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Die Virtua-Racing-Inspiration hat nach drei Jahren einen Nachfolger bekommen. Dem Grafikstil ist man treugeblieben, kräftig geschraubt wurde allerdings am Umfang. Neben Rennwagen gibt es Muscle Cars zum Driften und mehr Strecken. Ob es sich lohnt, zeigt der Test.


Im Jahr 2020 durfte ich einen Titel mit diesem Namen schon einmal testen. Die Macher beschränkten sich – gemäß dem Namen – auf einen einzigen Rennwagen, den man in verschiedenen Lackierungen auf acht Kursen fahren durfte. Das britische Studio Repixel8 hatte mit diesem Spiel ein grafisch an Segas „Virtua Racing“ erinnerndes Werk geschaffen, welches allerdings nur für Partien zwischendurch taugte.

Ende März 2023 wurde ein Nachfolger mit dem Zusatz „World Tour“ für PC, Mac, Nintendo Switch, Xbox One/Series und PlayStation 4/5 veröffentlicht, dessen Featureliste ein wenig verlängert wurde. Es gibt jetzt nicht nur einen Wagen, sondern zehn. Und statt acht Kursen gibt es nun 18. Mit den Muscle Cars wurde zudem eine neue Fahrzeugklasse eingeführt. Abgesehen vom VR-Modus ist sonst alles beim Alten geblieben: vier Spielmodi, lokaler Multiplayer im Grand-Prix-Modus und eine polygonarme Grafik, die an Rennspiele der frühen 90er Jahre erinnert.

Die Formel geht um die Welt

Den Großteil der 18 Kurse müssen über die Modi freigeschaltet werden. Dabei kann man in den Schwierigkeitsgraden Beginner, Advanced und Expert gegen 19 Kontrahenten antreten, um Punkte zu erzielen.

Das kann man auf drei verschiedene Arten und Weisen machen:

  • Arcade: Hier läuft die Zeit zwischen den Checkpoints runter. Man muss nicht nur eine möglichst gute Platzierung erreichen, sondern auch vor Ablauf der Zeit den nächsten Checkpoint erreichen. Mit jedem höheren Schwierigkeitsgrad wird die Zeit knapper.
  • Grand Prix: Nachdem man sich für eine Rundenzahl zwischen 2 und 8 entschieden hat, muss man hier nur eine gute Platzierung erreichen, um in der Gesamtpunktzahl nach den gefahrenen Rennen möglichst weit oben zu stehen. Das geht entweder allein oder mit bis zu drei weiteren lokalen Mitfahrern.
  • Eliminierer: Das Rennen ist vorbei, sobald man auf einen der hinteren zehn Plätze durchs Ziel fährt. So lange muss man den immer schneller werdenden Masse an Gegnern standhalten, um auf den vorderen Plätzen zu bleiben.

Die freigeschalteten Strecken können im freien Training begutachtet werden.

Und den Begriff „World Tour“ kann man hier zurecht beibehalten, denn es geht quer durch sämtliche Kontinente, selbst wenn streng genommen ein paar fehlen. Vorbei an der Freiheitsstatue von New York bis hin zum Brandenburger Tor in Berlin. Logischerweise fiktive Rennstrecken, aber anhand der Sehenswürdigkeiten lässt sich erkennen, welche Stadt gerade durchquert wird.

Chaotische Boliden

Die Fahrzeugpalette wurde in diesem Teil kräftig erweitert. Zwar beherbergt jede Klasse fünf Fahrzeugmodelle, die sich allesamt jedoch in ihren Eigenschaften kaum unterscheiden. Heißt selbst ein F1-Rennwagen aus den 30er Jahren fährt sich wie einer aus den späten 90er Jahren. Inklusive Höchstgeschwindigkeit und Windschnittigkeit.

Interessant wird es bei den Muscle Cars. Diese beginnen ab einer Geschwindigkeit von 150km/h anzudriften. Und das teilweise leichter als es einem lieb ist. Die KI schafft es dennoch, diese Boliden leichter zu lenken als man es mit seinem eigenen Vehikel jemals könnte. Wer unbedingt viele Punkte absahnen möchte, sollte diese Fahrzeuge also mit Bedacht über den Asphalt glühen lassen. Zumal man seltsamerweise auf Windschatten verzichten muss.

Nicht nur, dass man sein eigenes Gefährt in zwanzig verschiedene Farbkombinationen tauchen kann, es gibt im Rennen drei verschiedene Kameraperspektiven. Die Innenraumperspektive erfuhr hierbei eine kleine Verbesserung: das Lenkrad bewegt sich. Klein, aber fein.

