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Ein weiterer Eintrag mit einem komplett neuen Thema: Seit einigen Monaten steht Microsofts neuster Sprößling „Windows 8“ im Laden. Ich möchte ungern nun beginnen positiv wie negativ abzuwägen, da ich mich auch noch sehr gut an „Windows Vista“ erinnerte und die damit verbundenen Gerüchte, dass Microsoft OpenGL nicht mehr unterstützen will bzw. hier nur eine Schnittstelle zu DirectX schaffen will. Ebenso war die Rede von weiteren Maßnahmen, um dem Problem der Raubkopie beizukommen. Nun lang ists her und ich erinnere mich dennoch wie sehr ich gegen die kommenden Windows-Systeme / -Versionen gewettert habe. Und dann? Nun die Neugierde war dann irgendwann doch zu gross und als ich mich bei meinem damaligen Arbeitgeber konfroniert sah schwanden die Vorurteile schnell dahin. Windows 7 habe ich dann schlicht auf dem Wege mitgenommen, weil es schlicht das ausgereiftere System der Zwei war und bis heute ist.

Aber man schaut sich immer wieder um, lernt dazu und versucht sich neu zu erschaffen. Daher galt und gilt die Frage: Kann ein Linux-System ein Windows ersetzen? Sicherlich würden nun die Kenner sagen. Aber gilt dies auch für den „Spieler“? Hier wird es dann schwierig. Ja, es gibt Spiele für Linux. Ja, einige von ihnen sind prominenterer Natur wie z.B. „Sacred“ und wurden von Unternehmen portiert. Großteils aber fand der kleine Pinguin bis heute keine so große Beachtung bei den Spielern. Unverdient im Grunde genommen wie ich nun nach einiger Zeit erfreut feststellen konnte. Die Zeiten, in denen man mit Knoten in den Fingern einen X-Server einrichten und entsprechende Treiber kompilieren muss sind längst vorbei. Linux ist weit mehr inzwischen und von daher möchte ich in dem nachfolgenden Text die Relation und die Möglichkeiten vom heutigen Stand näher beleuchten. Wie immer gilt hier: Meine Meinung erhebt keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit und ist ebenso kein Alleinstellungsmerkmal wie sie auch nicht in Stein gemeißelt ist. Wenn also Kritik oder Anmerkungen im Raume stehen, so schreibt sie als Kommentar auf. Umso besser kann man später nachvollziehen, wenn Informationen noch fehlen sollten oder Korrekturen vorgenommen werden müssen.

Also nochmal: Warum das Ganze? Ich könnte auch bei „Windows 7“ bleiben und glücklich sein. Nun es gibt viele Beweggründe, mitunter wäre der Eine, dass wie schon einige Male zuvor und auch im letzten Blogeintrag erwähnt die Hersteller immer rigider mit der Kundschaft umgehen. Dies gilt jetzt nicht nur für Microsoft, sondern für die komplette Branche zum Teil. Schützenswertes Gut ist Software ohne Frage, aber man sollte die Kunden nicht einfach nur als Durchlaufverkehr ansehen, welchen man jedes Jahr erneut auf eine neue Version lenken muss. Der Kunde möchte mitgenommen werden. Sicherlich nicht Jeder, aber es ist von meinem Empfinden her weit interessanter wie auch schöner, wenn man konkret weiß welche Vorteile die neue Version bringt und das auch hinter der schönen Welt der Oberfläche, also unter der Haube. Statt die Kunden nun wirklich mitzunehmen, fingiert man immer neue Systeme. In „Windows 8“ lässt Microsoft eine Liste von installierter Software erstellen, der sog. Smartfilter. Hier gilt es den Nutzer wohl auch vor Schadsoftware zu schützen. Kritisch beachtet nimmt man dem Anwender jedoch nun eine ganze Menge ab. Nun könnte er sich auf das Wesentliche konzentrieren. Allerdings wäre es gar nicht schlecht wenn der Anwender nun sein System auch kennen würde. Mir schwebt da immer eine Art von Horrorvision einer Welt vor, in welcher man sein System nunmehr gar nicht kennt und nur noch durch die Unternehmen mit Inhalten versorgt wird. Da kann man mich paranoid nennen, aber ich bin ein Freund der freien Wahlmöglichkeit. Vor allem auch was ich wie und wo installiere. Jetzt erwische ich mich gerade wieder dabei wie ich doch teils in Detailfragen über das kommende Windows beginne zu schimpfen. Wenden wir uns also lieber dem eigentlichen Thema zu: Linux oder Windows? Kann Linux Windows aus der Perspektive eines Spielers ersetzen?

