Der Age of Empires-Reihe geht es so gut noch lange nicht – Age of Empires 1-3 erscheinen als „Definitive Edition“; Age of Empires II ist auf dem Weg, sich im Esport einen Namen zu machen (siehe das Red Bull-Turnier) und ein vierter Teil, der mit dem Mittelalter das wohl beliebteste Szenario der Reihe nochmals aufgreift, … weiter
Call of Duty World War 2 ist nun seit einiger Zeit veröffentlicht und wurde schon mehrfach einigen Updates und Mappacks unterzogen. Da der Einzelspieler bereits bei vielen Online Magazinen getestet wurde möchte ich in diesem Artikel auf den Mehrspielermodus eingehen der sich im Laufe der Zeit etwas verändert hat. Wie bereits bei den Vorgängerteilen wurde … weiter
Medialisierung: Ein sozialer Wandel unserer Kommunikation – und wir sind das Produkt. Mit kurzen Titeln hab ich’s nicht so, deswegen in der fettgedruckten Zeile oben nochmal mein plakativer Traumtitel in vollen Zügen 💩 Hier eine kurze Anleitung zur Reflektion einer Sichtweise, nicht nur im Kontext von Gaming. Ja, das war ja schon ziemlich cool damals. … weiter
Der Age of Empires-Reihe geht es so gut noch lange nicht – Age of Empires 1-3 erscheinen als „Definitive Edition“; Age of Empires II ist auf dem Weg, sich im Esport einen Namen zu machen (siehe das Red Bull-Turnier) und ein vierter Teil, der mit dem Mittelalter das wohl beliebteste Szenario der Reihe nochmals aufgreift, wird gerade bei Relic entwickelt. Das alles wäre ohne eine engagierte Community nicht möglich gewesen. Eine bei der Community recht beliebte Seite ist voobly.com. Deren gleichnamiger Client wurde in der Vergangenheit bis zur Definitive Edition von Age of Empires II genutzt, um Turniere auszutragen, doch auch sonst ist Voobly perfekt dafür geeignet, um die „alte“ Version von Age of Empires II online zu spielen und gilt unter den Hardcore-AoE II-Spielern teilweise immer noch als die beste Plattform.
Wie man AoE II über Voobly spielt und was dazu nötig ist, möchte ich euch nun erklären.
Vorbereitung 1: Account bei voobly.com erstellen und den Client runterladen
Ihr benötigt die CD-Version von Age of Empires II. Diese könnt ihr auf zwei Wege installieren:
Disk-Version
Dazu braucht ihr das Hauptspiel (Age of Kings) und die Erweiterung (The Conquerors) in irgendeiner Form auf CD/DVD, z.B. über die originalen CDs, oder mit der Collector’s Edition. Folgt einfach den jeweiligen Installationen.
Age of Empires II: HD Edition Conversion Tool
Für diese Möglichkeit benötigt ihr die HD Edition auf Steam, die mittlerweile in „Age of Empires II (2013)“ umbenannt wurde. Ein Fan hat für die HD Edition ein Tool geschrieben, mit welchem man sich eine Kopie von The Conquerors erstellen kann. Dieses kann hier heruntergeladen werden.
Voobly installieren und einrichten
Nachdem ihr Voobly installiert habt, loggt ihr euch mit dem frisch erstellten Account ein. Nach der Anmeldung öffnet sich der Spielbrowser, mit dem ihr einer der vielen Lobbys beitreten könnt. Voobly findet in der Regel die AoE II-Installation automatisch und warnt euch vor dem Beitreten eines Spiels, ob die Installation in irgendeiner Art und Weise gepatcht werden muss.
Um eine Mod zu installieren klickt ihr auf die jeweilige Seite und auf den Button „Download Now“. Je nach Browser öffnet sich nun ein Dialogfenster, mit den ihr den Link bestätigen könnt. In meinem Fall ist das Firefox.
