am Schrein zurück, bzw. stirbt nochmal, kommt der Schutzgeist ohne das Amrita wieder.

Wer bei den Geistern und Elementen an Pokémon denken muss, liegt gar nicht so falsch, auch wenn es nur so 5-6 Geister pro Element gibt. Bosse (Yokai und Menschen) haben meist Resistenzen und Schwächen, je nach dem welchem Element sie zugeordnet sind. Bei den Yokai sollte man hierbei darauf achten, was sie machen oder wie sie aussehen. Spucken sie Feuer? Lassen sie Blitze erscheinen? Bei den Menschen ist es einfacher, man muss eigentlich nur die Farbe ihres Schutzgeistes beachten. Erde ist Lila, Wind grün, Wasser blau (Echt jetzt!), Feuer rot, und Blitz gelb. Viel interessanter ist aber die Frage, welche Stärken und Schwächen die Elemente untereinander haben. Blitz ist gut gegen Wasser, oder? Fehlanzeige! In der Regel zerstört Feuer Wasser, Wind verweht Erde, Blitz erledigt Wind, Wasser vernichtet Blitz. Jedoch ist es nicht immer so einfach… Es gibt z.B. Feuer-Yokai, deren Schwäche Wasser darstellt.
Elemente machen aber nicht nur zusätzlichen Schaden, sondern führen auch zu Statuseffekten, sollte man in kurzer Zeit genügend Elementarschaden verursachen.
Feuer … brennt, führt zu Schaden über Zeit – lässt sich aber durch wiederholtes Ausweichen löschen.
Wasser verringert die physische Verteidigung.
Erde erhöht den erlittenen Ki-Schaden.
Wind veringert den verursachten Schaden.
Blitz verlangsamt und verringert die Reichweite von Bewegungen.
Und sollte man es schaffen, zwei Effekte gleichzeitig auf ein Ziel zu bringen, führt das zu einem extremen Statuseffekt namens Verwirrung: Solange das Ziel angegriffen wird, kann es sich nicht wehren und nimmt massiv erhöhten Schaden. Da aber die Anzeige für den Statuseffekt schnell wieder sinkt, es mit der niedrigen Haltung am einfachsten und schnellsten geht, den gewünschten Effekt herbeizuführen, kommt es ganz schnell zum Buttonmashen – und das ist nicht im Sinne dieser Art von Spielen.

Haushohe Blobs & Oneshotting

Die Bosse von Nioh zählen für mich zu den Highlights, aber auch zu dem größten Problem des Spiels. Highlight, weil das visuelle Design großartig ist. Selbst die menschlichen Bossgegner – von denen drei einen Speer als Waffe benutzen – strotzen vor Charakter. Aber selbst die coolsten Bosse können nicht mit denen aus Dark Souls mithalten. Es gibt maximal einen Boss, der an die Epicness von Gwynn, Friede, Gael oder der Seele der Asche herankommt. Ich denke auch, dass selbst die Bosse in The Surge wesentlich besser dastehen, von den Mechaniken her. Hinzu kommt, dass es ca. 2-4 unterschiedliche Bosskampf-Musikstücke gibt. Kein Vergleich zu Dark Souls, wo jeder Boss seine eigenes Stück hat. Gerade die „Tänzerin des Nordwindtals“ in Dark Souls 3, die einen ganz anderen Rythmus hat (Bewegungen, Angriffe und Musik), als der Rest des Spiels. Außerdem haben viele Bosse in Nioh ein bis zwei Attacken, die William selbst mit voller Lebensenergie ins Jenseits befördern. Oder eine Kombo, die das gleiche bewirkt, sobald die erste Attacke trifft. Manchmal scheint sowas aus dem Nichts zu kommen, was die ganze Sache frustrierender macht, als sie sein sollte.

