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» Multiplayer

Age of Empires II – Multiplayer via Voobly spielen! – Tutorial

FloosWorld am 29.Juni 2020 um 13:06:12

Der Age of Empires-Reihe geht es so gut noch lange nicht – Age of Empires 1-3 erscheinen als „Definitive Edition“; Age of Empires II ist auf dem Weg, sich im Esport einen Namen zu machen (siehe das Red Bull-Turnier) und ein vierter Teil, der mit dem Mittelalter das wohl beliebteste Szenario der Reihe nochmals aufgreift, wird gerade bei Relic entwickelt. Das alles wäre ohne eine engagierte Community nicht möglich gewesen. Eine bei der Community recht beliebte Seite ist voobly.com. Deren gleichnamiger Client wurde in der Vergangenheit bis zur Definitive Edition von Age of Empires II genutzt, um Turniere auszutragen, doch auch sonst ist Voobly perfekt dafür geeignet, um die „alte“ Version von Age of Empires II online zu spielen und gilt unter den Hardcore-AoE II-Spielern teilweise immer noch als die beste Plattform.

Wie man AoE II über Voobly spielt und was dazu nötig ist, möchte ich euch nun erklären.

 

Vorbereitung 1: Account bei voobly.com erstellen und den Client runterladen

Zuallererst braucht ihr einen Voobly-Account. Die Registrierung ist selbsterklärend. Klickt hier, um zur Registrierungsseite zu kommen.

 

Vorbereitung 2: Age of Empires II installieren

Ihr benötigt die CD-Version von Age of Empires II. Diese könnt ihr auf zwei Wege installieren:

  • Disk-Version

Dazu braucht ihr das Hauptspiel (Age of Kings) und die Erweiterung (The Conquerors) in irgendeiner Form auf CD/DVD, z.B. über die originalen CDs, oder mit der Collector’s Edition. Folgt einfach den jeweiligen Installationen.

  • Age of Empires II: HD Edition Conversion Tool

Für diese Möglichkeit benötigt ihr die HD Edition auf Steam, die mittlerweile in „Age of Empires II (2013)“ umbenannt wurde. Ein Fan hat für die HD Edition ein Tool geschrieben, mit welchem man sich eine Kopie von The Conquerors erstellen kann. Dieses kann hier heruntergeladen werden.

Voobly installieren und einrichten

Nachdem ihr Voobly installiert habt, loggt ihr euch mit dem frisch erstellten Account ein. Nach der Anmeldung öffnet sich der Spielbrowser, mit dem ihr einer der vielen Lobbys beitreten könnt. Voobly findet in der Regel die AoE II-Installation automatisch und warnt euch vor dem Beitreten eines Spiels, ob die Installation in irgendeiner Art und Weise gepatcht werden muss.

Mods installieren

Auf voobly.com werden Mods gehostet, die sich spielend leicht installieren lassen. Auf dieser Seite sind alle Mod-Kategorien für Age of Empires II: The Conquerors aufgelistet.

Um eine Mod zu installieren klickt ihr auf die jeweilige Seite und auf den Button „Download Now“. Je nach Browser öffnet sich nun ein Dialogfenster, mit den ihr den Link bestätigen könnt. In meinem Fall ist das Firefox.

 

Ein Spiel hosten

Um ein Spiel zu hosten, klickt ihr auf die jeweilige Lobby, der ihr beitreten wollt und dann auf Eröffne Spiel. Geht davor sicher, dass ihr Port 16000 (UDP) in den Einstellungen eures Routers geöffnet habt!

Im erstellten Raum klickt ihr auf Einstellungen, um dort die gewünschte Mod und Patch einzustellen.

Oben auf Spiel-Optionen können weitere Einstellungen gemacht werden, etwa, dass das Spiel nicht in der Multiplayerlobby, sondern im Hauptmenü starten soll.

Wenn alle bereit sind, klickt ihr auf das Schwert-Symbol rechts neben Einstellungen. (Bei dem Feudal Theme, wie in den Screenshots zu sehen) Anschließend öffnet sich das Spiel, wo ihr dann noch letzte Einstellungen vornehmen könnt (Siegbedingung, Bevölkerungslimit, Karte,…).

 

Interessante Mods

Zum Schluss noch ein paar in meinen Augen interessante Mods.

  • Rome Returns

Eine Mod, welche Age of Empires I in Age of Empires II einfügt. Diese Mod habe ich in diesem Artikel besprochen.

  • Portuguese Civ Mod

Die Portuguese Civ Mod fügt mit der Renaissance ein fünftes Zeitalter hinzu, hat neue Völker im Gepäck und bietet sonst noch einige interessante Dinge. Über Version 2.5 habe ich einen Artikel geschrieben.

  • WololoKingdoms

Mit dieser Mod können die Völker der DLCs der HD Edition auch in der klassischen CD-Version gespielt werden. Wurde in den letzten Turnieren benutzt. Achtung: Ihr braucht die jeweiligen DLCs auf Steam!

  • Forgotten Empires

Die Mod, die alles gestartet hat. Forgotten Empires fügt das erste DLC der HD Edition zur CD-Version hinzu.

 

 

Übrigens: Voobly kann noch für weitere Spiele genutzt werden, z.B. Monstertruck Madness 2, Warcraft 3 oder Rainbow Six Rogue Spear.

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Bewertung: 5.0/5 (3)

Age of Empires II: Definitive Edition – Review

FloosWorld am 21.November 2019 um 17:11:47

Zwei Monate nach dem 20-jährigen Jubiläum von Age of Empires II lässt es Microsoft zusammen mit Forgotten Empires und der Definitive Editon zum beliebtesten Teil der Echtzeitstrategie-Reihe so richtig krachen. Was kann das Remaster? Was ist gut? Was ist schlecht?

Die Features im Überblick

  •  Alle Inhalte seit 1999*
  • 4K (optional, als kostenloses DLC erhältlich, 16 GB Download)
  • Stufenloser Zoom
  • Neue Features: Intelligente Einheitenauswahl, Sicheres Löschen
  • Überarbeitete Kampagnen und Soundtrack
  • Überarbeiteter Netcode, der nun auf serverbasierten Multiplayer ausgelegt ist

* Mit Ausnahme der „El Dorado“-Kampagne, die nun durch eine Inka-Kampagne ersetzt wurde, sowie einigen Szenarioobjekten.

 

Gameplay

Das Gameplay ist so, wie man es von Age of Empires II gewohnt ist und bedarf keiner großen Erklärung: Basenbau mit Rohstoffabbau, Forschung und Ausbildung von Militäreinheiten. Interessanter sind dabei eher die Neuerungen.

 

Wie ein Frühjahresputz

Oberflächlich gesehen hat man hier immernoch das gleiche Spiel von 1999, das Gameplay wurde allerdings mit kleineren QOL-Features verfeinert: Command Queues erlauben es nun Dorfbewohnern genaue Anweisungen darüber zu geben, was sie machen sollen (z.B. zwei Häuser bauen, dann in der Nähe der Mühle ein Feld anbauen), Felder und Reusen werden nun per Mausklick automatisch erneuert, Reusen haben zudem auch eine Einsaatwarteschleife bekommen, in der Rohstoffleiste steht, wie viele Dorfbewohner gerade welchen Rohstoff abbauen und wie viel von der Gesamtbevölkerung sie ausmachen, unter der Rohstoffleiste wird alles aufgezählt, was gerade erforscht und ausgebildet wird. Die Command Queues gelten auch für Militäreinheiten und ermöglichen es, z.B. Mönche, die eine Reliquie aufgesammelt haben sicher durch die Karte zu bewegen. Die Einheiten sind dank der Command Queues auch etwas intelligenter geworden, deutlich fällt das bei den Tribocken auf, die nun, wenn ein Ziel außer Reichweite ist, sich selbst einpacken und in Reichweite wieder aufbauen. Früher musste man das Einpacken manuell erledigen.