Die klare Antwort hier kann ich nicht geben, da Jeder für sich entscheiden muss. Allerdings kann ich Empfehlungen nach meinen Tests aussprechen: Ich habe die aktuelle Version von Ubuntu Linux ausprobiert. In dem Falle ist es die Version 12.04 in der 64bit-Variante. Viele Anwender werden durch die Vielfalt an sog. Linux-Distributionen oder auch Derivaten abgeschreckt. Aber ganz so schlimm wie man es sich vorstellt ist das im Grunde nicht. Viel eher ist jede Distribution für sich eine kleine oder auch große Anwendergemeinschaft. Man kann hier schnell viele Antworten finden und vor allem wird einem auch freundlich geholfen bei schwierigen Problemen. Für jeden Anwendertyp gibt es eine Distribution. Ubuntu ist in dem Falle schnell installiert und bietet für die gängigen Anwenderfragen eine Lösung an. Vor allem ist es auch stark in der Kompatibilität: Im Test wurde das Medion-Notebook direkt mit allen notwendigen Treibern versehen, die Webcam wurde erkannt und auch die Grafikkarte wurde in Grundzügen erkannt. Hier kam ich doch direkt zu einer ersten kleinen Hürde: Grafikkarte – UNBEKANNT? Zumindest sagte mir das die zentrale Systeminformation. Hier war guter Rat erstmal teuer: Doch das zuvor beschriebene elendige Treiberproblem? Wäre ja nicht so als wäre dies mein erster Versuch mit Linux gewesen. Die Antwort hierauf: Es ist ein kleiner Anzeigefehler in der aktuellen Distribution. Mit dem Kommando „sudo apt-get install mesa-utils“ löste sich mein Problem sehr schnell und die Ivy-Bridge hatte den Intel-Treiber erkannt. Überhaut wird der Befehl SUDO schnell zum besten Freund, ebenso wie in allen anderen Distributionen. Oberfläche hin oder her, Linux lässt sich auch leicht in der Konsole bedienen. Für den reinen Windows-Anwender ohne tiefere Kenntnis nun etwas ungewohnt. Aber hier sei versichert: Man gewöhnt sich hieran sehr schnell und lernt dies auch zu schätzen. Tja und nun? Nach der ersten Euphorie kam die Ernüchterung: Was mache ich denn nun mit meinem Linux? Man sollte hier nicht nach einem Grund zum Wechsel suchen sondern schlicht beginnen zu „arbeiten“. Für so ziemlich jeden Einsatz gibt es eine entsprechende Applikation: DVD und Videos lassen sich wunderbar über VLC abspielen, die MP3-Sammlung findet auch ein entsprechendes Zuhause und Bildersammlungen können archiviert werden. Dokumente können bequem mit dem vorinstallierten LibreOffice bearbeitet und erstellt werden.

Und die Spiele? Jetzt wird es interessant: Für Spiele jeder Art gibt es verschiedenste Wege. Am Einfachsten sind natürlich die nativen Versionen: Warzone 2100 zum Beispiel lässt sich einfach wie bequem über das Software-Center installieren und ist sogleich auch einsatzbereit. Schwieriger wird es nun mit den reinen Windows-Spielen. Denn hier gibt es zwar WINE. Aber allein die Installation von WINE hilft hier nicht. Viel eher muss man das Konzept hier erst lernen zu verstehen. Unter http://www.winehq.org/ finden sich alle notwendigen Informationen. Wenn man nun in der App-DB etwas recherchiert wird schnell klar: Nicht JEDES Spiel funktioniert unter WINE und einige Spiele brauchen ganz spez. Versionen. Jetzt ist auch der entscheidende Punkt erreicht: Verständlich ist es wenn nun der Anwender sagt: „Ich bin doch nicht verrückt. Unter Windows so einfach? Und nun so kompliziert? Ich wechsele wieder.“ Ja das ist leider so und ein Resultat einer absoluten Konzentration auf das System von Microsoft. Das ist nicht als Vorwurf gedacht, allerdings gestaltet sich nun so ein Wechsel als nahezu unmöglich. Nun ja: FAST! Es gibt Mittel und Wege. Mit etwas Muße und Suche fndet sich ein Helferlein. PLAYONLINUX ist eine Skriptsammlung, welche viele Dinge abnimmt und zugleich auch eine der zentralen Stärken ausspielt, welche man mit WINE nutzen kann: Die sog. WINEPREFIX-Definitionen. Dies muss man sich quasi als eine Art Sandkasten vorstellen. Jeder PREFIX ist eine eigene, autarke Windows-Installation und Version. Ebenso kann jeder PREFIX mit Paketen bestückt werden: DIrectX 9, PhysX, VC-Runtime-Bibliotheken und selbst Steam wie auch Origin finden sich hier. Daneben bietet PLAYONLINUX dann die Möglichkeit für jeden PREFIX eine entsprechende WINE-Version zu installieren. Unter der folgenden URL findet man das schöne Werkzeug: http://www.playonlinux.com/en/.