Okay, genug rumgemeckert. Die Endgegner im Hauptspiel machen trotzdem Spass und verlangen (wenn man allein spielt) ganz schön viel Geduld und Disziplin. Ich werde kurz auf einige der ersten Bosse und geeignete Taktiken eingehen.

Der Onryoki sieht erstmal gefährlicher aus, als er ist. Die großen Ketten des 0815-Dämons geben ihm sehr gute Schlagkraft und Reichweite – aber er ist langsam und anfällig für Statuseffekte (außer Feuer). Am besten immer kurz verletzen, dann einer Rundumattacke ausweichen. Ich habe die Hohe Haltung benutzt, bin immer abwechselnd ran- und weggegangen. Sobald er genügen HP verloren hat, verliert er seine Ketten und wird schneller. Am besten in die niedrige Haltung Wechseln, mit Magie Elementschaden auf die Waffe legen. Sobald der Status-Effekt eintritt, den Schutzgeist aktivieren (der bestenfalls ein anderes Element hat), dann solange draufkloppen, bis der Onroki verwirrt ist. Dann wieder in die Hohe Haltung wechseln und die stärksten Attacken raushauen, die man gelernt hat. Normalerweise würde der Onryoki selbst unter diesen nicht zusammenzucken und direkt zurückschlagen – aber durch die Verwirrung wird er leichte Beute, die schnell fällt.

Die Hinoenma ist eine Art Mischung aus Vampir/Cthulhu und ist der zweite echte Boss. Ihr Name bedeutet wortwörtlich fliegendes Unglück; geboren von der Wut einer erschlagenen, unschuldigen Frau, drinkt sie das Blut von Männern, um ihre Lebenskraft und Schönheit zu erhalten. Je nach dem, ob man Punkte in Magie oder Nijutsu investiert hat, sollte man etwas gegen Paralyse dabei haben – oder man lässt sich einfach nicht treffen. Anders als der verherige Boss ist sie klein und schnell, lässt sich aber ganz gut blocken. Wenn sie sich in die Lüfte erhebt gibt sie außerdem ein gutes Ziel für Fernangriffe ab, die ihr Ki ganz schön in Mitleidenschaft ziehen. Sie hat aber auch einen gefährlichen Griff, der enormen Schaden verursacht und sie heilt. Dieser kündigt sich in einer Art kurzen, sinnlichen Vorwärtsstolzieren an. Wenn man also sieht, wie sie ihre Haltung verändert, nimmt man am besten die Beine in die Hand und weicht rückwärts aus. Diesmal sollte man auch nicht unbedingt versuchen den Verwirrtheits-Status auszunutzen, lieber ganz auf Blitzschaden konzentrieren, um sie zu verlangsamen.

Der Nue ist eine Chimera, bestehend aus einem Affengesicht, einem Tigerkörper und einem Schlangenschwanz. Er ist in der Lage, Blitze vom Himmel regnen zu lassen, womit er sich häufiger in japanischen Legenden beschäftigt hat. In Nioh hat er ziemlich starke Angriffe, die jedoch sehr gut zu vermeiden sind; am besten stellt man sich direkt vor ihm und greift seinen Bauch an, sobald er zu seinen Blitzatem ansetzt. Das macht ihn meist kurz wehrlos, aber Achtung: sobald er sich wieder auflädt, kommen zwei Blitze gleichzeitig vom Himmel geschossen, die William oneshotten können. Das gleiche gilt für die 4 versetzten Blitze, die niederprasseln, sobald der Nue den Himmel anheult (wenn man vom Ersten getroffen wird, trifft auch meist der Zweite). Um den Nue zu verwirren, greift man am besten auf Wasser und Erde zurück.

Dann sinkt der Schwierigkeitsgrad auf unerklärliche Weise. Nach dem optionalen, „friedlichen“ Wettstreit mit dem unübertroffenen Krieger des Westens, ist der große Tausendfüssler extrem einfach, vermutlich der einfachste Boss im ganzen Spiel. Gift-/Paralyseresistens verbessern, den Kopf mit großen Waffen in hoher Haltung angreifen. Ansonsten sollte man genau auf die Mechaniken in der zugehörigen Mission achten.