Das Feature, das am deutlichsten auffallen sollte, ist der Zoom, der es gestattet, nah an das Spielgeschehen heranzukommen. Wer noch weiter reinzommen möchte, kann das sogenannte „Graphic Enhancement Pack“ runterladen, das als kostenloses DLC daherkommt. Das DLC startet einen 16 GB-Download und fügt die 4K Texturen ein. Leider kam ich nicht in den Genuss das UHD-DLC auszuprobieren, da das Spiel hier nicht wirklich optimiert ist und bei mir im Benchmark hängen bleibt. Schade eigentlich, denn mein PC erfüllt die Mindestanforderungen für das DLC. Das Benchmark wird für die Freigabe der Ranglistenspiele genutzt, dazu muss man mindestens 1000 Punkte erreichen. (Update: Seit ich eine neue Grafikkarte und Monitor habe kann ich das Spiel nun auch mit dem UHD-DLC voll und ganz genießen. Das DLC wurde optimiert.)

Eine kleine Neuerung ist das Scrollen mit der rechten Maustaste.

Einheiten können nun alternativ auch mit defensiver Haltung statt der klassisch aggresiven Haltung erschaffen werden. Das ist insoweit sinnvoll, da es schon mal vorkommen kann, dass eine frisch erschaffene Einheit einem vorbeireitenden Späher vom Gegner hinterherläuft und nicht locker lässt.

Apropos Einheiten: neu ist ebenfalls die intelligente Einheitenauswahl. Diese erkennt automatisch, wenn in einer größeren Masse Dorfbewohner und andere zivile Einheiten sind und wählt diese nicht mit aus.

Wichtige Gebäude wie das Dorfzentrum, die Burg und das Weltwunder können nun auf Wunsch sicher gelöscht werden. Das ist in der Eifer des Gefechts wichtig, wenn man versehentlich auf den Entfernen-Knopf drückt. Dabei wird man gefragt, ob man das Gebäude wirklich abreißen möchte. Allerdings frage ich mich, warum nicht alle militärischen Gebäude (Kaserne, Schießanlage und Stall) als „wichtiges Gebäude“ eingestuft werden.

Neu sind auch vier Völker und drei Kampagnen. Die Bulgaren, Litauer, Kumanen und Tataren bringen die Zahl der Völker auf 35. Die Völker sind allesamt auf Kavallerie ausgelegt und bieten einige interesante Aspekte. So haben die Bulgaren mit dem Konnik eine berittene Einheit, die wenn sie getötet wird zu Fuß weiterkämpft und die Kumanen können ab der Feudalzeit eine Waffenschmiede bauen. Alle Völker haben nun ein spezielles Wappen bekommen, um so leichter erkennbar zu sein.

Die Schlachten der Eroberer und der Vergessenen werden nun als eine einzige Kampagne geführt.

Es gibt zudem eine weitere neue Kampagne, die dem Spieler die „Kunst des Krieges“ beibringen soll und damit als eine Art erweiteres Tutorial gilt. Hier wird dem Spieler in einigen Missionen einiges über die Grundlagen des Standardspiels beigebracht und es gibt ähnlich wie in z.B. Trackmania Medallien, die dem Spieler gegeben werden, wenn man das Missionsziel unter einem bestimmten Zeitlimit erfüllt.

Wo Mediallien sind, gibt es auch Achievements und diese sind im Vergleich zu Age of Empires II HD Edition deutlich weniger geworden. Das liegt daran, dass Achievements wie z.B. „Besiege Volk X 10-mal“ komplett entfernt wurden. Neue Achievements sind z.B. 300 Tribocke erstellen oder in den Kampagnen etwas bestimmtes machen (z.B. in der ersten Mission von El Cid alle Reliquien einsammeln). Ist man bei der Steam-Version mit dem Xbox-Account eingeloggt, spielt man die Achievements für Steam und Xbox Live frei.

Die Kampagnen selbst wurden überarbeitet und bieten nun laut Angabe der Entwickler 200 Stunden Spielzeit. Überarbeitet wurden einzelne Details auf der Karte und die Synchronisation. Die erste Mission von William Wallace verliert z.B. ihre Anspielung auf Ensemble Studios und den britischen Milizsoldaten im Wald, in der letzten Mission von Attila wird Westrom nun durch die Italiener anstatt der Byzantiner repräsentiert und so weiter. Am deutlichsten wurden die Kampagnen von „The Forgotten“ überarbeitet. Die Synchronisation ist mir in den ersten Spielstunden leider negativ aufgefallen, insbesondere bei William Wallace, da der alte Sprecher deutlich energischer war und der neue ungewohnt ruhig und ungestresst klingt. Man gewöhnt sich aber daran.

Anders als bei den vorherigen Versionen werden die Kampagnen nun nicht mehr nach Erweiterungspaket geordnet, sondern nach Kontinent. Die Cutscenes zu den Zwischensequenzen können nun wie bei den Kampagnen von Rise of the Rajas vor- und zurückgespult werden und man kann, falls man die falsche Mission gewählt hat, ohne Probleme in das Kampagnenmenü springen, ohne erstmal das Szenario laden zu müssen.

An der Benutzeroberfläche hat sich auch etwas getan: Diese ist wie bei AoE 1: DE nun skalierbar. Hohe Skalierungsstufen sind aber nicht zu empfehlen, da man ansonsten u.U. bereits in Auftrag gegebene Forschungen nicht mehr abbrechen kann. Der Button für untätige Dorfbewohner ist nach oben zur Rohstoffleiste gerückt und unten bei der Karte ist nun ein Button, mit dem der Anzeigemodus der Karte geändert werden kann. Man kann hier zwischen der normalen Sicht, einer vereinfachten Sicht, die die Höhenunterschiede grafisch darstellt und einer Sicht ohne alles wählen. Das ist unter anderem Nützlich, um Objekte wie Reliquien (auf der Karte als weißer Punkt dargestellt) schneller finden zu können.

Weitere kleinere Änderungen sind mehrere Anpassungen in den Übersetzungen. Die byzantinische Spezialeinheit wird nun in der deutschen Version genauso wie in der englischen als „Kataphrakt“ bezeichnet, die Kriegsgalleone ist nun das „Kannonenschiff“ usw.

Gebäude stürzen wie bei der Definitive Edition zu Age of Empires 1 in sich zusammen, anstatt wie früher unspektakulär zu einem Schutthaufen zu explodieren. Getötete Einheiten bluten wahlweise und versinken in den Boden anstatt wie früher langsam zu einem Skelett zu verwesen.

Unter’m Strich bleibt hier zu sagen, dass sich die Definitive Edition mit einem Regal vergleichen lässt, dessen Staub entfernt wurde: Das Spiel erstrahlt in neuem Glanz. Vergleichbar ist das ungefähr mit den Remaster, die Nightdive Studios veröffentlicht.

Das Ohr spielt mit

Für die Definitve Edition wurde auch schon wie beim ersten Teil der Soundtrack komplett neuaufgenommen. Bemerkenswert ist hierbei, dass erstmals seit der Demoversion auch die beiden Stücke „Bust (Give the Drummer Some Mix)“ und „Gyam Shorts“ enthalten sind, sowie mit „Joey JoJo“ die Variante des bekannten AoE-Themes aus einer der frühen Betaversionen.