So gelang es mir Spiele wie „Mass Effect“, „Mass Effect 2“ oder „Aquanox“ zum Laufen zu bringen. Und sie funktionieren wirklich wie auch überraschend gut. Keine Beanstandungen bisweilen, von einigen Nachladerucklern vielleicht abgesehen.
Leider ist das aber noch nicht die komplette Geschichte. Denn ich sprach zuvor ja von einem Notebook. Und wie wir ja wissen haben gerade auch Notebooks mit einem NVIDIA-Chipsatz die sog. Ivy- oder Sandy-Bride-Technologie, auch OPTIMUS genannt. Klingt erstmal vielsagend und auch nett, denn die Technik soll für Stromsparmaßnahmen sorgen. Also sind defakto ZWEI Grafikkarten am Werke. Eine Intel-Grafikkarte, die den normalen Desktop-Betrieb übernimmt und dann die NVIDIA-Grafikkarte mit dediziertem Speicher. Unter Windows funktioniert die Installation des Systems und dessen Betrieb nachhaltig gut. Unter Linux ist das derzeit ein Problem: Es gibt hier nur marginale Unterstützung seitens NVIDIA. Auch wenn das Unternehmen das anders sehen mag. Aber Hilfe bekommt die Linux-Gemeinde nur wenig bei der Entwicklung. Teils sicherlich auch auf sog. Unternehmensinterna zurückzuführen, vielleicht auch verständlich, immerhin möchte NVIDIA Wissen und Eigentum nicht komplett offenlegen. Aber ärgerlich ist es dennoch! Und so sah es noch vor der Installation von PLAYONLINUX so aus als würde mein Versuch hieran scheitern. Und doch: Mit BUMBLEBEE gibt es ein Projekt, welches sich dem annimmt und das Problem quasi anders versucht zu lösen. Etwas vereinfacht gesagt: Die Lösung ist hier eine Art virtuelle Treiberschicht. BUMBLEBEE leitet einfach Anfragen auf die zweite Grafikkarte um und nutzt dann die entsprechenden Treiber als Basis. Als Daemon auf Systemebene aktiv lässt sich BUMBLEBEE natürlich auch konfigurieren. Unter der folgenden URL findet man weitere Informationen zu dem Projekt: http://www.bumblebee-project.or g/! Für Ubuntu und ArchLinux gibt es auch direkt von den Entwicklern erstellte Pakete. Hier sollte man immer darauf achten die sog. STABLE-Version zu nutzen, ebenso wie bei allem Anderen auch unter Linux versteht sich. Einfach auch weil der Entwickler diese Versionen als stabil markiert hat und diese so am Ehesten für den produktiven Einsatz gedacht sind.

Bevor ich es noch vergesse: Neuste Chipsätze von NVIDIA könnten mit BUMBLEBEE noch ein Problem haben. Die FERMI-Architektur wird nicht durchgehend erkannt! Hierzu ein entsprechender Artikel bei den Entwicklern von BUMBLEBEE selbst: https://github.com/Bumblebee-Pr oject/Bumblebee/issues/216. Hier kann man auch hervorragend sehen wie schnell und auch freundlich geholfen wird, denn besagte Meldung stammt eben von mir bei meinem Versuch eben Linux zu testen.

Zusammenfassung

Langer Text, viele Informationen und was steht nun als Resümee? Alles und nichts. Linux ist ebenso wie Windows schlicht ein Betriebssystem mit Ecken und Kanten. Es gibt hier kein BESSER oder SCHLECHTER. Linux ist eben ANDERS vom Einsatz her und lässt sich dennoch gut bedienen. Mit etwas Einarbeitung wird man hier fündig und kann ein neues „Zuhause“ für seine Daten finden. Für Spieler ist Linux heute schon zwar einsatzfähig, aber man muss mit Abstrichen leben können. Nicht jedes Spiel lässt sich durch PLAYONLINUX und WINE zum Laufen bewegen. Aber doch finden sich viele alte Klassiker, die wunderbar funktionieren und DOS-Spiele sind bereits durch die bekannte DOSBox vertreten und damit lauffähig. Windows ist also quasi der fertige Porsche, während Linux erst noch zusammengebaut werden muss. ABER sobald man hier die Teile gut abgestimmt hat, kann man auch unter Linux hervorragend hochtourig laufen. Ich für meinen Teil laufe seit dem Experiment nun zweigleisig und bin stolzer Besitzer eines Linux-Systems. Und demnächst wird auch einmal mit FEDORA die Linux-Distribution des Herstellers „Red Hat“ in einer virtuellen Maschine probiert. Mal sehen was mich hier erwartet!

Übrigens: PLAYONLINUX bietet für viele GOG-Spiele bereits fertige Skripte an!

Wie immer freue ich mich auf eure Kommentare, Kritiken oder Anmerkungen. Wäre nur schön wenn bewertet wird dies auch entsprechend zu begründen. Nur so lässt sich nachvollziehen was man vielleicht das nächste Mal besser beschreiben oder recherchieren kann. Danke!

von throgh
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Bewertung: 4.0/5 (5)
Spiele(n) auch unter Linux, oder doch Windows?, 4.0 out of 5 based on 5 ratings

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht von throgh am 28. Februar 2013.
Er hat 10 Artikel geschrieben.

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Ein Kommentar zu Spiele(n) auch unter Linux, oder doch Windows?.

  • Timo sagte am 01.03.2013 um 13:31:09

      Ganz nett.
      Es sollte allerdings auf den neuen Schub von Valve eingegangen werden.
      Valve portiert derzeit ein Spiel nach dem Anderen auf Linux und Steam ist auch schon nativ erhältlich.
      http://steamforlinux.com/

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