Review: Rise of Nations – Extended Edition

Lust auf ein wenig Weltherrschaft? Rise of Nations aus dem Hause Big Huge Games macht es möglich. Ursprünglich aus dem Jahr 2003 wurde die Extended Edition am 13. Juni 2014 über Steam veröffentlicht und beinhaltet neben dem Hauptspiel die erste und einzige Erweiterung Thrones and Patriots. Designt wurde das Spiel von Brian Reynolds, welcher an … weiter

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Review: Rise of Nations – Extended Edition

FloosWorld am 10.März 2018 um 11:03:19

Lust auf ein wenig Weltherrschaft? Rise of Nations aus dem Hause Big Huge Games macht es möglich. Ursprünglich aus dem Jahr 2003 wurde die Extended Edition am 13. Juni 2014 über Steam veröffentlicht und beinhaltet neben dem Hauptspiel die erste und einzige Erweiterung Thrones and Patriots. Designt wurde das Spiel von Brian Reynolds, welcher an Civilization 1 und 2 mitgearbeitet hat.

Umfang

Die Extended Edition von Rise of Nations beinhaltet sämtliche Inhalte, die das Original bereits hatte:

  • 2 Spielmodi (Welteroberungskampagnen, Schnelle Schlacht)
  • 8 Zeitalter (Von der Antike bis in die Gegenwart)
  • 18 Nationen
  • 14 (historische) Weltwunder

Sowie verbesserte Grafikeffekte und Onlinemultiplayer. Mit der Veröffentlichung im Microsoft Store wurde der LAN-Modus entfernt.

Welteroberungskampagnen

Die Extended Edition beinhaltet fünf Kampagnen, in welchen wir versuchen können, die Welt zu erobern. Diese Reichen von der Antike über Napoleon bis in den Kalten Krieg, sowie die ganze Welt aber der Antike an.

Der Modus selbst ist aufgebaut wie beim bekannten Brettspiel Risiko: verschiedene Völker kämpfen um die Vorherrschaft auf der Karte. Aber anders als bei Risiko gibt es hier auch neutrale Provinzen, welche erobert werden können.

Während der Runden kann man Bonuskarten kaufen, welche Tribut kosten. Diese Karten können dann in den Schlachten eingesetzt werden und bringen verschiedene Boni.

Greift man eine Provinz auf der Karte an oder wird man angegriffen, wechselt das Spiel in die Echtzeit und fühlt sich dabei an wie Age of Empires oder Empire Earth. Wie in diesen Spielen baut man eine Basis auf, sammelt Rohstoffe, entwickelt Technologien und erschafft Einheiten. Das, was man bei Age of Empires als Dorfzentrum kennt, ist hier eine Stadt, wie bei Civilization eben.

Als Angreifer hat man das Ziel den Gegner innerhalb von 90 Minuten zu besiegen, als Verteidiger muss man das Gebiet 90 Minuten lang verteidigen, oder man erobert die gegnerische Hauptstadt und hält diese für 3 Minuten.

Neben militärischen Aktionen lassen sich auch Diplomatische Aktionen ausführen: mit dem Gegner einen Friedensvertrag aushandeln, Bonuskarten tauschen, Tribut zahlen.

Die Szenarien haben ein Zeitlimit, lassen sich aber auch danach noch weiterspielen.

Schnelle Schlacht

Das Herzstück von Rise of Nations ist allerdings die Schnelle Schlacht, der Echtzeitteil des Spiels. Wie bei Genrekollegen spielen hier bis zu 8 Spieler auf einer Karte. Verschiedene Modi stehen zur Auswahl: klassische teambasierte Partien, Diplomatie und viele mehr. Mein Highlight ist dabei der Modus „Attentäter“: 2-8 Spieler, welche auf sich gestellt sind und einen der Gegenspieler ausschalten müssen. Bewegt man sich in ein anderes Gebiet als das vom Zielgegner, verschleißen die Einheiten. Zerstört man sein Ziel erhält man das Ziel, was der Gegner zerstören sollte.