Ein Spiel hosten
Um ein Spiel zu hosten, klickt ihr auf die jeweilige Lobby, der ihr beitreten wollt und dann auf Eröffne Spiel. Geht davor sicher, dass ihr Port 16000 (UDP) in den Einstellungen eures Routers geöffnet habt!
Im erstellten Raum klickt ihr auf Einstellungen, um dort die gewünschte Mod und Patch einzustellen.
Oben auf Spiel-Optionen können weitere Einstellungen gemacht werden, etwa, dass das Spiel nicht in der Multiplayerlobby, sondern im Hauptmenü starten soll.
Wenn alle bereit sind, klickt ihr auf das Schwert-Symbol rechts neben Einstellungen. (Bei dem Feudal Theme, wie in den Screenshots zu sehen) Anschließend öffnet sich das Spiel, wo ihr dann noch letzte Einstellungen vornehmen könnt (Siegbedingung, Bevölkerungslimit, Karte,…).
Interessante Mods
Zum Schluss noch ein paar in meinen Augen interessante Mods.
Die Portuguese Civ Mod fügt mit der Renaissance ein fünftes Zeitalter hinzu, hat neue Völker im Gepäck und bietet sonst noch einige interessante Dinge. Über Version 2.5 habe ich einen Artikel geschrieben.
WololoKingdoms
Mit dieser Mod können die Völker der DLCs der HD Edition auch in der klassischen CD-Version gespielt werden. Wurde in den letzten Turnieren benutzt. Achtung: Ihr braucht die jeweiligen DLCs auf Steam!
Forgotten Empires
Die Mod, die alles gestartet hat. Forgotten Empires fügt das erste DLC der HD Edition zur CD-Version hinzu.
Übrigens: Voobly kann noch für weitere Spiele genutzt werden, z.B. Monstertruck Madness 2, Warcraft 3 oder Rainbow Six Rogue Spear.
Call of Duty World War 2 ist nun seit einiger Zeit veröffentlicht und wurde schon mehrfach einigen Updates und Mappacks unterzogen. Da der Einzelspieler bereits bei vielen Online Magazinen getestet wurde möchte ich in diesem Artikel auf den Mehrspielermodus eingehen der sich im Laufe der Zeit etwas verändert hat. Wie bereits bei den Vorgängerteilen wurde auch in World War 2 ein Klassensystem integriert. Diese sind unterteilt in folgende Divisionen: Infanterie ( kann einen Bajonettangriff ausführen lassen ), Luftlandedivision ( kann einen Schalldämpfer für Mp`s einsetzen ), Panzerdivision ( Zweibein für Maschinengewehre ), Gebirgsjäger ( Experte im Umgang mit Scharfschützengewehren ), Expeditionsstreitkräfte ( Brandmunition bei Schrottflinten ) und die Widerstandsdivision ( Profi im Gebrauch von Pistolen und Messer ). Bei der Auswahl jeder Division ändert sich neben den Fertigkeiten auch das Aussehen unserer Spielfigur. Denn alle Divisionen besitzen unterschiedliche Uniformen die man mithilfe von Lootboxen freischalten kann. Weitere kosmetische Gegenstände wie Helme sind nicht an die Divisionen gebunden und können frei gewählt werden. Wie auch bei den Uniformen so können wir auch die Hauben nur durch das Öffnen von Kisten erhalten, wobei bei Spielbeginn alle den gleichen Standard Kopfschutz- und Uniform besitzen. Ein großer Unterschied zu Black Ops 3 oder gar Infinite Warfare ist natürlich auch im Mehrspieler von Cod ww2 das Setting. Statt Hightech Waffen und Jetpacks benutzen wir typische Karabiner und Sturmgewehre der 1940er Jahre. Auch in den Ausstattungen und Verbesserungen für die Waffen macht sich der geschichtliche Hintergrund bemerkbar. Einzige Ausnahme dürfte das Rotpunkt Visier sein welches wir schon relativ früh frei schalten können. Die Waffen verhalten sich