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Irgendwo in Moskau der Hauptstadt Russland befindet sich der Sitz des Indie-Entwickler-Studios AurumDust. Rollenspiele aus Osteuropa sind spätestens seit dem Erfolg von der Witcher Reihe keine Seltenheit mehr. Doch was Chef Entwickler Nikolay Bondarenko mit seinem Team derzeit plant ist ein wahres Meisterwerk der Kunst. Eines vornweg eine Mischung aus Westeuropäischen Comicstil gepaart mit Kunst aus dem Osten gibt es in der Kunst und Videospielwelt sehr selten. Beispiele aus diesen Symbiosen sind zum Beispiel der Trickfilm aus dem Jahr 1957 The Snow Queen oder die Animationsverfilmung von der Herr der Ringe im Jahr 1978 von Ralp Bakshi. Die Technik hinter diesen kommerziell eher mittelmäßigen Verfilmungen inspirierte Bondarenko ein Videospiel zu produzieren welches auf einem ähnlichen Grundgerüst aufbaut wie die oben genannten Animationsfilme. Doch kommen wir erst einmal zum Spiel.

Ash of Gods ( zu deutsch: Asche der Götter ) ist der Titel von Bondarenkos Indie Spiel. Es ist eine Mischung aus visueller Grafik Novel und Computerspiel. Im Kern handelt es sich um einen Mix aus Rollenspiel und Online basierten Strategiespiel. Im Mittelpunkt des Spielgeschehens steht der Leibwächter und Krieger Kapitän Thorn Brenin. Seit mehr als 700 Jahren herrschte Frieden in der Fantasywelt Terminums . Terminums Vergangenheit ist in Legende und Mythos gehüllt, und die Chroniken des Lebens vor der Katastrophe sind alle nur ausgelöscht worden. Und doch erlauben uns die verbleibenden Beweisstücke, die Chronologie der Ereignisse, die der Welt an jenem Tag begegneten, zusammenzufassen, als der glühende Stern auf den Boden kam. Eine gigantische Anzahl Menschen wurde durch die Katastrophe getötet. Sobald wohlhabende Länder zerstört wurden, wurden die Städte zu Ruinen und die Zivilisation wurde jahrhundertelang zurückgeworfen. Aber das tragische Schicksal von Terminum fuhr fortt. Die Überlebenden der Katastrophe entdeckten, dass ihr Kontinent plötzlich von dem Rest der Welt durch einen seltsamen Nebelschleier abgeschnitten wurde, der wie eine schreckliche Barriere von den umliegenden Meeren zu scheinen schien. Kein Schiff, das sich jemals in diesen Dunst gewagt hat, wurde jemals wieder gesehen. Alle Boote, die in den Dunst geschickt wurden, kehrten mit toten Ruderern zurück. Die Leute nahmen dies als Zeichen und fingen an, die Wand als den Rand der Welt zu erkennen. Sie kümmerten sich um den Wiederaufbau ihrer Städte, resigniert in der Vorstellung, dass sie die einzigen Überlebenden der Katastrophe waren.