In den Optionen hat man mehrere Möglichkeiten, wie man den Soundtrack abgespielt haben möchte. So kann man beispielsweise völkerspezifische Stücke abspielen lassen.

Die Soundeffekte wurden ebenfalls überarbeitet, man erkennt sie aber alle wieder. Leider fehlten zu Release und beim ersten Patch vom 15. November 2019 die Sterbesounds der meisten Einheiten. Überarbeitet wurden ebenfalls die Völkerthemes, die nun eine stolze Gesamtzeit von 30 Minuten haben.

Neu sind Musikstücke für den Kampagnenbildschirm sowie für den Multiplayerbereich. Dort war es früher stumm. Allerdings frage ich mich, warum diese Stücke nicht im offiziellen Soundtrack verkauft werden.

 

Die KI

Die Definitive Edition vereinigt alle offiziellen KIs, die seit 1999 erschienen sind. Die neuste KI nutzt vorallem auf höheren Schwierigkeitsgraden Taktiken, die bei Profispielern bekannt sind und wirkt deutlich intelligenter. Mithilfe der neuen Chatbefehle kann man die KI nun auch diverse Sachen anweisen, wie etwa mit einem Onager bei einem Leuchtsignal eine Schneiße in den Wald zu schlagen oder mit bestimmten Einheitentypen anzugreifen. Die KI chattet hin und wieder auch mit dem Spieler und schreibt am Anfang des Spiels, wo sich laut ihrer Vermutung einer der Gegner befindet. Der sinnvollste Befehl ist wohl 47 (Greife beim Leuchtsignal an).

Laut Entwicklerangaben soll die neue KI anders als die von The Conquerors auch nicht mehr schummeln und keine Rohstoffboni mehr bekommen.

Apropos Schwierigkeitsgrad: mit „Extrem“ ist ein neuer hinzugekommen.

 

Hotkeys

Hotkeys sind der Schlüssel zum schellen Schalten im Laufe einer Partie von Age of Empires II. Die Defintive Edition bietet mit den Layouts von The Conquerors, der HD Edition sowie den neuen drei Verschiedene Hotkeys aus allen Generationen des Spiels.

Die neuen Hotkeys gehen ganz gut von der Hand, allerdings sind diese auf das englische Tastaturlayout ausgelegt und müssen erstmal von Hand auf das deutsche Layout umgestellt werden. Ich rede hierbei von dem Y und Z, was bei beiden Tastaturen vertauscht ist.

 

Der Multiplayer

Bis zur HD Edition hat Age of Empires II auf das alte Peer-To-Peer System gesetzt. Das bedeutet, dass das Spiel am PC des Hosts gestellt wird und ein laggender Mitspieler das komplette Spiel kippen kann. Zur Definitive Edition wurde der Netcode auf serverbasierten Multiplayer umprogrammiert. Mehrere Server auf der ganzen Welt sowie ein LAN Server stehen nun zur Verfügung. Lags gibt es hier zwar auch noch, aber sind diese weitaus weniger dramatisch als noch früher, da diese nur das Spiel verlangsem, aber nicht zum Absturz führen. Dafür müssen die Server wöchentlich gewartet werden.

Der Zuschauermodus nimmt nun keine Spielerplätze mehr ein und ermöglicht es damit Spiele mit bis zu acht Spielern zu beobachten. Dabei hat der Modus auch einige Features aus dem Userpatch übernommen und zeigt live in der Ansicht, wie die Statistiken der Mitspieler sind. Ich sehe hierbei Potenzial bei Turnieren, die über die Definitive Edition ausgefochten werden, da man damit wohl dann den Livestream sehen kann und gleichzeitig im Zuschauermodus einen Blick auf alle Mitspieler hat.

Neu ist die Möglichkeit, eigene Clans mit bis zu 50 Mitgliedern zu erstellen. Eine Rangliste ist ebenfalls mit dabei.

Die Definitive Edition unterstützt optionales Crossplay zwischen Spielern der Steam-Version und der Windows Store-Version. Allerdings müssen dafür beide Versionen auf dem gleichen Stand sein. Xbox Live Spieler werden mit dem Xbox Logo markiert.

Der Ranglistenmodus setzt auf Matchmaking und bietet zwei Spielmodi: normale Zufallskarte und Deathmatch. Die Kartenauswahl wird dabei von den Entwicklern vorgegeben.

Die E3- bzw. Gamescom-Mission

Als kleines Goodie enthält die Definitive Edition die Mission, die man auf der E3 und Gamescom spielen wollte. Hier hat man 300 Jahre (mit Spieleinstellungen ca. 15 Minuten) Zeit, als Byzantiner verschiedene Gegner auf einer Karte auszuschalten. Erreichte man auf der E3 mindestens 4000 Punkte, gab es ein T-Shirt geschenkt. Die Mission ist in den Spieldateien versteckt und muss in den Szenario-Ordner verschoben werden.

 

Wie sieht es mit Windows 7 und Windows 8.1 aus?

Gute Nachrichten! Die Entwickler unterstüzten zwar nur offiziell Microsofts aktuellstes (und letztes) Betriebssystem, haben aber zumindest bei der Steam-Version dafür gesorgt, dass man mit kleineren Anpassungen unter den älteren Systemen spielen kann. Testen konnte ich das allerdings nicht, weil mein Windows 7-Laptop die Anforderungen des Spiels nicht erfüllt, wenn man aber den Nachrichten im Steam-Forum glauben darf, funktioniert das Spiel ohne Probleme. Mac-Nutzer berichteten ebenfalls, dass sie das Spiel mit Bootcamp zum Laufen gebracht haben. Wie es bei Linux aussieht, weiß ich nicht.

 

Modsupport ohne Workshop und Advanced Genie Editor

Die Definitive Edition verzichtet offiziell auf Steams Workshop, das beduetet aber nicht, dass sie ohne Modunterstüztung bleibt. Als Ausgleich gibts dafür eine ins Spiel eingebaute Sektion, auf die Nutzer beider Plattformen gleichermaßen zugreifen können. Das Modmenü ist wie der Workshop bedienbar. Die Mods werden über die offizielle Seite ageofempires.com gehostet und es soll ein Tool geben, mit dem man Szenarien der HD Edition in die Definitive Edition übertragen kann. Szenarien der alten CD Version sollen ohne weiteres funktionieren.

In den Spieldateien findet man mit dem Advanced Genie Editor zudem ein mächtiges Modwerkzeug, mit dem man das Spiel bis aufs Detail verändern kann. Der Editor untersützt alle Spiele, die auf Ensemble Studios „Genie“-Engine basieren.

 

Performance

Die Definitive Edition macht eine gute Figur – aber nicht bei allen Spielern. Multiplayerprobleme halten Spieler fern das Spiel mit anderen Spielern zu spielen, während der Einzelspieler bei jedem funktioniert. Andere berichten gar, dass die Definitive Edition bei ihnen überhaupt nicht funktioniert und ständig crasht. Mal sehen, was da zukünftige Patches bringen. (Update: Das soll wohl größtenteils behoben sein.)

 

Meinung & Fazit

Mir gefällt die Definitive Edition richtig gut. Wie auch schon bei der Definitive Edition zum ersten Teil ist es Forgotten Empires gelungen, den Klassiker in neues Gewand zu stecken und damit das Spiel richtig frisch aussehen zu lassen. Und abgesehen von Performanceproblemen macht das Spiel nach wie vor genauso Spaß wie auch schon vor 20 Jahren.

