Formula Retro Racing – World Tour – Minimalismus mit mehr Inhalt

Die Virtua-Racing-Inspiration hat nach drei Jahren einen Nachfolger bekommen. Dem Grafikstil ist man treugeblieben, kräftig geschraubt wurde allerdings am Umfang. Neben Rennwagen gibt es Muscle Cars zum Driften und mehr Strecken. Ob es sich lohnt, zeigt der Test. Im Jahr 2020 durfte ich einen Titel mit diesem Namen schon einmal testen. Die Macher beschränkten sich … weiter

Retro-Check: Have a N.I.C.E. day!

Nitro Injection Car Enterprises – klingt nicht unbedingt nach einer einfach zu merkenden Abkürzung, aber ob dieses inzwischen 25 Jahre alte Rennspiel aus Gütersloh den Tag eher versüßen könnte? Wir schreiben das Jahr 1997. Eine frische auf Rennspiele spezialisierte Spielefirma namens Synetic (damals mit dem Zusatz „The Funfactory“) veröffentlicht im Frühling ihren ersten Titel. Mit … weiter

Retro-Check: Autobahn Total

Rennen auf vielen verschiedenen deutschen Autobahnabschnitten: Klingt in der Theorie nach einem total abgefahrenen Erlebnis. Doch der Totalschaden in dieser Autobahn-Raser-Inspiration ist höher als gedacht. Da existierte mit „Autobahn Raser“ schon ein mittelmäßiges Rennspiel mit deutschen Schauplätzen, kommt Ende 1999 vom Publisher IncaGold das von Brightstar entwickelte „Autobahn Total“ um die Ecke geschossen, welches sich … weiter

Retro-Check: GTI Racing

Grand Tourisme Injection – mit der Abkürzung kam 1976 ein leistungsstarker Volkswagen Golf auf dem Markt. 30 Jahre später widmete Techland diesem Modell ein Rennspiel, welches zwar keine Bäume rausreißen konnte, aber doch nette Ansätze besaß. Deep Silver veröffentlichte im Frühling 2006 das von Techland entwickelte “GTI Racing”, welches logischerweise den größten Fokus auf den … weiter

Formula Retro Racing – Wer hat die Polygone geklaut? (Test, Review)

Man kombiniere Segas „Virtua Racing“ mit den Spielmechaniken der heutigen Zeit. Heraus kommt ein Rennspiel mit F1-Wagen, womit uns Repixel8 in die frühen 90er zurückversetzen möchte. Die britische Indiespiele-Schmiede „Repixel8“ veröffentlichte am 15. Mai 2020 das Rennspiel „Formula Retro Racing“ für PC und Xbox One. Es kommt mit acht unterschiedlichen Kursen, drei Spielmodi, „verrückter Crash-Physik“ … weiter

Retro-Check: SuperChix ’76

Acht Damen veranstalten in den 70er Jahren mit ihren flotten Schlitten Rennen quer durch die Welt…oder sagen wir mal auf ganzen vier (!!) Strecken. Mit voll aufgedrehten Boxen mit reinster Disco-Musik gehts direkt ins wirre Rennabenteuer. Fiendish Games veröffentlichte im Jahr 2000 den Nachfolger zu „Hot Chix ‚n‘ Gear Stix“, der nur einige Monate zuvor … weiter

Rückblick: Formel 1 in der Videospiel-Branche

Die Formel 1: Meistens 22 Fahrer über 11 Teams verteilt, welche sich über die Rennstrecken aus aller Welt jagen um am Ende des Jahres Weltmeister zu werden. In den letzten Jahren durch Regeln wie die Einführung von DRS künstlich spannend gehalten und trotzalledem als knallharter Sport weltweit gefeiert. Eine Faszination für sich, welche man nur … weiter

» Racing

Formula Retro Racing – World Tour – Minimalismus mit mehr Inhalt

kepu am 22.April 2023 um 17:04:57

Die Virtua-Racing-Inspiration hat nach drei Jahren einen Nachfolger bekommen. Dem Grafikstil ist man treugeblieben, kräftig geschraubt wurde allerdings am Umfang. Neben Rennwagen gibt es Muscle Cars zum Driften und mehr Strecken. Ob es sich lohnt, zeigt der Test.


Im Jahr 2020 durfte ich einen Titel mit diesem Namen schon einmal testen. Die Macher beschränkten sich – gemäß dem Namen – auf einen einzigen Rennwagen, den man in verschiedenen Lackierungen auf acht Kursen fahren durfte. Das britische Studio Repixel8 hatte mit diesem Spiel ein grafisch an Segas „Virtua Racing“ erinnerndes Werk geschaffen, welches allerdings nur für Partien zwischendurch taugte.

Ende März 2023 wurde ein Nachfolger mit dem Zusatz „World Tour“ für PC, Mac, Nintendo Switch, Xbox One/Series und PlayStation 4/5 veröffentlicht, dessen Featureliste ein wenig verlängert wurde. Es gibt jetzt nicht nur einen Wagen, sondern zehn. Und statt acht Kursen gibt es nun 18. Mit den Muscle Cars wurde zudem eine neue Fahrzeugklasse eingeführt. Abgesehen vom VR-Modus ist sonst alles beim Alten geblieben: vier Spielmodi, lokaler Multiplayer im Grand-Prix-Modus und eine polygonarme Grafik, die an Rennspiele der frühen 90er Jahre erinnert.

Die Formel geht um die Welt

Den Großteil der 18 Kurse müssen über die Modi freigeschaltet werden. Dabei kann man in den Schwierigkeitsgraden Beginner, Advanced und Expert gegen 19 Kontrahenten antreten, um Punkte zu erzielen.

Das kann man auf drei verschiedene Arten und Weisen machen:

  • Arcade: Hier läuft die Zeit zwischen den Checkpoints runter. Man muss nicht nur eine möglichst gute Platzierung erreichen, sondern auch vor Ablauf der Zeit den nächsten Checkpoint erreichen. Mit jedem höheren Schwierigkeitsgrad wird die Zeit knapper.
  • Grand Prix: Nachdem man sich für eine Rundenzahl zwischen 2 und 8 entschieden hat, muss man hier nur eine gute Platzierung erreichen, um in der Gesamtpunktzahl nach den gefahrenen Rennen möglichst weit oben zu stehen. Das geht entweder allein oder mit bis zu drei weiteren lokalen Mitfahrern.
  • Eliminierer: Das Rennen ist vorbei, sobald man auf einen der hinteren zehn Plätze durchs Ziel fährt. So lange muss man den immer schneller werdenden Masse an Gegnern standhalten, um auf den vorderen Plätzen zu bleiben.

Die freigeschalteten Strecken können im freien Training begutachtet werden.

Und den Begriff „World Tour“ kann man hier zurecht beibehalten, denn es geht quer durch sämtliche Kontinente, selbst wenn streng genommen ein paar fehlen. Vorbei an der Freiheitsstatue von New York bis hin zum Brandenburger Tor in Berlin. Logischerweise fiktive Rennstrecken, aber anhand der Sehenswürdigkeiten lässt sich erkennen, welche Stadt gerade durchquert wird.

Chaotische Boliden

Die Fahrzeugpalette wurde in diesem Teil kräftig erweitert. Zwar beherbergt jede Klasse fünf Fahrzeugmodelle, die sich allesamt jedoch in ihren Eigenschaften kaum unterscheiden. Heißt selbst ein F1-Rennwagen aus den 30er Jahren fährt sich wie einer aus den späten 90er Jahren. Inklusive Höchstgeschwindigkeit und Windschnittigkeit.

Interessant wird es bei den Muscle Cars. Diese beginnen ab einer Geschwindigkeit von 150km/h anzudriften. Und das teilweise leichter als es einem lieb ist. Die KI schafft es dennoch, diese Boliden leichter zu lenken als man es mit seinem eigenen Vehikel jemals könnte. Wer unbedingt viele Punkte absahnen möchte, sollte diese Fahrzeuge also mit Bedacht über den Asphalt glühen lassen. Zumal man seltsamerweise auf Windschatten verzichten muss.

Nicht nur, dass man sein eigenes Gefährt in zwanzig verschiedene Farbkombinationen tauchen kann, es gibt im Rennen drei verschiedene Kameraperspektiven. Die Innenraumperspektive erfuhr hierbei eine kleine Verbesserung: das Lenkrad bewegt sich. Klein, aber fein.

Gleich geblieben ist dasselbe unberechenbare und chaotische Verhalten der Gegner-KI. An vielen engen Kurven verzögern diese zu stark, bei Überholmanövern lenkt diese zu hektisch und sie ist sehr fragil. Ein Rammer und deren Fahrzeuge fliegen direkt auseinander. Im Gegensatz zum Vorgänger passiert das mit dem Spielerfahrzeug nicht mehr so schnell, dennoch habe ich auf eine Verbesserung der unfassbar nervösen Kontrahenten gehofft. Und die Schotterpisten passieren die Computergegner ohne Geschwindigkeitsverluste. Unfair.

Bugs am Steuer, Ungeheuer

„Formula Retro Racing – World Tour“ lief während der Testphase durchgehend stabil. Dennoch gibt es viele klitzekleine Kinderkrankheiten, an denen das Spiel leidet. Unter anderem präsentiert die deutsche Übersetzung einen „[f]liegende[n] Start Start“ oder zeigt zum Ende des Rennens etwa „Beendet als 1st“ an.

Weiterhin ist aufgefallen, dass der Standort des Spielers auf der Minimap rechts gerne verschwunden ist, während der Rest sich wunderbar zu erkennen gab.