allerdings nicht realitätsgetreu. Zumindest haben die Entwickler versucht die Waffen in ihrer Balance an die historischen Vorbilder anzupassen. Jedoch macht mich das Verhalten von Zielgenauigkeit etc bei einigen Waffen sehr stutzig. So ist im Vergleich zu vielen anderen Weltkriegsshootern die Thompson Maschinenpistole erst im letzten Level Bereich einsatzfähig und ist, wieder im Vergleich mit früheren WW2 Shootern, nur auf sehr kurze Entfernung effektiv. Auf großer Distanz schneidet die Waffe, auch mit zahlreichen Verbesserungen eher schlecht ab. Das deutsche Sturmgewehr STG 44 war eine Waffe welche geschichtlich erst sehr Spät und in geringer Stückzahl verfügbar war. Dafür war das Gewehr sehr effektiv und hatte einen großen Munitionsvorrat in Form von Magazinen die in ihrer Form eher an die klassische Kalaschnikow erinnerten. Diese Waffe ist uns bereits zu Spielbeginn, etwa ab Stufe 6, einsatzbereit und bildet einen Mittelweg der durch Visiere und verbesserten Drall auch im späteren Level noch gute Dienste leistet. Nichts desto trotz verkommt gerade durch dieses unrealistische Waffenverhalten und deren unkorrekte Verfügbarkeit im Vergleich zu anderen, damals früher vorkommenden, Schießeisen das Spiel mehr zu einem typischen Arcade-shooter was ich schade finde.
Sehr Positiv muss ich dagegen die spielbaren Karten bewerten. Die Maps bieten inhaltlich sowie Optisch sehr viel Abwechslung. Durch das Einfügen von bekannten Karten aus den Vorgängerteilen wie etwa Shipment aus Modern Warfare oder Carentan aus Call of Duty, in veränderten Aussehen, kommen nostalgische Gefühle in mir wieder hoch. Vor allem Shipment bietet uns einiges an Gelegenheit genug Kills zu farmen um die unterschiedlichen Missionen, für deren Abschluss wir Lootboxen erhalten, zu meistern. Aber auch die neuen Maps liefern uns viele spaßige Momente. In Kombination mit den vielen Mehrspieler Optionen wie etwa dem Modus Herrschaft offenbaren allerdings manche Karten so ihre Stärken und Schwächen. Wo wir schon bei dem Thema Herrschaft sind. Neben dem klassischen Team-Deathmatch, Deathmatch und Abschuss bestätigt ( Marken sammeln bei Tot von Mitspielern ) liefert uns dieser Modus einen schnellen Schlagabtausch indem wir bis zu drei Flaggen einnehmen und halten müssen. Die Flaggen A und C befinden sich jeweils im Startgebiet der beiden Teams während die B-Flagge immer in der Mitte ( der Laufwege ) zu finden ist. Neben Herrschaft gibt es noch einen bisher, in der gesamten Cod Serie, einmaligen Modus namens Krieg. Bei Krieg schlüpfen wir Runden basiert in die Teams der Achsen und Alliierten. Ziel ist es in mehreren Etappen Missionsziele zu erfüllen die uns dann bei erfolgreichen Abschluss den Weg zum nächsten Gebiet in der Karte frei geben. Dieser Modus gewährt uns außerdem auch ordentlich Erfahrungspunkte und die Möglichkeit Fahrzeuge zu steuern. Allerdings dürfen wir nur die Geschütze der Fuhrwerke bedienen. Vorgefertigte Wegstrecken werden automatisch gefahren was, wie ich finde, auch einigen taktischen Anspruch nimmt. Aber taktischer Anspruch ist bei dem Spiel eh minimal vertreten. Um beim Mehrspieler neben diesen vielen Optionen noch etwas Beschäftigung hinzuzufügen gibt es gegen Waffenkammer – Credits beim Quartiermeister Aufträge an zu nehmen. Diese bestehen aus Kombinationen von Zielen wie etwa