Aber sie waren nicht dazu bestimmt, in ihr früheres Leben zurückzukehren. Ihr Schicksal war nun an die Menhirs gebunden – riesige Felsbrocken, die mit der Kraft ausgestattet waren, die Kranken zu heilen, die am Tag der Katastrophe in ihrer Länder gepeinigt wurden. Die Leute vererhten die Menhire, das sie dachten sie seien ein Geschenk der Götter , und sie wurden die Grundlage eines neuen Glaubens, der die verwüsteten Überreste der Menschheit in einen neuen Abgrund des blinden Glaubens und der Intoleranz stürzte. Mit Hilfe der nördlichen Könige wurde eine religiöse Inquisition gegründet, die den neuen Glauben mit Schwert und Feuer verbreitete.
Im Süden entstanden Propheten, die das Volk mit schrecklichen Prognosen göttlicher Strafen und neuer Katastrophen erschreckten. Sofort schlug ein weiteres Unglück zu. Scheinbar aus dem Nichts erschienen mysteriöse Krieger. Obwohl sie den Menschen glichen, waren sie von einer unbekannten Rasse und gingen mit dem Namen Enses oder abominables in die Geschichte ein. Sie eilten, um die Kontrolle über die Menhirs zu ergreifen.
Daraufhin war das Fass der menschlichen Geduld überflutet und die südlichen Königreiche vereinigten sich um eine Armee aufzustellen mit dem Ziel die Enses zu vertreiben und die grausamen nördlichen Tempelkrieger zu zermalmen, die die Abscheulichen in ihren Gräueltaten unterstützten. Der Krieg endete im Sieg für die Südländer, die ihre Länder befreien konnten, aber das legte den Grundstein für eine dauerhafte Feindschaft mit dem Norden. Die Menschheit wurde geteilt.
Seit fast einem Jahrhundert lebten die Menschen in Frieden und Wohlstand, bis schreckliche Boten den südlichen Herrschern erschienen. Sie warnten das Volk von schrecklichen neuen Katastrophen und behaupteten, dass die Erlösung nur durch menschliches Opfer erreicht werden könnte. So groß war die Anzahl der Leben, die sie verlangten, dass nur eine Handvoll der schwächsten Herrscher ihrer Forderung zustimmten. Ihre Wahl erwies sich als die richtige. Diejenigen Territorien, die sich weigerten, die Opfer zu leisten, wurden von einer schrecklichen Plage getroffen, die eine noch größere Anzahl von Leben kostete. Diese neue Geißel wurde bekannt als die Ernte, und die Boten wurden bekannt als die Schnitter, und es war, als ob der Tod selbst der Menschheit erschienen wäre. Von dieser Dunkelheit erhoben sich die Enses wieder, scheinbar bewegt von dem Wunsch, die letzten verbleibenden Spuren der Menschheit zu vernichten. Nur die vereinigten Kräfte jener Königreiche, die am wenigsten unter der Bedrängnis gelitten hatten, schafften es, den Feind abzustoßen und der Welt ein weiteres Jahrhundert und eine Hälfte des Friedens zu geben.
Die vorübergehenden Jahre zerstreuten die alten Ängste, und als die Schnitter wieder den nördlichen Herrschern erschienen, fanden sie noch weniger Unterstützung unter ihnen als im Süden. Eine größere, schrecklichere Plage schlug dann die Städte und Reiche. Statt tödlicher Lethargie starben die Opfer der Pest in schrecklichen Krämpfen. In diesem Augenblick erschienen die Enses, und so groß war ihre Zahl, daß die nördlichen Könige sich mit ihnen vereinigten, anstatt unter ihren Fersen zugrunde zu gehen. Die südlichen Herrscher waren zum Scheitern verurteilt. Ihre Armeen waren kleiner und schwächer, und die Pest verwüstete die Krieger. Die Südländer gingen in die Schlacht, beschlossen, mit Ehre zu sterben. Aber gerade als es schien, dass die Niederlage unvermeidlich war, traten dreizehn mysteriöse Krieger in ihre Reihen ein. Sie waren keine Riesen, aber eine solche Kraft schien von ihnen zu strahlen, daß die Soldaten aus dem Süden, verwundet und erschöpft, das Herz wieder nahmen und Ihre Reihen schlossen. Aber die Kräfte waren nicht gleich Gerade als die Kriegsschichten zugunsten der Südländer kippten, erschienen die Schnitter auf dem Schlachtfeld. Hier fielen die Krieger von beiden Seiten zu Boden. Hoffnung wurde wieder gelöscht. Tote und leblose Körper lagen über das Schlachtfeld und das Böse schien die Oberhand zu haben. Aber gerade in diesem Augenblick nahmen die dreizehn Krieger ihr eigenes Leben als Opfer. Ihr Tod entfesselte eine Kraft dieser Macht, dass der Feind weggefegt wurde. Die Menschheit hatte eine weitere Chance erhalten.
Aber das verkünden der Glockenschläge deutet die erneute Invasion der als Schnitter bekannten dunklen humanoiden Geschöpfen an, die es sich zum Ziel gesetzt haben die seit Jahrhunderten im Schlummer befindlichen alten Götter zu erwecken. Und so bricht erneut der Krieg über Terminum herein.