Große Macken zeigten sich bei der Gegner-KI besonders im Modus „Eliminierer“. Bei jeder Runde wird die Geschwindigkeit der Gegner erhöht. In der Theorie würde das einen höheren Schwierigkeitsgrad bedeuten, zeigt sich aber in der Praxis auf einigen Strecken in Form von mehr Unfällen als normalerweise. Heißt die KI ist teilweise so flott unterwegs, dass sie besonders in scharfen Kurven kaum eine Chance hat und man auf der Strecke mehr Blech- und Reifenteile sieht als in jedem Baumarkt.

Was mir erst in diesem Teil aufgefallen ist, ist die Wolkentextur, die nicht ganz zur eigentlich minimalistischen Grafik des Titels passen möchte. Hier hat man die dezenten Bloom-Effekte des Vorgängers rausgenommen, so dass die polygonarmen Modelle und Texturen richtig zur Geltung kommen. Die Soundkulisse ist wegen fehlender Umgebungsgeräusche eher mittelmäßig ausgefallen, dafür überzeugt weiterhin die schmissige Musikkulisse.

Fazit: Der Zusatz ist gut, macht das Spiel aber nicht gut genug

Streng genommen haben wir hier eine gut erweiterte Special Edition von „Formula Retro Racing“. Dieselben Modi, derselbe Stil, gepaart mit mehr Fahrzeugen und einer größeren Auswahl an Strecken. Was in den 90er Jahren der Glide-Modus gewesen wäre, darf sich heute in Form eines VR-Modus dazugesellen. Allerhöchstens im lokalen Mehrspielermodus könnte man noch ein Fünkchen Langzeitmotivation aus dem Titel rauskitzeln, sonst reicht die Unterhaltung nur für ein paar Stunden, nach denen man alles gesehen und gefahren hat. Dabei ist der Retroflair da und die Vehikel steuern sich richtig gut. Schade schade, da hätte man mehr draus machen können.

viele Fahrzeugmodelle… …die sich in den Fahreigenschaften so gut wie gar nicht unterscheiden
viele Strecken… …denen es ein wenig an Abwechslung mangelt
schicker Retroflair chaotische KI-Gegner
angenehme Steuerung Soundkulisse mager, keine Umgebungsgeräusche
niedrige Systemvoraussetzungen deutsche Übersetzung hier und da verbesserungswürdig
flotte Hintergrundbeschallung

„Formula Retro Racing – World Tour“ ist seit dem 30. März 2023 für diese Systeme erhältlich:

  • Steam (Windows, Mac, Linux): 16,79€
  • Xbox (Windows, Xbox One, Xbox Series X|S): 19,99€
  • PlayStation Store (PS4, PS5): 18,99€
  • Nintendo eShop (Nintendo Switch): 17,99€
VN:F [1.9.22_1171]
Bewertung: 5.0/5 (6)

Retro-Check: Have a N.I.C.E. day!

kepu am 24.Juni 2022 um 16:06:19

Nitro Injection Car Enterprises – klingt nicht unbedingt nach einer einfach zu merkenden Abkürzung, aber ob dieses inzwischen 25 Jahre alte Rennspiel aus Gütersloh den Tag eher versüßen könnte?


Wir schreiben das Jahr 1997. Eine frische auf Rennspiele spezialisierte Spielefirma namens Synetic (damals mit dem Zusatz „The Funfactory“) veröffentlicht im Frühling ihren ersten Titel. Mit einem Namen, den man zu Beginn nicht unbedingt mit einem Rennspiel assoziieren würde. Allerdings schreit der Name förmlich, mit diesem Spiel einen guten Tag zu haben. Schließlich wirbt das Covermotiv damit, mit Retro-Karossen rumzudüsen und die Strecken mit wildem Geballer unsicher zu machen.

Ein Karrieremodus mit drei Rennligen und zwölf Strecken pro Liga und im Tag/Nachtrhythmus warten auf den Spieler. Mit einem Chevy Impala, einem Ford Mustang und einem Synetic-Prototypen mit Raketenantrieb durchkreuzt man abgesperrte Rennstrecken auf der ganzen Welt: Antarktis, Ägypten, Amerika. Dank Abwechslungen wie Straßenunebenheiten, Verengungen, scharfen Kurven oder sogar Loopings kommt dabei keine Langeweile auf und es wird ein wenig Grips erfordert, um die Kurse zu meistern. Erst recht, wenn dabei noch Waffensysteme eingesetzt werden.

Kein normales Rennspiel

Name samt Spitzname, Charakter und eines der zahlreichen Wagenfarben ausgewählt, wird man in eine Garage geworfen, denn herkömmliche Menüs kennt das Spiel so gut wie gar nicht. Wie bei Kinderspielen gibt es irgendwo etwas zum Klicken und mit ein wenig Glück macht die Auswahl Sinn. Warum am äußeren Rand das „Werkzeugkasten“ genannte Einstellungsmenü ist, gehört nicht dazu, jedoch der Start des Rennens, wenn die Garage verlassen wird. Sonst lassen sich Reparaturen vornehmen, Teile kaufen, Statistiken einsehen, Duelle vornehmen oder Trainings durchführen. Man muss alles bloß finden im Menü, das alles andere als normal ist.

Und wenn die Rennen erst losgehen…im Innenraum fällt das Lenkrad auf, dass selbst bei Lenkeinwirkungen stocksteif ist. Alle abgesperrten Rennstrecken wirken wie aus dem Baukasten, die Übergänge zwischen den einzelnen Streckenelementen merkt man. Erst eine Gerade, dann eine Kurve, dann wieder Unebenheiten, vielleicht mal eine Sprungschanze, Mischformen gibt es hier nicht. Je nach aktivierten Fahrhilfen müssen selbst große Kurven mit ein wenig Bedacht gefahren werden, jedoch finden sowohl Anfänger als auch Profis ihre Freude am Fahren. Selbst wenn es im Spiel keinen BMW gibt.

Der Wagen kann noch so einen großen Schaden haben, optisch lässt sich das nicht erkennen. Im Laufe der Zeit hört sich der Motor instabil an und Teile fangen an zu wackeln. Entweder repariert man mit einem Reparaturset während der Fahrt seinen Schaden ein wenig oder hält am Pitstop, der allerdings ein wenig braucht. Am Rand schleifen, eine Sprungschanze zu schnell genommen, Fahrzeuge gerammt, der Schaden kann ohne Upgrades an der Karosserie rasant ansteigen.

Ein N.I.C.E.s Leben

Zwingend gewinnen steht dank eines Punktesystems nicht auf der Agenda, wobei der Bestplatzierte 10 Punkte bekommen kann, da kann man sich kleine Aussetzer erlauben. Schäden am Fahrzeug werden ohne Extrakosten repariert, Schäden an den Zusatzteilen bitten den Spieler jedoch zur Kasse. Wer ohne großes Geballer spielt, wird im Shop dank rotierendem „Ausverkauft!!!“-Hinweis keine Waffen kaufen können. Stattdessen gibt es Aufrüstungen, um die Leistung und das Handling zu verbessern oder die Karosserie insofern zu verstärken, dass die Schäden sich größtmöglich minimieren. Für sehr kleines Geld werden Extras angeboten, die keinen Mehrwert bieten und offenbar dazu dienen, sowas wie Siegeszigarren oder einen Fuchsschwanz zu kaufen, wenn man nicht weiß, wohin das hart Ersparte investiert werden soll.

Nach jedem Rennen gibt es von einem Piloten namens „Hellcat“ einen sarkastischen Kommentar, passend zur jeweiligen Situation. „Schade, dass alle anderen extra langsam gefahren sind.“ gibt es etwa zu hören, wenn der erste Platz erreicht wurde. „Na? Steht Dein Chef hinter Dir?“ kommt hin und wieder beim Beenden des Spiels. Je nachdem, ob die eigene Kiste im Büro stark genug war, um das Spiel ausführen zu können. So viel zur Motivation des Spielers.

Spannende Rennen werden geboten, wenn der Schwierigkeitsgrad und die Rundenanzahl erhöht, die Fahrhilfen reduziert und mit beiden Waffentypen – sowohl defensive als auch offensive – gespielt wird. Waffen verhindern problemloses Durchkommen und bei höheren Rundenzahlen sind Pitstops fast schon unausweichlich. Und gerade bei einem Krieg auf der Strecke sind Upgrades an der Karosserie schon eine feine Sache. Die Munition ist allerdings relativ streng limitiert.

69

Auf einem zeitgemäßen System (Intel Pentium 133, 64MB RAM, Matrox Mystique, Windows 95a) ruckelt das Spiel auf höchsten Einstellungen teilweise kräftig, jedoch genügt es schon, die Texturqualität runterzusetzen, um eine gute Balance aus Spielbarkeit und Aussehen zu schaffen. Auf einem etwas späteren System (Intel Pentium II 350, 256MB RAM, 3dfx Voodoo3 3000, Windows 98 SE) ruckelt es nur in den Außenperspektiven leicht, sonst ist es mehr als spielbar. Allgemein rennt das Spiel ziemlich gut über dem Bildschirm. Mithilfe von Wine lässt sich der Titel sogar problemlos unter Linux spielen.

Als Hintergrundbeschallung belässt es Synetic bei Heavy Metal, wovon es nicht viel Auswahl gibt, aber dennoch nicht nervig klingt und gut zum Spiel passt. Die Motorengeräusche unterscheiden sich gar nicht, sind allerdings nicht die Besten, die man in Rennspielen zu hören kriegt. Sofern man die Waffen im Spiel aktiviert, erhöht sich die Dichte an möglichen Sounds, die dann schon etwas zu viel des Guten sein können. Was bei einem Schlachtfeld allerdings völlig normal ist.