dem erreichen von 10 Wurfmesserabschüssen oder 25 Abschüsse in einem beliebigen Modus. Für das Erfüllen dieser Aufträge gibt es als Belohnung entweder Erfahrungspunkte oder Lootboxen. Die Entwickler haben auch einen Echtgeld shop ins Spiel integriert bei dem man gegen bare Euros epische oder seltene Vorratskisten ( Lootboxen ) ergattern kann. Ich finde diese Option für ein Vollpreis Spiel von ganzen 60 Euro etwas übertrieben und frech. Aber bei heutigen Spielen mit den ganzen Online Features scheint jedes Mittel recht zu sein um den Gewinn zu maximieren. Mit den Inhalten der Vorratskisten können wir, wie weiter oben erwähnt, nicht nur unsere Spielfigur kosmetisch aufwerten sondern auch Sammlungen anlegen. Hat man eine Sammlung komplett erwartet einen eine Belohnung in Form von Waffen, epischen Uniformen oder Tarnungen. Durch diese Komponente wird der Mehrspieler von Call of Duty World War 2 um einiges interessanter. Um mit den neu erworbenen Gegenständen auch ordentlich Posen und Angeben zu können, können wir im Hauptquartier uns mit anderen Spielern treffen, deren Statistiken ansehen oder mit verfolgen welche Gegenstände sie von ihren Lootboxen erhalten. Das Ganze wird dabei in einer Third-person Ansicht dargestellt. Im Hauptquartier können wir auch neben Mitspielern den Quartiermeister, die Poststelle, den Brigade General, den Schießstand sowie andere nützliche Personen und Orte finden. Bei dem Brigade General können wir beim erreichen der letzten Level Stufe unser Prestige Level frei schalten. Dabei werden alle Stufen, Freischaltungen und Fähigkeiten wieder zurück gesetzt. Wozu sollte ich das machen ? Nun dadurch erhöht sich die Anzahl epischer oder seltener Items in den Vorratskisten. Auch bei den Waffen können wir Prestige Stufen einsetzen. Dies bringt uns zum Beispiel die Möglichkeit unseren Clan-Tag auf die Waffe zu platzieren.
Mein Fazit:
Endlich wieder ein Multiplayer der mich zurück in den zweiten Weltkrieg führt. Mir gefallen die alten Waffen und Granaten. Mit Call of Duty World War 2 ist der Publisher Activision Blizzard meiner Meinung nach wieder zurück bei seinen alten Stärken die die Spiele Serie einst so berühmt gemacht hat. Die Maps sind sehr schön gestaltet und bieten zahlreiche Details und Hingucker die aber aufgrund des hektischen Gameplays leider nicht so oft besichtigt werden können. Mit den Divisionen hat das Spiel für nahezu jede Spielrichtung etwas . Mit dem Erwerben und öffnen der Vorratskisten ( Lootboxen ) lässt sich fast immer etwas finden das man im Spiel verwerten kann. Leider ist gerade bei zwei erfolgreichen Prestige Stufen der Inhalt häufig was für die Verschrottung. Naja immerhin gibt das Waffenkammer-Credits. Denn häufig ist es so das man die Inhalte bereits besitzt und sie nicht mehr wiederverwenden kann. Spielerisch kommt das Spiel einem Arcade-shooter gleich. Die Waffen verhalten sich historisch vergleichsweise völlig inkorrekt was nervig sein kann wenn man sonst eine andere Balance beim Zielen dieser gewohnt ist. Trotz der Möglichkeit Lootboxen gegen Echtgeld zu erwerben finde ich den Mehrspieler von Call of Duty World War 2 spielenswert. Vor allem die beiden Modus Krieg und Herrschaft haben es mir angetan da es bei beiden sehr auf Teamfähigkeit ankommt. Und nun entschuldigt mich ich muss weiter rattern eh leveln.