Ich kann die Definitive Edtion uneingeschränkt jedem empfehlen, der Age of Empires 2 mal in irgendeiner Art und Weise gespielt hat, sowie Neulingen im Genre. Die Lernkampagne tut wie auch schon 1999 ihren Dienst und erklärt alles, was man wissen muss, um Anfangs Partien gegen den Computer auf niedrigeren Schwierigkeitsgraden zu spielen. Experten werden mit der „Art of War“-Kampagne ihre Freude haben, da sie dort ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können.

Vor Release konnte man die Definitive Edition mittels Cupon, der Besitzer der HD Edition ausgehändigt wurde mit einem Rabatt in Höhe von 25 % kaufen. Seit dem 14.11.2019 bekommt man die Definitive Edition allerdings immernoch für den gleichen Preis, wenn man entweder das Bundle mit der HD Edition oder mit Age of Empires 1 kauft. Wer sich für den Vorgänger interessiert, kann letzteres kaufen.

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Bewertung: 5.0/5 (3)

Call of Duty – World War 2: Mehrspieler unter der Lupe!

Dominik am 8.Mai 2018 um 10:05:25

Call of Duty World War 2 ist nun seit einiger Zeit veröffentlicht und wurde schon mehrfach einigen Updates und Mappacks unterzogen. Da der Einzelspieler bereits bei vielen Online Magazinen getestet wurde möchte ich in diesem Artikel auf den Mehrspielermodus eingehen der sich im Laufe der Zeit etwas verändert hat. Wie bereits bei den Vorgängerteilen wurde auch in World War 2 ein Klassensystem integriert. Diese sind unterteilt in folgende Divisionen: Infanterie ( kann einen Bajonettangriff ausführen lassen ), Luftlandedivision ( kann einen Schalldämpfer für Mp`s einsetzen ), Panzerdivision ( Zweibein für Maschinengewehre ), Gebirgsjäger ( Experte im Umgang mit Scharfschützengewehren ), Expeditionsstreitkräfte ( Brandmunition bei Schrottflinten ) und die Widerstandsdivision ( Profi im Gebrauch von Pistolen und Messer ). Bei der Auswahl jeder Division ändert sich neben den Fertigkeiten auch das Aussehen unserer Spielfigur. Denn alle Divisionen besitzen unterschiedliche Uniformen die man mithilfe von Lootboxen freischalten kann. Weitere kosmetische Gegenstände wie Helme sind nicht an die Divisionen gebunden und können frei gewählt werden. Wie auch bei den Uniformen so können wir auch die Hauben nur durch das Öffnen von Kisten erhalten, wobei bei Spielbeginn alle den gleichen Standard Kopfschutz- und Uniform besitzen. Ein großer Unterschied zu Black Ops 3 oder gar Infinite Warfare ist natürlich auch im Mehrspieler von Cod ww2 das Setting. Statt Hightech Waffen und Jetpacks benutzen wir typische Karabiner und Sturmgewehre der 1940er Jahre. Auch in den Ausstattungen und Verbesserungen für die Waffen macht sich der geschichtliche Hintergrund bemerkbar. Einzige Ausnahme dürfte das Rotpunkt Visier sein welches wir schon relativ früh frei schalten können. Die Waffen verhalten sich allerdings nicht realitätsgetreu. Zumindest haben die Entwickler versucht die Waffen in ihrer Balance an die historischen Vorbilder anzupassen. Jedoch macht mich das Verhalten von Zielgenauigkeit etc bei einigen Waffen sehr stutzig. So ist im Vergleich zu vielen anderen Weltkriegsshootern die Thompson Maschinenpistole erst im letzten Level Bereich einsatzfähig und ist, wieder im Vergleich mit früheren WW2 Shootern, nur auf sehr kurze Entfernung effektiv. Auf großer Distanz schneidet die Waffe, auch mit zahlreichen Verbesserungen eher schlecht ab. Das deutsche Sturmgewehr STG 44 war eine Waffe welche geschichtlich erst sehr Spät und in geringer Stückzahl verfügbar war. Dafür war das Gewehr sehr effektiv und hatte einen großen Munitionsvorrat in Form von Magazinen die in ihrer Form eher an die klassische Kalaschnikow erinnerten. Diese Waffe ist uns bereits zu Spielbeginn, etwa ab Stufe 6, einsatzbereit und bildet einen Mittelweg der durch Visiere und verbesserten Drall auch im späteren Level noch gute Dienste leistet. Nichts desto trotz verkommt gerade durch dieses unrealistische Waffenverhalten und deren unkorrekte Verfügbarkeit im Vergleich zu anderen, damals früher vorkommenden, Schießeisen das Spiel mehr zu einem typischen Arcade-shooter was ich schade finde.

Sehr Positiv muss ich dagegen die spielbaren Karten bewerten. Die Maps bieten inhaltlich sowie Optisch sehr viel Abwechslung. Durch das Einfügen von bekannten Karten aus den Vorgängerteilen wie etwa Shipment aus Modern Warfare oder Carentan aus Call of Duty, in veränderten Aussehen, kommen nostalgische Gefühle in mir wieder hoch. Vor allem Shipment bietet uns einiges an Gelegenheit genug Kills zu farmen um die unterschiedlichen Missionen, für deren Abschluss wir Lootboxen erhalten, zu meistern. Aber auch die neuen Maps liefern uns viele spaßige Momente. In Kombination mit den vielen Mehrspieler Optionen wie etwa dem Modus Herrschaft offenbaren allerdings manche Karten so ihre Stärken und Schwächen. Wo wir schon bei dem Thema Herrschaft sind. Neben dem klassischen Team-Deathmatch, Deathmatch und Abschuss bestätigt ( Marken sammeln bei Tot von Mitspielern ) liefert uns dieser Modus einen schnellen Schlagabtausch indem wir bis zu drei Flaggen einnehmen und halten müssen. Die Flaggen A und C befinden sich jeweils im Startgebiet der beiden Teams während die B-Flagge immer in der Mitte ( der Laufwege ) zu finden ist. Neben Herrschaft gibt es noch einen bisher, in der gesamten Cod Serie, einmaligen Modus namens Krieg. Bei Krieg schlüpfen wir Runden basiert in die Teams der Achsen und Alliierten. Ziel ist es in mehreren Etappen Missionsziele zu erfüllen die uns dann bei erfolgreichen Abschluss den Weg zum nächsten Gebiet in der Karte frei geben. Dieser Modus gewährt uns außerdem auch ordentlich Erfahrungspunkte und die Möglichkeit Fahrzeuge zu steuern. Allerdings dürfen wir nur die Geschütze der Fuhrwerke bedienen. Vorgefertigte Wegstrecken werden automatisch gefahren was, wie ich finde, auch einigen taktischen Anspruch nimmt. Aber taktischer Anspruch ist bei dem Spiel eh minimal vertreten. Um beim Mehrspieler neben diesen vielen Optionen noch etwas Beschäftigung hinzuzufügen gibt es gegen Waffenkammer – Credits beim Quartiermeister Aufträge an zu nehmen. Diese bestehen aus Kombinationen von Zielen wie etwa dem erreichen von 10 Wurfmesserabschüssen oder 25 Abschüsse in einem beliebigen Modus. Für das Erfüllen dieser Aufträge gibt es als Belohnung entweder Erfahrungspunkte oder Lootboxen. Die Entwickler haben auch einen Echtgeld shop ins Spiel integriert bei dem man gegen bare Euros epische oder seltene Vorratskisten ( Lootboxen ) ergattern kann. Ich finde diese Option für ein Vollpreis Spiel von ganzen 60 Euro etwas übertrieben und frech. Aber bei heutigen Spielen mit den ganzen Online Features scheint jedes Mittel recht zu sein um den Gewinn zu maximieren. Mit den Inhalten der Vorratskisten können wir, wie weiter oben erwähnt, nicht nur unsere Spielfigur kosmetisch aufwerten sondern auch Sammlungen anlegen. Hat man eine Sammlung komplett erwartet einen eine Belohnung in Form von Waffen, epischen Uniformen oder Tarnungen. Durch diese Komponente wird der Mehrspieler von Call of Duty World War 2 um einiges interessanter. Um mit den neu erworbenen Gegenständen auch ordentlich Posen und Angeben zu können, können wir im Hauptquartier uns mit anderen Spielern treffen, deren Statistiken ansehen oder mit verfolgen welche Gegenstände sie von ihren Lootboxen erhalten. Das Ganze wird dabei in einer Third-person Ansicht dargestellt. Im Hauptquartier können wir auch neben Mitspielern den Quartiermeister, die Poststelle, den Brigade General, den Schießstand sowie andere nützliche Personen und Orte finden. Bei dem Brigade General können wir beim erreichen der letzten Level Stufe unser Prestige Level frei schalten. Dabei werden alle Stufen, Freischaltungen und Fähigkeiten wieder zurück gesetzt. Wozu sollte ich das machen ? Nun dadurch erhöht sich die Anzahl epischer oder seltener Items in den Vorratskisten. Auch bei den Waffen können wir Prestige Stufen einsetzen. Dies bringt uns zum Beispiel die Möglichkeit unseren Clan-Tag auf die Waffe zu platzieren.