Gleich geblieben ist dasselbe unberechenbare und chaotische Verhalten der Gegner-KI. An vielen engen Kurven verzögern diese zu stark, bei Überholmanövern lenkt diese zu hektisch und sie ist sehr fragil. Ein Rammer und deren Fahrzeuge fliegen direkt auseinander. Im Gegensatz zum Vorgänger passiert das mit dem Spielerfahrzeug nicht mehr so schnell, dennoch habe ich auf eine Verbesserung der unfassbar nervösen Kontrahenten gehofft. Und die Schotterpisten passieren die Computergegner ohne Geschwindigkeitsverluste. Unfair.

Bugs am Steuer, Ungeheuer

„Formula Retro Racing – World Tour“ lief während der Testphase durchgehend stabil. Dennoch gibt es viele klitzekleine Kinderkrankheiten, an denen das Spiel leidet. Unter anderem präsentiert die deutsche Übersetzung einen „[f]liegende[n] Start Start“ oder zeigt zum Ende des Rennens etwa „Beendet als 1st“ an.

Weiterhin ist aufgefallen, dass der Standort des Spielers auf der Minimap rechts gerne verschwunden ist, während der Rest sich wunderbar zu erkennen gab.

Große Macken zeigten sich bei der Gegner-KI besonders im Modus „Eliminierer“. Bei jeder Runde wird die Geschwindigkeit der Gegner erhöht. In der Theorie würde das einen höheren Schwierigkeitsgrad bedeuten, zeigt sich aber in der Praxis auf einigen Strecken in Form von mehr Unfällen als normalerweise. Heißt die KI ist teilweise so flott unterwegs, dass sie besonders in scharfen Kurven kaum eine Chance hat und man auf der Strecke mehr Blech- und Reifenteile sieht als in jedem Baumarkt.

Was mir erst in diesem Teil aufgefallen ist, ist die Wolkentextur, die nicht ganz zur eigentlich minimalistischen Grafik des Titels passen möchte. Hier hat man die dezenten Bloom-Effekte des Vorgängers rausgenommen, so dass die polygonarmen Modelle und Texturen richtig zur Geltung kommen. Die Soundkulisse ist wegen fehlender Umgebungsgeräusche eher mittelmäßig ausgefallen, dafür überzeugt weiterhin die schmissige Musikkulisse.

Fazit: Der Zusatz ist gut, macht das Spiel aber nicht gut genug

Streng genommen haben wir hier eine gut erweiterte Special Edition von „Formula Retro Racing“. Dieselben Modi, derselbe Stil, gepaart mit mehr Fahrzeugen und einer größeren Auswahl an Strecken. Was in den 90er Jahren der Glide-Modus gewesen wäre, darf sich heute in Form eines VR-Modus dazugesellen. Allerhöchstens im lokalen Mehrspielermodus könnte man noch ein Fünkchen Langzeitmotivation aus dem Titel rauskitzeln, sonst reicht die Unterhaltung nur für ein paar Stunden, nach denen man alles gesehen und gefahren hat. Dabei ist der Retroflair da und die Vehikel steuern sich richtig gut. Schade schade, da hätte man mehr draus machen können.

viele Fahrzeugmodelle… …die sich in den Fahreigenschaften so gut wie gar nicht unterscheiden
viele Strecken… …denen es ein wenig an Abwechslung mangelt
schicker Retroflair chaotische KI-Gegner
angenehme Steuerung Soundkulisse mager, keine Umgebungsgeräusche
niedrige Systemvoraussetzungen deutsche Übersetzung hier und da verbesserungswürdig
flotte Hintergrundbeschallung

„Formula Retro Racing – World Tour“ ist seit dem 30. März 2023 für diese Systeme erhältlich:

  • Steam (Windows, Mac, Linux): 16,79€
  • Xbox (Windows, Xbox One, Xbox Series X|S): 19,99€
  • PlayStation Store (PS4, PS5): 18,99€
  • Nintendo eShop (Nintendo Switch): 17,99€
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Bewertung: 5.0/5 (6)
Formula Retro Racing - World Tour – Minimalismus mit mehr Inhalt, 5.0 out of 5 based on 6 ratings

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht von kepu am 22. April 2023.
kepu beschäftigt sich auf seinem YouTube-Kanal "kepuexe" über die (PC-)Technik der vergangenen Jahrzehnte. Doch auch in schriftlicher Form ist er als freier Autor unterwegs. Er hat 16 Artikel geschrieben.

Artikel aus Indie, Testberichte. Der Artikel wurde 161 mal geklickt.

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