Medialisierung: Ein sozialer Wandel unserer Kommunikation – und wir sind das Produkt.
Mit kurzen Titeln hab ich’s nicht so, deswegen in der fettgedruckten Zeile oben nochmal mein plakativer Traumtitel in vollen Zügen 💩 Hier eine kurze Anleitung zur Reflektion einer Sichtweise, nicht nur im Kontext von Gaming.
Ja, das war ja schon ziemlich cool damals. Mit ’n paar Freunden zu einer abendlichen LAN-Session verabredet, stundenlang mit der Einrichtung des Netzwerks verbracht bis dann endlich der nicht-funktionierende Switch oder Hub aufgespürt wurde. Ein Garant für einen problembefreiten Abend war das aber noch lange nicht, denn sechs unterschiedliche Spieler hatten zumeist auch sechs unterschiedliche Patch-Versionen des Spiels installiert – also einfach mal zähneknirschend drauf hoffen, dass es damit getan ist, den aktuellsten Patch aus dem Netz zu laden und bei jedem draufzupacken. All das nur um am Ende abermals weitere Stunden das entstandene Chaos an leeren Pizza-Kartons und Bierkästen und haufenweise Zocker-Equipment aufzuräumen, um den Keller einigermaßen menschenwürdig zu hinterlassen. Also zumindest so, dass an gesellschaftlichen Standards gemessen von Jedermann vermutet würde, dass die letzte Nacht dort „Menschen“ verbracht haben.
Als eine kleine Nerd-Anekdote erinnere ich mich, dass ich als junger Zocker in ein PC-Geschäft gegangen bin, um mich über aktuelle Hardware- und Konfigurationsmöglichkeiten zu informieren – denn ich bekam endlich ’n neuen PC zum Geburtstag, da meine Grafikkarte neuere Spiele (DirectX 9, Pixel Shading und so) nicht einmal mehr starten konnte. Nur hatte ich leider schon ein Haufen dieser „neuen“ Spiele als Geschenke oder durch schmerzlich investiertes Taschengeld erhalten, die ich allesamt nicht spielen konnte. Im Geschäft wurde mir dann also ein Gehäuse empfohlen: Mit oben angebrachten Griffen und geringem Gewicht, das ich ja gut zu Freunden tragen könnte, wenn wir uns zu einer LAN-Party verabreden – also sehen würden 😃🤔
Die Erzählung lässt sich etwa auf 2006 datieren, also in grob diesem Zeitraum wurden PC-Gehäuse von einem Fachverkäufer noch damit beworben, dass sie sich leicht zu anderen Mitstreitern tragen lassen, aufgrund eines geringen Gewichtes oder entsprechender Bauweise – Vermarktung eines Scene-Trends. Aber jetzt haben wir ja einen etablierten Standard, Steam, das sich weit vor Facebook & Co. einen Namen gemacht hat. Da nimmt wohl keiner mehr seinen PC irgendwo mithin, denn Steam fungiert quasi als Distributor und Online-Dienst für Spiele zugleich, über den jeder, der es hat, schreiben, reden und zocken kann. Halt online statt direkt zusammen.
Heute ist alles viel einfacher! 😑
Wer würde heutzutage noch einen Computer mit Tragbarkeit bewerben – oder überhaupt in ein Geschäft latschen, um sich diesbezüglich beraten zu lassen? Fast niemand, und das hat auch seine Vorteile. Durch das Internet genießen wir volle Markttransparenz und können an persönlichen Bedürfnissen gemessen einfacher als je zuvor das „beste“ für uns rausschlagen. Zahlreiche Reviews, Preisvergleiche, Kundenmeinungen, die vielleicht genau das anführen, was uns stört, sind tonnenweise Indikatoren – wir haben es als Verbraucher besser denn je.