Mein Fazit:

Endlich wieder ein Multiplayer der mich zurück in den zweiten Weltkrieg führt. Mir gefallen die alten Waffen und Granaten. Mit Call of Duty World War 2 ist der Publisher Activision Blizzard meiner Meinung nach wieder zurück bei seinen alten Stärken die die Spiele Serie einst so berühmt gemacht hat. Die Maps sind sehr schön gestaltet und bieten zahlreiche Details und Hingucker die aber aufgrund des hektischen Gameplays leider nicht so oft besichtigt werden können. Mit den Divisionen hat das Spiel für nahezu jede Spielrichtung etwas . Mit dem Erwerben und öffnen der Vorratskisten ( Lootboxen ) lässt sich fast immer etwas finden das man im Spiel verwerten kann. Leider ist gerade bei zwei erfolgreichen Prestige Stufen der Inhalt häufig was für die Verschrottung. Naja immerhin gibt das Waffenkammer-Credits. Denn häufig ist es so das man die Inhalte bereits besitzt und sie nicht mehr wiederverwenden kann. Spielerisch kommt das Spiel einem Arcade-shooter gleich. Die Waffen verhalten sich historisch vergleichsweise völlig inkorrekt was nervig sein kann wenn man sonst eine andere Balance beim Zielen dieser gewohnt ist. Trotz der Möglichkeit Lootboxen gegen Echtgeld zu erwerben finde ich den Mehrspieler von Call of Duty World War 2 spielenswert. Vor allem die beiden Modus Krieg und Herrschaft haben es mir angetan da es bei beiden sehr auf Teamfähigkeit ankommt. Und nun entschuldigt mich ich muss weiter rattern eh leveln.

 

viele Waffen und Verbesserungen zu sehr Arcade-Shooter
schöne Grafik mit viel Detailtiefe unrealistisches Waffenverhalten
Lootboxen erhöhen teilweise Spielspaß Echtgeld Shop für Lootboxen
flüssige realistische Animationen Dunkelhäutige Gesichter Skins bei der Wehrmacht
Carentan Karte dabei !
Abwechslungsreiche Maps
Actionreiches Gameplay
Prestige Level
 

7,5 /10

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Bewertung: 5.0/5 (6)

Empire Earth: LAN & Multiplayer auf Windows 10 spielen!

FloosWorld am 2.März 2018 um 14:03:09

Empire Earth aus dem Jahr 2001 gilt unbestritten als eines der besten Echtzeit-Strategiespiele aller Zeiten. Das Spiel steht dank Rick Goodman ganz im Stil von Age of Empires. Umso mehr schade ist es, dass Activision nach der Übernahme von Sierra die Multiplayer-Server im Jahr 2008 abgestellt hat. Doch nun gibt es seit einiger Zeit einen Mod für Empire Earth und seiner Erweiterung Zeitalter der Eroberungen einen von Fans erstellten Patch, der neue Server bereitstellt und zudem einige Probleme behebt, die Empire Earth unter modernen Windows-Systemen wie Windows 10 hat. Wie man den findet und installiert? Das erkläre ich euch nun! 🙂


1. Empire Earth + Addon installieren

Wer noch die CDs zu Empire Earth hat kann das Spiel über diesen Weg installieren, allerdings zickt der Installer ab Windows 7 gerne herum. Ich empfehle daher, dass man sich die Gold Edition bei GOG.com kauft (Normalpreis 5,09 €) und falls man das Spiel auf Deutsch haben möchte den Sprachpatch bei validstrategies.com installiert. Somit hat man Hauptspiel und Erweiterung komplett auf Deutsch.

2. NeoEE herunterladen + installieren

Der Mod, welcher Empire Earth und Zeitalter der Eroberungen wieder ihren Multiplayer gibt nennt sich NeoEE. Dieser lässt sich hier finden. Vorsicht bei der Installation: Manche Antivirenprogramme, wie z.B. Avast erkennen beim Starten des heruntergeladenen Installers gerne mal einen Virus. Das ist eine Falschmeldung und kann ignoriert werden! Das Antivirenprogramm sollte man trotzdem sicherheitshalber während der Installation deaktivieren.

3. Kompatibiltätseinstellungen ändern

Die GOG.com-Version von Empire Earth ist standardmäßig auf Windows XP (Service Pack 2) eingestellt, was unter Windows 10 für Probleme sorgen kann (Einfrierendes Spiel, Spontanabstürze). Von daher sollte man die Einstellung für die ee.exe und ee-aoc.exe deaktivieren! Zudem sollte man das Programm nicht als Administrator ausführen und die DPI-Skalierung auf System (Erweitert) einstellen!

Wenn alles richtig eingestellt ist, sollte es so wie auf folgendem Screenshot aussehen:

4. Empire Earth starten und Einstellungen ändern

Besonders unter Windows 10 scheint es Programme zu geben, welche Probleme mit der grafischen Darstellung haben: bestimmte Bereiche des Bildschirms sind verschwommen. Das ist leider auch bei Empire Earth der Fall. Um da Abhilfe zu schaffen, sollte man die Grafikeinstellungen ändern.

Standardmäßig ist die 3D-Beschleunigung auf Direct3D eingestellt, was leider zu dem verschwommenen Bild führt. Ich habe daher die Einstellung zu Direct3D Hardware TnL geändert, was diesen Fehler auch behebt. Die Grafikkarte kann auf Primärer Anzeigetreiber gelassen werden.

Diese Einstellung sollte man sowohl beim Hauptspiel, als auch bei der Erweiterung vornehmen!

5. Multiplayer einrichten

Eine der Funktionen von NeoEE ist, dass dem Spiel ein neuer CD-Key zugewiesen wird, was Multiplayer-Spiele online möglich macht.