In Ash of Gods steuern wir als Spieler den Leibwächter und Krieger Kapitän Thorn Brenin. Gemeinsam mit seiner Tochter, Gleda Brenin, und einigen anderen Gefährten werden wir in die Wirren der Geschichte geworfen und müssen uns neben feindlichen Königreichen, korrupten Kaufleuten und Adligen auch mit Dunklen Mächten wie den weiter oben in der Geschichte beschriebenen Schnittern auseinander setzen. Wie wir uns in dem für Rollenspiele typischen Dialogen entscheiden beeinflusst unsere Wahrnehmung in den Augen unserer Mitstreiter und Verbündeten. Falsche oder unbedachte Entscheidungen können laut dem Entwickler zum Tot wichtiger Hauptcharaktere führen. Damit wird aber das Spiel nicht zwangsläufig enden. Erst wenn durch eine Fehlerhafte Handlung auch der Hauptprotagonist Thorn Brenin ums Leben kommt ist das Spiel endgültig vorbei. Es gilt also in den teilweise sehr komplizierten Handlungssträngen immer bedacht vorzuegehen.

Das Kampfsystem wird immer auf einem Hex Feld ausgeführt. In Kombination mit Turn- basierter Taktik und Kartenspiel werden die Gefechte entschieden. Als Kern Feature haben sich die Entwickler vorgenommen kein Würfel System ins Spiel zu implementieren. Anstatt Mana werden sehr oft Lebenspunkte für die vielen Fähigkeiten unserer Spielfiguren verwendet. Damit soll es möglich sein einen Feind mit nur einem Angriff vernichten zu können. Als Ausgleich kann aber so ein mächtiger Angriff auch die eigenen Figuren schnell in den Tot schicken. Wem dieses Risiko zu Hoch ist, der kann auch alternativ einen Angriff auf Manabasis durchführen. Durch das Abschließen von Scharmützeln können Karten gesammelt werden die man wieder in eigene Decks stecken und verwalten kann. Mit Asynchronen Runden sollen auch kleinere Kampf Teams vor allem im Mehrspieler die Chance erhalten eine Angriffsphase früher zu beginnen. Außerdem gelangen mächtige Karten immer an Teams die in der Unterzahl sind.

Technisch wird Ash of Gods mit der allseits bekannten Unity 3D Engine entwickelt. Grafisch basiert das Spiel auf Handgemalter Zeichentrickkunst. Um die Animationen Lebensechter und ihrem Ablauf realistischer wirken zu lassen wird Motion Capturing verwendet um die Bewegungsabläufe zu simulieren. Später werden die aufgenommen Szenen dann mit Photoshop nachgezeichnet. Für die im Spiel eingesetzte Filmreife Musik wurden eigens Musikalische Stücke von bekannten russischen Spielern in einem Tonstudio aufgenommen. Die in Russland bekannten Mittelalter Sänger Adam Skopupa, Michal Cielecki und Krzysztof Wierzynkiewicz tragen ihre Stimme zu den Soundtracks bei. Mit Mittelalter Fidel, Viola und Cello wurden somit beeindruckende und äußerst Atmosphärische Musiktitel erstellt. Für die Geschichte und das Questdesign zeichnet sich der Osteuropäische Autor Sergey Malitsky verantwortlich. Bleibt zusammengefasst zu sagen das jede Menge Arbeit in diesem 2D Titel steckt. Ob das Spiel mit seinem Konzept überzeugen kann müssen die Spieler entscheiden. Ash of Gods wird für Windows, MAC OSX und Linux DRM frei veröffentlicht. Die Entwickler planen zudem Versionen für Playstation 4 und Xbox sowie Android und IOS. Die Spielzeit wird jeweils 14 Stunden für insgesamt 3 Storystränge betragen.

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Bewertung: 5.0/5 (6)
Vorstellung: Ash of Gods - ein russisches Meister-RPG!, 5.0 out of 5 based on 6 ratings

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht von Dominik am 26. August 2017.
Dominik ist hier das Urgestein schlechthin. Natürlich nicht wegen seines Alters, aber er ist beinahe seit Gründung von REPLAYING.de an Board und bereichert regelmäßig mit zahlreichen Inhalten! Dominik kümmert sich dabei vorwiegend um Indie-Spiele und Cartoons rund um die Gaming Szene. Er hat 363 Artikel geschrieben.

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Es gibt 2 Kommentare zu Vorstellung: Ash of Gods – ein russisches Meister-RPG!.

  • Dominik sagte am 27.08.2017 um 11:37:31

      Gerne

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  • Malte sagte am 26.08.2017 um 15:09:56

      Sehr interessanter Fund und exzellenter Artikel – danke!

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