Klein aber fein: Karakasa sind gefährlicher als der große Tausendfüßler.

Etwas ähnliches gilf für den Umi-Bozu – wortwörtlich See-Mönch. Es ist ein Yokai, welcher in der Nacht ruhige Gewässer heimsucht und Schiffe angreift. Es heißt durch seinen Glatzkopf sieht er aus wie ein riesiger, buddhistischer Mönch. Er ist sehr schnell erreichbar, man sollte aber vorher Laternen, die in seinem Gebiet verteilt sind, anzünden. Denn diese zerstören kleinere Dämonen auf Anhieb, die am Kampf teilnehemen – was den Kampf schonmal um einiges einfacher macht, da alle seine Attacken einfach zu vermeiden sind. Hebt er einen Arm, weicht man zu der Seite aus, wo dieser arm herkommt. Hebt er beide, rennt man zu seinem Körper. Diversen Geschossen kann man in einer beliebigen Richtung ausweichen. Dann kloppt man einfach in der Hohen Haltung auf seinen Körper, am besten mit Feuer. Kein Feuer? dann auf die leuchtenden Stellen auf seinem Körper. Am einfachsten ist aber, seine Waffe bei einem der drei großen Leuchtfeuer zu entfachen – was den Schaden dieser stark erhöht – aber den Weg frei für kleine Gegner macht. Ansonsten muss man aufpassen, dass man nicht von einem Strahl gelber Flüssigkeit getroffen wird, ein weiterer instant Tod. Ich versteh schon – von einem Strahl gelblicher Flüssigkeit getroffen zu werden, ist auch im echten Leben unangenehm. Trotzdem Unnötig.

Der letze Yokai/Boss, über den ich schreibe, ist die Yuki-Onna oder Schneefrau. Typischerweise handelt es sich dabei um eine Frau, die in einem Schneesturm umgekommen ist; meist mit tragischer Liebesgeschichte. Im Spiel handelt es sich um die Frau von Oda Nobunaga, die den Tod ihres Mannes betrauert. Anders als die meisten Bosse, ist sie auf jede Entfernung absolut tödlich, vor allem in der zweiten Phase. Trotzdem ist sie für mich einer der besser designten Bosse, da sie zwar Attacken hat, die viel Schaden und Debuffs verursachen, aber keine Oneshots oder Todeskombos. Habe aber nicht so viele Tipps, außer Feuer zu benutzen, ihre AOE’s zu vermeiden und die Muster ihrer verschiedenen Geschoss-Angriffe zu merken. Wenn man sich also keine Hilfe von anderen Spielern holt heißt es: Git Gud.

Fazit

Als dunkler Veteran und Teilzeit-Otaku habe ich viel Spaß mit Nioh. Es gibt mehrere Spielstile und Taktiken, was für enormen Wiederspielwert sorgen kann. Wer zudem Item-Jagd wie in Diablo mag, kommt auch bei Nioh auf seine Kosten. Das Gleiche gilt für Masochisten und Perfektionisten. Es gibt aber immer zwei Seiten der Medallie:

Fühlt ihr meinen Schmerz?

Das Kampfsystem ist schön tief und anpassbar, aber teilweise zu unnötig Komplex, zumindest sehe ich das so. Die drei Haltungen sind spitze. Was mir aber fehlt, ist ein wirksamer Guard-Break: Es gibt zwar Angriffe und Waffen mit hohem Ki-Schaden; aber gegen einen Gegner, der fast nur blockt, macht man sich eher selber zur Zielscheibe, besonders wenn der Gegner Doppel-Katana benutzt. Desweiteren sind manche Ki-Angriffe, wie Tritte, teil einer Kombo, die aber nicht zustande kommt, sollte der Gegner den ersten Angriff blocken. Gegen starke Doppel-Katana-Kämpfer erschien mir die leichteste Taktik, diese zuerst angreifen zu lassen, den ersten beiden Angriffen auszuweichen um dann den dritten Schlag zu parieren, anstatt zu versuchen das Ki des Kontrahenten zu rauben.