Diesen Schritt kann man sowohl beim Hauptspiel, als auch bei der Erweiterung machen: Im Hauptmenü auf Multiplayer klicken und im neuen Multiplayer-Menü auf die Schaltfläche Neuen Benutzer erstellen klicken. Dort kann man sich dann für die NeoEE-Server registrieren mit Nutzername und einer gültigen Email-Adresse. NeoEE nutzt dann den selben Account sowohl für Empire Earth, als auch für Zeitalter der Eroberungen.

Hat man sich registriert, kann man mich mit dem Nutzernamen Einloggen und hat nun Zugriff auf die Multiplayer-Lobby.

Ich hoffe, dass euch die Anleitung geholfen hat, Empire Earth wieder online zu spielen! 🙂

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Bewertung: 4.7/5 (15)

LAN-Spiele mit Koop-Modus ohne Steam und Internet! 💩

Malte am 14.Mai 2017 um 17:05:17


Oder auch der lokale Multiplayer von damals ohne Internet und Online-Zwang. Welche LAN-Spiele gibt es denn, die man im Koop-Modus spielen kann, ohne Steam im Hintergrund laufen zu haben oder sich einem anderweitigen Online-Zwang beugen zu müssen? In unserem letzten Artikel zur Medialisierung haben wir Steam als eines der ersten „sozialen Netzwerke“ im Kontext von Gaming thematisiert. Heutzutage mag diese Plattform vielleicht zum Standard gehören und es ist quasi üblich, Spiele über Steam zu erwerben und den Client ständig im Hintergrund rattern zu lassen. Doch zum Release von Half-Life 2 im November 2004, als bei weitem noch nicht jeder Computer am Netz hing, war der Aufschrei groß, als zwangsweise online eine Aktivierung durchgeführt werden musste – über Steam.

Jaja, so ändert sich der Zeitgeist. Der Ursprung von „Multiplayer“ liegt natürlich nicht in PC-Spielen mit Koop- oder LAN-Modus, sondern wurde vielmehr durch Konsolen geprägt. Und um mal ganz weit auszuholen: Durch Spielhallen. Das alles ist mit der Zeit auf den PC übergeschwappt, der dann wiederum als erste Hardware die Möglichkeit bot, Zocken netzwerkfähig zu machen.

Und kennt Ihr nicht auch noch die LAN-Sessions und LAN-Partys, bei denen Ihr Euch mit Kumpels an einem sonnigen, wunderschönen Abend getroffen habt, um im Party-Keller bei absoluter Dunkelheit und Bier kompromisslos zu zocken? In diesem Artikel stelle ich Euch eine Reihe von coolen LAN-Spielen vor, die ohne Steam und Internet auskommen und sogar im Coop-Modus gezockt werden können – und da in der Regel besonders viel Spaß machen! 😃

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Will Rock

Na, ist das wem ein Begriff? Nein? Zwar gilt Will Rock nur als ein billiger Serious Sam-Abklatsch, im Coop-Modus hält Euch das aber durchaus bei Laune. Viele Waffen, ein cooles Setting im antiken Griechenland und ansehen kann man es sich trotz des Alters noch immer 🙌


Tom Clancy’s Rainbow Six Vegas 2

Wer etwas mit taktischem Anspruch sucht, sollte sich unbedingt Tom Clancy’s Rainbow Six Vegas 2 anschauen. Der gesamte Story-Modus lässt sich im Koop-Modus zu zweit durchspielen – und das macht durchaus ’ne Menge Laune 💩


No One Lives Forever 2

Der Singleplayer von NOLF 2 ist so großartig, dass der – naja – ebenso großartige Koop-Modus gerne vergessen wird und das Spiel in jeglicher Auflistung leider fehlt ☹️ Dabei ist der konzeptionell einfach genial durchdacht: Im Koop-Modus spielen wir nämlich als Agenten der UNITY, so heißt der fiktive Geheimdienst, für den wir im Spiel arbeiten, jene Szenen, die im Story-Modus mit Cate Archer nicht gespielt werden. Also Nebenhandlungen, die im Hauptspiel erwähnt werden, aber durch uns Spieler dort nie beeinflusst wurden. Am Ende der ersten Mission beispielsweise „stirbt“ Cate Archer und wacht im Krankenhaus aus. Im Koop-Modus übernehmen wir als Agenten die Rettung. Also, wenn Ihr Bock habt auf Koop mit etwas Story – spielt das unbedingt. Als Shooter funktioniert No One Lives Forever 2 noch immer super! 😃


Serious Sam

Ja klar – der Klassiker! Wer Spaß an flottem Monster-Metzeln hat zu zweit, der darf, nein sollte sich die gesamte Serious Sam-Reihe anschauen. Seitdem ersten Teil hat Croteam ’nen Koop-Modus integriert, der in jedem Serious Sam gleich, aber eben auch gleich gut funktioniert 😍 Übrigens gibt’s für die ersten Teile auch HD-Versionen, die grafisch einigermaßen dem Stand der Dinge entsprechen!


Battlefield 2

Auch Battlefield 2 verfügt über einen Koop-Modus, der sich lokal spielen lässt ohne Internetverbindung. Dabei geht’s mit bis zu vier Spielern auf den kleineren Karten im Koop gegen die gegnerische A.I. Um die großen 64er Maps zu spielen, empfehle ich Euch die Mod: BF2 Ultimate Coop


Daikatana

Okay, jetzt wird’s mal wieder ziemlich speziell. Der Flop Daikatana (sorry) aus dem Jahre 2000 von John Romero ist zwar technisch überhohlt, war es auch schon damals, nichtsdestotrotz lässt sich die gesamte Story auch hier zu zweit durchspielen – und als waschechte Retro-Seite darf das dann natürlich nicht in unserer Selektion fehlen! 😜


Age of Empires 3

Natürlich gibt’s nicht nur kompromisslose Action wie bisher – auch Echtzeit-Strategie wie Age of Empires 3 lädt zum gemütlichen Zocken im LAN-Modus ein. Entweder im Koop gegen die Gegner K.I. oder gegeneinander! 😁 Age of Empires 3 ist bis heute nahezu unerreicht.


Stronghold Crusader

Und weiter im Text geht’s mit Stronghold Crusader – Burgschlachten mit einer massiven Anzahl an Einheiten. Der Wirtschafts-Teil kommt zwar hier vom Umfang her etwas kürzer, das Mikromanagement ist aber entscheidender als bei den meisten, anderen Echtzeit-Strategiespielen. Die 2D-Grafik ist bis heute zeitlos, wer mehr Content möchte kann sich bekanntlich auch Stronghold Crusader Extreme anschauen 👍


Dawn of War

Gleiches Genre, aber ein grundverschiedenes Szenario – bei noch höherer Geschwindigkeit als Stronghold Crusader und Age of Empires 3. Dawn of War wird am ehesten einem schnellen Scharmützel gerecht. Fast kein wirtschaftlicher Tiefgang, hohes Spieltempo und viel Mikromanagement bei hohen Anforderungen ans Multi-Tasking. Hält immer bei Laune und macht süchtig! 😈


Torchlight II

Hack ’n‘ Slay im Stil von Diablo zu zweit – das geht mit Torchlight II und macht unheimlich viel Spaß. Spielt man zusammen, wird man sich allerdings öfter treffen müssen, denn die Kampagne und Leveln sind durchaus zeitintensiv 🤔


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Medialisierung: Ein sozialer Wandel – wir sind das Produkt.

Malte am 29.April 2017 um 17:04:49

Medialisierung: Ein sozialer Wandel unserer Kommunikation – und wir sind das Produkt.

