
Fast jedem Spieler ist der Name Call of Duty ein Begriff. Kein Wunder, war es doch Infinity Ward die es schafften Medal of Honor vom Thron der Weltkriegsshooter abzulösen. Mittlerweile ist die Marke auf fast jeder Spieleplattform vertreten. Angefangen hat alles aber auf dem heimischen Pc als ehemalige MOHA Entwickler ihr eigenes Actionspiel herausbringen wollten. Wir haben den ersten Teil der Serie nochmal durchgespielt und möchten versuchen zu erklären warum Call of Duty so erfolgreich wurde. Call of Duty erzählt die Geschichten mehrerer Soldaten auf Seiten der Allierten und der Russen während des zweiten Weltkrieges. Den Anfang bildet eine amerikanische Fallschirmjäger Einheit. Kurz vor der Operation Overlord muss diese die deutschen Linien umgehen und mehrere Luftabwehrgeschütze ausschalten um den restlichen Kompanien den Absprung zu ermöglichen. Infolge der unpräzisen Landungen sind die meisten Truppen jedoch zu weit verstreut und somit bleibt es nur Captain Foley und seinen Männern überlassen die Ortschaften um die französische Stadt Caen zu sichern. Im zweiten part des Spieles übernehmen dann die Briten das Ruder. Als SAS Elitesoldat absolviert man verschiedene Sabotage missionen und ist auch bei der Operation Tonga mit dabei. Schließlich gibt es einen kurzen Zeitsprung in das Jahr 1942. Denn 3 Jahre vor der Landung in der Normandie entbrennt in der Sowjetunion die Schlacht um Stalingrad. In der Haut eines „freiwilligen“ Rekruten erkämpft man die Stadt für Stalin zurück und wird später auch bei verschiedenen Missionen an der Ostfront beteiligt, ua. der Panzerschlacht um Kursk. Kurz vor dem großen Finale in Berlin schlüpft man dann nochmals in kleineren Einsätzen in die Rollen aller bekannten Protagonisten. Das Ende läutert der Sturmangriff auf den Reichstag ein, in dessen Verlauf die Rote Flagge auf dem Dach des Regierungsgebäudes gehisst wird.
Call of Duty unterscheidet sich in der Spielmechanik kaum von anderen Shootern. Man ballert mit unterstützung von KI Begleitern durch viele vorgeskriptete Levels und löst einfache Aufgaben wie das zerstören einer Flak88 Batterie, dem sabotieren von V2 Raketen oder dem sichern von bestimmten Bereichen. Die Gegner gehen im standartverfahren gegen den Spieler vor. Meistens stürmen die MP Schützen nach vorne während Scharfschützen die Flanken sichern. Granaten werden selten nach uns geworfen, auch wenn man sich in Deckung befindet. Anders als in Medal of Honor bietet das Spiel sämtliche Waffen aller beteiligten Armeen. Das sorgt für große Auswahlmöglichkeit bei der Vorgehensweise. So bietet die russische PPsh Maschinenpistole ein großes Magazin aber wenig Präzision dafür gibt es die britische Bren LMG und wer einen Mittelweg gehen möchte wählt dann eben das deutsche MP44 Sturmgewehr. In einem großteil der Kampfhandlungen befindet man sich immer in der Unterzahl und muss eine dreifach so große Gegnerschar bewältigen.
Technisch baut Call of Duty auf der Quake 3 Engine auf. Für ein Spiel welches im Jahr 2003 erschien sieht es auch heute noch einigermaßen Ok aus. Das Wasser bietet die damaligen DirectX Effekte wie reallistischere Wellen. Lichtreflektionen und Spiegelungen sucht man allerdings vergebens. Die Gesichter der Figuren werden gut dargestellt und emotionen super zum Ausdruck gebracht. Dafür wirken die Texturen vor allem am Oberkörper und den Beinen sehr matschig. In vielen Kamphandlungen kommen verschiedene Skripte wie Artilleriebeschuss vor, dort überzeugt vor allem die Darstellung von Rauch und Splitterstücken. Grafisch hat Call of Duty seinem Konkurrenten Moha einiges voraus gehabt da auch das Spielerinterface ( UI ) mit einer viel höheren Auflössung angezeigt wird.
Mit einer nicht zusammenhängenden Geschichte brachte Infinity Ward neuen Wind in das Kampagnen Szenario. In den Rollen der Soldaten wird auch das politische System in denen sie leben etwas erläutert. So werden auf russischer Seite Deserteure und Feiglinge von den Parteikommissaren ohne rücksicht erschossen. Und die Versorgung der roten Gardisten verläuft zu Kriegsbeginn völlig anders entgegen der sowjetischen Propaganda. Die Aufträge sind sehr abwechslungsreich. Als Amerikaner befreiht man Britische Offiziere aus deutschen Schlössern und Konzentrationslagern und verteidigt französische Ortschaften in der Normandie. Am Abzug der englischen SAS sabotiert man Staudäme und Schlachtkreuzer. Als russischer Rekrut muss man zuerst das Höllenfeuer um Stalingrad überstehen um anschließend Panzerfabriken und den Reichstag einzunehmen. In fast jedem Spielabschnitt gibt es Fahrzeugmissionen wie die Flucht aus Gebieten die von der Wehrmacht dominiert werden oder Panzergefechte an der Grenze zur Oder. Spannend erzählt werden die Geschehnisse um die Soldaten zwar nicht, aber dafür hervorragend inszeniert. Wenn man durch ein von Minen verseuchtes Gebiet mit seinen KI Begleitern rennt und gleichzeitig feindliche Granaten um einem herum einschlagen kommt richtiges Kriegsfeeling auf. Es gibt auch diverse Szenen die aus Filmen nachempfunden sind, so wie das überschiffen der Wolga aus dem Film Enemy at the Gates. Die bombastischen Effekte halten das gesamte Spiel über an was Medal of Honor so nicht hinbekommen hat. Das dürfte neben der vielen Waffen und Geschichtsstränge der Hauptgrund gewesen sein , mit dem Call of Duty andere Weltkriegsshooter überragte. Die Kampagne hat 7 Stunden gedauert und mich gut unterhalten.
Mein Fazit:
Ich hätte nicht gedacht das mich der Einzelspieler von Call of Duty noch so fesseln kann wie damals. Trotz der mittlerweile verkommenen Grafik bleibt das Feuerwerk auf dem das Spiel aufbaut erhalten. Es ist einfach viel um einen herum los : schreiende Verwundete, Bombeneinschläge und massiven Kugelhagel. Dieses Kriegsgefühl schafft Medal of Honor kaum nachzukommen. Deswegen gehört dieses Spiel in die vordersten Plätze des Weltkriegshooter genres.
viele Effekte | keine zusammenhängende Geschichte |
großes Waffenarsenal | bekannte wiederverwertete Kampfhandlungen |
keine zusammenhängende Geschichte | verschwommene Texturen |
Auftragsvielfalt | |
vermittelt Kriegsfeeling | |
schöne Gesichtsanimationen |
7,5 / 10
Call of Duty: Testbericht, Review,
Dominik ist hier das Urgestein schlechthin. Natürlich nicht wegen seines Alters, aber er ist beinahe seit Gründung von REPLAYING.de an Board und bereichert regelmäßig mit zahlreichen Inhalten! Dominik kümmert sich dabei vorwiegend um Indie-Spiele und Cartoons rund um die Gaming Szene. Er hat 363 Artikel geschrieben.
Hi, danke das freut mich das er dir gefällt. An einem Bericht zum zweiten Teil arbeite ich schon 🙂 Ich denke das ich bis spätestens Mittwoch damit fertig werde.