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Gothic_PC_Wallpaper

Bereits vor einigen Monaten habe ich intensiv Zeit mit Risen 3: Titan Lords verbracht, das neueste Werk des Essener Entwicklerstudious Piranha Bytes, die durch die großartige Gothic-Serie bekannt geworden sind und schließlich die bisher dreiteilige Risen-Serie ins Leben gerufen haben.

Die Spielmechanik ist simpel: Questen, Lernpunkte investieren, Ausrüstung auf frischem Stand halten, Kapitel, neue Gildenstufen und zu guter Letzt neue Gebiete freischalten. Verpackt ist dies stilsicher in eine äußerst humorvolle und für ein Fantasy-Rollenspiel ungewöhnlich raue Dialogführung, die die Serie seit jeher ausmacht und von malerischen Genrevertretern wie The Elder Scrolls, Final Fantasy oder Fable absetzt. Gleiches gilt auch für die teilweise, vor allen Dingen in Gothic und Gothic 2, ungemein ans dreckige, dunkle Mittelalter erinnernde Spielwelt.

Nun gibt es aber dieses bestimmte Spielgefühl, das vornehmlich abermals in den ersten, beiden Gothics vermittelt wurde, im dritten Teil aufgrund der Story quasi gänzlich über Board geworfen werden musste, im ersten Risen-Teil erneut aufgegriffen wurde und in den letzten, beiden nur seicht bis gar nicht vorhanden ist.

„Level 1: Fuck, da ist ’n Scavenger (einer der leichtesten Massengegner im Spiel), besser mal speichern.“

„Level 20: Drei Ork-Tempelkrieger (schwierigere Gegner). Are you kiddin‘ me?“

„Fettes Schwert gefunden, aber mir fehlen noch 30 Stärkepunkte, um es zu nutzen.“

„Okay, hier gibt’s bestimmt irgendwo ’n cooles Item, nur komme ich noch nicht an diesen Skeletten vorbei, merke ich mir für später.“

Aufgrund dieser Strukturierung und der Konzeptidee im gesamten Spiel- und Szeanriendesign wurden dem Spieler natürliche Grenzen gesetzt, die es gilt, im Laufe des Spiels oder eines Spielabschnittes zu überwinden. Es ist ein für sich selbst gesetztes Ziel, die Umstände dafür sind zwar meist trivial, aber ebenso ein Garant für regelmäßige Motivationsschübe und Ehrgeiz. „Nur noch die eine Aufgabe zu beenden, um endlich den Stärke-Wert steigern zu können und somit das grandiose Schwert tragen zu dürfen. Dann kann ich’s ja nochmal mit den Orks aufnehmen, die diese Truhe in der Schlucht behüten.“

Also, wie schaut das jetzt in Risen 3 aus?

Risen_3_01
Quelle: Gamersglobal.de

„Ich begegne einem Anführer eines Clans mit meinem kleinen Charakter, dem ich bisher noch kaum erlangte Fertigkeitenpunkte zugeteilt habe und meine ganze Ausrüstung gleicht dem angelegten, rostigen Schwert. Spaßeshalber haue ich mal auf diesen Typen ein, mit der dicken Rüstung und dem großen Zweihänder. Nach ein paar Versuchen habe ich den Kampf gewonnen.“

Ja, so einfach geht das. In Gothic und Gothic 2 bin ich anfänglich noch vor Bauern und Scavenger-Herden, wobei Monster logischerweise nicht pariert werden konnten, was in Risen aber keinerlei Problem darstellt, in den ersten Charakterstufen weggerannt, in Risen 3 hingegen kann ich es gleich mit der nahezu gesamten Spielwelt aufnehmen, wenn ich meine erlangten Charakterpunkte der ersten Spielstunden halbwegs sinnvoll investiert habe. Es darf ebenso nicht außer Acht gelassen werden, dass insbesondere Gothic und Gothic 2 vom Schwierigkeitsgrad nicht zwangsläufig anspruchsvoll waren. Nach meinem Empfinden. Drücke ich die Spiele nun jemandem in die Hand, der mit der Spielmechanik noch nie in Kontakt gekommen ist, mag das vielleicht anders aussehen – zumindest den Start in Gothic 2 fand ich auch noch ganz knackig. Mit dem Add-On Die Nacht des Raben wurde konsequent noch weiter gewürzt.

Für Freunde der Magie waren die Piranha Bytes zwar noch nie allzu empfehlenswert, aber auch hier gibt es signifikante Balancing-Probleme in Risen 3: Es gibt keinen Mana-Balken mehr. Richtig, ich kann so viele Blitz-, Feuer- oder Eiskugeln verballern, wie ich es beliebe.

Eine insgesamt enttäuschende Entwicklung, denn es wurde ein herrovagender Bestandteil des Spielkonzeptes im Rahmen des neuen Balancing schlicht und ergreifend fallengelassen.

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Bewertung: 5.0/5 (5)
Kolumne: Das Gothic-Balancing fehlt Risen 3, 5.0 out of 5 based on 5 ratings

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht von Malte am 21. November 2014.
Malte ist Gründer von REPLAYING.de und scheint häufig verschwunden zu sein. Auch wenn's von ihm mal ein paar Monate nichts zu lesen gibt, kümmert er sich doch immer pflichtbewusst um die Instandhaltung der Webseite, oder erweitert sie um unnütze Features. Er hat 250 Artikel geschrieben.