Mit kurzen Titeln hab ich’s nicht so, deswegen in der fettgedruckten Zeile oben nochmal mein plakativer Traumtitel in vollen Zügen 💩 Hier eine kurze Anleitung zur Reflektion einer Sichtweise, nicht nur im Kontext von Gaming.

Ja, das war ja schon ziemlich cool damals. Mit ’n paar Freunden zu einer abendlichen LAN-Session verabredet, stundenlang mit der Einrichtung des Netzwerks verbracht bis dann endlich der nicht-funktionierende Switch oder Hub aufgespürt wurde. Ein Garant für einen problembefreiten Abend war das aber noch lange nicht, denn sechs unterschiedliche Spieler hatten zumeist auch sechs unterschiedliche Patch-Versionen des Spiels installiert – also einfach mal zähneknirschend drauf hoffen, dass es damit getan ist, den aktuellsten Patch aus dem Netz zu laden und bei jedem draufzupacken. All das nur um am Ende abermals weitere Stunden das entstandene Chaos an leeren Pizza-Kartons und Bierkästen und haufenweise Zocker-Equipment aufzuräumen, um den Keller einigermaßen menschenwürdig zu hinterlassen. Also zumindest so, dass an gesellschaftlichen Standards gemessen von Jedermann vermutet würde, dass die letzte Nacht dort „Menschen“ verbracht haben.

Als eine kleine Nerd-Anekdote erinnere ich mich, dass ich als junger Zocker in ein PC-Geschäft gegangen bin, um mich über aktuelle Hardware- und Konfigurationsmöglichkeiten zu informieren – denn ich bekam endlich ’n neuen PC zum Geburtstag, da meine Grafikkarte neuere Spiele (DirectX 9, Pixel Shading und so) nicht einmal mehr starten konnte. Nur hatte ich leider schon ein Haufen dieser „neuen“ Spiele als Geschenke oder durch schmerzlich investiertes Taschengeld erhalten, die ich allesamt nicht spielen konnte. Im Geschäft wurde mir dann also ein Gehäuse empfohlen: Mit oben angebrachten Griffen und geringem Gewicht, das ich ja gut zu Freunden tragen könnte, wenn wir uns zu einer LAN-Party verabreden – also sehen würden 😃🤔

Die Erzählung lässt sich etwa auf 2006 datieren, also in grob diesem Zeitraum wurden PC-Gehäuse von einem Fachverkäufer noch damit beworben, dass sie sich leicht zu anderen Mitstreitern tragen lassen, aufgrund eines geringen Gewichtes oder entsprechender Bauweise – Vermarktung eines Scene-Trends. Aber jetzt haben wir ja einen etablierten Standard, Steam, das sich weit vor Facebook & Co. einen Namen gemacht hat. Da nimmt wohl keiner mehr seinen PC irgendwo mithin, denn Steam fungiert quasi als Distributor und Online-Dienst für Spiele zugleich, über den jeder, der es hat, schreiben, reden und zocken kann. Halt online statt direkt zusammen.

Heute ist alles viel einfacher! 😑

Wer würde heutzutage noch einen Computer mit Tragbarkeit bewerben – oder überhaupt in ein Geschäft latschen, um sich diesbezüglich beraten zu lassen? Fast niemand, und das hat auch seine Vorteile. Durch das Internet genießen wir volle Markttransparenz und können an persönlichen Bedürfnissen gemessen einfacher als je zuvor das „beste“ für uns rausschlagen. Zahlreiche Reviews, Preisvergleiche, Kundenmeinungen, die vielleicht genau das anführen, was uns stört, sind tonnenweise Indikatoren – wir haben es als Verbraucher besser denn je.

„ROPO – Research Online Purchase Offline“.

Also wir suchen online nach Produkten und kaufen sie offline, da wir in der Regel einen besseren Service und persönliche Betreuung in Anspruch nehmen können. Das Prinzip lässt sich aber eben auch umgekehrt anwenden, abhängig von dem betrachteten Produkt oder der Branche.

Im Hinblick auf die Kommunikation haben Plattformen wie Facebook, YouTube, Instagram, Steam oder Twitch nicht nur unser Zocker-Dasein revolutioniert.

Zu Beginn des Wandels waren Chatrooms, Newsgroups oder Foren gängig, um Interessengemeinschaften online zu finden oder zu bilden – aber der Scope ist geradezu vernachlässigbar, und von Massentauglichkeit konnte da noch keine Rede sein, denn da da waren halt nur bestimmte Nutzergruppen unterwegs, nicht aber irgendein Otto-Normalverbraucher. Trotzdem boten diese Plattformen Gelegenheiten, Kontakte in solch einer Nutzergruppe, also Gleichgesinnte, zu finden, was für den Menschen, der danach sucht, einen soziotechnischen Mehrwert darstellt, auch wenn Akzeptanz und Wertigkeit dafür erstmal nicht gewährleistet sind – denn es ist ja nur „digital“ und „virtuell“. Insbesondere in Online-Rollenspielen oder Foren bilden sich Online-Communities zu einem bestimmten Thema.

Es war nie einfacher, sich mit anderen Menschen in irgendeiner Art und Weise zu verbinden und neue, soziale Kontakte zu knüpfen, die gleiche Interessen und Leidenschaften teilen. Die Reichweite und Möglichkeiten, Menschen zu finden, ist in den letzten Jahren höher als nie zuvor. Aber auch um möglichst persönlich in Kontakt zu bleiben, über örtliche Grenzen hinweg: Telefonieren, Memos und Videochat mit der Freundin, die gerade im Ausland ist. Den in die USA ausgewanderten Onkel jederzeit kontaktieren können – what a time to be alive.

Doch zwischenmenschliche Komponenten gehen uns verloren. Wir agieren zunehmend virtuell. Wir sind alleine, bloß vor unserem Schreibtisch oder liegem im Bett, daheim. Kommunizieren durchs Mikrofon oder über WhatsApp, sehen uns durch die Webcam oder Frontkamera des Handys, schreiben Nachrichten auf Facebook. Und genau so wollen wir es, denn es ist einfacher, und in unserer Schnellebigkeit manchmal auch gar nicht anders möglich.

Unsere Online-Welt und Offline-Welt verschmelzt zunehmend miteinander, die eine kann nicht mehr ohne die andere, denn erst Online-Plattformen bieten uns Menschen im Hinblick auf Veräußerung und Darstellung, dessen Bedarf eben aufgrund der Möglichkeiten dazu gesteigert ist (Liegt das in unserer Menschlichkeit?), viel mehr als unser echtes Leben: Einen Status auf WhatsApp posten, Gefühle und Emotionen mithilfe von geteilten Facebook-Beiträgen äußern. All das um möglichst viele Menschen zu erreichen, die wir so nie erreicht hätten.