„ROPO – Research Online Purchase Offline“.
Also wir suchen online nach Produkten und kaufen sie offline, da wir in der Regel einen besseren Service und persönliche Betreuung in Anspruch nehmen können. Das Prinzip lässt sich aber eben auch umgekehrt anwenden, abhängig von dem betrachteten Produkt oder der Branche.
Im Hinblick auf die Kommunikation haben Plattformen wie Facebook, YouTube, Instagram, Steam oder Twitch nicht nur unser Zocker-Dasein revolutioniert.
Zu Beginn des Wandels waren Chatrooms, Newsgroups oder Foren gängig, um Interessengemeinschaften online zu finden oder zu bilden – aber der Scope ist geradezu vernachlässigbar, und von Massentauglichkeit konnte da noch keine Rede sein, denn da da waren halt nur bestimmte Nutzergruppen unterwegs, nicht aber irgendein Otto-Normalverbraucher. Trotzdem boten diese Plattformen Gelegenheiten, Kontakte in solch einer Nutzergruppe, also Gleichgesinnte, zu finden, was für den Menschen, der danach sucht, einen soziotechnischen Mehrwert darstellt, auch wenn Akzeptanz und Wertigkeit dafür erstmal nicht gewährleistet sind – denn es ist ja nur „digital“ und „virtuell“. Insbesondere in Online-Rollenspielen oder Foren bilden sich Online-Communities zu einem bestimmten Thema.
Es war nie einfacher, sich mit anderen Menschen in irgendeiner Art und Weise zu verbinden und neue, soziale Kontakte zu knüpfen, die gleiche Interessen und Leidenschaften teilen. Die Reichweite und Möglichkeiten, Menschen zu finden, ist in den letzten Jahren höher als nie zuvor. Aber auch um möglichst persönlich in Kontakt zu bleiben, über örtliche Grenzen hinweg: Telefonieren, Memos und Videochat mit der Freundin, die gerade im Ausland ist. Den in die USA ausgewanderten Onkel jederzeit kontaktieren können – what a time to be alive.
Doch zwischenmenschliche Komponenten gehen uns verloren. Wir agieren zunehmend virtuell. Wir sind alleine, bloß vor unserem Schreibtisch oder liegem im Bett, daheim. Kommunizieren durchs Mikrofon oder über WhatsApp, sehen uns durch die Webcam oder Frontkamera des Handys, schreiben Nachrichten auf Facebook. Und genau so wollen wir es, denn es ist einfacher, und in unserer Schnellebigkeit manchmal auch gar nicht anders möglich.
Unsere Online-Welt und Offline-Welt verschmelzt zunehmend miteinander, die eine kann nicht mehr ohne die andere, denn erst Online-Plattformen bieten uns Menschen im Hinblick auf Veräußerung und Darstellung, dessen Bedarf eben aufgrund der Möglichkeiten dazu gesteigert ist (Liegt das in unserer Menschlichkeit?), viel mehr als unser echtes Leben: Einen Status auf WhatsApp posten, Gefühle und Emotionen mithilfe von geteilten Facebook-Beiträgen äußern. All das um möglichst viele Menschen zu erreichen, die wir so nie erreicht hätten.