Die Grafik war schnell veraltet und wegen fehlender Glide-Option gehörte diese selbst 1997 nicht zur Schönsten seiner Art. Dennoch ist sie für Non-3dfx-Grafik hübsch anzusehen und erlaubt sich in dieser Kategorie wenig Negativpunkte. Wie schon erwähnt gibt es die SVGA-Pracht sogar schon auf Rechenknechten, die eher zur unteren Mittelklasse gehörten. Und dafür, dass es keine sündhaft teure Kiste damals brauchte, um SVGA-Grafik mit Spielbarkeit nutzen zu können, verdient dieses Spiel hier großes Lob.

Sei nett zu uns: Fazit

Wer „Have a N.I.C.E. day!“ spielt, kann definitiv erzählen, einen schönen Tag gehabt zu haben. Denn Actionraser kommen dank der rockigen Aufmachung mit hochmodifizierten und aufrüstbaren Retro-Fahrzeugen sowie der Möglichkeit, sich mit defensiven und offensiven Waffen gegenseitig schrottreif zu machen, voll und ganz auf ihre Kosten. Da kann man darüber hinweg sehen, dass die Auswahl etwas dürftig ist und die Strecken nicht sonderlich toll präsentiert werden. Trotzdem macht es Spaß, den virtuellen Mitstreitern der Liga den Tag mit kräftigen Schüssen oder fahrerischem Können zu versauen.

VN:F [1.9.22_1171]
Bewertung: 5.0/5 (5)
2 » Retro

Retro-Check: Autobahn Total

kepu am 17.Januar 2022 um 11:01:19

Rennen auf vielen verschiedenen deutschen Autobahnabschnitten: Klingt in der Theorie nach einem total abgefahrenen Erlebnis. Doch der Totalschaden in dieser Autobahn-Raser-Inspiration ist höher als gedacht.


Da existierte mit „Autobahn Raser“ schon ein mittelmäßiges Rennspiel mit deutschen Schauplätzen, kommt Ende 1999 vom Publisher IncaGold das von Brightstar entwickelte „Autobahn Total“ um die Ecke geschossen, welches sich dem gleichen Thema widmet: hemmungslos über deutsche Autobahnen düsen, koste es was es wolle. Während es in „Autobahn Raser“ auch durch Städte geht, behandelt „Autobahn Total“ gemäß Titel nur Autobahnabschnitte, angeblich welche aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und ein bisschen aus den Niederlanden.

Während die Auswahl der ganzen 32 Strecken mit zehn unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen sehr üppig klingt, gibt es mit gerade mal zwei Porsche-Modellen eine eher dürftige Fahrzeugauswahl. Als fahrbare Untersätze stehen ein 911er und ein 944er in jeweils fünf Farben zur Verfügung. Entweder lernt man die Streckenabschnitte im Zeitrennen alleine kennen oder tritt im Duell gegen einen Gegner an. Der Gewinner wird reichlich belohnt: mit einer Anzeige, dass er gewonnen hat. Es gibt schließlich nichts zum freischalten.

Ein einzelner Reifen muss als Ladebildschirm herhalten und man kann zurecht fragen: haben die (Macher) ein Rad ab? Was zur Hölle lädt der da so lange? Zumindest auf dem Testsystem betrug die Ladezeit gerne eine knappe Minute, dabei besteht der überwiegende Teil der Ladezeit sogar aus einem schwarzen Bildschirm. Da ist es allerdings löblich, dass das Rennen nicht sofort losgeht oder mit einem Countdown angekündigt wird, sondern ein Tastendruck dieses erst beginnen lässt. Das muss allerdings nicht die Leertaste sein, wie das Spiel es blinkend mitteilt.

Und egal, welche Strecke man startet, alle sehen gleich aus. Autobahnen können zwar durchaus gleich aussehen, aber im wahren Leben bieten sie dennoch mehr Variation als die Autobahnen in „Autobahn Total“. Hin und wieder Ausfahrten mit Brücke, ab und zu ein Tunnel, irgendwann kommt eine Kurve und vielleicht noch eine. Das wars. An der Seite zieren noch ein paar Gebäude hinter dem Hügel das Spielgeschehen. Parkplätze? Ach was. Baustellen? Nerven eh. Mal eine vier- statt sechsspurige Autobahn? Aufwendig zu programmieren.

Nicht nur der Motorensound der beiden Porsche-Modelle ist absolut grottig, die Steuerung ist es ebenso. Eine Lenkbewegung bremst das Fahrzeug massiv aus und Kurvenfahrten führen meist zu einer höllischen Untersteuerung. Ulkigerweise hilft eine Stotterbremsung dabei, dem Kuss der Leitplanke zu entkommen. Und manchmal muss nicht einmal die Pfeiltaste gedrückt werden, um das Fahrzeug zu beschleunigen. Das Spiel bietet mit dieser verkorksten Steuerung eine Herausforderung, die es so nicht geben sollte.

Und die künstliche Intelligenz? Eher eine künstliche Blödheit. Die Packung meint, „der Verkehr [wird] wirklichkeitsnah simuliert“. Die ständigen Spurwechsel und die häufige Missachtung des Rechtsfahrgebots sprechen dafür. Doch die Fahrzeuge kollidieren öfter als es einem lieb ist. In diesem Spiel passieren auf der gesamten Strecke mehr Unfälle als auf einem eisglatten Gehweg bei Minustemperaturen und gefrierender Nässe. Selbst wenn es bei den Modellen für den Straßenverkehr mehr Variation gibt als dem Spieler zur Verfügung steht, gibt es keine LKW. Dafür aber massenweise Busse, die eigenartigerweise so stark wackeln als würden sie jedes Straßenloch mitnehmen. Und die Modelle kennen nur Ecken und Kanten, aber keine Rundungen.

Im Duell gibt es immer nur einen Gegner, der das andere Porsche-Modell fährt als der Spieler, dafür immer in rot. Wenn es Momente gibt, wo man diesen Gegner problemlos überholen könnte, greift eine eigenartige Technik, die ihn plötzlich auf magische Art und Weise mehr Schub gibt. Das führt zu einer Aggression in Form von Rammen. Sobald der Gegner in der Nähe des Spielerfahrzeugs ist, lässt dieser keine Gelegenheit aus, dieses wegzuschieben. Und baut der Kontrahent selber einen Unfall, wird das eigene Fahrzeug seltsamerweise ausgebremst. Das passiert nicht immer, aber es ist ein eigenartiges Gummiband-Phänomen.

Das Rennen ist vorbei, wenn die Zielentfernung am oberen Rand des Bildschirms auf 0 steht. Dann wird das Bild ausgeblendet und eine kleine Statistik wird angezeigt, während der Porsche eine Ausfahrt auf einem Autobahnkreuz nimmt. Eine Variation, die man im gesamten Spiel schmerzlich vermisst. Einmal ist es im Test vorgekommen, dass das Fahrzeug plötzlich quergestellt die Ausfahrt nimmt. Das konnte allerdings nicht mehr wieder reproduziert werden.

Es gibt noch weitere Ungereimtheiten. Die Streckenangaben bei der Auswahl machen keinen Sinn. Zum Beispiel soll die Autobahnstrecke zwischen Duisburg und Bonn 4km lang sein. Oder die Strecke zwischen Hennef und Kerkrade, die ist mit 22km angegeben. Das kann man noch einsehen, dass man das nicht so exakt angeben könnte. Der Publisher sollte dann allerdings sinnvolle Gründe vorlegen, warum in der Anleitung Tastenbelegungen erwähnt werden, die es gar nicht gibt. Mit der Leertaste soll man hupen können, im Spiel passiert da gar nichts. Mit der Umschalttaste (bzw. Shift) soll man das Licht einschalten können, im Spiel löst das die Hupe aus. Das Licht lässt sich absolut nicht ansteuern.

Um die Nutzerunfreundlichkeit noch vollständig zu machen, erstellt die Installation weder einen Startmenüeintrag noch eine Verknüpfung auf dem Desktop. Gibt es nach all dem Gemecker eigentlich irgendwas positives zu berichten? Das Menü ist immerhin übersichtlich und unkompliziert gestaltet, selbst wenn man die Musikeinstellungen mit in die Detailstufen platziert hat. Und die Musikauswahl klingt recht gut, wäre die Audioqualität von ihr nicht grottenschlecht.

Die Grafik ist nicht die allerbeste und die Weitsicht lässt zu wünschen übrig. Mehr als 640×480 Pixel in der Auflösung sind nicht drin, selbst im Direct3D-Modus. Die verschiedenen Detailstufen machen allerdings keinen großen optischen Unterschied. Auf dem Testsystem (Intel Pentium II 350, 256MB RAM, 3dfx Voodoo3 3000, Windows 98 SE) lief das Spiel flüssig, sofern wenig oder gar kein Verkehr vorhanden war. Sobald sich der Verkehr regelrecht vermengt hat, ging die Framerate stark runter, aber nicht so stark, dass daraus eine Slideshow wurde.

Fazit

Spiele wie „Autobahn Total“ gehören gewiss nicht auf die Überholspur, sondern auf den Pannenstreifen. Die Variationslosigkeit der 32 Strecken bietet mehr Quantität statt Qualität, die sich mit dem mangelhaften Fuhrpark und der absolut dämlichen KI anfühlen wie auf einem Fahrsicherheitstraining im öffentlichen Straßenverkehr. Der Alltag auf deutschen Autobahnen ist zwar schon etwas chaotisch, dennoch haben die Macher mit diesem Spiel fast schon unfreiwillig eine Persiflage davon geschaffen, ohne dies jemals auf der Packung zu erwähnen. Wer Spaß auf virtuellen deutschen Strecken sucht, ist mit dem mittelmäßigen „Autobahn Raser“ tatsächlich besser beraten.