Artikel aus Kolumnen. Der Artikel wurde 6.741 mal geklickt.

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Es gibt 2 Kommentare zu Kolumne: Das Gothic-Balancing fehlt Risen 3.

  • Penumbra sagte am 26.11.2014 um 20:42:37

      Das sind ja gerade mal die geringsten Mängel von Risen 3. Es steht außer Diskussion, dass Risen 3 trotz seiner vielen Schwächen dennoch eines der besten modernen Spiele überhaupt ist. Doch wenn man es mit den Wurzeln von Gothic vergleicht, dagegen steht es eher ziemlich mies dar. Generell ist es viel oberflächlicher ausgefallen, um dem Mainstream gerechter zu werden. Die wohl größten Design-Patzer sind folgende:

      Das Tutorial ist der wohl überflüssigste und dämlichste Immersion-Killer überhaupt. Alle paar Sekunden unterbricht das Spiel, um einen die Tasten WASD zu erklären. Um weiterzuspielen muss man eine bestimmte Taste drücken – was für ein Scheiß! Für was für Deppen machen die solche Spiele? So etwas ist das absolute No-Go, was ein ernstzunehmendes Spielerlebnis mit starker Vision gleich von vorn herein im Keim erstickt. Da kann das Spiel noch so gut werden, es hat den Titel eines Meisterwerks versäumt. Und dann dass man gleich vollbewaffnet mitten in einen Kampf verwickelt wird. Man will in aller Ruhe in das Spiel eintauchen und dann geht es gleich mit dem Spektakel los! So etwas hätte ich NIEMALS von Piranha Bytes erwartet. Denn gerade die waren ja immer bekannt für ihren einzigartig vernünftigen Stil. Es scheint nun aber so, als hätte man bei denen all seine Stärken verlernt. Piranha Bytes war einer der besten Entwickler überhaupt, aber das sind die jetzt nicht mehr. So einen Stumpfsinn würde ein talentierter Entwickler niemals produzieren. Doch ob man es glaubt oder nicht; das Spiel wurde später doch noch gut. Gerade deshalb sind solche dämlichen Fehler besonders ärgerlich, denn Risen 3 hätte wie Gothic sein können. Das beste Spiel eh und je.

      Zum anderen sind die Animationen der Monster nicht sehr realistisch, das fällt besonders beim Kämpfen auf, da sind sie viel zu actionlastig und auch gar nicht glaubhaft. Ein ich nenne es mal „Snapper“ attackiert einen ja förmlich wie ein Kneipenschläger mit Fäusten. Das hat man vor 13 Jahren schon besser hingekriegt! Das macht bei mir immer die Atmosphäre kaputt, genau wie die schwebenden Lebensbalken über den Köpfen der Gegner. Die waren früher immer schön dezent am Bildrand platziert. Kompass und die Minimap kann man nicht ausblenden. Was mir auch nicht gefallen hat ist diese komische Kamera, die einem eine Rundfahrt durch die Stadt zeigt, sobald man sich dem Eingang nähert. Sowas reißt mich ständig aus dem Spiel. Ich will eine Stadt lieber selbst und ohne Vorahnung, was mich erwartet, erkunden, als dass ich plötzlich automatisch drüberhinwegschwebe. Allgemein wirkt das Kampfsystem zu sehr in den Vordergrund gerückt zu sein. Bei Gothic ging es nie ums „Monster plätten“ wie das auch bei anderen Rollenspielen im Mittelpunkt steht, sondern um die Story und die raue Atmosphäre, in die der Spieler eintaucht. Natürlich gab es in Gothic Monster, die man bekämpfen musste, aber die wirkten immer wie glaubwürdige Bestandteile einer lebendigen Welt und niemals aufgesetzt, als seien sie lediglich ein Punkte-Spender, den man aus dem Weg räumen muss.

      Die Story von Risen 3 ist 08-15 Standard. Hätte kaum billiger sein können. Nicht einmal halb so geil wie das Ding mit der Barriere! Die Grafik war ein Rückschritt im Vergleich zu Risen 2. Sieht aus wie auf einer Konsole! Auch, dass man gleich zu Beginn eine Rüstung angelegt bekommt, raubt einem die Freude an neuen Gegenständen. Was habe ich mich damals bei Gothic über jeden neuen Bogen gefreut, den Cavalorn im Inventar hatte! Risen 3 macht also extrem viele Fehler und ist im Vergleich zu Gothic einfach nur Schrott. Dennoch ist es für heutige Verhältnisse gesehen immer noch eines der besten Rollenspiele überhaupt, welches sogar mehr Tiefgang als Skyrim hat.

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  • User 205 sagte am 21.11.2014 um 15:45:35

      Ich persönlich empfinde das Fehlen der Manapunkte eigentlich als gute Idee (natürlich sinkt damit der Anspruch) aber bei mir stellte sich der Effekt ein, wen ich wenig Punkte hatte, einfach da stand und wartet, damit sich diese aufladen (besonders stark hab ich das bei KOTOR empfunden), das hat den Spielfluß ungemein zerstört 😉

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