Wir nutzen diese Software und Plattformen nicht nur im Sinne einer Dringlichkeit oder Erforderlichkeit, wie sie zumindest in ihrem Ursprung angedacht waren. Wir dokumentieren unser Leben online bewusst, um uns zu repräsentieren, und als wertvollen, erstrebenswerten Menschen zu vermarkten. Um andere an uns teilhaben lassen zu können – also natürlich nur an den positiven Erfahrungen. Wir heben uns als individuell aus der Masse hervor … mit zum Beispiel … naja … vielen Instagram-Likes! Ja, wenn mein Facebook-Profil oder Instagram-Profil viele Likes und Follower hat, bin ich ja schon ziemlich geil. Etwas Besonderes 😎 Nachgefragt 😏
Es betrachten sich viele innerhalb unseres Zusammenlebens als wertvoller. Für etwas Besonderes und etwas Besseres halten – aber ohne dabei irgendetwas Nennenswertes geleistet zu haben, was einen für diesen Gedanken möglicherweise qualifizieren könnte. Unser Selbstwertgefühl und das Steigerungspotential erscheinen grenzenlos. „Massentauglich“ – aber ich bin doch gar nicht die Masse! 😡 „Im Durchschnitt“ – ich bin doch gar nicht der Durchschnitt 😡
Wir sind hochgradig individuell und heben uns von der Masse hervor, müssen uns von nichts und niemandem etwas sagen lassen. Warum sonst sollten wir dutzende Plattformen nutzen, die in erster Linie nur den Gedanken an unsere Selbstverwirklichung und Selbstdarstellung fördern oder befriedigen? „Social Proof“ wird von bestimmten, gesellschaftlichen Schichten nicht selten an Facebook-Likes oder -Freunden gemessen. Es scheint viele nicht zu interessieren, was mit ihnen gemacht wird, solange sie weiterhin eine Bühne für ihre Darstellung offeriert bekommen.
Doch der Preis für diese Entwicklung ist hoch, denn wir werden instrumentalisiert, und sind uns nicht einmal im Klaren darüber. Oder sind es doch, und es ist uns egal. Ich meine, das klingt ja ziemlich schön, wenn wir als die Nutzer von Plattformen wie Facebook tituliert werden. Wenn uns der coole YouTuber in seinem Video dankt und mitteilt, wie geil wir Zuschauer sind und was „wir“ alles erreicht haben.
Wir sind nicht die Nutzer, wir sind das Produkt 😱
Ich hoffe, diese harten und distanzlosen Worte tangieren nicht zu sehr – aber wir sind keine Nutzer einer Plattform, sondern derer Produkt.
Die „echten“ Kunden von Facebook, WhatsApp oder Google sind Institutionen oder Unternehmen, die mithilfe unserer Daten Geld verdienen oder anderweitiges Interesse an diesen hegen. Wir werden gekauft, unser Nutzerverhalten wird gekauft – und unsere Naivität. Wir werden mit den einfachsten Methodiken von etwas überzeugt. Und gekonntes Product Placement ist dabei das Marketingmodell schlechthin, möglichst ohne es offenzulegen.
Nicht, dass die Vermutung aufkommt, ich hätte etwas gegen YouTuber, ich respektiere die Arbeit von vielen, und es steht häufig auch vielmehr Überzeugung als Umsatz dahinter, trotzdem eignet sich das Beispiel „YouTube“ abermals:
Da ist also so ein YouTuber, der ist wieder ziemlich cool, und hat in seinem Tätigkeits- oder Themenbereich einen hohen Scope, also eine hohe Reichweite. Und oftmals gilt diese insbesondere jüngeren Zuschauern, also zwischen schätzungsweise 14 und 24 Jahren. Also diejenigen, die sich am einfachsten an eine Marke binden lassen, und zugleich auch die Zukunft dieser gestalten. Die sich von etwas überzeugen lassen, weniger hinterfragen, die sich mit etwas identifizieren wollen, das in ihre Persönlichkeit passt oder passend erscheint – Selbstfindungsphasen und so.
Jetzt macht der YouTuber ein cooles Video und stellt eine Marke vor, die dieser YouTuber angeblich verdammt geil findet. Also es ist fast alles gut an diesem Produkt, natürlich muss aber noch der ein oder andere Kritikpunkt erwähnt werden, um eine Objektivität zu suggerieren, sofern das mit der Produtkplatzierung nicht erwähnt wird, was ja glücklicherweise seit kurzem gesetzlich verschärft wurde.