VN:F [1.9.22_1171]
Bewertung: 5.0/5 (5)
0 » Retro

Retro-Check: GTI Racing

kepu am 9.August 2021 um 20:08:46

Grand Tourisme Injection – mit der Abkürzung kam 1976 ein leistungsstarker Volkswagen Golf auf dem Markt. 30 Jahre später widmete Techland diesem Modell ein Rennspiel, welches zwar keine Bäume rausreißen konnte, aber doch nette Ansätze besaß.


Deep Silver veröffentlichte im Frühling 2006 das von Techland entwickelte “GTI Racing”, welches logischerweise den größten Fokus auf den Volkswagen Golf hat. Neben dem Golf von der ersten bis zur damals aktuellen fünften Generation (fälschlicherweise auf der Packung als “brandneu” bezeichnet) darf man allerdings auch Modelle wie den Käfer, den ersten Transporter (bzw. VW Bus), den New Beetle oder einige Konzeptfahrzeuge durch verschiedene Strecken auf der Welt bewegen. Genauer gesagt durch Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritanien und Texas.

Der Karrieremodus bietet 72 Rennherausforderungen, welche überwiegend aus Rundkursen bestehen, hin und wieder allerdings auch garniert sind mit Drag-, Drift- und Freistilrennen. Bei jedem Rennen gibt es Geldpreise, die in Aufrüstteile oder neue Fahrzeuge investiert werden können. Hin und wieder können auch Bonuswagen gewonnen werden, die dem Spieler mehr Geld für Aufrüstteile übrig lassen. Klingt ein wenig nach einem “Need for Speed: Volkswagen Golf”, aber weit gefehlt: “GTI Racing” kam – zumindest bei der Fachpresse – nie wirklich gut an seine Konkurrenz ran.

Die Meisterschaft des Spiels wird “Rennserie” oder “Rallye-Meisterschaft” genannt. Im Laufe der Zeit nimmt man so an zig verschiedenen Cups teil. Angegeben wird immer das Preisgeld für den ersten Platz. Gerade im mittleren Schwierigkeitsgrad, der standardmäßig eingestellt ist, ist das durchaus zu schaffen. Doch der erste Platz ist nicht zwingend notwendig, das Spiel gibt sich zum Freischalten der weiteren Herausforderungen mit dem zweiten Platz zufrieden. Sehr fair, wo doch viele Konkurrenten immer die Top-Platzierung haben wollen.

Entweder einer oder drei, mehr Gegner bietet das Spiel nicht. Das ist bei den meisten Strecken eine durchaus sinnvolle Anzahl, einige empfinden das als zu wenig. Deren Stärke ist von Rennen zu Rennen unterschiedlich. Mal sind sie etwas stärker als der Spielerwagen, mal sind sie unglaublich schwach und man lässt diese weit hinter sich. Und wenn die KI mal in der Nähe ist, verhält sie sich ziemlich doof: bei simplen Rammern verlieren sie die Kontrolle und fliegen aus der Strecke, das kriegen sie aber auch ohne jegliches Zutun von Seiten des Spielers hin. Und allgemein gelten sie als sehr schadenfroh.

So groß einige Kurse sind, viel Aktivität darf man auf diesen nicht erwarten. Auf dem deutschen Kurs, der unpassenderweise weit weg vom Standort von Volkswagen stattfindet – nämlich in Bayern – gibt es Kühe. Sonst gibt es an der Startflagge meistens Publikum. Fährt man beide bewegliche Objekte an, setzt das Spiel das eigene Fahrzeug zurück und kann innerhalb von drei Sekunden wieder losfahren. Sonst gibt es nur abwechslungsreiche tote Gegenden zu erblicken. Selbst die Zugstrecken in Texas und in Frankreich werden nicht befahren, wobei man während eines Rennens ungern an einem Bahnübergang warten möchte, während alle Gegnerschaften Richtung Ziel düsen.

Und dann gibt es noch die Physik. Keine Frage, die Fahrzeuge steuern sich nicht zu Arcade-lastig und nicht zu realistisch, Techland hat hier einen soliden Mittelweg gefunden und mit der Steuerung kann man sich schnell anfreunden. Die Welt von „GTI Racing“ nutzt allerdings eine seltsame Art von Erdanziehungskraft, denn die Fahrzeuge kleben förmlich auf dem Boden. Sprünge fühlen sich eigenartig an und das eigene Gefährt dreht sich bei einer kleinen doofen Unebenheit auf der Straße um 180°. Sprungschanzen werden plötzlich zu einer unberechenbaren Waffe. Das ist reichlich ungesund für ein Rennspiel.

Während der überwiegende Teil der Meisterschaft aus klassichen Rundkursen besteht, gibt es neben diesen noch weitere Herausforderungen. Bei den Driftevents muss das Auto bei verändertem Fahrverhalten ins Schlittern kommen, dabei darf die Wand allerdings nicht berührt werden. Ein Punktzahlabstand sagt, ob der erste Platz sicher ist oder ob noch mehr geschlittert werden muss. Dragrennen sind Rennen gegen einen Kontrahenden auf einer sehr kurzen geraden Strecke. Hier muss eigenhändig und zum richtigen Zeitpunkt geschaltet werden und die einzig mögliche Kamerasicht ist die Innenraumperspektive. Sonst gibt es noch Checkpoint-Rennen mit der freien Wahl der Erreichung ebendieser (gerne auch querfeldein) und eine Freistil-Veranstaltung, wo man Pappfiguren ausweichen muss.

Ist eines dieser Herausforderungen gewonnen, können mit etwas Glück neue Fahrzeuge gekauft werden, sonst muss man sich der Aufrüstung seines derzeitigen Gefährts widmen mit dem Erwerb neuer Aufrüstteile. Davon hat das Spiel reichlich zu bieten, sogar von namhaften Herstellern. Motor, Turbo, Getriebe, Bremsen, Stabilisatoren, leichtgewichtigere Karosserieteile etc… „GTI Racing“ lässt da kaum Wünsche offen. Jedoch sollte man nicht mit unfangreichen optischen Modifizierungen à la „Need for Speed“ rechnen. Es gibt feste Lackierungen und nur ein paar Karosserieteile, der Großteil der Aufrüstungsteile beschränkt sich mehr auf die inneren Werte.

Im Laufe der Karriere werden neue Fahrzeugkategorien freigeschaltet, die seltsame Namen haben (etwa ist der Golf IV in der Kategorie „Ausgaben“). Für bestimmte Herausforderungen sind Fahrzeuge einer oder zwei bestimmter Kategorien vorgesehen, insofern muss man sich auf diese beschränken. Im Fall des VW-Busses (auch VW T1 genannt) kann man im Karrieremodus sogar ein Fahrzeug gewinnen, welches man in der Form nicht kaufen kann. Später wird einem die Kaufentscheidung abgenommen, wenn das gewonnene Bonusfahrzeug eines von der später notwendigen Kategorie ist.

Grafisch muss sich „GTI Racing“ keineswegs verstecken. Mit den höchsten Grafikeinstellungen hat das Spiel für sein Erscheinungsjahr eine recht ansehnliche Grafik, unter anderem mit hübschen Reflektionseffekten auf der Karosserie. Von außen sieht man bei den ganzen Vehikeln einen detallierten Innenraum, etwa die roten Sitzpolster der GTI-Modelle, und einen menschlichen Fahrer am Steuer. Dieser Augenschmaus setzt sich allerdings nicht im Innenraum fort, denn die Innenraumperspektive hat sehr niedrig aufgelöste Texturen. Immerhin bewegen sich die Scheibenwischer bei Regen oder Schlamm, was man auch in der Innenraumperspektive sehen kann.

Im Einzelrennen können die freigeschalteten Rennen zu unterschiedlichen Tageszeiten (von 7 bis 18 Uhr) bei klaren oder regnerischem Wetter gefahren werden. Zur Auswahl stehen nicht nur die freigeschalteten Modelle zur Verfügung, sondern auch die, die man in seiner Werkstatt besitzt. Zusätzlich lassen sich alle Aufrüstteile einbauen. Das ist praktisch, um auch mal sein fahrerisches Können mit kompletten Tuning zu zeigen. Viel kaputt geht beim Auto ohnehin nicht, bei einigen Schrammen zerspringen die Scheiben. Mehr passiert allerdings nicht. Im Laufe des Spiels wurde mein eigener Volkswagen nie richtig kaputt und hatte Schadenswerte um max. 3%.

Die absolvierten Rennen können in verschiedenen Kameraperspektiven und mit zahlreichen mehr oder weniger sinnvollen Videofiltern in Form von Wiederholungen betrachtet werden. So ist es möglich, die verschlampte Frontansicht anzuschauen, denn im Spiel kann man nicht nach hinten sehen, weder per Taste noch mithilfe eines Rückspiegels. Eine Einzigartigkeit, die nicht hätte sein müssen. Seltsamer Nebeneffekt: bei manchen Wiederholungen kann es beim Betrachten vorkommen, dass das eigene Fahrzeug auf einmal unsichtbar ist, aber nur bei bestimmten Perspektiven. Die Wiederholungen lassen sich abspeichern und später über das Hauptmenü erneut abrufen.

Technisch lief das Spiel auf dem Testsystem (AMD Phenom 9600B, 4GB RAM, GeForce 9800 GT Green Edition, Windows Vista SP1) auf höchsten Einstellungen und in der Auflösung 1024×768 Pixel hervorragend, abgesehen von einigen nervigen Mikrorucklern, die ich aber eher auf die Treiber als auf das Spiel schiebe. Der StarForce-Treiber, der unter Windows Vista nicht funktioniert, zwang mich allerdings zur Nutzung eines No-DVD-Patches. Bis auf die eine Sache mit den Wiederholungen bemerkte ich beim Durchspielen keinerlei technische Macken. Zudem fielen selten Platzhalter-Texte auf.

