Die Turtles: Ein Erfolg aus dem Nichts

Sie sind seit Anfang der 80er Jahre präsent. Obwohl sie schon so viele Jahre auf dem Buckel haben sind die Teenage Mutant Hereo Turtles für so viele Generationen das Sinnbild einer sehr erfolgreichen Serie die es mit den Neuverfilmungen durch Michael Bay mithilfe der modernen Computeranimationen wieder im neuen Gewand in die Kinos schaffte. Gut … weiter

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Die Turtles: Ein Erfolg aus dem Nichts

Dominik am 6.November 2021 um 14:11:12

Sie sind seit Anfang der 80er Jahre präsent. Obwohl sie schon so viele Jahre auf dem Buckel haben sind die Teenage Mutant Hereo Turtles für so viele Generationen das Sinnbild einer sehr erfolgreichen Serie die es mit den Neuverfilmungen durch Michael Bay mithilfe der modernen Computeranimationen wieder im neuen Gewand in die Kinos schaffte. Gut für die Rolle der Reporterin April O`Neil welche die Schauspielerin Megan Fox verkörperte kann man sich streiten.Die Turtles fanden selbstverständlich auch ihren Platz in den Videospielen der Nintendo Konsolen. Aber erst mal alles der Reihe nach. Hinter den Turtles stecken die beiden Comic Autoren und Zeichner Peter Laird und Kevin Eastman. Beide waren in der Indie Underground Szene tätig. Viele Geschichten und Figuren welche das Team erfanden liefen ins Leere und wurden Misserfolge. Bis auf jenen Tag an dem beide aus Spaß eine Schildkröte mit Stirnband über den Augen und Ninja Waffen erfanden. In Anlehnung an die frühen Superhelden Comics bekämpften diese Schildkröten das Böse in New York City. Eastman und Lairds Erfolge basierten zu einem Teil darauf das die beiden mehrere Radio Sender anschrieben um ihr erstes Band von den Turtles einer breiten Masse zu präsentieren. Bevor beide endgültig von den Turtles leben konnten arbeitete Eastman als Koch und Laird zeichnete mehrere Cartoons für verschiedene Tageszeitungen in der Ostküste Amerikas. Nach eigenen Aussagen verdiente Laird 10 Dollar Brutto pro Bild. Um den Druck der Turtles kümmerten sich die beiden selbst. So ist es nicht verwunderlich das zur damaligen Zeit die Turtles in Schwarz Weiß gedruckt wurden da ein Farbdruck für so ein kleines Produkt nicht finanzierbar gewesen war. Die Ursprünglichen Turtles hatten mit dem Hype Anfang der 90er nicht viel gemeinsam. Sie waren weniger Cartoon like und mehr Düster und Brutal. So wurde zum Beispiel der Schredder, ein in der späteren Fassung später immer wiederkehrender Bösewicht, bereits in den ersten Bändern brutal umgebracht.

Peter Laird (Links) und Kevin Eastman (rechts) während den Anfängen der Turtles. Ursprüngliche Bildquelle https://www.teenagemutantninjaturtles.com/

Mit dem Publik werden durch das Radio erreichten die Comics hunderttausende Käufer doch damit waren die späteren Videospiele noch weit entfernt. Der Durchbruch kam mit der Lizenzierung der Turtles als Actionfiguren durch die Firma Playmates Toys. Um die Figuren für die Kinder schmackhaft zu machen wurde das bisherige Comic Universum komplett umgekrempelt. Die vier Turtles bekamen unterschiedliche Farben an ihren Stirnbändern. Davor hatten die Turtles alle die Farbe Rot. Nun besaßen Leonardo, Raphael, Donatello und Michelangelo jeweils ihre eigenen Farben was die Charaktere voneinander unterschied. Der Schredder wurde zu einem Hauptbösewicht der mit seiner Gang die Stadt New York terrorisierte. Die Charaktere wurden insgesamt kindgerechter und bekamen Augen mit Pupillen was freundlichere Gesichtsausdrücke ermöglichte. Um die Markteinführung und einen Gewinn realisieren zu können kommen nun die Animationsserie und die Videospiele ins Spiel. Die Turtles bekamen ihre eigene Trickfilmserie mit Inhalten die nicht für das ursprüngliche Erwachsenen Publikum erstellt wurden. Wer wie ich in den 90er Jahren noch ein Kind war wird sicherlich das Samstag Morgen Programm in den Fernsehsendern noch kennen. Genau um diese Uhrzeit tauchten die Turtles auf und auch ich war total fasziniert von den Schildkröten. Wollte man nun die Abenteuer selbst nachspielen gab es wie auf Wunsch die Actionfiguren in den Spielläden. Die Turtles erreichten eine Popularität die zuvor nur GI Joe und Star Wars Spielzeuge erreicht hatten. Durch die Lizenzierung wurden die beiden Schöpfer Eastman und Laird innerhalb weniger Monate zu Millionäre. Das erste was sich Kevin Eastman von seinem Geld leistete war ein ausgemusterter Sherman Panzer den er für seine Paintball Spiele verwendete. So kann man Geld auch ausgeben 😀

