
Wir alle kenne Sie, die großen Comic Publisher dieser Welt. Besonders hervor zu heben sind neben Marvel und DC auch Magazine wie Carlson, Ehapa oder Tokyopop. In früheren Zeiten verschrienen als Schundhefte haben sich seit Ende des zweiten Weltkrieges Comics zu einem Kulturgut entwickelt. Doch die Hochphase der Bildergeschichten ist lange vorbei. Während in den 60ern bis Anfang der 2000er Jahre der Comic Markt relativ stabil war sind die heutigen Umsätze bei vielen Verlagen nicht mehr so hoch wie einst. Die Gründe haben verschiedene Ursachen. Mit Videospielen und Internet ist es dem Comic schwerer geworden sich in den Kulturmedien zu behaupten. War früher der Comic das Thema Nummer Eins bei den jungen Menschen so haben Computerspiele und Filme diesen Trend schon längst abgelöst. Besonders in einem verwandten Bereich, dem Zeichentrickfilm, wurden im Laufe der Jahre 2000 bis 2009 die Strichmännchen durch moderne Animationsformen wie den 3D Animationsfilm abgelöst. Im Spielebereich ist ein ähnlicher für die dort Beschäftigen jedoch nicht ganz so krasser Trend angekommen. Der Manga und Anime Markt ist im Vergleich zum westlichen Comic besonders im Westen in den vergangenen Jahren gewachsen aber auch hier zeichnen sich laut mehreren Berichten erste Abnutzungserscheinungen ab. Wenn man jetzt von einem sicheren Arbeitsplatz besonders im immer noch populären Anime Markt ausgehen mag so täuscht man sich auch hier gewaltig. Ein Anime Zeichner verdient zwischen 9000 und 14.000 US Dollar im Jahr. Nicht gerade genug Geld um vernünftig davon leben zu können. Doch kommen wir zurück zum Comic. Wie geht es eigentlich deutschen Comiczeichnern und den Markt hierzulande? Nun als erstes muss man sagen das der deutsche Markt wesentlich durch das Ausland beeinflusst wird. Amerikanische, Japanische und Französische Comics gibt es bei allen Fachhändlern und KIOS Ständen. Für einen deutschen Zeichner der seine eigenen Werke veröffentlichen möchte sieht es hingegen eher Mau aus. Da es sehr viele professionelle Zeichner in Deutschland gibt, über 400 gewerbliche und einige Tausend Hobby Zeichner, ist es sehr schwierig bei Verlagen mit seinen eigenen Projekten punkten zu können. Die Auflage für deutsche Zeichner liegt im Binnenmarkt bei 500 bis 1500 Comics im Jahr. Rechnet man jetzt den Standartpreis, etwa 8 Euro, mit dieser Menge an verkauften Exemplaren zusammen so kommt man auf 12.000 Euro Umsatz für einen Comic im Jahr. Wenn man jetzt bedenkt das ein Comic etwa zwei Jahre an Entwicklungszeit benötigt kann man sich denken das dieses Geschäft für deutsche Zeichner wenig Lohnenswert ist. Zum Vergleich DC kommt auf mehrere Millionen, Asterix auf Hunderttausend Auflagen. Dennoch gibt es einige deutsche Pioniere die es versuchen in diesem Knallharten Markt ihr Glück zu versuchen. Ich schreibe hier ausdrücklich über nur einen deutschen Zeichner von dem ich genauere Informationen besitze. Die Rede ist von Erik. Der im Saarland nahe der deutsch-französischen Grenze geborene Grafikdesigner veröffentlichte im Jahr 2009 auf seiner Homepage einen Web Comic über die Fantasy Triologie Deae ex machina. Diesen führte er in den darauffolgenden Jahren mit mehr als 160 Seiten weiter und erreichte im deutsch sprachigen Raum ein sehr großes Publikum. Aufgrund seiner hohen Leserschaft und seiner Publikmachend gewordenen Comicserie im Internet wurde der Verlag Epsilon auf ihn aufmerksam. In den folgenden Jahren konnte Erik mit Unterstützung dieses Verlages seine Comicserie um den Detektiv Dede in Buchform auf den deutschen Markt veröffentlichen. Die Auflage betrug 1000 Stück pro Band was für deinen deutschen Comiczeichner eine beachtliche Leistung ist. Dieser Höhenflug endete jedoch im Jahre 2014 als der Epsilon Verlag Gründer Mark O. Fischer in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Das Ergebnis war das Erik fortan nun weiter als Werbetexter arbeiten musste um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Ihr seht man kann mit Comics als deutscher Zeichner in Deutschland zwar einen gewissen Erfolg verbuchen um dauerhaft davon leben zu können reicht es in den meisten Fällen dann aber doch nicht aus.
Sind Comics noch Trendig oder Out?,Dominik ist hier das Urgestein schlechthin. Natürlich nicht wegen seines Alters, aber er ist beinahe seit Gründung von REPLAYING.de an Board und bereichert regelmäßig mit zahlreichen Inhalten! Dominik kümmert sich dabei vorwiegend um Indie-Spiele und Cartoons rund um die Gaming Szene. Er hat 363 Artikel geschrieben.
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