Fazit

Nicht nur Fans des Automobils aus Wolfsburg, sondern auch Gelegenheitsspieler finden mit GTI Racing ihr Videospiel. Die abwechslungsreichen Rennherausforderungen finden in Kombination mit der guten Modellauswahl von Käfer, Golf & Co. und dem Tuning durchaus Gefallen. Stellt man allerdings Vergleiche mit der Konkurrenz an, finden sich schnell Negativpunkte. Die seltsame Physik, die einen gerne aus der Strecke schmeißt, ist ärgerlich. Und Techland hat sich bei der Präsentation aller Features nicht die beste Mühe gegeben. Für spektakuläre Rennveranstaltungen hat hier offenbar der Platz gefehlt. Nichts desto trotz wurde hier ein überaus nettes, wenn auch kein allzu hervorstechendes Rennspiel mit Volkswagen kreiert, welches für einige Stunden Spielspaß sorgt.

VN:F [1.9.22_1171]
Bewertung: 5.0/5 (3)
0 » Retro

Formula Retro Racing – Wer hat die Polygone geklaut? (Test, Review)

kepu am 8.Juli 2020 um 19:07:33

Man kombiniere Segas „Virtua Racing“ mit den Spielmechaniken der heutigen Zeit. Heraus kommt ein Rennspiel mit F1-Wagen, womit uns Repixel8 in die frühen 90er zurückversetzen möchte.


Die britische Indiespiele-Schmiede „Repixel8“ veröffentlichte am 15. Mai 2020 das Rennspiel „Formula Retro Racing“ für PC und Xbox One. Es kommt mit acht unterschiedlichen Kursen, drei Spielmodi, „verrückter Crash-Physik“ und einer Online-Bestenliste. Besonderes Augenmerk gibt es bei der Grafik, die mit einer ungewöhnlich nackten Textur daherkommt. Könnte aber auch daran liegen, dass das Spiel voll und ganz auf Retro getrimmt ist.

Alleine das Menü zeigt schon, worauf man sich einstellen kann: flotte Rennen mit wenig Polygonen und fröhlich-schnelle Musik. Dabei haben sich die Macher einiges von den Sega-Spielen abgeguckt. Wird eine Modi ausgewählt, gibt es bei den folgenden Menüs Countdowns. Innerhalb von 30 Sekunden darf man sich für eine Strecke, einen Schwierigkeitsgrad, die Farbe des eigenen Gefährts und der Gangschaltung (automatisch oder manuell) entscheiden. Natürlich fängt dieser Countdown bei jedem Menü wieder von vorne an, aber trödeln ist jedenfalls verboten.

Jedes Rennen beginnt mit einem fliegenden Start, bei dem der Spieler schon einen kleinen Vorteil genießen darf: er startet nie als letzter. Im Arcade-Modus müssen die Rennen wie üblich absolviert werden, jedoch mit dem kleinen Unterschied, dass es ein Zeitlimit zwischen den Checkpoints gibt. Läuft die Zeit vor einem Countdown ab, ist das Rennen schon früher beendet. Je höher der Schwierigkeitsgrad ist, desto kürzer ist die Zeit. Gerade in Kombination mit Computergegnern keine leichte Sache.

Im Eliminator-Modus werden die Rennen so lange gefahren, bis der Spieler das Ziel mit einer Platzierung zwischen Platz 11 und 20 erreicht. Heißt man muss lange genug in einen der zehn besten Platzierungen bleiben. Mit jeder Zieldurchquerung wird dabei die Geschwindigkeit der Gegner erhöht, was das ganze von Runde zu Runde kniffliger macht. Zudem gibt es noch einen Practice-Modus, wo man die ganzen Strecken ohne Gegner und ohne Zeitlimit fahren kann.

Bei der Streckenauswahl beschränkt man sich auf nett anzusehende Rennkurse sowie Rundkurse durch Städte, Strände oder Wälder. Mit „Monaco“ ist sogar eine wiedererkennbare Strecke dabei, in der das Publikum in Form von bunten Quadraten existiert. Von den ganzen Strecken fiel eine auf, die durch ihre Huckelpisten nicht unbedingt für F1-Rennautos geeignet ist. Da es keine Wartungsfunktionen für die Fahrzeuge gibt, hat keines der Strecken einen Boxenstopp. Nicht mal die Rennkurse.

Zu Beginn sind die letzten drei Strecken gesperrt, diese lassen sich freischalten, indem man Punkte sammelt und in seinem Status immer weiter aufsteigt. Umso höher der Schwierigkeitsgrad ist, desto mehr Punkte gibt es für vordere Ränge. Fairerweise gibt es für jede Platzierung Punkte, selbst wenn es auf einer Strecke nur für einen der hinteren Ränge gereicht hat, kommt nicht ohne Punkte davon. Der Wille zählt.

Die Fahrzeugauswahl beschränkt sich fairerweise auf ein einziges F1-Rennauto. Entsprechend des Titels glänzt es nicht gerade mit Details, aber es passt gut zur restlichen Grafik des Spiels. Nur die Motorensounds klingen sehr aufheulend, ziemlich hoch und absolut nicht nach einem guten alten F1-Wagen. Das Geräusch wird unterschiedlich laut, wenn durch die drei Kameraperspektiven gewechselt wird. Maximal 295 Kilometer pro Stunde können die Wagen schaffen, im Windschatten der Kontrahenten können kurzzeitig knapp 330 Kilometer pro Stunde erreicht werden. Das Handling ist sehr gut beherrschbar, aber weit ab von „realistisch“. Stört allerdings überhaupt nicht, wenn ohnehin von einem Arcade-Rennspiel gesprochen wird. Ausrutschen ist nur möglich, wenn der Gegner einen rammt.

Die KI ist mitunter einer der eigenartigsten, die ich je in einem Rennspiel gesehen habe. Sie zuckeln nicht nur unruhig auf der Straße, sondern sind dem Spielerfahrzeug gegenüber völlig unfair. Sie nutzen jede Gelegenheit aus, den Spieler von der Straße zu rammen. Wenn deren Plan scheitert, zögern sie plötzlich und ziehen sich vorerst zurück. Solche Verzögerungen gibt es häufig auch in Kurven, die man sonst problemlos mit höheren Geschwindigkeiten bewältigen kann. In einem Rennen kam es vor, dass zwei Gegner sich auf der Karte nicht bewegten, aber auch nur, weil sie an einer Wand versuchten weiterzukommen.

Das Schadensmodell kommt nur bei mittleren bis sehr schweren Unfällen zum Vorschein. In Form von auseinander fliegenden Teilen. Das wird allerdings soundtechnisch wenig spektakulär präsentiert. Sonst gibt es nicht einmal kleine Kratzer oder gebrochene Achsen bei leichten Remplern. Auch kann sich das Spiel nicht ganz entscheiden, welches Fahrzeug bei einem Unfall in tausend Teile zerfallen soll: der Verursacher oder das Opfer. Weil die KI unfair ist, trifft es in den meisten Fällen eher sie. Die Moral sagt „Zurecht.“, die Realität sagt „Meh…“.

Während das Spiel an sich durch den Testzeitraum stabil lief, waren es nur kleinere Bugs, die ein wenig den technischen Gesamteindruck trüben. Wo man zu Beginn die ganzen Rennsequenzen sehen kann, dreht gerne die Physik der Flaggen, die wohl das flexibelste Objekt im ganzen Spiel sein dürften, am Rad und verhält sich eigenartig. Manchmal werden diese viel zu groß und verformen sich.

Audiotechnisch gibt es bis auf die Motorensounds nichts auszusetzen. Die Musik ist stimmig und lässt einen direkt in die 80er katapultieren. Leider gibt es in dem Spiel zu wenig Musikstücke und diese sind dafür etwas zu kurz. Selbst an eine Ansagerin wurde gedacht, um den Flair der Sega-Spiele einzufangen. Sei es bei der Auswahl der Gangschaltung wie „Automatic transmission“ oder beim Erreichen eines Checkpoints wie „Time extended“.

Im Spiel gibt es Onlinefunktionen, die sich aber lediglich auf Bestenlisten beschränken. So kann man sich anschauen, wie welcher Steam-Nutzer bei dieser und jener Strecke war und auf welchem Platz er in der gesamten Liste ist. Schade, dass es sich nur darauf beschränkt, denn ein Multiplayer könnte dem Rennspiel gut tun. Da müsste man sich nicht mit einer merkwürdigen KI rumschlagen.

„Formula Retro Racing“ kostet bei Steam 10,79€ und im Microsoft Store 11,99€. Die Macher halten sich mit den Systemvoraussetzungen ziemlich bedeckt und empfehlen lediglich einen 64-Bit-Prozessor und ein 64-Bit-Betriebssystem. Auf dem Testsystem (Intel Xeon E3-1230v3, 16 GB DDR3, nVIDIA GeForce GTX 1050 Ti, Win 10 Home 64-Bit, installiert auf einer HDD) lief das Spiel bei 1080p durchgehend ruckelfrei.

Formula Retro Racing bringt den Charme der Rennspiele der frühen 90er Jahre erstaunlich gut rüber. Niedrige Polygon-Anzahl, flotte Musik und schnelle Spielbarkeit. Die Spielmodi sind bei höherem Schwierigkeitsgrad durchaus herausfordernd, man hat jedoch mit einer problematischen KI zu kämpfen, die überaus unruhig und unfair ist. Ohne Multiplayer bleibt es nur ein nettes kleines Rennspiel, welches voll auf Retro getrimmt ist.