Zufallsitems und die Jagd nach besseren Items sind motivierend, bringen aber einige Probleme mit: Man kann eher selten gezielt auf etwas hinarbeiten, ohne Missionen mehrmals spielen zu müssen. Am Ende haben mir 2 göttliche Set-Teile gefehlt, was ziemlich nervig ist. RNGesus hat meine Gebete nicht erhört. Man kann auch Glück haben, und sogenannte Uralte Texte bekommen, welche die Herstellung von Waffen und Rüstungen ermöglichen – diese brauchen aber auch Boss-Gegenstände, z.B. eine Klaue des Riesentausendfüßlers. Bei sieben Gegenständen muss man also sieben mal den Tausendfüßler besiegen, bzw. eine Mission mit dieser Belohnung so oft abschließen. Allerdings kommt es auch mal vor, dass beim Schmieden ein gewöhnlicher Gegenstand rauskommt, obwohl man nur die besten Materialien verwendet. Das heißt: Um ein Set mit den meisten und bestmöglichen Eigenschaften zu bekommen, muss man ein paar Ehrenrunden drehen. Im Endgame wird das ganze ein bisschen vereinfacht. Trotzdem waren Magier/Shinobi-Sets extrem Selten. Meißt wurde mir das Set einer der unübertroffenen Krieger hinterher geworfen. Das zweite Problem ist, dass einzigartige Gegenstände nicht einzigartig sind. Bei einer Nebenmission bekommt man das Blitzschwert Raikiri, weil es von William geführt werden möchte. So sehr, dass es einem an jeder Ecke hinterher geschmissen wird und man gleich noch eine Blaupause dafür bekommt, um es selbst zu schmieden zu können.

Die Bosskämpfe machen Spaß und sind in der Regel abwechslungsreich. Spätestens bei den DLC’s scheinen den Entwicklern jedoch die Ideen ausgegangen zu sein. Die meisten sind übermenschlich schnelle Menschen, die sich meist nicht mal unterbrechen lassen und mehrere Schutzgeister besitzen. Bei dem letzten Gegner des ersten DLC’s hab ich ca. 40 Versuche gebraucht. Beim Letzten wurde ich im Kampf nicht einmal getroffen… Der Endgegner im nachfolgenden DLC hat mich dann derart zu Verzweiflung gebracht, dass ich mir den Vorherigen zurückwünschte. Die Linie zwischen schwer/herausfordernd und frustrierend ist ein schmaler Grat, der sich vermutlich auch je nach Person unterscheidet. Wem das Spiel trotzdem zu leicht ist, der kann auch mehrere Bossgegner auf einmal bekämpfen (empfand ich minimal einfacher als die DLC Bosse…) – was glücklicherweise kein muss ist.

Ich gebe 5 Speerkämpfer von 7 Samurai!