Wir nutzen diese Software und Plattformen nicht nur im Sinne einer Dringlichkeit oder Erforderlichkeit, wie sie zumindest in ihrem Ursprung angedacht waren. Wir dokumentieren unser Leben online bewusst, um uns zu repräsentieren, und als wertvollen, erstrebenswerten Menschen zu vermarkten. Um andere an uns teilhaben lassen zu können – also natürlich nur an den positiven Erfahrungen. Wir heben uns als individuell aus der Masse hervor … mit zum Beispiel … naja … vielen Instagram-Likes! Ja, wenn mein Facebook-Profil oder Instagram-Profil viele Likes und Follower hat, bin ich ja schon ziemlich geil. Etwas Besonderes 😎 Nachgefragt 😏

Es betrachten sich viele innerhalb unseres Zusammenlebens als wertvoller. Für etwas Besonderes und etwas Besseres halten – aber ohne dabei irgendetwas Nennenswertes geleistet zu haben, was einen für diesen Gedanken möglicherweise qualifizieren könnte. Unser Selbstwertgefühl und das Steigerungspotential erscheinen grenzenlos. „Massentauglich“ – aber ich bin doch gar nicht die Masse! 😡 „Im Durchschnitt“ – ich bin doch gar nicht der Durchschnitt 😡

Wir sind hochgradig individuell und heben uns von der Masse hervor, müssen uns von nichts und niemandem etwas sagen lassen. Warum sonst sollten wir dutzende Plattformen nutzen, die in erster Linie nur den Gedanken an unsere Selbstverwirklichung und Selbstdarstellung fördern oder befriedigen? „Social Proof“ wird von bestimmten, gesellschaftlichen Schichten nicht selten an Facebook-Likes oder -Freunden gemessen. Es scheint viele nicht zu interessieren, was mit ihnen gemacht wird, solange sie weiterhin eine Bühne für ihre Darstellung offeriert bekommen.

Doch der Preis für diese Entwicklung ist hoch, denn wir werden instrumentalisiert, und sind uns nicht einmal im Klaren darüber. Oder sind es doch, und es ist uns egal. Ich meine, das klingt ja ziemlich schön, wenn wir als die Nutzer von Plattformen wie Facebook tituliert werden. Wenn uns der coole YouTuber in seinem Video dankt und mitteilt, wie geil wir Zuschauer sind und was „wir“ alles erreicht haben.

Wir sind nicht die Nutzer, wir sind das Produkt 😱

Ich hoffe, diese harten und distanzlosen Worte tangieren nicht zu sehr – aber wir sind keine Nutzer einer Plattform, sondern derer Produkt.

Die „echten“ Kunden von Facebook, WhatsApp oder Google sind Institutionen oder Unternehmen, die mithilfe unserer Daten Geld verdienen oder anderweitiges Interesse an diesen hegen. Wir werden gekauft, unser Nutzerverhalten wird gekauft – und unsere Naivität. Wir werden mit den einfachsten Methodiken von etwas überzeugt. Und gekonntes Product Placement ist dabei das Marketingmodell schlechthin, möglichst ohne es offenzulegen.

Nicht, dass die Vermutung aufkommt, ich hätte etwas gegen YouTuber, ich respektiere die Arbeit von vielen, und es steht häufig auch vielmehr Überzeugung als Umsatz dahinter, trotzdem eignet sich das Beispiel „YouTube“ abermals:

Da ist also so ein YouTuber, der ist wieder ziemlich cool, und hat in seinem Tätigkeits- oder Themenbereich einen hohen Scope, also eine hohe Reichweite. Und oftmals gilt diese insbesondere jüngeren Zuschauern, also zwischen schätzungsweise 14 und 24 Jahren. Also diejenigen, die sich am einfachsten an eine Marke binden lassen, und zugleich auch die Zukunft dieser gestalten. Die sich von etwas überzeugen lassen, weniger hinterfragen, die sich mit etwas identifizieren wollen, das in ihre Persönlichkeit passt oder passend erscheint – Selbstfindungsphasen und so.

Jetzt macht der YouTuber ein cooles Video und stellt eine Marke vor, die dieser YouTuber angeblich verdammt geil findet. Also es ist fast alles gut an diesem Produkt, natürlich muss aber noch der ein oder andere Kritikpunkt erwähnt werden, um eine Objektivität zu suggerieren, sofern das mit der Produtkplatzierung nicht erwähnt wird, was ja glücklicherweise seit kurzem gesetzlich verschärft wurde.

Dabei agiert das auftraggebende Unternehmen entweder als passiver Teilnehmer, lässt also nur durch Product Placement ein Produkt im Video bewerben, oder stellt sich in zurzeit eher weniger Fällen, aber mit steigender Tendenz, selbst mit dem YouTuber zusammen vor. Das hat selbstverständlich keinen direkten, finanziellen Profit oder Gewinn für das Unternehmen zur Folge, aber durch was ist der Gewinn an Image bei einer „jüngeren Generation“ überhaupt zu ersetzen?

Der YouTuber fungiert also in irgendeiner Art und Weise als Medium zwischen Zuschauer und Unternehmen – wobei immer und immer wieder wir das Produkt sind. Also eben kein Nutzer. Denn wir sind die einzig beteiligten, die keinerlei Profit rausschlagen – mit uns wird aktiv gehandelt.

Und das ist kein Phänomen. Der YouTuber macht das nicht unbeabsichtigt, es gehört zu seinem strategischen Konzept, mit Unternehmen und Marken zu kooperieren, um manipulativ Umsatz zu generieren. Also möglicherweise uns von etwas zu überzeugen, wofür er einfach nur Geld bekommen hat, um es zu tun. Nicht, um uns zu helfen, oder etwas aus eigener Überzeugung nahezulegen. Böse Welt 🌎 … und in vielen Branchen und jeglichen, sozialen Netzwerken Gang und Gäbe.

Der Unterschied hierbei zu Facebook beispielsweise besteht übrigens darin, dass es kein Medium gibt, wir haben also eine direkte Beziehung zu Facebook. Mal abgesehen davon, dass die Datenbeschaffungsrate zu gesamt „YouTube“ nicht vergleichbar ist. Uns wird von Facebook personalisierte Werbung angezeigt, die Datenerhebung dabei erfolgt durch Facebook – und wir feeden es eben freiwillig mit unserem Leben, da es sich als Plattform zur Selbstverwirklichung etabliert hat – und wir Nutzer genau auf diesen „Reach“ oder „Scope“ scharf sind, wie auch die Unternehmen. Nur nicht aus wirtschaftlicher Perspektive, sondern für unser persönliches Selbstwertgefühl. Likes, öffentliche Kommunikation, coole Postings und so.

Aber!!! Facebook und so mag uns doch 🤗

Nur weil wir uns jetzt nicht mehr als Nutzer betrachten, sondern als das „Produkt“, bedeutet das natürlich nicht, dass wir kalt, herzlos und rein materiell behandelt werden. Die Dienstleistungen von Facebook, Google oder WhatsApp sind vollkommen kostenlos und orientieren sich dabei an den Nutzerbedürfnissen, und es gibt immer mal etwas Neues. Es ist unser Bedürfnis, uns darzustellen. Der YouTuber mag uns und lobt uns, weil wir so tolle Zuschauer sind. Hirten kümmern sich gewissenhaft um ihre Schafe, und sind um ihr Wohlergehen besorgt. Sie werden übersichtlich in einer Masse zusammengehalten. Aber was steht für die Hirten dahinter? Das eigentliche Wohlbefinden, oder der Ertrag an Wolle und Milch? Also eine Zucht für maximale Ausschöpfung?

Ist das nicht eigentlich alles okay und gut so? 😶

Wir betrachten alles, was uns soziale Plattformen im Hinblick auf Vernetzung und Selbstverwirklichung bieten, als einen adäquaten Gegenwert für Informationen und Manipulationen, mit denen an uns Gewinn erzielt wird – in vielerlei Hinsicht. Für kein Social-Media-Unternehmen steht das bloße Wohlergehen und Nutzungserlebnis für uns als Produkt im Vordergrund. Aber da wir uns im Durchschnitt (Ups) dessen schon längst irgendwie ein bisschen bewusst sind, und es akzeptieren, indem wir es nutzen, um unsere Bedürfnisse dahingehend zu stillen, scheint es ja wohl auch okay zu sein.

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