
Test, Review zum Geländewagen-Simulator 2012 (Off-Road Drive).
Ein weiterer Simulator. Diesmal wohl mit Gabelstaplern durch Matsch und Schlamm heizen. Doch der Name trügt, denn eigentlich heißt der Geländewagen-Simulator 2012 schlicht und einfach Off-Road Drive. Warum der Geländewagen-Simulator, wahrscheinlich wegen dem eigentlichen Namen, Spaß machen kann, und den geringen Preis von 17€,- allemal rechtfertigt, erfahrt Ihr in diesem Testbericht.
Schlamm, Dreck, Matsch
Wer das alte Bleifuß Offroad kennt und schon mal gespielt hat, wird sich im Geländewagen-Simulator schnell zurechtfinden. Ziel ist es, die vorgegebenen Checkpoints und Abschnitte fehlerfrei zu passieren und den Kurs schnellstmöglich zu meistern. Schlamm muss mit geringem Reifendruck durchdrungen werden, steile Hügel werden mit Allrad-Antrieb angefahren und Baustämme müssen per Differenzialsperre und einem niedrigen Gang überquert werden. Stößt man währenddessen gegen einen Baum abseits der Strecke, durchbricht die Bande oder macht sich den „Respawn-Button“ zu nutzen, kassiert man ordentlich viel Strafzeit. Die Schlammschlacht sieht wirklich knackig und hübsch aus, frustriert aber durch beinharte Zeitvorgaben, die wir gar unterbieten müssen. Für jede Strecke sind dutzende Versuche von Nöten, alles muss zusammenpassen und Fehler werden immer und direkt bestraft.
Ich bin ein umfangreicher Simulator!
Insgesamt dürfen wir uns durch sechs Regionen schlagen. Darunter bekannte Off-Road-Regionen wie Thailand, Afrika und Malaysia, die mit drei bis vier Events ausstaffiert sind. Eine ganz ordentliche Spielzeit also, die durch den hohen Anspruch und die dutzenden Versuche, die wir pro Event benötigen um endlich die notwendige Punktzahl zu erreichen, allerdings auch künstlich in die Länge gezogen wird. Die 20 Off-Road-Boliden unterscheiden sich leider nur optisch maßgebend, spielerisch fahren sich alle ziemlich ähnlich. Immerhin dürfen wir ganz dezent tunen und unser Können mit ihnen auch im Mehrspielermodus unter Beweis stellen.
Wie Ihr den bisherigen Textzeilen mit Sicherheit entnommen habt, spielt sich Off-Road Drive anspruchsvoll. Leider ist der Grat zwischen Arcade, Simulation und Anspruch äußerst schmal. Off-Road Drive spielt sich über weite Strecken eher wie ein Arcade-Racer, womit eine größere Zielgruppe angesprochen werden soll, möchte durch schwierige Passagen und anspruchsvolle Physik aber sehr gerne ein waschechter Simulator sein, was Off-Road Drive auch besser hätte sein sollen. Das hat schon damals mit Bleifuß Offroad nicht ganz funktioniert und die Jungs von 1C Company verpassen diese schmale Lücke auch beim Geländewagen-Simulator 2012. Eigentlich schade.
Fazit
Trotz zu hohem Anspruch und trotz zu wenig Mut, eine schlicht und einfach realitätsgetreue Simulation konsequent umzusetzen, bleibt der Geländewagen-Simulator 2012 ein solides Spiel für diejenigen, die endlich mal wieder etwas taktischer durchs Gelände wühlen wollen. Ein schöner Ansatz! Das sieht ordentlich aus, Geschick und Taktik führen bei Off-Road-Drive, früher oder später, auch zum Erfolg. Alle anderen sollten vor dem Kauf ein Blick auf YouTube-Videos werfen. Die Packung bekommt man schon für 17€,-.
hübsche, knackige Schlammschlacht | hässliche Fahrzeugmodelle und Cockpits |
sechs abwechslungsreiche Gebiete, viel Terrain | öder Soundtrack, öde Motorengeräusche |
dezente Wettereffekte, Tageszeiten | schlechter Mix aus Arcade und Simulation |
zwanzig Fahrzeuge, Mehrspielermodus | zu anspruchsvoll, Strecken zu klein |
6 \ 10
Solider Off-Road-Spaß bei schlechter Mischung aus Arcade und Simulation mit kleineren Macken. Da wäre mehr drin!
Malte ist Gründer von REPLAYING.de und scheint häufig verschwunden zu sein. Auch wenn's von ihm mal ein paar Monate nichts zu lesen gibt, kümmert er sich doch immer pflichtbewusst um die Instandhaltung der Webseite, oder erweitert sie um unnütze Features. Er hat 250 Artikel geschrieben.
🙂