Die Turtles waren nun der Hit unter den Kindern. Das Franchise wurde kontinuierlich erweitert und Laird und Eastman konnten es sich nun auch leisten andere Künstler und Autoren zu beschäftigen um den stetigen Andrang nach neuen Inhalten gerecht werden zu können. Es ist Ende der 80er Jahre und Nintendo kommt mit dem Nintendo System auf dem Markt. Bei uns damaligen Kindern der Renner wenn man bei seinen Freunden welche sich eine solche Konsole leisten konnten mitspielen durfte. Natürlich durften auf so einem System auch die Turtles nicht fehlen. Der japanische Entwickler Konami war an der Umsetzung eines Turtle Videospieles beauftragt worden. Wie für Spiele dieser Jahre üblich handelte es sich um einen 2D Side-Scroller. In dem Spiel können wir die vier Turtles spielen. Durch das Drücken der Start Taste haben wir die Möglichkeit zwischen den einzelnen Turtle Charakteren zu wechseln. Jede Waffe der Turtles besitzt eine andere Stärke und Reichweite. Verlieren wir alle Lebenspunkte wird unser Charakter gefangen genommen und wir wechseln zum nächsten Turtle. Sind alle Turtles gefangen endet das Spiel und wir müssen von vorne beginnen. Anfang der 90er wurde das NES Spiel schließlich auch für die Heimcomputer Commondore sowie Atari portiert. Das Videospiel war ein kommerzieller Erfolg und es wurden insgesamt 4 Millionen Exemplare verkauft.

Die Turtles sind etwas einmaliges denn heutzutage geben Unterhaltungskonzerne und Firmen Millionen Dollar aus um ein solches Phänomen wieder zu erschaffen. Die beiden Indies Laird und Eastman erschufen aus dem Nichts und mithilfe von Partnern ein Universum dessen Figuren und Geschichte bis heute fest in der Popkultur verankert sind. Man kann in mehreren Quellen deutlich nachlesen das Laird und Eastman auch mit vielen Umsetzungen ihrer Figuren nicht oder nur unter widerwillen einverstanden waren. So war der Cartoon look der Animationsserie von beiden nur mit Zähne knirschen abgehackt worden. Beide Ersteller kamen auch in Streit was die Vermarktung der Turtles anbelangte. Selbstverständlich gab es neben all dem Erfolg auch gewaltige Flops vor allem bei den Realverfilmungen der 90er Jahre. Die Nintendo Videospiele bekamen einige Nachfolger die bis 1992 für das Super Nintendo noch von Konami veröffentlicht wurden. Laird besaß einige Zeit die alleinigen Rechte an den Turtles während Eastman sich an anderen Figuren versuchte und auch schließlich der Erfinder von Heavy Metal Fakk wurde. Laird konnte die Turtles wiederum an den Sender Nickelodeon für stolze 60 Millionen Dollar lizenzieren. Später fanden die beiden Turtle Gründer wieder zueinander und werkeln weiter an ihren Ninja Schildkröten. Von dem Geld das Laird von Nickelodeon erhielt wurde eine Foundation geschaffen die bei der Startfinanzierung von Indie Comics hilft. Eine Unterstützung die Peter und Kevin in den 80er Jahren nie hatten als die Turtles nur ein Zufallsprodukt entstanden durch Brainstorming waren.

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