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Vorstellung: Der RPG Maker

Dominik am 1.Mai 2017 um 13:05:13

Dank reichlich vorhandener Editoren, wie zum Beispiel den RPG Maker , ist es heute relativ einfach sein eigenes Spiel zu erstellen. Vor allem im 2D Bereich gibt es reichlich Ressourcen die man einsetzen kann um ein grafisch ansehnliches Spiel zu erstellen. In diesem Artikel möchte ich auf den oben genannten RPG Maker eingehen und die Vor- und Nachteile dieses Programms erläutern. Was ist der RPG Maker? Bei dieser Software handelt es sich um ein Programm welches das Erstellen von klassischen 2D Rollenspielen mithilfe von so genannten Tilesets ermöglicht. Dabei werden 2D Grafiken in einem Set zusammengefasst die man später mithilfe des Map Editors platzieren kann. Eine vereinfachte Skriptsprache erlaubt zudem das Programmieren von Event Triggern. Zusätzlich gibt es noch einen Datenbank Editor welcher das Modifizieren von bestimmten Werten im Spiel ermöglicht. Mithilfe all dieser Werkzeuge lassen sich mit jeder RPG Maker Version Spiele wie die alten Final Fantasy Teile erstellen. Eingefleischte Scripter haben es zudem geschafft den Quellcode so zu verändern das auch Spiele anderer Genres programmiert werden können wie zum Beispiel Jump`Runs. Unter dem RPG Maker 2000 kam es in Mode Grafiken von Super Nintendo Entertainment Spielen zu Rippen. Obwohl dies vom Japanischen Entwickler ASCII/Enterbrain Offiziell untersagt worden ist gelangten so massiv Grafiken von SNES Spielen ins Internet. Das Ergebnis dieser frühen Raubkopien kann man heute in allen gängigen  App Stores noch sehen. So ist es kein Wunder das extrem viele Android Spiele 2D Sprites und Tilesets aus zB. Super Mario verwenden. Aktuell befinden sich auf Steam einige Versionen der RPG Maker Reihe im Angebot. Für welche Version  man sich entscheidet muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer hohe Grafische Eigenschaften für sein Rollenspiel haben möchte der kann die neuste 2015 erschienene Version  RPG Maker MV nutzen. Maker MV bietet eine Auflösung von 816×624 Pixel und erlaubt zudem das Steuern der Spielfigur mit der Maus. Tilesets und Charaktersets sind bei dieser Version jedoch nur eingeschränkt verfügbar. Die Plattform Steam bietet auch kostenpflichtige Ressourcen Packs an. Ich finde die Preise für diese Packs sind sehr überzogen und jeder Hobby Grafiker oder Musikproduzent sollte sich lieber seine eigenen Spielinhalte erstellen.

Wer nicht in der Lage ist eigene Grafiken, Musikstücke oder Scriptinhalte zu kreieren der sollte auf den RPG Maker XP oder die alte Maker 2000 Version zugreifen. Für diese beiden Programme gibt es reichlich kostenlose Inhalte die das Erstellen des eigenen Rollenspiels ermöglichen. Wer jetzt sagt, dass ihm ein 2D Spiel nicht seinen Ansprüchen genügt der kann auf eine 3D Variante des RPG Makers zugreifen. Allerdings sollte man sich dabei bewusst sein das es hierfür sehr wenige Grafiken zum implementieren gibt. Außerdem ist die Grafik eher an Anime oder Manga Stil Richtungen orientiert. Ein Westlich anmutendes Rollenspiel lässt sich mit diesem Programm leider nicht erstellen.

Nachdem ich euch nun die verschiedenen Versionen des Rollenspiel Makers vorgestellt habe bleibt im Schlussstrich zu sagen dass der RPG Maker sich eher an Hobbyentwickler richtet. Es müssen keine großen Programmierfähigkeiten oder grafische Kenntnisse vorhanden sein um ein eigenes Spiel erstellen zu können. Die Limitierungen die das Programm besitzt erlaubt aber auch kein 100%ig individualisiertes Spiel. Die Spiele die mit dieser Software erstellt werden lassen sich auch kaum kommerziell nutzen. Es gibt zwar einige Ausnahmen die es in Läden wie Media Markt oder dem Online Store von Steam schaffen, aber der Großteil der Hobbyspiele werden auf den Community Plattformen kostenlos angeboten. Wer sich in die Scriptsprache des Makers einarbeitet kann aber durchaus sehr ansprechende Spiele entwickeln. Es ist für die Hobby Spielentwicklung ein passendes Werkzeug mit dem man seine eigenen Träume wahr werden lassen kann. In diesem Sinne viel Spaß beim ausprobieren!

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