Dabei agiert das auftraggebende Unternehmen entweder als passiver Teilnehmer, lässt also nur durch Product Placement ein Produkt im Video bewerben, oder stellt sich in zurzeit eher weniger Fällen, aber mit steigender Tendenz, selbst mit dem YouTuber zusammen vor. Das hat selbstverständlich keinen direkten, finanziellen Profit oder Gewinn für das Unternehmen zur Folge, aber durch was ist der Gewinn an Image bei einer „jüngeren Generation“ überhaupt zu ersetzen?
Der YouTuber fungiert also in irgendeiner Art und Weise als Medium zwischen Zuschauer und Unternehmen – wobei immer und immer wieder wir das Produkt sind. Also eben kein Nutzer. Denn wir sind die einzig beteiligten, die keinerlei Profit rausschlagen – mit uns wird aktiv gehandelt.
Und das ist kein Phänomen. Der YouTuber macht das nicht unbeabsichtigt, es gehört zu seinem strategischen Konzept, mit Unternehmen und Marken zu kooperieren, um manipulativ Umsatz zu generieren. Also möglicherweise uns von etwas zu überzeugen, wofür er einfach nur Geld bekommen hat, um es zu tun. Nicht, um uns zu helfen, oder etwas aus eigener Überzeugung nahezulegen. Böse Welt 🌎 … und in vielen Branchen und jeglichen, sozialen Netzwerken Gang und Gäbe.
Der Unterschied hierbei zu Facebook beispielsweise besteht übrigens darin, dass es kein Medium gibt, wir haben also eine direkte Beziehung zu Facebook. Mal abgesehen davon, dass die Datenbeschaffungsrate zu gesamt „YouTube“ nicht vergleichbar ist. Uns wird von Facebook personalisierte Werbung angezeigt, die Datenerhebung dabei erfolgt durch Facebook – und wir feeden es eben freiwillig mit unserem Leben, da es sich als Plattform zur Selbstverwirklichung etabliert hat – und wir Nutzer genau auf diesen „Reach“ oder „Scope“ scharf sind, wie auch die Unternehmen. Nur nicht aus wirtschaftlicher Perspektive, sondern für unser persönliches Selbstwertgefühl. Likes, öffentliche Kommunikation, coole Postings und so.
Aber!!! Facebook und so mag uns doch 🤗
Nur weil wir uns jetzt nicht mehr als Nutzer betrachten, sondern als das „Produkt“, bedeutet das natürlich nicht, dass wir kalt, herzlos und rein materiell behandelt werden. Die Dienstleistungen von Facebook, Google oder WhatsApp sind vollkommen kostenlos und orientieren sich dabei an den Nutzerbedürfnissen, und es gibt immer mal etwas Neues. Es ist unser Bedürfnis, uns darzustellen. Der YouTuber mag uns und lobt uns, weil wir so tolle Zuschauer sind. Hirten kümmern sich gewissenhaft um ihre Schafe, und sind um ihr Wohlergehen besorgt. Sie werden übersichtlich in einer Masse zusammengehalten. Aber was steht für die Hirten dahinter? Das eigentliche Wohlbefinden, oder der Ertrag an Wolle und Milch? Also eine Zucht für maximale Ausschöpfung?
Ist das nicht eigentlich alles okay und gut so? 😶
Wir betrachten alles, was uns soziale Plattformen im Hinblick auf Vernetzung und Selbstverwirklichung bieten, als einen adäquaten Gegenwert für Informationen und Manipulationen, mit denen an uns Gewinn erzielt wird – in vielerlei Hinsicht. Für kein Social-Media-Unternehmen steht das bloße Wohlergehen und Nutzungserlebnis für uns als Produkt im Vordergrund. Aber da wir uns im Durchschnitt (Ups) dessen schon längst irgendwie ein bisschen bewusst sind, und es akzeptieren, indem wir es nutzen, um unsere Bedürfnisse dahingehend zu stillen, scheint es ja wohl auch okay zu sein.