VN:F [1.9.22_1171]
Bewertung: 5.0/5 (5)
1 » Indie

Retro-Check: SuperChix ’76

kepu am 5.April 2020 um 21:04:30

Acht Damen veranstalten in den 70er Jahren mit ihren flotten Schlitten Rennen quer durch die Welt…oder sagen wir mal auf ganzen vier (!!) Strecken. Mit voll aufgedrehten Boxen mit reinster Disco-Musik gehts direkt ins wirre Rennabenteuer. Fiendish Games veröffentlichte im Jahr 2000 den Nachfolger zu „Hot Chix ‚n‘ Gear Stix“, der nur einige Monate zuvor auf den Markt kam. Jetzt gibt es zwei Damen und eine Strecke mehr. Ob es das rausreißt, wird sich zeigen.


„Scharfe Mädels! Heiße Schlitten! Abgefahrene Rennstrecken! Funky Sounds!“ – mit diesem Untertitel wirbt der Publisher „Xtend New Media“ für das Spiel „SuperChix ’76“. Scharf sind die Mädels in der Tat und die Schlitten versprechen definitiv, heiß zu sein. Zu den abgefahrenen Rennstrecken zählen Sherwood Forest, San Francisco, Eilat und Amazonas-Becken, wahnsinnig viele sind es nicht unbedingt. Und „funky Sounds“ gab es in den 70er Jahren mehr als genug.

Zwei Spielmodi stehen zur Auswahl: zum einen gibt es die Rallye, die drei Meisterschaften bereitstellt. Dabei durchläuft der Spieler zwei Runden auf den Kursen. Zwar gibt es pro Meisterschaft drei Rennen, doch bei vier Strecken ist Kreativität gefragt, diese zu füllen. Die Macher haben es einfach gelöst: man fährt hin und wieder die gleiche Strecke…nur rückwärts. Abgefahren! In der anderen Spielmodi fährt man gegen eine Konkurrentin, das Spielgeschehen wird allerdings von vier Polizeistreifen begleitet, genannt „Polizei-Jagd“. Umso mehr Strecken man in der Rallye absolviert hat, umso mehr stehen bei der „Polizei-Jagd“ zur Verfügung.

Für das Rennen wählt man einen Wagen bzw. eine Dame aus. Zu den Damen gibt es Steckbriefe, die auf interessante Art und Weise ziemlich in die Tiefe gehen, sprich es gibt Größe, Gewicht und den Gesundheitszustand. Und natürlich gibt es noch Eigenschaften des jeweiligen Fahrzeugs, dargestellt durch Fahrverhalten, Bremsen, Lenkung und Beschleunigung. Höchstgeschwindigkeit ist da offenbar uninteressant. Hauptsache der Gesundheitszustand ist in Ordnung.

Zu den Strecken gibt es ebenfalls eine kleine Beschreibung und einem Hinweis, wie man dort am besten „verfahren“ sollen. Was allerdings „Lieblings-Braut“ zu bedeuten hat, wissen offenbar nur die Macher selbst. Eventuell sollte man die jeweilige Braut für die Strecke auswählen? Inmitten der Meisterschaft ist es jedenfalls nicht möglich, jedoch davor. Man kann also drei verschiedene Fahrzeuge für die drei Meisterschaften, die es insgesamt gibt, auswählen.

Im Renngeschehen wird man bemerken: grafisch sieht es gar nicht mal so schlecht aus für 2000er-Verhältnisse, lediglich aus der Nähe werden die Texturen ziemlich unappetitlich. Unangenehm ist auch das Verhalten der Kontrahenden. Anfangs sieht es so aus, als würden diese den Weg durchkreuzen wie immer bei einem Rennspiel. Doch dann kommt das eine Fahrzeug von der Strecke ab, das andere prallt gegen einen Baum. Wollte man sich etwa an den Klischees der Frau am Steuer bedienen? Dafür können die Damen flott aufholen, wenn man nicht aufpasst.

Das Streckendesign ist regelrecht langweilig. Zwar gibt es hin und wieder nett anzusehende Sachen wie Wasserfälle, Pfützen oder Kisten mit Kollisionsabfrage, sonst fährt man die Strecke zu Ende und das war es auch. Da die Konkurrenz keineswegs die hilfreichen Abkürzungen nutzen möchte, ist das für die eigene Platzierung ein großer Vorteil. Macht aber das Spielerlebnis und die Schwierigkeit ein wenig kaputt. Ohnehin kommt man nur voran, weil die anderen irgendwo hängen bleiben.

Im Laufe des Rennens wird es viele Rammer geben, die vom Charakter nervig kommentiert werden. Die Sprachausgabe klingt nicht sehr motivierend und man will sie gerne abschalten. Da machen selbst die Pseudo-Dialekte es nicht viel besser. Zumindest beschweren die Damen sich nicht etwa über abgebrochene Fingernägel, sondern darüber, dass sie nicht vorbei können. Schaden können die Fahrzeuge auch kriegen, im Spielverlauf ist mir dieser aber nur bei den hinteren Scheinwerfern aufgefallen, die Risse kriegen können und danach nicht mehr funktionieren. Reparaturen nach dem Rennen braucht es nicht und Powerups gibt es genauso wenig.

Alle Rennen haben nur zwei Runden und brauchen dementsprechend nicht lange. Am Ende werden Punkte für die jeweilige Platzierung vergeben. Um eine Meisterschaft zu gewinnen, muss man nicht zwingend bei jedem Rennen Erster werden. Lediglich viele Punkte werden benötigt, um am Ende der Meisterschaft auf dem Siegertreppchen stehen zu können.

Und dann gibt es den Modus „Polizei-Jagd“. Laut Packung wird ein „rasante[r] Zweikampf“ versprochen, inklusive „Jungs in Blau […], die alles tun, um [einen] auszubremsen und zu stoppen“. Da denkt der Spieletester automatisch an die „Need for Speed“-Teile ab 1998, die mit dem Pursuit-Modus tolle Verfolgungsjagden mit der Polizei abgeliefert haben. Je nachdem, wie weit der Fortschritt im Rallye-Modus ist, gibt es nur eine bestimmte Anzahl an Strecken zur Auswahl. Die Strecke kann wahlweise auch rückwärts gefahren werden.

Der einzige Unterschied ist: es gibt nur eine wirkliche Gegnerin, gegen die man antreten muss. Sonst gibt es auf dem Kurs vier Polizeiwagen, die entweder versuchen, den Spieler oder die Gegnerin aufzuhalten. Betonung auf „versuchen“. Der Polizei entkommt man ziemlich simpel. Und ist man dennoch umgeben von Polizeiwagen, hat das keinerlei Konsequenzen wie eine Verwarnung oder eine Verhaftung. Sie sind lediglich Störenfriede, die kläglich daran scheitern, ein Fahrzeug außer Gefecht zu setzen. Eingesetzt werden amerikanische Polizeiwagen der 70er Jahre. Auf jeder Strecke.

Das heißt: egal, wo man ist, überall lauert die amerikanische Polizei mit vier Wagen auf uns. Sogar im Sherwood Forest (England), wo komischerweise Rechtsverkehr herrscht. Oder in Eilat (Israel). Einzig in San Francisco macht diese Streife Sinn, doch die wird bei einer vollkommen menschenleeren Stadt ohne Straßenbahnen (aber immerhin mit Straßenbahnschienen) die Atmosphäre nicht aufleben können. Da tue ich mir lieber eine Verfolgungsjagd voller Nervenkitzel im 70er-San-Francisco von „Driver“ (1998) an.

Das Spiel hat man nach nicht einmal zwei Stunden durchgespielt, spätestens nach der Zeit hat man auch alles gesehen, was es zu sehen gibt. Nicht mal witzige Videosequenzen, die bei dem Multimedia-Boom zu der Zeit der letzte Schrei waren, sind enthalten. Am Ende ist man „die Superbraut“. Joa…danke auch. Motiviert total. Immerhin ist es während der Ausführung nicht einmal abgestürzt und lief auf dem Testsystem (Pentium II 350, 256 MB RAM, Voodoo3 3000, Win98SE) nicht ganz ruckelfrei, aber trotzdem spielbar. Erstaunlicherweise veränderte sich die Framerate nicht großartig, als die Auflösung von 640×480 auf 1024×768 Pixel gewechselt wurde.

Fazit

Was an diesem Spiel das Prädikat „super“ verdient, ist das Aussehen der Damen. Sonst haben die Macher sich am Klischee „Frau am Steuer, Ungeheuer!“ bedient, denn so fährt die Konkurrenz durch die Gegend. Die langweiligen und toten Strecken bieten keinerlei Mehrwert, die Spielmodi sind lächerlich und die Fahrzeuge steuern sich allesamt recht seltsam. Nur grafisch gibt es kaum Grund zur Beschwerde und die Berieselung mit einer Mischung aus merkwürdigen Motorensound und 70er-Discomusik ist annehmbar. Sorry Mädels, aber das Spiel ist alles andere als „super“.

VN:F [1.9.22_1171]
Bewertung: 5.0/5 (3)
1 » Retro

Rückblick: Formel 1 in der Videospiel-Branche

FloosWorld am 26.Juli 2017 um 14:07:51

Die Formel 1: Meistens 22 Fahrer über 11 Teams verteilt, welche sich über die Rennstrecken aus aller Welt jagen um am Ende des Jahres Weltmeister zu werden. In den letzten Jahren durch Regeln wie die Einführung von DRS künstlich spannend gehalten und trotzalledem als knallharter Sport weltweit gefeiert. Eine Faszination für sich, welche man nur schwer nachvollziehen kann, wenn man nicht gerade das Geld für ein F1 Cockpit hat oder sich bereits in anderen Rennserien wie der Formel 2 bewiesen hat. Wie gut, dass es für Zuhause Spiele gibt, welche das Erlebnis, mit 300 km/h über Strecken wie Monza, Spa, Interlagos etc. zu brettern, versuchen einzufangen. Und darüber soll es auch bei diesem Artikel gehen: Formel 1 Spiele von damals bis heute und ob sie etwas taugen, oder eher doch nicht. Ziemlich passend, da am 25.08.2017 mit F1 2017 das nächste F1 Spiel erscheinen wird. Managerspiele sind dabei ausgenommen und werden in einem anderen Artikel behandelt! Außerdem beschränkt sich dieser Artikel nur auf Spiele, welche ich selbst gespielt habe.