Der Echtzeitteil umfasst 8 Zeitalter, welche historische Epochen von der Antike bis in die Gegenwart abdecken. Zu jedem neu erreichten Zeitalter kommen neue abbaubare Rohstoffe hinzu: Sind im Mittelalter nur Gold, Holz und Nahrung wichtig, so spielt im modernen Informationszeitalter Öl eine wichtige Rolle.

Neben den normalen Technologien, die in den verschiedenen Gebäuden entwickelt werden können, gibt es im Informationszeitalter die sogenannten „Supertechnologien“, die besondere Vorteile bringen, etwa ein automatisches Abwehrschild gegen Nuklearraketen und konventionelle Marschflugkörper oder schnellen Bau.

Weltwunder gibt es ebenfalls, davon hat Rise of Nations 14 Stück, welche mehr oder weniger historisch sind. Das besondere an ihnen: anders, als bei Age of Empires 1 und 2 erfüllen diese auch einen Sinn! Baut man z.B. die Terrakotta-Armee erhält man in regelmäßigen Zeitabständen eine Einheit geschenkt. Ebenfalls besonders: jedes Weltwunder gibt es nur einmal im ganzen Spiel. Einmal gebaut, können diese von keinem anderen Spieler gebaut werden. Wurde das Weltwunder zerstört, dann bleibt es auch für den Rest der Partie zerstört. Weltwunder können aber erobert werden, wenn man die dazugehörtige Stadt schleift.

Städte sind wichtig, um sein Einflussgebiet zu erweitern. Fremde Einheiten, welche nicht zu einem Feind gehören verschleißen innerhalb des Einflussgebietes.

Zwei Features, welche bei Rise of Nations dabei sind, vermisse ich in anderen Strategiespielen: die Möglichkeit Endlos-Warteschleifen in Militärgebäuden zu erstellen und Einheiten mit verschiedenen Aggresivitätszuständen erschaffen zu lassen. In Age of Empires 2 können nur 15 Einheiten in eine Warteschleife gepackt werden, in Rise of Nations wird die Schleife solange wiederholt, bis die benötigten Rohstoffe aufgebraucht sind. Ebenfalls sind Einheiten bei Age of Empires 2 automatisch auf „aggresiv“ gestellt, was bei brenzligen Situationen, wie einer Belagerung schnell nach Hinten losgehen kann, da aggresive Einheiten automatisch alles bis zum Tod angreifen.

Rise of Nations bietet Raketensilos, die zwei Typen von Raketen beinhalten können: konventionelle Marschflugkörper mit geringer Reichweite und Tempo sowie Nuklearraketen mit hoher Sprengkraft und großer Reichweite. Feuert man eine Nuklearrakete ab wird man für eine gewisse Zeit vom Welthandel ausgeschlossen. Das bedeutet: man kann für mindestens 5 Minuten Rohstoffe weder kaufen noch verkaufen um einen weiteren unmittelbaren Nuklearschlag zu verhindern. Das lässt sich mit dem Weltraumprogramm als Weltwunder umgehen. Spätestens ab dem Informationszeitalter sind Rakteten jedoch nutzlos auf fremden Gebiet, da hier das Abwehrschild zur Verfügung steht.

Mit den Nuklearraketen ist ebenfalls das Armageddon verbunden: In jeder Partie läuft die sogenannte Armageddon-Uhr, welche nach jedem erfolgreichen Nuklearschlag um eine Minute vor gestellt wird. Ist die Uhr bei 0 angelangt, verliert jeder Spieler durch Armageddon.

Fazit

Für manche ist Rise of Nations das bessere Empire Earth, doch ich finde, dass man beide Spiele nicht miteinander vergleichen kann. Empire Earth steht mehr im Stil von Age of Empires 1 und Rise of Nations merkt man seine Wurzeln in der Civilization-Reihe an.

Ich kann RoN jedem empfehlen, welcher jemals Age of Empires oder Civilization in der Hand hatte! Das Spiel macht richtig Spaß. Allerdings verstehe ich nicht, warum es nötig war den LAN-Modus zu entfernen. Hat da wohl wer Angst, dass seine Spiele kopiert werden? Naja, was solls.. Rise of Nations gehört für mich zu den besten Strategiespielen aller Zeiten.

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Bewertung: 4.8/5 (4)