Ich habe einige Spiele ausgekramt und möchte sie hier kurz und bündig vorstellen:

Formula One Grand Prix aka World Circuit Racing (Microprose/1992)

Der Auftakt einer ganz großen Reihe! Ursprünglich für den Amiga veröffentlicht und nachher auf den PC gebracht, allerdings beschränkt sich die Formel 1 Lizenz hierbei auf den Titel und den Rennstrecken der 1991er Saison, also das Jahr, als Michael Schumacher kurzerhand nach einer kleinen Lüge, ob er den Kurs von Spa kenne, obwohl er die Strecke erst kurz danach mit dem Fahrrad abgefahren ist, ein Cockpit bei Jordan ergatterte. Formula One Grand Prix (in den USA auch als World Circuit Racing bekannt) ist das erste realistische Formel 1 Spiel für den PC. Mit den Möglichkeiten sein Auto auf die Strecken individuell abzustimmen indem man Übersetzung, Flügel, Federung etc. ändert und Regenrennen zu fahren lieferte Geoff Crammond hier ein Meisterwerk ab, welche noch 4 Nachfolger (das Addon für Grand Prix 3 dazugerechnet!) mit sich brachte. Zudem ist das erste Spiel der Grand Prix-Reihe das einzige der Reihe, welches auf den klassichen Abfragekopierschutz setzt und den Spieler nach dem gefragten Wort in der Anleitung suchen lässt. Mittlerweile ist der Titel Abandonware und kann über eingänige Seiten wie abandonia.com runtergeladen werden.

 

Formel 1 (Psygnosis/1996)

Psygnosis (Der Publisher hinter Destruction Derby) haben 1996 ihr erstes Formel 1 Spiel veröffentlicht, welches auf der 1995er Saison basiert (das Jahr des zweiten Schumacher-Titels) und auf den simplen Namen „Formel 1“ hört. Veröffentlicht wurde es für den PC und der PlayStation. Im Gegensatz zu Grand Prix 2, welches im selben Jahr rauskam, ist dieser Titel eher arcadeorientiert, lässt sich aber auch anspruchsvoll im Grand Prix Modus fahren, was ich aber nur für die PC Version empfehlen kann. Fahren kann man entweder mit dem ganzen Feld oder gegen einen einzigen Kontrahenten. Enthalten sind alle Rennstrecken und Fahrer der 1995er Saison. Selbst bereits ersetzte Fahrer sind enthalten! Um das Gefühl einer TV-Übertragung zu erzeugen konnten verschiedene bekannte Kommentatoren engagiert werden, welche das Renngeschehen mehr oder weniger kommentieren. Für die englische Version konnte der legendäre Kommentator Murray Walker engagiert werden und für die deutsche Version Jochen Mass, der damals noch an der Seite von Heiko Wasser die Formel 1 bei RTL kommentierte. Im Nachhinein betrachtet klingen die Kommentare von Mass emotionslos und unfreiwillig komisch, wenn er ein Ausritt ins Kiesbett mit „Wunderbar“ kommentiert,  immer darauf gespannt ist „was jetzt kommt“ oder etwa gefühlte 1000x in einem Rennen „Da war definitiv ein Kontakt zwischen den beiden Fahrzeugen“ bei der kleinsten Berührung von sich gibt. Vielleicht hätte man hier eher Jaques Schulz engagieren sollen, denn dieser wäre von Anfang an Emotional bei der Sache dabei gewesen. 😉 Das Spiel enthält einen Soundtrack von der Hauseigenen Band Overdrive sowie ausgewählte Stücke des Gitarristen Joe Satriani. Die PC-Version muss allerdings auf die Satriani-Stücke verzichten. Wer noch eine PS1 bei sich daheim hat kann auf jeden Fall zugreifen! PC Spieler können Formel 1 über Umwege durch Installation bei einem Virtuellen Computer und Kopieren auf die richtige Festplatte zum Laufen bekommen.

Power F1 (Eidos/1997)

Wieder ein Spiel über die 1995er Saison, dieses mal aber eher schlecht als recht. 1997 veröffentlichte Eidos das von Teque London entwickelte Spiel Power F1. Veröffentlicht wurde es für den PC und lauffähig ist es unter DOS. Anders als beim im Jahr zuvor veröffentlichten Psygnosis-Spiel wurde jeder Hauch von Realismus entfernt. Das Fahrverhalten wirkt lächerlich, da es mit gezielten Rammstößen möglich ist seinen Gegner ins Schleudern zu bringen oder etwa durch enges Fahren an den Reifen des Gegners diesen mit einer kleinen Knight Rider Einlage auf zwei Rädern zu überholen. Außerdem wird man hier bestraft, wenn man beim Rennstart den ersten Gang im Stillstand einlegt, bevor überhaupt das Rennen gestartet wurde. Die Besonderheit ist der Knock Out Modus: Hier fährt man über alle Strecken der 1995er Saison und muss eine vorgegbene Position im Rennen erreichen um weiterspielen zu können. Wie auch Official Formula 1 Racing von Eidos bzw. Lankhor ein Spiel, welches man getrost vergessen kann. Lässt sich im Übrigen durch DOSBox auch unter modernen Windows-Systemen starten.

F1 Racing Simulation (Ubisoft/1997)

Im selben Jahr wie Eidos stiegen auch die Franzosen in den Rennspielmarkt ein und das mit gleich zwei Spielen: POD – ein futuristisches Rennspiel sowie eines der ersten 3Dfx Spiele und F1 Racing Simulation mit der offiziellen Lizenz zur 1996er Saison, also die erste mit Schumacher bei Ferrari sowie Debüt vom Albert Park in Melbourne. Veröffentlicht wurde das Spiel auf dem PC. Enthalten sind alle Strecken der 1996er Saison, sowie alle Fahrer mit Ausnahme des damaligen Neulings Jaques Villeneuve (Sieger vom Indy 500 1995), dessen Management die Nutzung seines Namens untersagte – dieser wurde hier in „Driver X“ umbenannt. F1RS galt 1997 zusammen mit dem im Jahr zuvor veröffentlichten Grand Prix 2 als das realistischste, was man zu jener Zeit kaufen und spielen konnte. Besondere Features waren Wetterwechsel während der Session, die Simulation der 107% Regel sowie die Wahl zwischen Arcade und Simulation. Im Gegensatz zu GP2 ist F1RS ein reines Windows-Spiel und unterstützt 3Dfx, sowie Software und D3D.  Mit dem Kompatibilitätsmodus auf Windows 98 gesetzt kann man das Spiel heute noch unter Windows 7, 8 und 10 spielen, allerdings mit einer niedrigeren Framerate – ein Rechner mit 98, XP und Vista spielt das Spiel in der richtigen Geschwindigkeit hab. Der Nachfolger Racing Simulation 2 (1998) bildet die 1997er Saison ab, verzichtete aber auf die Lizenz für die Fahrer- sowie Teamnamen, welche sich allerdings per integrierten Editor sich ins Spiel bringen konnten. Allerdings sicherte man sich die Rechte an den Monaco Grand Prix, weswegen das Spiel international auch als Monaco Grand Prix Racing Simulation 2 bekannt war. Als eines der ersten Spiele bot der Nachfolger auch die Möglichkeit einer Karriere, sowie die Simulation des Ersatzfahrzeuges während eines Rennwochenendes an – zwei Totalschäden am Wochenende und es ist Schluss. Klare Empfehlung für Retrofreunde.

Formel 1 98 (Psygnosis/1998)

Der dritte Teil der Psygnosis F1-Reihe wurde anders als noch Formel 1, sowie Formel 1 97, die von Bizarre Creations programmiert wurden, nun von Visual Scienes (PS1-Port von GTA, Harry Potter: Quidditch Weltmeisterschaft u.a.) entwickelt und war exklusiv für die PlayStation erhältlich. Besser so, denn der Titel duelliert sich mit Power F1 um den Titel der schlechtesten Lizenzspiele im Rennsportsegment: Graphisch im Vergleich zu Formel 1 und Formel 1 97 ein Rückschritt, Gameplaytechnisch eher lächerlich: Vollbremsungen führen zu spontanen 180°-Drehungen des Rennboliden, die Strecken scheinen die Hardware der PlayStation 1 an ihr Limit zu bringen. Wie bei F1 Racing Simulation musste auf die Nutzung von Jaques Villeneuves Namen verzichtet werden, hier nannte man ihn „Driverone Williams“ – Walker, welche hier ebenfalls den Englischen kommentar einsprechen durfte nannte Villeneuve entweder „The Canadian“, oder „Williams Numberone“. Funfact: Beim Vorgänger war Villeneuves korrekter Name in den Spieldateien enthalten. Ein nettes Feature sind allerdings die Steckbriefe von jedem Fahrer, welche u.a. ihre Lieblings- sowie Hassstrecke verraten – auffällig ist hierbei, dass Buenos Aires bei vielen als Hassstrecke galt. Zudem lassen sich mit Cheatcodes zwei Strecken freischalten: Ein Hippodrom, welches „Colluseum“ gennant wird und eine Stuntstrecke. Die Tradition bekannte Kommentatoren das Renngeschehen kommentieren zu lassen, wurde fortgesetzt: Formel 1 98 hat für die deutsche Version Heiko Wasser und Hans-Joachim Stuck gewinnen können, die ihre Sprüche auf ähnlichem Niveau wie Mass vortragen und zudem so klingen, als ob sie ihre Mikrofone im Mund hatten, als sie ihre Sprachaufnahmen gemacht hatten – zumindest, wenn man die Kommentatorenlautstärke komplett aufdreht. Ein eher mittelmäßiger Titel. Auf der linken Seite ist das Cover der englischen Version zu sehen, auf der deutschen sieht man Jarno Trulli, Mika Häkkinen sowie Michael Schumacher.

Grand Prix Legends (Papyrus/1998)

Zurück auf den PC – 1998 veröffentlichte Sierra, welche sich zu dieser Zeit einen Namen u.a. mit Adventures und Aufbauspielen machen, zusammen mit Papyrus (Indycar Racing, Nascar Racing) ein etwas ungewöhnliches F1 Spiel. Anstelle der damaligen aktuellen Saison entschied man sich dafür eine Simulation zu veröffentlichen, welche die 1967er Saison beinhaltet. Der Meinung der Entwickler nach war diese Saison ein Wendepunkt in der F1-Geschichte, da hier zum letzten Mal ohne Flügel und Sponsoren gefahren ist und Teams ihre Autos in ihrer Landesfarbe lackierten. Bis auf kleinere Ausnahmen, wie etwa Rouen anstelle des eigentlichen Le Mans als Frankreich Grand Prix jagen hier 20 Boliden der 1967 über Strecken wie der Nordschleife, Monaco, Spa, Monza etc. Für diesen Titel ist ein Lenkrad, oder zumindest ein gut kalibirerter Controller eigentlich schon Pflicht, da man mit der Tastatur schnell aufgeschmissen ist. Die Boliden verzeihen keine Fehler, brechen bei hektischen Lenkmanövern aus und beschädigen sich ziemlich schnell an ihrer Achse. Das ultimative Fahrerlebnis und bis heute ein sehr beliebter Simulator, da er durch einige Fan-Patches immernoch Online gespielt wird, sowie mit Telemetrieinformationen erweitert wird. Der ungarische Fahrer Norbert Micheliz wurde im Übrigen durch Grand Prix Legends entdeckt. Wer diesen Klassiker spielen möchte, kann dies auf zwei verschiedene Wege tun: entweder die 2004er Demo herunteladen, welche lediglich Watkins Glen beinhaltet, aber alle Spielmodi hat, oder sich für wenig Geld die Vollversion im Internet kaufen.

Grand Prix 3 (Microprose/2000)

Zwei Jahre nach dem Psygnosis-Spiel brachte Geoff Crammond zusammen mit Microprose den dritten Teil der Grand Prix Reihe auf den Markt. Grand Prix 3 schaffte nun auch den Sprung in die Zeit der DirectX-Spiele. Von den Meisten als ein Grand Prix 2.5 belächelt bot Grand Prix 3 alles, was man sich damals von einem Formel 1 Spiel erhoffte. Ausgestattet ist GP3 mit der Lizenz zur Saison 1998, natürlich wieder mit der Ausnahme Villeneuve, der hier „John Newhouse“ genannt wurde. Das Intro ist mit dem Stück „Furious Angels“, bekannt aus dem Matrix-Soundtrack, unterlegt und zeigt abwechselt den Rennkurs in Silverstone und Szenen der 1998er Saison. Nennenswerte Neuerungen zum Vorgänger ist natürlich hier die DirectX Schnittstelle, damals mit DirectX 7, wenn auch die Autos weiterhin aus .BMP-Dateien bestanden, sowie das Wettermodell, das bereits bei GP2 eingebaut werden sollte, aber 1996 wohl die Rechenleistung des Durchschnitts-PCs überstiegen hätte. Das von Crammond programmierte Wettermodell ermöglichte Wetterwechsel im Laufe der Session, sowie unterschiedliche, höhenabhängige Wettersituationen auf der Strecke und eine langsam abtrocknende Ideallinie.  Wenn es z.B. in Spa in der Eau-Rogue erst leicht regnet kann das in den Les Combos nach der langen Gerade am Ende von Sektor 1 ganz anders aussehen. Der Nachfolger Grand Prix 4 (2002) verfeinerte das Wettermodell. Auch unter Windows 7 aufwärts durch den GPx-Patch lauffähig und bis heute von Fans mit neuen Carsets versorgt, wenn auch die Performance unter Windows 10 zu wünschen übrig lässt.

 

Formel 1 2000 (Psygnosis/2000)

Kein Jahr ohne Formel 1 Spiel! Das galt besonders im Jahre 2000, da alleine für diesen Jahrgang 4 Spiele veröffentlicht worden (Grand Prix 3 2000 Season, F1 2000, Formel 1 2000, F1 Championship Season 2000). Psygnosis, welche nun mehr unter dem Sony-Namen ihre Spiele für Sonys PS1, sowie nachher PS2 veröffentlichen, lieferten auch im Jahr 2000 einen Titel ab. Qualitativ ist das Spiel wieder durchschnittlich, dieses Mal aber besser als Formel 1 98. Neue Features sind ein Quiz mit F1 Fragen zur Überbrückung der Ladepause, das Kommentatoren-Duo Danner und Wasser, deren Sprüche dieses mal sogar sinnvoll sind und die Möglichkeit das Starterfeld nach der Qualifikation seinen Wünschen anzupassen. Enthalten ist das komplette Lizenzpaket für die 2000er Saison mit der damals neuen Rundkursvariente von Indianapolis. Etwas kurios: Das Spiel wirbt auf der Rückseite mit den „Top-Fahrern Heidfeld, Mazzacane und dem Briten Jenson Button“.  Ein durchaus lohnenswerter Titel.

 

F1 Challenge ’99-’02 (Electronic Arts/2003)

Während auf den Konsolen munter weitere F1 Spiele veröffentlicht worden, markierte F1 Challenge einen Wendepunkt im Bereich der F1 Spiele für den PC, da es bis zu F1 2010 das vorerst letzte Spiel war, welches für Computer kam. Programiert wurde es von Image Space (F1 2000/2001/2002 sowie rFactor) und veröffentlicht von Electronic Arts. Auf den Konsolen wurde das Spiel als F1 Career Challange veröffentlicht. Das Spiel beinhaltet die Lizenzen für die Saisons 1999 bis 2002 – dieses mal auch mit dem Recht für Villeneuves Namen. F1 Challenge benutzt die Engine des Vorgängers F1 2002. Das Spiel hat den damaligen Williams-Piloten und 2maligen Indy 500 Sieger Juan Pablo Montoya auf dem Cover. Viele der Ereignisse während eines Rennens sind durch Textdateien geskriptet, man kann aber auch alles auf „Zufall“ schalten. Es ist jederzeit erweiterbar mit anderen Saisons, allerdings ist man auf 22 Fahrer im Feld beschränkt. Durch der standardmäßigen Deaktivierung des Kopierschutzes dank Microsoft ist F1 Challenge nur über Umwege spielbar unter Windows 7.

 

 

F1 2006 (Studio Liverpool/2006)

Was war 2006 nur für ein Jahr: Michael Schumacher kündigt nach dem Monza-GP sein Karriereende an und verabschiedet sich aus der Formel 1. Und so ein Abschied trifft auch auf die Welt der F1 Spiele zu: F1 2006, exklusiv für die PlayStation 2 durch Studio Liverpool (ehemals Psygnosis) veröffentlicht, ist bis zu F1 2009 für Wii und PSP das letzte F1 Spiel (ausgenommen von F1 Championship Edition (2007) für die PlayStation 3, welches ebenfalls die 2006er Saison hat). Das Spiel beinhaltet alle Fahrer und Strecken der 2006er Saison bis zum Stand vom Juli 2006, da hier noch Juan Pablo Montoya mitfährt, welcher nach dem USA GP von Pedro de la Rosa ersetzt wurde. Das Spiel hat, genauso wie sein Vorgänger, die Möglichkeit im Karrieremodus als Testfahrer einzusteigen und sich hochzuarbeiten und hat nun die aktualisierten Qualifikationsregeln mit dem 3-stufigen Qualisystem. Wie auch bei den vorherigen Spielen, die für die PS2 erschienen sind, kommentieren hier Christian Danner und Heiko Wasser das Renngeschehen – in typischer F1-Spiel Manier klingt das z.T. unfreiwillig komisch („Wir wissen ja bereits wie der Hase läuft.. Staaaart!“). Die Vibrationsfunktion ist ebenfalls im Rahmen des möglichen glaubwürdig: Lenkbewegungen werden als Vibration an der jeweiligen Seite des Controllers als Force Feedback wiedergegeben. Wer keine Lust hat zu Fahren kann im F1 TV Modus die Strecke, das Wetter und die Startplätze der einzelnen Fahrer einstellen. Das aus F1 2005 bekannte Boxenstop-Minispiel (Knöpfe im richtigen Moment drücken) ist ebenfalls wieder dabei. Ein würdiger F1 Abschied von der PlayStation 2 und für Personen, welche immernoch eine PS2 daheim haben sehr zu empfehlen. Rechts ist übrigens das britische Cover zu sehen. Das deutsche Cover hat Schumachers Ferrari, sowie einen McLaren und BMW Sauber und einen Hinweis, dass das Spiel von Niki Lauda empfohlen wird, vorne drauf.

VN:F [1.9.22_1171]
Bewertung: 5.0/5 (4)
7 » Retro